Michael McNally: "Ramillies 1706 - Marlborough's Tactical Masterpiece" (2014)
Osprey-Publishing, 96 Seiten
Ich habe vor 2 Wochen etwa McNallys Buch über die Schlacht bei Ramillies erhalten. Anders als auf Deutsch, erfreuen sich solche militärischen Themen noch immer gerade in Großbritannien großer Beliebtheit. Neben Helion ist Osprey einer der wichtigsten Verlage in der Hinsicht. Leider ist die Seitenzahl bei den Bänden der Campaign-Reihe deutlich begrenzt.
Gerade deswegen erstaunt, dass sich der Autor etwa über die Hälfte des Buches über die Kriegsursache und den Kriegsverlauf auslässt. Über die Zusammensetzung der Armeen und ihre Bewaffnung erfährt man hingegen wenig. In sehr kurzen Artikeln werden die Befehlshaber beider Seiten vorgestellt. Werden Unterführer bis hin zu Brigadechefs oder sogar Bataillonskommandeure im Text erwähnt, so werden auch zumeist kleine interessante Anmerkungen nicht vergessen, die zum Verständnis durchaus nützlich sind. Es erstaunt dabei aber, dass es zu Wiederholungen kommt - so wird manchmal im Begleittext der Illustrationen dasselbe gesagt wie im Text. Die Karten der Feldzüge und des Schlachtverlaufes sind nicht besonders detailliert. Die einseitigen Karten wurden von innen lesbar gemacht, was scheinbar ein Flüchtigkeitsfehler der Produktion war. Gerade vom Dorf Ramillies hätte man sich eine Detailkarte gewünscht. Wie in vielen modernen Büchern sind die zeitgenössischen Darstellungen oftmals so klein, dass man praktisch nichts erkennen kann, auch mit einer Lupe nichts. Moderne Illustrationen hingegen sind ganzseitig in Farbe in kleiner Zahl oder einfarbig. Die Illustrationen sind ganz in Ordnung, ohne jetzt wirklich zu begeistern. Zahlreiche v.a. Schwarz-Weiß-Fotos des heutigen Zustandes des Schlachtfelds sind teilweise durchaus überaus nützlich. Obwohl der Text zur Schlacht selbst v.a. am Anfang etwas hölzern daher kommt und stilistisch (z.B. Wiederholung des selben Wortes in aufeinander folgenden Sätzen) nicht gerade schön ist, gewinnt er doch zunehmend. Die Erwägungen der Feldherren beider Seiten werden packend geschildert. Gerade das negative Bild von Villeroi als salopp gesagt vom König favorisierter Trottel wird ein bisschen zurecht gerückt. Marlboroughs Stärken werden hervorragend ausgearbeitet. Den Geländehindernissen und Problemen dadurch für die Verschiebung der Truppen v.a. auf französischer Seite wird Rechnung getragen. Die Beschreibung der Schlacht scheint mir sehr packend und durch einige Augenzeugenschilderungen auch obendrein aufgewertet.
Trotz ein paar Schwächen schafft es McNally ein spannendes Buch zu Marlboroughs großem Sieg vorzulegen. Für Interessierte am Spanischen Erbfolgekrieg ein Muss.
Osprey-Publishing, 96 Seiten
Ich habe vor 2 Wochen etwa McNallys Buch über die Schlacht bei Ramillies erhalten. Anders als auf Deutsch, erfreuen sich solche militärischen Themen noch immer gerade in Großbritannien großer Beliebtheit. Neben Helion ist Osprey einer der wichtigsten Verlage in der Hinsicht. Leider ist die Seitenzahl bei den Bänden der Campaign-Reihe deutlich begrenzt.
Gerade deswegen erstaunt, dass sich der Autor etwa über die Hälfte des Buches über die Kriegsursache und den Kriegsverlauf auslässt. Über die Zusammensetzung der Armeen und ihre Bewaffnung erfährt man hingegen wenig. In sehr kurzen Artikeln werden die Befehlshaber beider Seiten vorgestellt. Werden Unterführer bis hin zu Brigadechefs oder sogar Bataillonskommandeure im Text erwähnt, so werden auch zumeist kleine interessante Anmerkungen nicht vergessen, die zum Verständnis durchaus nützlich sind. Es erstaunt dabei aber, dass es zu Wiederholungen kommt - so wird manchmal im Begleittext der Illustrationen dasselbe gesagt wie im Text. Die Karten der Feldzüge und des Schlachtverlaufes sind nicht besonders detailliert. Die einseitigen Karten wurden von innen lesbar gemacht, was scheinbar ein Flüchtigkeitsfehler der Produktion war. Gerade vom Dorf Ramillies hätte man sich eine Detailkarte gewünscht. Wie in vielen modernen Büchern sind die zeitgenössischen Darstellungen oftmals so klein, dass man praktisch nichts erkennen kann, auch mit einer Lupe nichts. Moderne Illustrationen hingegen sind ganzseitig in Farbe in kleiner Zahl oder einfarbig. Die Illustrationen sind ganz in Ordnung, ohne jetzt wirklich zu begeistern. Zahlreiche v.a. Schwarz-Weiß-Fotos des heutigen Zustandes des Schlachtfelds sind teilweise durchaus überaus nützlich. Obwohl der Text zur Schlacht selbst v.a. am Anfang etwas hölzern daher kommt und stilistisch (z.B. Wiederholung des selben Wortes in aufeinander folgenden Sätzen) nicht gerade schön ist, gewinnt er doch zunehmend. Die Erwägungen der Feldherren beider Seiten werden packend geschildert. Gerade das negative Bild von Villeroi als salopp gesagt vom König favorisierter Trottel wird ein bisschen zurecht gerückt. Marlboroughs Stärken werden hervorragend ausgearbeitet. Den Geländehindernissen und Problemen dadurch für die Verschiebung der Truppen v.a. auf französischer Seite wird Rechnung getragen. Die Beschreibung der Schlacht scheint mir sehr packend und durch einige Augenzeugenschilderungen auch obendrein aufgewertet.
Trotz ein paar Schwächen schafft es McNally ein spannendes Buch zu Marlboroughs großem Sieg vorzulegen. Für Interessierte am Spanischen Erbfolgekrieg ein Muss.