Hallo
Ich möchte mich in einer MA-Arbeit mit dem Pazifismus vor dem 1. WK befassen. Der Anstoss dazu kam vom Kapitel Pazifismus und Militarismus in Kontinent der Gewalt von James Sheehan. In diesem Kapitel hat er sich eben mit diesen beiden Strömungen auseinandergesetzt und dargelegt, wo die eine Seite sich für den nächsten grossen Krieg vorbereitete, während die Pazifisten (in dieser Zeit die "Nebenströmung") eben sich gegen Kriege aussprachen. Unter ihnen gab es natürlich verschiedene Positionen, die den Krieg ablehnten (Christen, Sozialisten und Humanisten).
Das Interesse weckte hier die Erwähnung von Bloch und Angell, die man als Pazifizisten bezeichnen kann. Bloch hatte in seinem Monsterwerk "Der Krieg" erkannt, welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auf die eigene Gesellschaft die modernen Waffentechniken haben werden und ein Grossteil traf dann tatsächlich auch ein. Diese Voraussagen fand ich irgendwie noch bemerkenswert. Angel, ein Vertreter des Freihandels, betrachtete die Sinnlosigkeit des Krieges unter ökonomischen Aspekten. Durch die Globalisierung entstand ein Netzwerk kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Interaktion. Kriege treffen daher sowohl Sieger als auch Besiegte. So sind z.B. Reparationsforderungen wertlos, weil damit potentielle Handelspartner geschwächt werden. Unter den Pazifisten waren sie damals stark umstritten, da sie den Krieg nicht ganz ablehnten, sondern ihn unter realistischen/pragmatischen Gesichtspunkten betrachteten. Im dt. Sprachraum war eines der wichtigsten Bücher für den Frieden "Die Waffen nieder" von Suttner, dass sich aber aus moralischen Gründen gegen den Krieg aussprach.
Ausgehend davon, und weil laut Sheehan, die Historiker den Friedensbewegungen des 20. Jahrhunderts kaum Aufmerksamkeit geschenkt haben, wollte ich zu diesem Thema eine Arbeit schreiben. Zur Organisation der Friedensbewegungen gibt es bereits Bücher. Allgemein kann man sagen, dass die ersten Friedensbewegungen aus dem Angelsäschsischen Raum stammen, während Deutschland ein Spätzünder war und in diesem Land auch am Schwächsten waren. (Interessant ist, dass viele Bücher zur dt. Bewegung in den 80er erschienen) Zudem waren die Beziehungen zu den französischen Bewegung wegen Elsass-Lothringen angespannt.
Inspiriert durch Blochs und Angels Aussagen habe ich mir überlegt, das Verhältnis zwischen Krieg/Frieden bei den Pazifisten anzuschauen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich hier bereits in einer Sackgasse gelandet bin, denn innerhalb der dt. Friedensbewegunginnerhalb sind durch die Ziele der Bewegung die Leitplanken ja bereits gesetzt. Die Betrachtung der Diskussion innerhalb der Friedensbewegung verspricht wenig Erkenntnise, da die Zeitschriften dazu nicht viel hergeben (exemplarisch habe ich eine Blick auf die Monatsschrift "Die Waffen nieder" geworfen). Zudem verspreche ich mir auch wenig Gewinn bei der Diskussion zwischen Militaristen und Pazifisten. Es ist irgendwie verhext. So fände ich zwar das Betrachten des Verhältnisses von Krieg und Frieden im Zeitraum ca. 1870-1914 eigentlich sehr spannend (gerade Ideen wie die von Bloch oder Angel), aber irgendwie muss ich doch feststellen, dass die Leitplanken entweder bereits gesetzt sind oder das Ergebnis absehbar sind. Da ich einerseits sehr gerne etwas darüber machen würde, aber andererseits irgendwie kein freies Feld sehe und gedanklich in einer Schlaufe hänge, habe ich mich gefragt, ob ihr vllt mögliche Ideen habt, wie ich dennoch zu einem freien Feld kommen könnte, dass ich beackern kann.
Gruss, speedyjoe
Ich möchte mich in einer MA-Arbeit mit dem Pazifismus vor dem 1. WK befassen. Der Anstoss dazu kam vom Kapitel Pazifismus und Militarismus in Kontinent der Gewalt von James Sheehan. In diesem Kapitel hat er sich eben mit diesen beiden Strömungen auseinandergesetzt und dargelegt, wo die eine Seite sich für den nächsten grossen Krieg vorbereitete, während die Pazifisten (in dieser Zeit die "Nebenströmung") eben sich gegen Kriege aussprachen. Unter ihnen gab es natürlich verschiedene Positionen, die den Krieg ablehnten (Christen, Sozialisten und Humanisten).
Das Interesse weckte hier die Erwähnung von Bloch und Angell, die man als Pazifizisten bezeichnen kann. Bloch hatte in seinem Monsterwerk "Der Krieg" erkannt, welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auf die eigene Gesellschaft die modernen Waffentechniken haben werden und ein Grossteil traf dann tatsächlich auch ein. Diese Voraussagen fand ich irgendwie noch bemerkenswert. Angel, ein Vertreter des Freihandels, betrachtete die Sinnlosigkeit des Krieges unter ökonomischen Aspekten. Durch die Globalisierung entstand ein Netzwerk kultureller, wirtschaftlicher und sozialer Interaktion. Kriege treffen daher sowohl Sieger als auch Besiegte. So sind z.B. Reparationsforderungen wertlos, weil damit potentielle Handelspartner geschwächt werden. Unter den Pazifisten waren sie damals stark umstritten, da sie den Krieg nicht ganz ablehnten, sondern ihn unter realistischen/pragmatischen Gesichtspunkten betrachteten. Im dt. Sprachraum war eines der wichtigsten Bücher für den Frieden "Die Waffen nieder" von Suttner, dass sich aber aus moralischen Gründen gegen den Krieg aussprach.
Ausgehend davon, und weil laut Sheehan, die Historiker den Friedensbewegungen des 20. Jahrhunderts kaum Aufmerksamkeit geschenkt haben, wollte ich zu diesem Thema eine Arbeit schreiben. Zur Organisation der Friedensbewegungen gibt es bereits Bücher. Allgemein kann man sagen, dass die ersten Friedensbewegungen aus dem Angelsäschsischen Raum stammen, während Deutschland ein Spätzünder war und in diesem Land auch am Schwächsten waren. (Interessant ist, dass viele Bücher zur dt. Bewegung in den 80er erschienen) Zudem waren die Beziehungen zu den französischen Bewegung wegen Elsass-Lothringen angespannt.
Inspiriert durch Blochs und Angels Aussagen habe ich mir überlegt, das Verhältnis zwischen Krieg/Frieden bei den Pazifisten anzuschauen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass ich hier bereits in einer Sackgasse gelandet bin, denn innerhalb der dt. Friedensbewegunginnerhalb sind durch die Ziele der Bewegung die Leitplanken ja bereits gesetzt. Die Betrachtung der Diskussion innerhalb der Friedensbewegung verspricht wenig Erkenntnise, da die Zeitschriften dazu nicht viel hergeben (exemplarisch habe ich eine Blick auf die Monatsschrift "Die Waffen nieder" geworfen). Zudem verspreche ich mir auch wenig Gewinn bei der Diskussion zwischen Militaristen und Pazifisten. Es ist irgendwie verhext. So fände ich zwar das Betrachten des Verhältnisses von Krieg und Frieden im Zeitraum ca. 1870-1914 eigentlich sehr spannend (gerade Ideen wie die von Bloch oder Angel), aber irgendwie muss ich doch feststellen, dass die Leitplanken entweder bereits gesetzt sind oder das Ergebnis absehbar sind. Da ich einerseits sehr gerne etwas darüber machen würde, aber andererseits irgendwie kein freies Feld sehe und gedanklich in einer Schlaufe hänge, habe ich mich gefragt, ob ihr vllt mögliche Ideen habt, wie ich dennoch zu einem freien Feld kommen könnte, dass ich beackern kann.
Gruss, speedyjoe
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