Ethnogenese der Slawen

Ihr seid euch nicht einmal einig, ob die Wandalen im Norden werschwunden sind oder nicht. Ist ja in mode heutzutage zu behaupten, ein Volk sei einfach verschwunden ...

Ihr denkt doch ja nicht im ernst, die deutsche Kronisten und historiker würden vorsätzlich die Wandalen mit den Slawen gleichsetzen, und das noch ohne Grund? Wo gab es den damals die Oposition? Es sollte ja nach 600 Jahren irgendwelche Tradition geben, die den wiedersprechen würde. Und gab (oder gibt) es so was wirklich?

Umgekehrte Frage an euch alle:

Wo gibt es dann historische Beweise für das, das die Wandalen Teutsche Vorfahren waren?

@Pope

Der Pommerscher Chronist Thomas Kantzow (1505-1542) schreibt: "Dan Slaui und Wandali ist ein Dinck ... gleich wie die Teutzschen werden oft on Unterschied geheissen Germani, Teuthones, Alemanni." Und - wie wir ja wissen - sind Germani, Alemanni und Teuthones KEINESWEGS das selbe.
Ich bitte dich die Texte genauer zu lesen: gleich wie die Teutzschen werden oft on Unterschied geheissen Germani, Teuthones, Alemanni.


 
Hierzu habe ich in meinem Post Nr. 118 längst Stellung bezogen:

Im übrigen ist es absurd anzunehmen, es hätte noch im 11. Jh. Wandalen in ihren alten schlesischen Sitzen gegeben, die sie bereits 600 Jahre (!) zuvor verlassen hatten. Archäologisch gibt es nach Abzug der Wandalen im 5. Jh. keine Hinweise auf eine verbliebene Restbevölkerung.


Archäologisch gut fassbar sind die Wandalen im 1.-4. Jh. n. Chr., wo sie im östlichen Deutschland und Polen siedeln: die Silingen vorzugsweise im späteren Schlesien, die Asdingen an der Grenze zu Dakien. Archäologisch entspricht das der Przeworsk-Kultur, benannt nach dem großen Gräberfeld von Gac, nahe der südostpolnischen Stadt Przeworsk. Diese Kultur erlischt als kulturelles und ethnisches Gesamtphänomen um die Wende vom 4. zum 5. Jh., da alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen.

Es ist daher gesichert, dass die Träger der wandalischen Przeworsk-Kultur abgewandert sind, was zweifellos mit den Wirren der beginnenden Völkerwanderung zusammenhängt. Die Entwicklung korrespondiert zeitlich gut mit den Kettenreaktionen bei anderen germanischen Stämmen, die die hunnische Westexpansion nach 375 auslöste.

Dass Völker durch Wanderung, Kriege oder Überfremdung von der historischen Bühne verschwinden, ist nicht ungewöhnlich. Dieses Schicksal traf z.B. auch die Assyrer, Etrusker, Goten, Iberer, Langobarden, Sumerer und unzählige andere Völker.
 
Archäologisch entspricht das der Przeworsk-Kultur, benannt nach dem großen Gräberfeld von Gac, nahe der südostpolnischen Stadt Przeworsk. Diese Kultur erlischt als kulturelles und ethnisches Gesamtphänomen um die Wende vom 4. zum 5. Jh., da alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen.
Diese Kultur erlischt (nicht unbedinkt absolut) und nicht die Wandalen selbst. Auch deine eltern hatten mal flowerpower Mode im Schrank, jetzt aber nicht mehr.
Renfrew würde damit nicht einverstanden.
 
@Pope

Ich bitte dich die Texte genauer zu lesen: gleich wie die Teutzschen werden oft on Unterschied geheissen Germani, Teuthones, Alemanni.

Seit 1914 werden die Deutschen oft on Unterschied geheissen Hunnen.

Sind deshalb die Deutschen mit den Hunnen gleichzusetzen?

Nur weil man jemandem mit einem Begriff belegt (und dazu noch im 15. Jhd.), ist es noch lange nicht historisch korrekt.

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Und bezüglich germanischer/slawischer Toponyme habe ich doch letztens was gelesen ...

Eine Heimat des Slavischen auf dem Balkan schließt sich einwandfrei aus, denn es geht hier um urslavische Ablautvarianten, deren Produktivität und Wirkung lange vor dem Eindringen auf den Balkan anzusetzen ist. Das Slavische kann sich auch auf Grund dieser Fakten nur nördlich der Karpaten entfaltet haben.
Der sich abzeichnende Raum etwa zwischen der Weichsel im Westen und dem Dnjepr im Osten ist schon des öfteren – und unter anderem von Max Vasmer – als ältestes slavisches Siedlungsgebiet angesprochen worden. Die Analyse der Gewässernamen scheint dieses zu bestätigen.

[...]

Nur wenige hundert Meter von der Universität Leipzig entfernt fließt die Weiße Elster. Befaßt man sich etwas näher mit diesem Namen, so
wird man direkt und unmittelbar zu den hier angeschnittenen Problemen geführt. Allein schon die Erwähnung des ähnlichen Flußnamens Alster in Hamburg läßt die Frage aufkommen, inwieweit Elster und Alster miteinander verwandt sind und wie die Namen zu erklären sind.

Die beiden Namen stehen nicht allein. Sie sind verwandt mit beispielsweise Alster als See und Ortsname nördlich von Karlstad in Värmland, mit Alstern bei Brattfors, Värmland und eben mit der Alster, dem rechten Nebenfluß der Elbe in Hamburg. Aber auch mit dem Bach Alster bei Coburg. Hierher gehören auch die Schwarze Elster, ein rechter Nebenfluß der Elbe mit einem eigenen Nebenfluß namens Kleine Elster. Ferner Namen wie Elsterwerda, Bad Elster und Elsterberg. Die Namen gehören mit den Grundformen Al-astra und Al-istra zum indogermanischen el-/ol- für „fließen“ usw.

Es ist dieses nach Krahe die umfangreichste Sippe innerhalb der alteuropäischen Hydronymie. Sie stützt sich auf Wortmaterial wie lettisch aluõts „Quelle“, was im Litauischen die Bedeutung „vom Wasser überschwemmt werden“ hat usw. Diese Wortsippe findet sich in einer Reihe von Fluß und Ortsnamen in ganz Europa wieder, zum Beispiel in Ala, Ahle, Ola, Al(l)ia, Alowe, Alwent, Elm, Ilm, Ilmenau, Alme, Alona, Alantia, Aller, Iller, Als, Alsa, Ilse, Alisa, Elze, Alsenz, Alst. Mit einem –g-Element, das Krahe noch nicht im Blick hatte, ist hier auch der Name der Wolga anzureihen.

[...]

Von Prof. Dr. Jürgen Udolph: Ortsnamen als Geschichtsquelle. In: Eurasisches Magazin 03/04 · Seite 33-41

http://www.eurasischesmagazin.de/artikel/?artikelID=20040312
 
Hierzu habe ich in meinem Post Nr. 118 längst Stellung bezogen:




Archäologisch gut fassbar sind die Wandalen im 1.-4. Jh. n. Chr., wo sie im östlichen Deutschland und Polen siedeln: die Silingen vorzugsweise im späteren Schlesien, die Asdingen an der Grenze zu Dakien. Archäologisch entspricht das der Przeworsk-Kultur, benannt nach dem großen Gräberfeld von Gac, nahe der südostpolnischen Stadt Przeworsk. Diese Kultur erlischt als kulturelles und ethnisches Gesamtphänomen um die Wende vom 4. zum 5. Jh., da alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen.

Es ist daher gesichert, dass die Träger der wandalischen Przeworsk-Kultur abgewandert sind, was zweifellos mit den Wirren der beginnenden Völkerwanderung zusammenhängt. Die Entwicklung korrespondiert zeitlich gut mit den Kettenreaktionen bei anderen germanischen Stämmen, die die hunnische Westexpansion nach 375 auslöste.

Dass Völker durch Wanderung, Kriege oder Überfremdung von der historischen Bühne verschwinden, ist nicht ungewöhnlich. Dieses Schicksal traf z.B. auch die Assyrer, Etrusker, Goten, Iberer, Langobarden, Sumerer und unzählige andere Völker.
Gać war das erste Graberfeld dieser Kultur. Es gibt aber nicht "Gać-Kultur", sonder "Przeworsk-Kultur". Auf polnisch P-K ist "kultura przeworska", "Gać-Kultur" waere aber "kultura gacka" oder "kultura gaciowa", was phonetisch auf polnisch genau wie "Schlupfer-Kultur" klingelt. Also haben wir heute "Przeworsk Kultur", haha!
Man muss zu erst antworten, wer im ethnischen Sinn die "Lugier" waren, wenn wir nach P-K denken. P-K ist nicht homogenisch auf dem Grund der Archeologie. Es gibt viele lokale Verschiedungen, vor allem bei dem Bestatungs-Rittus. Hier zB, im Grosspolen, wo wir die Wandalen doch besonders erwarten sollen, gibt es fast keine grosse Graberfelder (wie diese, die wir im Masowien und Kujawien konnen). Sie sind uberaschend klein.
P-K hat auch weiter, in V/VI Jhdt. funktioniert, was die Graberfelder in Szczedrzyk, Kr. Opole, Dobrodzień-Rędzino, Kr. Olesno und Olsztyn, Kr. Częstochowa. So lange Chronologie kann man auch im Grosspolen feststellen (Siedlung in Konarzewo, in der Nahe von Posen). Die Invasion der Hunnen war kein Schluss dieser Kultur, sondern ein starker Impuls, um ihre Struktur total verandern. Es gibt keine Graberfelder- ja, aber solche, die wir im Kaiserzeit konnen. Die Trager der P-K in dieser Zeit haben so gennanten "Schicht-Graberfelder" hergestelt: es gibt keine einzelne Graber, sonder alle Aschen (aus jeder gebrannten Person) wurden auf dem ganzen Gebiet des "Graberfeldes" verschuttet. Einige Forscher sehen hier der Einfluss der romischen Mitra Kultus, der mit den ehemaligen barbarischen Soldaten nach Przeworsk-Gebiet eingewandert ist. Wir konnen uns also vostellen, dass diese seriouse religiose Revoluzion nur ein Reflex der genau so wischtge Gesellschafts-Revoluzion ist (Vernischtung der Stammen-Strukturen?) .
 
Es geht hier um die Ethnogenese der Slawen und einen möglichen Beitrag der Wandalen hierzu. Ein solcher Beitrag kann nicht stattgefunden haben, da die Wandalen im 5. Jh. ihre Sitze verließen, um bekanntlich im Rahmen der germanischen Völkerwanderung ihren Zug über Gallien und Spanien nach Nordafrika anzutreten.

Wie ich oben schrieb, erlischt die wandalische Przeworsk-Kultur als ethnisch-kulturelle Manifestation im 5. Jh., da alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen. Es mag - da stimme ich dir zu - verbleibende Reste der Wandalen in ihren alten Sitzen gegeben haben, wie es das Fürstengrab von Jakuszowice bei Krakau zeigt. Jedoch wäre es grotesk anzunehmen, dass diese wenigen ethnischen Splitter wesentliches zur Ethnogenese der Slawen beigetragen haben.

Die Lugier haben mit diesem Komplex wenig zu tun. Sie waren eine Kultgemeinschaft der Oder-Warthe-Germanen zwischen Sudeten und Weichsel, zu der auch die Wandalen zählten. Nach Zerfall des Kultverbandes erschienen die germanischen Völkerschaften unter ihrem Stammesnamen.
 
Es geht hier um die Ethnogenese der Slawen und einen möglichen Beitrag der Wandalen hierzu. Ein solcher Beitrag kann nicht stattgefunden haben, da die Wandalen im 5. Jh. ihre Sitze verließen, um bekanntlich im Rahmen der germanischen Völkerwanderung ihren Zug über Gallien und Spanien nach Nordafrika anzutreten.

Wie ich oben schrieb, erlischt die wandalische Przeworsk-Kultur als ethnisch-kulturelle Manifestation im 5. Jh., da alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen. Es mag - da stimme ich dir zu - verbleibende Reste der Wandalen in ihren alten Sitzen gegeben haben, wie es das Fürstengrab von Jakuszowice bei Krakau zeigt. Jedoch wäre es grotesk anzunehmen, dass diese wenigen ethnischen Splitter wesentliches zur Ethnogenese der Slawen beigetragen haben.

Die Lugier haben mit diesem Komplex wenig zu tun. Sie waren eine Kultgemeinschaft der Oder-Warthe-Germanen zwischen Sudeten und Weichsel, zu der auch die Wandalen zählten. Nach Zerfall des Kultverbandes erschienen die germanischen Völkerschaften unter ihrem Stammesnamen.
Dieter, die Forschungsgeschichte der Przeworsk-Kultur ist uber 100 Jahre alt. Und 99% der Literatur und Ausgrabungen dabei wurden von polnischen Archeologen getan. Es gibt die in der europeischem Millieu bekannten Forscher, die ganzes Leben diese Problematik untergesucht haben (z. B. Prof. Mączyńska, Dąbrowska, Godłowski, Machajewski). Sorry, aber wenn jemand schreibt, dass Przeworsk-Kultur = wandalische Kultur, dass sie einem konkreten Volk entsprecht, ich habe keine Ahnung, was ich antworten soll. Das ist das Denken-Schema der 1930-sten Jahren. Ich glaube naturlich nach dem archeologischen Materialen. Ich muss jede neue Publikazion uber Przeworsk-Kultur lesen, weil Archeologie einfach mein Job ist. Ich kann nicht nur die Artikeln aus 1950-, 60-sten Jahren zitieren, weil einfach niemand mit mir weiter sprechen wollen wird . Ich werde nicht mit jemandem aus Deutschland uber z.B. Ethnogenese der Bajuwaren oder uber Siedlung-Keramik der Elb-Germanen diskutieren, weil sie als die Fachleute auf dem eigenem Grunt immer besser informiert als ich sind.
Aber ok, lassen wir uns daran glauben, dass Przeworsk-Kultur ist 100% "wandalisch". Wie kannst du erklaren, dass die Przeworsk-Fundstellen von fruhen Kaiserzeit im Nordukraine, an der Bug und Dniestr gefunden werden, wenn es noch keine "Wandalen" dort geben soll ?
Wie kann man uber die "Resten" der Wandalen (=Przeworsk-Kultur) in der spaten Kaiserzeit sprechen wissend, dass die Trager der P-K in der selben Zeit (genau wahrend ihrer Wanderung nach romische Provinzen) in Kleinpolen ein der grossten Eisen-Hutten-Zentren in Barbaricum geschafft haben.
Weist du wer Joachim Boege war (ich kann mich bei seinem Vorname irren) ? Er war ein deutscher Archeologe aus Breslau, der schon in 1935 so genannte "pseudo-mittelalterliche Keramik" definiert hat. Die Keramik aus der spaten Volkerwanderungszeit, die noch von den "Germanen" produziert wurde, aber sieht schon genau wie klassische "fruhslawische" Keramik. Diese Keramik ist sehr oft in Schlesien auf den Siedlungen, in zussamen mit Przeworsk-Materialen in den selben Objekte gefunden, die direkt junger als die slawische Expansion sind. Und was bedeutet das? Nichts. Weil diese "pseudoslawische Keramik" nur eine koherente Erscheinnung in dieser Periode, in diesem ganzen Teil Europas kann sein.
Und schreibe bitte nicht, dass "alle Gräberfelder und Siedlungen abbrechen", weil das, besonders bei den Siedlungen, zu einfach ist. Dobrodzień-Gruppe ist doch eine der in der Fach-Literatur funktionierten Gruppen der Przeworsk-Kultur. Die grossen Przeworsk-Siedlungen in Konarzewo, Złota, Bizorenda oder Góra Birów wurden dursch vielen Jahren von Fach-Leute gegraben und sind keine Phantome.
Ach... noch was - in Jakuszowice wurde in 1911 das Furstengrab mit der fur Hunnen typischen Ausrustung gefunden, nicht fur Wandalen. Aber das kann Antwort fur Pope sein =)
Aber danke schon fur deine besondere Interesse fur Przeworsk-Kultur. :winke:
 
@Pope

Nur weil man jemandem mit einem Begriff belegt (und dazu noch im 15. Jhd.), ist es noch lange nicht historisch korrekt.

Wir beide wissen, daß das kein einzelfall ist (auch interdisziplinär)!

Von Prof. Dr. Jürgen Udolph: Ortsnamen als Geschichtsquelle. In: Eurasisches Magazin 03/04 · Seite 33-41

Nur noch eine von vielen Behauptungen. Man müßte die Völkerwanderung hervorbringen, indem es sonnst zu vieles slawisch wäre. Das ist aber sowieso nicht eindeutig. Die Urfurcht hat viele irrationälle Behauptungen hervorgebracht.

@dieter
Es geht hier um die Ethnogenese der Slawen und einen möglichen Beitrag der Wandalen hierzu. Ein solcher Beitrag kann nicht stattgefunden haben, da die Wandalen im 5. Jh. ihre Sitze verließen, um bekanntlich im Rahmen der germanischen Völkerwanderung ihren Zug über Gallien und Spanien nach Nordafrika anzutreten.

Germanische Völkerwanderung. Wie erklärt man sich das mit der archeologie? Wie erklart man die bisherige genetische Studien, die auf mehrheitliche Kontinuität aufzeigen?
 
Nur noch eine von vielen Behauptungen. Man müßte die Völkerwanderung hervorbringen, indem es sonnst zu vieles slawisch wäre. Das ist aber sowieso nicht eindeutig. Die Urfurcht hat viele irrationälle Behauptungen hervorgebracht.

Entschuldigung, aber wenn hier jemand Emotionen ins Spiel bringt, dann Du. Onomastik ist eine Wissenschaft. Die findest Du doof? Linguistik ist eine Wissenschaft. Die findest Du doof? Irgendwie weiss ich dann nicht, wie man über Slawen und Germanen reden soll, wenn man die Erkenntnisse dieser Disziplinen ignoriert oder als subjektiv abtut.
 
Ach... noch was - in Jakuszowice wurde in 1911 das Furstengrab mit der fur Hunnen typischen Ausrustung gefunden, nicht fur Wandalen.


Bei diesem Grab handelt es sich um ein hunnenzeitliches Fürstengrab (also zur Zeit der hunnischen Oberherrschaft errichtet), das aber einem verbliebenen Rest der wandalischen Oberschicht zugerechnet wird.

Im Übrigen sollten wir uns nicht an der Przeworsk-Kultur festbeißen. Die Wandalen haben sich unbestritten im 5. Jh. auf Wanderung begeben, sind durch halb Europa gezogen und haben schließlich ihr Reich in Nordafrika gegründet. Von Wandalen ist seither in Schlesien und anderen Siedlungsorten keine Rede mehr. Alle germanischen Stämme haben seinerzeit den Raum jenseits von Elbe und Saale verlassen und es sind allmählich slawische Stämme in die siedlungsleeren Räume nachgerückt.

Als Kaiser Otto I. seine Slawenmission und die Eroberung slawischer Gebiete jenseits der Elbe betrieb, fand er dort Slawen - Liutizen , Abodriten, Heveller, Sorben usw. - aber keine Germanen!
 
@Pope

Entschuldigung, aber wenn hier jemand Emotionen ins Spiel bringt, dann Du. Onomastik ist eine Wissenschaft. Die findest Du doof? Linguistik ist eine Wissenschaft. Die findest Du doof?
Bitte bleiben wir bei der Sache. Wir brauchen keine persönliche Angriffe hier. Ich finde garnichts doof. Ich verlasse mich aber auf fast garnichts 100 prozentig, weil sich auch diese Methoden als unvollkommen zeigen können.

Irgendwie weiss ich dann nicht, wie man über Slawen und Germanen reden soll, wenn man die Erkenntnisse dieser Disziplinen ignoriert oder als subjektiv abtut.
Ja denken muß man immer. Kopieren ist am einfachsten. Keine Rede von ignorieren - nur nicht dogmatisieren!
 
Bei diesem Grab handelt es sich um ein hunnenzeitliches Fürstengrab (also zur Zeit der hunnischen Oberherrschaft errichtet), das aber einem verbliebenen Rest der wandalischen Oberschicht zugerechnet wird.

Im Übrigen sollten wir uns nicht an der Przeworsk-Kultur festbeißen. Die Wandalen haben sich unbestritten im 5. Jh. auf Wanderung begeben, sind durch halb Europa gezogen und haben schließlich ihr Reich in Nordafrika gegründet. Von Wandalen ist seither in Schlesien und anderen Siedlungsorten keine Rede mehr. Alle germanischen Stämme haben seinerzeit den Raum jenseits von Elbe und Saale verlassen und es sind allmählich slawische Stämme in die siedlungsleeren Räume nachgerückt.

Als Kaiser Otto I. seine Slawenmission und die Eroberung slawischer Gebiete jenseits der Elbe betrieb, fand er dort Slawen - Liutizen , Abodriten, Heveller, Sorben usw. - aber keine Germanen!
Die Hunnen waren im heutigen Polen da und waren sehr "aktiv".
Der selben Ausschnitt von "Wildsith", aber aus zwei verschiedenen Kopien des Textes, sagt:
1. "...Wulfhere sohte ic ond Wyrmhere; ful oft þær wig ne alæg,
þonne Hræda here heardum sweordum
ymb Wistlawudu wergan sceoldon
ealdne eþelstol ætlan leodum..."

und 2. "...Wulfhere sohte ic ond Wyrmhere: ful oft þær wig ne alæg
Þonne Hræda here heardum sweordum
Ymb Wistla wudu wergan sceoldon
Ealdne eþelstol Ætla leodum..."

In diesem Ort des Eposes wird der Schlacht des "Hræda"-Volkes (vielleicht die Goten, aber nicht in 100%) gegen "Aetla" (Atilla) vorgestellt.
In dem ersten Fall haben wir "Wistlawundu" neben den Goten (?), also "Weichselwald", wo sich die beiden Gegner mit einanderen zusammen getroffen haben. In dem zweiten Fall aber haben wir : "Wistla wudu" (nicht voodoo ! =) ) , also "Weichsel - der Wald" oder "die Weichseler", "die Leute, die an Weichsel leben". Also ein lokales Volk (auf dem Gebiet der Przeworsk-Kultur), das sich von den Goten (oder anderen Germanen, die als "Hræda" genannt wurden) verschiedet.
Aber zuruck zu Hunnen: Grab in Jakuszowice besitz rein hunnische ausrustung : vor allem wichtig sind : Schwert (mit typischem Bernstein-Amulet) und die Beschlage des profilierten Bogens. Auch die Elemente des Vorderzeuges : die goldenen Halbmond-Anhanger (http://www.ma.krakow.pl/muzeum/zbiory/jakuszowice) sind klassisch fur Steppen-Volker-Kunst dieses Periods (http://studentorgs.utexas.edu/husa/origins/sarmatianhist/sarmata.pendant.html)
Auserdem in Sudpolen, in den Grenzen der P-K, wurden auch die anderen Fursten-Graber mit hunnischem Ritus gefunden:
- in Jędrzychowice. Hunnen-"Prinzessin" mit dem klassischen Ritualen-Kassel aus Bronze und fur die Hunnen charakterischtischem goldenen Diadem.
- Grab des Krieges aus Przemęczany; mit kurzem Schwert; der Schadel wurde deformiert, was fur Hunnen doch typisch war.
bis dann :winke:
 
In der Stufe C3/D1 ca. 360/70 bis 430 kam es innerhalb der P-Kultur zu großen veränderungen, z.B. im Bestattungsbrauch. So der Dobrodzien-Typus in Oberschlesien und die Körperbestattungen in Mittel-und Niederschlesien. Die Besiedlungsstruktur für diese Zeit wurde u.a. von Godlowski untersucht und neu von Maczynska. Besiedlungskonzentrationen fanden sich in Schlesien und Kleinpolen, sowie den Westkarpaten. Der Nordteil, Großpolen bis Masowien am linken Weichselufer war hingegen dünner besiedelt. Dieses Bild zeigt sich z.B. auch bei den Funden konstantinischer Münzen.
In der Phase D2/D3 430-470/80 geriet der Süden der P-Kultur unter hunnischen Einfluß (z.B. Jakuszowice, Jedrzychowice, Przemeczany.
In Zentralpolen finden sich bis Ende 5./Anfang 6. Jhd Restgruppen der P-Kultur mit Kontakten u.a. zum Mitteldonaugebiet. In Kleinpolen befinden sich in der 1. Hälfte des 5. Jhds noch Besiedlungsspuren, in Schlesien hingegen fehlen sie. Kleinpolen leert sich dann in der 2 Hälfte des 5. Jhds. Dies zeigt sich auch in Jakuszowice, Swilca, der nordkarpatischen Gruppe, Krakau und Tschenstochau. Weitere germanische Restgruppen befinden sich z.B. in Ostpreußen, die Olsztyn bzw. Allenstein-Gruppe bis in die 1. Hälfte des 7. Jhds.
Vergleiche der späten P-Kultur mit frühen slawischen Funden (2. Hälfte 5. Jhd in Kleinpolen) Anfang des 6. Jhds zeigen, daß slawische Funde in völlig anderen Gebieten auftreten als P-Funde. Die slawischen kommen vor allem entlang der Weichsel und in Südostpolen vor.
Somit scheint der Anteil der Vandalen bzw. der P-Kultur an der Genese der Slawen gering.
 
@beorna:

und Literatur zum Thema :fs: :

Dobrzańska H.
1990 Osada z późnego okresu rzymskiego w Igołomi, woj. krakowskie, Wrocław – Kraków – Warszawa – Gdańsk - Łódź.

Gruszczyńska A.
1999 Osada z V wieku w Świlczy na tle osadnictwa w regionie rzeszowskim [in:] S. Czopek, A. Kokowski [red.] Na granicach świata antycznego, S. 285 – 302, Rzeszów.

Machajewski H.
1997 Z badań nad kulturą przeworską w Wielkopolsce północnej, Kultura Przeworska, T. III, S. 97 – 116, Lublin.

2003 Metalowe okucie końca pasa z osady kultury przeworskiej w poznaniu – Nowym Mieście [in:] Bursche A., Ciołek R. [red.] Antyk i Barbarzyńcy. Księga dedykowana profesorowi Jerzemu Kolendo w siedemdziesiątą rocznicę urodzin, S. 277 – 284, Warszawa.

Madyda – Legutko R.
1992 Zur Besiedlung des Sącz – Gebietes (Westkarpaten) in der spätrömischen Kaiserzeit [in:] Probleme der Relativen und Absoluten Chronologie ab Latènezeit bis zum Frühmittelalter, S. 187 – 195, Kraków.

2000 Migrationsbewegungen der Bevölkerung in Gebiet der polnischen Karpaten in der spätrömischen Kaiserzeit und Frühvölkerwanderungszeit [in:] T. Grabarczyk, M. Mączyńska [red.] Die spätrömische Kaiserzeit und die frühe Völkerwanderungszeit in Mittel- und Osteuropa, S. 217 – 236, Łódź.

Madyda – Legutko R, Tunia K.
1993 Rytno. Karpacka osada z okresu wędrówek ludów, Kraków

Mączyńska M.
1999 Schyłkowa faza kultury przeworskiej, Kultura Przeworska, T. IV, S. 25 – 53, Lublin.

Moszczyński J.
2000 Jung- und spätkaiserzeitliche Brunnen in der Siedlung Kolonia-Wola Branicka in Zentralpolen [in:] Die spätrömische Kaiserzeit und die frühe Völkerwanderungszeit in Mittel- und Osteuropa, S. 202 – 216, Łódź.

B. Muzolf
1994 Późnorzymska osada kultury przeworskiej w miejscowości Podzamcze, gmina Ogrodzieniec, woj. Katowice, Kultura Przeworska, T. I, S. 281 – 291, Lublin.

S. Pazda
1980 Studia nad rozwojem i zróżnicowaniem lokalnym kultury przeworskiej na Dolnym Śląsku, Wrocław.

J. Rudzińska – Nowak
2000 Zur Möglichkeit der Deutung der Siedlungsmaterialien der Przeworsk – Kultur aus spätesten Phase der römischen Kaiserzeit und die Frühvölkerwanderungszeit [in:] T. Grabarczyk, M. Mączyńska [red.] Die spätrömische Kaiserzeit und die frühe Völkerwanderungszeit in Mittel- und Osteuropa, S. 193 – 201, Łódź.

J. Szydłowski
1977 Grupa dobrodzieńska jako wyraz lokalnych przemian w schyłkowej fazie kultury przeworskiej, Katowice.

J. Tejral
1992 Einige Bemerkungen zur Chronologie der späten römischen Kaiserzeit in Mitteleuropa [in:] Probleme der Relativen und Absoluten Chronologie ab Latènezeit bis zum Frühmittelalter, S. 227 – 248, Kraków.

2000 The Problem of Acculturation at the Beginning of the Migration Period [in:] Die spätrömische Kaiserzeit und die frühe Völkerwanderungszeit in Mittel- und Osteuropa, S. 5 – 31, Łódź.
 
Ahoj Bartek

Ich habe auch gehört, dass ihre Beine (die von Hunen) von so viel Reiten verformt wurden, oder war das bei den Mongolen?

Das Aussehen der Hunnen wurde von romischen Autoren beschrieben. Immer als abstossend und wiederlich.
Ammianus Marcelinus nennt sie "bipedes bestiae" - "die zweibeinigen Kreaturen". Die Hunnen sind fur ihm klein, krumm und ganz unproporzionell. Er setzt sie mit Alanen zusammen, die sind (fur Ammian) hoch, schlang und blond = schon.
Auch die romischen Dichtern - Klaudian und Sidonius Apolinaris beschreiben Hunnen als die extrem hasslichen Leuten. Sidonius schreibt, das ihre Beine sind kurz. Er schreibt auch, dass sie aber im Settel imponierend aus sehen. Priskos informiert, dass Hunnen auch eine sehr spezifische Frisuren gemacht haben. Schade, dass er keine Beschreibung gegeben hat.
Und endlich auch fur Jordanes sind Hunnen sehr wiederlich - wieder: kurz und unproporzionell. Wie hasslich fur Romern die Hunnen waren zeugen die romischen Legenden uber ihre "Ethnogenese" : Hunnen waren doch die Nachkommen der gotischen Hexen und Demonen (Jordanes).
Arme Hunnen... Niemand hat sie geliebt... :rofl:


Die krummen Beine sind aber auch eine allgemeine Regel bei den bewanderten Reiter. Jeder, der oft reitet hat die verformten Beine. Mein ehemaliger Trener war ein Ulan. Noch in 1950-en Jahren ist er bis 50 Km pro Tag geritten. Und seine Beine sind krumm. :)
Mit Mongolen muss man aber die Aufmerksam darauf machen, dass sie sehr spezifische Reitenweise auf fernen Distanzen gehabt haben. Noch heute kann man dass in Mongolien beobachten. Der Mongole steht in einem Steigbugel mit dem geraden Bein und der uberwiegenden Teil seiner Korper-Last liegt auf diesem Bein. Knie des zweiten Beins ist gebeugt. Der Ritter sitzt also im Sattel nur auf dem Oberschenkel dieses Beines. Auf diese Weise kann der Mongole auf dem Pferd lang marschieren.
 
Ich bin nur vorbeigegangen. Einige Bemerkungen an Bartek:

Bartek:Grab des Krieges aus Przemęczany; mit kurzem Schwert; der Schadel wurde deformiert, was fur Hunnen doch typisch war.

Die Schädeldeformation ist nicht nur für die Hunnen, sondern auch für andere 99 Völker aus Asien und Europa typisch. Die meisten von diesen Völkern hatten gar nichts mit Hunnen zu tun. Es bestehen verschiedene Arten von Schädeldeformationen. Wenn jemand an eine Diskussion über diese Bräuche interessiert ist, würde ich gerne teilnehmen.

Bartek: Aber zuruck zu Hunnen: Grab in Jakuszowice besitz rein hunnische ausrustung : vor allem wichtig sind : Schwert (mit typischem Bernstein-Amulet) und die Beschlage des profilierten Bogens. Auch die Elemente des Vorderzeuges : die goldenen Halbmond-Anhanger (http://www.ma.krakow.pl/muzeum/zbiory/jakuszowice) sind klassisch fur Steppen-Volker-Kunst dieses Periods (http://studentorgs.utexas.edu/husa/origins/sarmatianhist/sarmata.pendant.html)

Der Schmuck in den oben erwähnten Links hat, meiner Meinung nach, mit den Hunnen auch gar nichts zu tun. Die Kultur aller Völker östlich von den Karpaten als „Kultur der Steppen Völker zu betrachten und zu erforschen, finde ich seltsam und nicht wissenschaftlich. Es gibt keine Kultur der Steppen Völker und auch keine der Nicht Steppen Völker.

Danke, Herr Bertek.
 
Die Schädeldeformation ist nicht nur für die Hunnen, sondern auch für andere 99 Völker aus Asien und Europa typisch. Die meisten von diesen Völkern hatten gar nichts mit Hunnen zu tun. Es bestehen verschiedene Arten von Schädeldeformationen. Wenn jemand an eine Diskussion über diese Bräuche interessiert ist, würde ich gerne teilnehmen.
Es gibt keine Kultur der Steppen Völker und auch keine der Nicht Steppen Völker.

Danke, Herr Bertek.
Bitte schon:)
Aber - wir sprechen uber DIESER Art von Schadeldeformationen, die fur Hunnen typisch war, vor allem fur Frauen. Wenn ich mich nicht irre, diese Sitte wurde der erste mal in 1956 von einem deutschen Archeologe beschrieben.
Also gut - nenne bitte diese 99 Volker, die in Europa und Asien die Schadeldeformation wahrend der Volkerwanderungzeit gemacht haben.
Ich bitte ohne Emotionen. :)
Kultur der Steppen Völker - vergleiche bitte die Beschreibungen der Lebensweise der Hunnen, die von Ammianus Marcelinus geschrieben wurden mit analogischen Beschreibungen der Tataren und Mongolen, die in XII-XIV Jhdt. geschrieben wurden. ZB von di Piano Carpini (Geschichte der Mongolen), Jan Długosz (Annales ...regni Polonie). Das sind doch die selbe Lebensweise, Okonimie etc.
cześć :winke:
 
T. K. Hodjaiov
in “Anthropologische und ethnographische Daten über die Bevölkerung Zentral Asiens” Moskau, 2000, Seiten 20 - 45 \Hier wurde der Termin MITTEL Asien benuzt um explizit das Territorium von den ehemaligen sowjetischen Republiken in Zentral Asien zu betonen.\
http://www.kroraina.com/casia/hodzhajov.html#1.

Für die Teilnehmer, die kein Russisch sprechen mache ich ein kurzes Resümee. Es gibt drei verschiedene Arten von künstlichen Schädeldeformationen:
  • Kreis (Ring) Deformierung. Nach der Meinung des Autors (Zitat): “ Die weit verbreitete Meinung, dass diese Art von Schädeldeformierung von den Hunnen beigebracht wurde (Hunnische Herkunft hat), wurde nach den neuesten Untersuchungen nicht bestätigt.”
Wo und wann wurde diese Art der Schädeldeformierung praktiziert:
In Partien. Damals umfasste dieser Staat auch große Teile von heutigem Turkmenistan; Sogdiana – seit dem 1. Jahrhundert nach Chr. bis zum 18. Jahrhundert; im Fergana Tal seit Mitte des 1. Jahrhunderts vor Chr.; in Baktrien – Toharistan seit dem 2. Jahrhundert vor Chr bis zum 5. Jahrhundert nach Chr. In den oben erwähnten Ländern wohnten damals hauptsächlich indoeuropäische Völker(die Indoeuropäische Sprachen benutzten), die mit den Hunnen nichts zu tun hatten.
  • Krone Deformierung (bin nicht sicher ob auf Deutsch das der richtige Termin ist).
Zum ersten Mal wurde von Strabo beschrieben. Verbreitung - östliche Küste vom Kaspischen Meer und später in der Zone entlang dem Fluss Amudarja, Sogdiana, Fergana Tal.
  • Rückenkopfdeformierung. Der Autor behauptet: ”Die ersten solchen Schädeldeformationen wurden unter den Sakischen Stämmen östlich vom Aral See beobachtet.“ http://de.wikipedia.org/wiki/Saken - 5. Jahrhundert vor Chr. – 2. Jahrhundert nach Chr.
Zusätzlich würde ich sagen, dass die künstliche Schädeldeformierung auch für die Protobulgaren (ein anderes indoeuropäisches Volk) sehr typisch war.
 
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Mit ganzem Respekt fur Herrn Hodjaiov, aber was hat das alles mit Przeworsk-Bereich wahrend des Volkerwanderung-Periods zu tun ? Im Kontext des ganzes keltisch-germanischen Barbaricums in der Zeit der Hegemonie der Hunnen im Europa ?
Die Germanen haben auch selten diese Sitte (Schadeldeformation) kopiert. Suche zB die Informationen uber Bestattung der Frau aus Laa an der Thaya. Schadel wurde hier auch deformiert ("Turmdeformation"), aber diese Frau war sicher eine Gotin. Solche Schadeln wurden auch in Thuringen gefunden. Aber das sind die kulturellen Erscheinungen, die von den Forschern eindeutig als die Hunnen-Einlussen erklart werden.

Zum Abschluss hast Du uber Protobulgaren geschrieben. Glaubst Du wirklich auf dem Grund dieser Publikation, dass in Przemęczany genau ein Protobulgare bestattet wurde ? Im IV/V. Jhdt., also in der Zeit des Attila-Reichs und 300 Jahre vor Gostun, Kubrat und Asparuh ?
Der englische Kaukasus-Forscher M.D. Lang ("Die Bulgaren") schreibt: "...Protobulgaren, am Anfang nicht mehr als 50 000 Manner, haben sich dursch wunderbare Organisation und Militar-Regierung ausgezeichnet.
...die bizantischen Autoren differenzieren noch in VIII und IX Jhdt. die Siedlungen der Bulgaren und die Siedlungen der Slawen (sclaviniae) ..."

Protobulgaren waren immer zu schwach, um ein ernster Einfluss auf Barbaricum zu haben. Ich habe diesen Artikel von Rascho Sashev gefunden :
http://kroraina.com/bulgar/rashev.html
Aber uber Protobulgaren gab es schon Disskusion:
http://www.geschichtsforum.de/showthread.php?t=11554
PS. danke fur Links :)) Es war sehr nett russich zu erfrischen :)))
 
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