Mythen die einmal Menschen waren.

askan schrieb:
Ah Montezuma, seine Rache soll ja grausam sein und konnte die Jahrhunderte überdauern. :)

Als Pendant dazu erfand die Staatsführung der DDR dieses extra gestärkte Zonen-Raststätten-Klopapier Stalins Rache - Damit auch der letzte Arsch rot wird
 
Mercy schrieb:
Aber, aber, Stalin im Mittelalter (historisch natürlich)?

nun ja, dann gehören Jesus und Homer wohl auch nicht hierher und weißdergeier wer noch alles... und Montezuma ist selbst so ein Grenzfall

*klugscheiß*
 
Eine weitere historische Persönlichkeit die in die Sagenwelt einzug fand war Ramon II. Roger Trencavel, der Vizegraf von Carcassonne.
Der 1209 gegen die Kreuzfahrer seine Herrschaft und Leben verlor.
Wolfram von Eschenbach nahm in als Vorbild für den Gralshüter "Parzival".
Esclarmonde von Foix, eine Verwandte des Trencavels, machte Wolfram zu dessen Sagenmutter "Herzeloyde".
 
@joineville

Kennst du die Gralsromane von Peter Berling?
Da kommt der Name auch vor, ich glaub im Roman war das der Vater des Gralshüters Roc.
 
Das stimmt, in den Berling Büchern ist das ein zentrales Thema.
Allerdings war da der "Parzival"-Trencavel der Großvater von "Roc".
Ich bin ein absoluter Berlingfan.

Ein weiterer legendenumnebelter Heroe war Gottfried von Bouillon. So war sein Vater, Eustachius II., einer der Schwanenritter. Außerdem sagte man Gottfrieds Herkunft vom Hause David nach (über die Plantart-Grafen von Razès).

Dann fällt mir noch Heinrich "der Löwe" ein.
Im Heiligen Land tötete er einen Drachen und rettete dadurch einen verwundeten Löwen. Aus dank versprach der Löwe sich zu revangieren.
Als bald, überbrachte eine Taube (oder ein anderes Federvieh) eine Nachricht von Heinrichs Frau, Mathilde. Verräterische Vasallen und anderes ruchloses Gesinde bedrohe ihre Sicherheit (und Keuschheit).
Heinrich schwang sich auf den Rücken des Löwen und dieser sprang mit nur einem einzigen Satz von Jerusalem nach Braunschweig.
Heinrich erschlug die Verräter, rettete sein bedrängtes Weib und stellte Ruhe und Ordnung im Sachsenland wieder her.
Und so kam Braunschweig zu seinen Löwen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Joinville schrieb:
Dann fällt mir noch Heinrich "der Löwe" ein.
Im Heiligen Land tötete er einen Drachen und rettete dadurch einen verwundeten Löwen. Aus dank versprach der Löwe sich zu revangieren.
Als bald, überbrachte eine Taube (oder ein anderes Federvieh) eine Nachricht von Heinrichs Frau, Mathilde. Verräterische Vasallen und anderes ruchloses Gesinde bedrohe ihre Sicherheit (und Keuschheit).
Heinrich schwang sich auf den Rücken des Löwen und dieser sprang mit nur einem einzigen Satz von Jerusalem nach Braunschweig.
Heinrich erschlug die Verräter, rettete sein bedrängtes Weib und stellte Ruhe und Ordnung im Sachsenland wieder her.
Und so kam Braunschweig zu seinen Löwen.

Sagenstoffe über historische Personen - oder auch deren Ahnherren (die noch nicht einmal mit Sicherheit belegt sind) - bringen wirklich interessante Aussagen zur Heraldik zutage...
Bisweilen finden sich solche Geschichten noch heute in Stadtchroniken, welche sich mit dem eigenen Stadtwappen auseinandersetzen.

Da fallen mir nämlich die Grafen von Schönburg ein (ja, schon wieder ;) ), deren Wappenschild von Rot und Silber dreimal schrägrechts geteilt ist.

Es gibt eine sagenhafte Geschichte zum Zeichen der Schönburger, die rund 1200 Jahre zurückreicht. Damals soll Karl der Große seine Getreuen nach einer gewonnenen Schlacht mit Wappenschilden belohnt haben, doch der Schönburger bat, seinen Schild leer zu lassen, "bis er für ihn geblutet habe".
Die Gelegenheit kam in einer Schlacht, in der Karls Schild zerbrach und ihm der Schönburger, schwerverletzt, seinen eigenen Schild reichte.
Karl der Große wurde gerettet. Daraufhin soll er die Wunde des Schönburgers berührt und zwei blutrote Streifen über den bis dahin leeren Schild gezogen haben: "Dies, Schönburger, sei von nun an dein Wappen!"

Anm.: Es gibt natürlich genug historische Fakten, die eher dafür sprechen, daß es so garantiert NICHT gewesen ist...
 
Eine wundervolle Geschichte. Wahrlich.

Eine ähnliche Geschichte brachte den Österreichern ja ihre Landesfahne ein.
Herzog Leopold, der von "Löwenherz" tief beleidigt wurde, soll sich im Heiligen Land wie ein Berserker in die Schlacht gestürzt haben.
Nach siegreichem Kampf war sein weißer Waffenrock vom Blut des Feindes rot gefärbt. Nur ein Streifen, nähmlich der unter seinem Gürtel, blieb weiß.
 
Joinville schrieb:
Eine wundervolle Geschichte...
Eine ähnliche Geschichte brachte den Österreichern ja ihre Landesfahne ein...

Und nicht nur ihnen; schau mal bei Wikipedia, wie nach der Legende das Wappen von Katalonien entstanden sein soll: http://de.wikipedia.org/wiki/Wilfried_der_Haarige

Zu dieser Zeit entstanden wohl auch die Landesfarben Kataloniens. Der Legende nach besuchte Kaiser Ludwig der Fromme den nach einem Kampf verwundeten Wilfried am Krankenbett. Dort tauchte er seine Finger in das Blut des Verwundeten und zog damit vier rote Streifen über dessen noch wappenloses Schild. Sie wurden zu den quatre barres, die das gelbe Tuch der katalanischen Fahne durchziehen.

Gibt es noch mehr davon?
Vor allem solche, die in die Zeit der Karolinger zurückreichen?
Immerhin ist Wilfried - oder genauer Guifre - als Begründer der Dynastie der Grafen von Barcelona historisch gesichert (ich erwähne seine Person gleich noch unter "Beinamen")...
 
Zuletzt bearbeitet:
timotheus schrieb:
Gibt es noch mehr davon?
Vor allem solche, die in die Zeit der Karolinger zurückreichen?
Immerhin ist Wilfried - oder genauer Guifre - als Begründer der Dynastie der Grafen von Barcelona historisch gesichert (ich erwähne seine Person gleich noch unter "Beinamen")...

Hmm. Die Geschichte mit Wilfred hab ich schon mal gehört.
Allerdings weiß ich nicht viel über Heraldig oder wie die Wappen und Fahnen entstanden sind.
 
Hab soeben ein Kreuzfahrermythos ausgegraben.
Ida von Cham, verwitwete Markgräfin von Österreich, führte 1101 das österreichische Kontingent auf dem "deutschen Kreuzzug" an.
Jedenfall wurde dieser Kreuzug in Kleinasien von den Seldschuken niedergamacht.
Eine Legende behauptet, dass Ida die Schlacht überlebte und in die Gefangenschaft von Kilidsch Arslan geriet.
Dieser verkaufte sie in den Harem des Atabegs von Aleppo.
Ihm gebar Ida, Imad ed - Din Zengi, der 1144 Edessa von den Kreuzfahrern zurückeroberte.
 
Joinville schrieb:
Hab soeben ein Kreuzfahrermythos ausgegraben.
Ida von Cham, verwitwete Markgräfin von Österreich, führte 1101 das österreichische Kontingent auf dem "deutschen Kreuzzug" an.
Jedenfall wurde dieser Kreuzug in Kleinasien von den Seldschuken niedergamacht.
Eine Legende behauptet, dass Ida die Schlacht überlebte und in die Gefangenschaft von Kilidsch Arslan geriet.
Dieser verkaufte sie in den Harem des Atabegs von Aleppo.
Ihm gebar Ida, Imad ed - Din Zengi, der 1144 Edessa von den Kreuzfahrern zurückeroberte.

Das ist aber wirklich ein Mythos, welcher der historisch-chronologischen Überprüfung nicht standhält.
Abgesehen davon, daß Ida um 1101 bereits über 40 Jahre alt war (* um 1055), war auch Imadeddin Zengi im Jahre 1101 bereits mindestens 14 Jahre alt (* 1082 oder 1085 oder 1087).
Leider gibt es zu Ida nur den englischen Artikel: http://en.wikipedia.org/wiki/Ida_of_Formbach-Ratelnberg
 
Eine Interessante Frau scheint sie gewesen zu sein.
Angeblich soll sie ihr Heer, in Rüstung und im Sattel sitzend, angeführt haben.
 
Joinville schrieb:
Eine Interessante Frau scheint sie gewesen zu sein.
Angeblich soll sie ihr Heer, in Rüstung und im Sattel sitzend, angeführt haben.

Interessant?
Den Überlieferungen nach soll sie sehr schön gewesen sein...

Einige Textstellen aus Reinhard Barth "Taschenlexikon Kreuzzüge"...

Ida schrieb:
Am Kreuzzug von 1101 nahm auch eine etwa 40-jährige Frau teil: Markgräfin Ida von Österreich, ehemals eine der gefeierten Schönheiten Europas, die nun... "da ihre Jugend vorüber war, nach der frommen Erregung des Kreuzzugs verlangte"...
Als das Heer des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien im September 1101 im Taurusgebirge zersprengt wurde, verschwand auch sie. Wahrscheinlich kippte in der allgemeinen Panik ihre Sänfte um, und Ida geriet unter die Hufe der türkischen Rosse...

Aus dem selben Buch - vgl. oben...

Kreuzzug von 1101 schrieb:
... Seine französischen Teile standen unter Führung des Herzogs Wilhelm IX. von Aquitanien, die deutschen befehligte Herzog Welf IV. von Bayern, begleitet von Erzbischof Thiemo von Salzburg und Markgräfin Ida von Österreich...

Ähnliche Aussagen, wonach Ida lediglich den Heerführer Herzog Welf IV. von Bayern begleitete, finden sich auch hier: http://www.genealogie-mittelalter.d...rg_markgraefin_von_oesterreich_+_um_1101.html

Wer das deutsche Kontigent angeführt hat, steht demnach eindeutig fest: Herzog Welf IV. von Bayern.
Abgesehen davon sind die muslimischen Berichte über kämpfende Frauen auf christlicher Seite nicht ganz unumstritten...
 
Natürlich führte Herzog Welf den Kreuzzug an, da er wohl der "Ranghöchste" Adlige war. Jedoch dürften Ida auch einige Ritter aus der bayrischen Ostmark gefolgt sein, die sich dann, mit ihr, dem Heer des Welfen anschlossen.
Über Idas Rolle bei dieser bewaffneten Pilgerfahrt hab ich leider nur Informationen die eben legendären Ursprungs sind.

Überhaupt war ja Welf der Lehnsherr Idas, als Herzog von Bayern.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant wäre es auch, etwas mehr über Rodrigo Diaz de Vivar zu erfahren, der unter dem "Künstlernamen" El Cid sogar zu Filmehren gekommen ist.
 
Ich habe am Sonntag um 19:30 Uhr eine Sendung im ZDF über das Märchen Schneewitchen, aufgeschrieben von den Gebrüder Grimm, gesehen. Danach beruhte dieses Märchen auf einer tatsächlichen Begebenheit. Schneewitchen war die Tochter des Grafen von Waldeck und sollte den Thronfolger des Kaisers heiraten, um Phlipp den Großmütigen von Hessen aus der Gefangenschaft des Kaisers zu befreien. Sie wurde nach Brüssel an den kaiserlichen Hof gesandt. Da sie von außerordentlicher Schönheit war, versuchte die kaiserliche Seite diese Hochzeit zu verhindern. Ihr wurde unter das Essen Arsen gemischt und sie starb an dieser Vergiftung. Nach ihrem Tod wurde sie in die gräfliche Residenz in Bad Arolsen beerdigt.
Die Brüder Grimm schrieben dieses Märchen, was in Nordhessen sich erzählt wurde, auf. In der nähe gab es auch ein Bergwerk, aus dem Metallerze gewonnen wurden. Dort mußten Kinder arbeiten, die weil sie unter Tage wirkten, nicht weiter wuchsen und vergreistenn. Wie diese Zwerge zu der tatsächlich vorhandenen Geschichte kamen, wurde in diesem beitrag nicht geklärt.:rolleyes:

Diese Sendung kam heute Nachmittag auf 3sat. "Schneewitchen und der Mord in Brüssel". War sehr interessant.
 
Diese Sendung kam heute Nachmittag auf 3sat. "Schneewitchen und der Mord in Brüssel". War sehr interessant.



Da gibt es auch noch:

Schneewittchen in Bayern
Das "sprechende" Spieglein an der Wand in Lohr
Als Entstehungsort bzw. Heimat Schneewittchens wird unter anderen die Stadt Lohr am Main im Spessart angesehen.


Schneewittchen in Hessen
Der hessische Heimatforscher Eckhard Sander bietet eine weitere Erklärung. Im Stadtarchiv von Bad Wildungen befindet sich ein Dokument über Fräulein Margaretha von Waldeck,...


Schneewittchen in Niedersachsen
Vermutet wird auch die inhaltliche Herkunft des Märchens aus den Sieben Bergen, einem Höhenzug im Leinebergland im südlichen Niedersachsen.


http://de.wikipedia.org/wiki/Schneewittchen
 
Hat jemand schon vom Heiligen Transi gehört?

Der wurde in Frankreich recht lange verehrt, in der Kirche von Ganagobie (Provence) hatte er einen Altar zu dem Eltern ihre totkranken Kinder brachten, zeitweise auch totgeborene oder ungetauft verstorbene Kinder. Er erweckte sie ganz kurz wieder zum Leben, damit sie rasch getauft werden konnten, um sodann wieder zu den Toten zurückzukehren und in geweihter Erde bestattet werden zu können (dieser auch an anderen Orten in Frankreich verbreitete Brauch, ist im Zusammenhang mit der Lehre vom Limbus zu sehen).

Die "Herkunft" des Heiligen Transi, der selbstverständlich kirchlich nie anerkannt, dessen Kult aber zumindest zeitweise stillschweigend geduldet wurde, liegt im Dunkeln. Eine der Vermutungen gehört dahin, die Legende gehe darauf zurück, dass die Gebeine des Heiligen Honoratus für einige Zeit in Ganagobie als Transitstation zwischengelagert worden sein sollen.

:grübel:
 
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