Gegenkaiser
Gesperrt
Frohes Neues Jahr werte Forumsgemeinde,
es hat sich ja mittlerweile unter kundigen Betrachtern herumgesprochen, dass die Galeerenstrafe in der Antike praktisch unbekannt war, und dass die entsprechende Szene in Ben Hur reine Fiktion ist. Allerdings kam es durchaus zum sporadischen Einsatz von Sklaven, die aber meist vor oder nach dem Einsatz freigelassen wurden. In der Regel bestanden die Rudermannschaften auf antiken Kriegsschiffen aus Bürgern, Halbbürgern, Bundesgenossen und Angeheuerten, also aus freien Männern.
Ganz anders dagegen in der frühen Neuzeit (1450-1750), als sowohl christliche (Franzosen, Spanier, Venedig, etc.) als auch moslemische Kriegsmarinen (Türken, algerische Korsaren) rücksichtslos andersgläubige Kriegsgefangene, 'Kriminelle' oder eingekaufte Sklaven auf die Ruderbänke zwangen. So konnten nach dem Sieg der christlichen Koalition in Lepanto 1571 15 000 (!!) christliche Rudersklaven befreit werden. Erst die schrittweise Ablösung der Galeere durch das Breitseiten-Segelschiff hat dieser Praxis ein langsames Ende bereitet.
War die viel gescholtene Antike also in dieser Hinsicht moralisch besser als die vermeintlich so aufklärerische Neuzeit? Und wie kommt es, dass Griechen und Römer auf den Einsatz von freien Ruderern vertrauten, wohingegen Franzosen und Türken so sehr auf versklavte Rudermannschaften angewiesen zu sein glaubten?
Literaturhinweise, die der Diskussion mehr Substanz verleihen können, sind sehr willkommen.
es hat sich ja mittlerweile unter kundigen Betrachtern herumgesprochen, dass die Galeerenstrafe in der Antike praktisch unbekannt war, und dass die entsprechende Szene in Ben Hur reine Fiktion ist. Allerdings kam es durchaus zum sporadischen Einsatz von Sklaven, die aber meist vor oder nach dem Einsatz freigelassen wurden. In der Regel bestanden die Rudermannschaften auf antiken Kriegsschiffen aus Bürgern, Halbbürgern, Bundesgenossen und Angeheuerten, also aus freien Männern.
Ganz anders dagegen in der frühen Neuzeit (1450-1750), als sowohl christliche (Franzosen, Spanier, Venedig, etc.) als auch moslemische Kriegsmarinen (Türken, algerische Korsaren) rücksichtslos andersgläubige Kriegsgefangene, 'Kriminelle' oder eingekaufte Sklaven auf die Ruderbänke zwangen. So konnten nach dem Sieg der christlichen Koalition in Lepanto 1571 15 000 (!!) christliche Rudersklaven befreit werden. Erst die schrittweise Ablösung der Galeere durch das Breitseiten-Segelschiff hat dieser Praxis ein langsames Ende bereitet.
War die viel gescholtene Antike also in dieser Hinsicht moralisch besser als die vermeintlich so aufklärerische Neuzeit? Und wie kommt es, dass Griechen und Römer auf den Einsatz von freien Ruderern vertrauten, wohingegen Franzosen und Türken so sehr auf versklavte Rudermannschaften angewiesen zu sein glaubten?
Literaturhinweise, die der Diskussion mehr Substanz verleihen können, sind sehr willkommen.