Stationen der Odyssee

Ich weiß es: Troja lag bei Groß Strömkendorf (Wo das historische Rerik auch lag). Wismar-Bucht.

War mir als Wismaraner doch immer klar...

Vielleicht ist Dir auch klar wo das hier lag:
Vineta - Wikipedia

Ich sah mal darüber was im TV, war mir alles recht neu, doch als ich im Sommer an der Ostsee war, hingen überall Plakate herum mit einer Freilichtaufführung, genau dieses Thema betreffend.
Was hat es damit auf sich? Wegen mir auch neuer Strang oder PN, paßt ja nicht so hierher.
 
Mit anderen Worten, die homerische Geographie bezieht sich auf einen Kontext mit einer Topographie, mit der wir vertraut sind, die aber, verglichen mit der aktuellen physikalischen Anordnung der griechischen Welt, grelle Abweichungen offenbart, die schwer zu erklaeren sind, auch wenn nur auf ihre Konsequenz innerhalb der beiden Gedichten bezogen. (aus Homer in the Baltic)
Erstens stimmen aktuelle geograpische Gegebenheiten fast grundsätzlich nicht mit denen vor vielen tausend Jahren überein.
Zweitens muß man immer berücksichtigen, daß es sich um Geschichten handelt, die allerhöchstens nicht-fiktive Elemente beinhalten. Nicht jede Ungereimtheit im Text kann daher gleiche Bedeutung verlangen.
Drittens muß man auch berücksichtigen, welche technischen Mittel und wieviel Erfahrung damals zur Verfügung standen.

Ein moeglicher Schluessel, um endgueltig in diese raetselhafte Welt einzudringen, wird von Plutarch zur Verfuegung gestellt (46 - 120 A.D.). In seinem Werk De Facie quae im orbe lunae apparet ("Das Mondgesicht“), macht er eine ueberraschende Aussage: die Insel von Ogygia, ( wo Kalypso Odysseus festhielt, bevor sie ihm erlaubte, nach Ithaca zurueckzukehren), liegt im Nordatlantik, fuenf Segeltage von Britannien".

Plutarchs Hinweise fuehren uns zu einer Identifikation Ogygias mit einer der Faroeer Inseln (wo wir auch eine Insel mit griechisch klingenden Namen finden: Mykines).

Hier macht der Autor zwei Denkfehler. Der eine (Äpfel-Birnen) wurde ja bereits beschrieben. Der zweite ist, daß die Argumentation nicht auf den Originaltext gestützt wird, dessen Tradition ohnehin schon in der Antike kritisch war (s.o. link), sondern auf sekundäre Literatur eine honorigen Autors, dessen Zuverlässigkeit aber oft genug widerlegt wurde. (Plutarch - Wikipedia)
Auch im weiteren Verlauf der Argumentation fehlt es an kritischer Distanz zu Verfassern sekundärer Literatur. Was grad zu passen scheint, wird einfach genommen. Der Rest passend gemacht.
Auffällig ist auch, daß einige Aussagen (Peloponnes als flach) nicht mit zahlreichen Quellenhinweisen belegt werden. Das ist schlicht unsauber gearbeitet.

Und dann, was ist mit der Peloponnes, in beiden Gedichten als Ebene beschrieben?...Ausserdem haben die Details, die in der Odyssee berichtet werden, betreffend Telemachos’ schnelle Reise mit dem Streitwagen von Pylos nach Lakedaemon, entlang einer „Weizen-produzierenden Ebene", und dem Krieg zwischen Pylier und Epener, wie im Buch XI der Ilias berichtet, immer als unpassend mit Griechenlands unebener Geographie gegolten, waehrend sie perfekt mit der flachen Insel Seeland uebereinstimmen.

Ich habe die Befürchtung, der Autor zieht aus einzelnen Aussagen (weizenproduzierende Ebene) voreilig, um nicht zu sagen unzulässig, Schlüsse zieht.

stellt Homer andererseits in der Erzaehlung der Landung Odysseus’ die Umkehrung der Flussstroemung vor (Od. V, 451-453), was in der Mittelmeerwelt unbekannt ist, aber typisch fuer die atlantischen Flussmuendungen waehrend der Flut.
440
Irgendwo auszuspähn und sichere Busen des Meeres.
Jetzo hatt' er nun endlich die Mündung des herrlichen Stromes
Schwimmend erreicht. Hier fand er bequem zum Landen das Ufer,
Niedrig und felsenleer, und vor denn Winde gesichert.
Und er erkannte den strömenden Gott, und betet' im Herzen:
445
Höre mich, Herrscher, wer du auch seist, du Sehnlicherflehter!
Rette mich aus dem Meer vor denn schrecklichen Grimme Poseidons!
Heilig sind ja, ach selbst unsterblichen Göttern, die Menschen,
Welche von Leiden gedrängt um Hilfe flehen! Ich winde
Mich vor deinem Strome, vor deinen Knieen, in Jammer!
450
Herrscher, erbarme dich mein, der deiner Gnade vertrauet!
Also sprach er. Da hemmte der Gott die wallenden Fluten,
Und verbreitete Stille vor ihm, und rettet' ihn freundlich
An das seichte Gestade. Da ließ er die Kniee sinken
Und die nervichten Arme; ihn hatten die Wogen entkräftet:

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Aktivurlaub in Antalya und in der Türkei
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Auch diese Aussage ist so also nicht richtig.

Was Patroklus’ frischen Truppen erlaubte, durchzukaempfen bis zum folgenden Tag, ohne eine Pause, ist das matte Nachtlicht, das für die hohen Breiten waehrend der Sommersonnenwende typisch ist.

Mit Verlaub, hier wirds lächerlich. Ein Kämpfer ermüdet nicht, weil es dunkel wird!

In der Ilias liegt ist es an der Hellespontischen See, das systematisch als "weit" oder sogar "grenzenlos" beschrieben wird. Wir koennen die Tatsache folglich ausschliessen, dass es sich auf die Strasse der Dardanellen bezieht, wo die von Schliemann gefundene Stadt liegt.

Kommt darauf an, was man als Hellespontische See bezeichnet....!

Die Identifizierung dieser Stadt mit Homers Troia wirft immer noch starke Zweifel auf: Wir muessen nur an die Kritik Finleys in der „World of Odysseus“ denken. Es ist auch bemerkenswert, dass Schliemanns Gebiet dem Standort des griechisch-roemischen Troia entspricht; Strabo jedoch kategorisch abstreitet, dass das Letztere mit der homerische Stadt identifizierbar ist (Geographie 13, 1, 27). Andererseits erwaehnt der daenische, mittelalterliche Historiker Saxo Grammaticus in seinem Gesta Danorum haeufig eine Bevoelkerung, bekannt als "Hellespontianer" und eine Region „Hellespont“, die, merkwuerdig genug, im Osten der Ostsee sich zu befinden scheint. Koennte es Homers Hellespont sein?.....Folglich wurde Troia nicht verlassen, nachdem die Achaeer es pluenderten und niederbrannten, sondern wurde wieder aufgebaut, wie die Ilias angibt

Ich hoffe, ich bin nicht der einzige, dem das etwas wirr vorkommt.

Bezüglich der Eisenzeit, die angeblich erst 12.v.Chr. begonnen habe:
Eisenzeit - Wikipedia

Nochmal zur Italientheorie: Odyssee - Wikipedia (Lokalisierungsversuche letzter Absatz)

Ich könnte hier noch ewig so weitermachen. Dafür habe ich aber nicht die Zeit. Diese Theorie ist amüsant. Mehr aber nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
Danke für deine ausführlichen Ausführungen, elysian.
Was in der Zusammenfassung leider nicht so rauskommt. ist daß der Autor betont, daß es sich um eine (sehr umfangreiche) Theorie handelt und er keine konkreten Beweise hat. Er hofft aber, daß durch intensivere Forschungen vielleicht weitere Zusammenhänge zutage treten.

Ich bin erstaunt wie sehr sich die verwendete Übersetzung der Odyssee und Ilias von (ich glaube) Johann Heinrich Voss von der unterscheidet die Vinci verwendet:

The Odyssey. The Fitzgerald Translation. Homer,D. S. Carne-Ross,Robert Fitzgerald

The Iliad.Homer, Bernard MacGregor Walke Knox,Robert Fagles

Besonders in den von Vincis angesprochenen Details, die die entscheidenden Hinweise geben.
Nur kann ich dies nicht beurteilen, da man dazu das griechische Original nehmen müßte.

Zu den geographischen Gegebenheiten glaube ich, daß mit Ausnahmen von einigen Küstenlinien und menschengemachten Veränderungen, in den letzten 10000 Jahren kaum geändert haben.
Zudem wird es schwierig sein heutzutage Primärlitaratur über das Thema zu bekommen.
Man muß sich auf die Quellen verlassen die man hat, und diese natürlich auch in Frage zu stellen.

Gut, die Behauptungen auf die Umkehrung der Flussströmung und die weizenproduzierende Ebene des Peleponnes geht Vinci noch detailierter ein, als es dort beschrieben wird(ist ja nur eine Zusammenfassung).
Ich könnte hier auch noch mehr darauf eingehen, würde uns aber nicht weiterbringen.

elysian:
Mit Verlaub, hier wirds lächerlich. Ein Kämpfer ermüdet nicht, weil es dunkel wird!
Ja, das stimmt schon, nur wie sollten sie denn in der Nacht weiterkämpfen.
Flutlich gabs nicht, aber sie hätten ja überall Fackeln aufstellen können, damit man was sieht.
Nahe am Polarkreis hatt man ja im Sommer die ganze Nacht lang Licht.
Das wollte er damit sagen!

Zur Aussage Plutarchs:
Sie ist eher der Ausgangspunkt der Theorie.
Sie stützt sich ja wie gesagt auf viele Annahmen, die sich teilweise gut ergänzen

Was ich bisher z.B. nicht wußte:

Scorpio:
So sehe ich das auch. Genausogut könnte man die Behauptung aufstellen, dass die Odyssee in Germanien spielt, immerhin schrieb Tacitus in seiner Germania,l einige glaubten, Herkules und Odysseus seien in Germanien gewesen.
Die Theorie würde sich ja nicht mit Tacitus widersprechen, sondern eher stützen. Odyssee kann doch auf seinem Weg von Dänemark in Germanien vorbeigekommen sein.
Er könnte ja über die Eider in die Nordsee gekommen sein. (Annahme).

Ich bin ausserdem auf eine andere Theorie in diesem Forum aufmerksam geworden:
http://www.geschichtsforum.de/f22/entstehung-der-sternbilder-1704/
Das Rätsel der Sternbilder

Dabei würde der große Bär ein Teil der Route des Odysseus an der Westküste Norwegens beschreiben, der Orion die Routen um Dänemark (auch die der Eider), und der Walfisch die Route der Archaer nach Troija in Finnland.

Das Thema passt ja langsam nicht mehr hierher.
Werde deshalb in kürze ein neues Thema im Bereich Frühzeit des Menschen aufmachen .

Ach ja, die Eisenzeit hat natürlich um 1200 vor Christus begonnen, da sind mir wohl 2 Nullen abhanden gekommen, sorry
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
@amphylike nyx: Zu den geographischen Gegebenheiten glaube ich, daß mit Ausnahmen von einigen Küstenlinien und menschengemachten Veränderungen, in den letzten 10000 Jahren kaum geändert haben.
Glauben ist gut, Wissen ist besser. Die Ostsee, um die es dir hier ja u.A. geht, war in dem von dir genannten Zeitraum mal Süßwasser, mal Salzwasser - mit völlig anderer Küstenlinie.

Ostsee - Wikipedia

Das Thema passt ja langsam nicht mehr hierher.
Werde deshalb in kürze ein neues Thema im Bereich Frühzeit des Menschen aufmachen .
Auf die Umsetzung deiner Ankündigung bin ich sehr gespannt.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das ist gut recherchiert.

balticbirdy
Glauben ist gut, Wissen ist besser. Die Ostsee, um die es dir hier ja u.A. geht, war in dem von dir genannten Zeitraum mal Süßwasser, mal Salzwasser - mit völlig anderer Küstenlinie.

Man muß daher auch die Küstenlinien betrachten wie sie zu der jeweiligen Zeit verliefen.
Viele Siedlungen der Bronzezeit an der Ostsee liegen auch unterhalb des Meeresspiegels
Das Troja Vincis liegt ja auch nicht mehr am Meer. Es ist aufgrund deines Link beschriebenen Heben der Landmasse Finnlands aufgrund des geschmolzenen Eisschildes mehr ins Landesinnere gerückt.

Der "Hafen" Trojas Aigialos (Ajiala) an dem die Archaische Flotte landete lag damals direkt am Meer, dahinter die überflutete Ebene in die zwei Flüsse (Scamander und Simois laut Ilias) aus dem Hinterland flossen und am Nordöstlichen Hang Troja (nahe bem heutigen Kisko). (laut Vinci)

Das Troja in Hisarlik in der Türkei lag in dieser Zeit fast direkt am Meer. Das Schwemmland der Flüsse Scamander und Simois die hier ins Mittelmeer münden entstand allerdings erst in den folgenden Jahrhunderten. Die Flotte wäre danach direkt vor der Stadt gelandet, was aber die Ilias nicht so berichtet.
 
So.
Endlich eine ausführliche Zusammenfassung der finnischen Trojaner gefunden.
Homer in the Baltic
Theben bei Stockholm, Euböa ist Öland, Mykene heute Kopenhagen, Kreta ist Pommern usw.
Wenn das alles stimmen soll, bekommt auch die Eider/Eridanus einen Zusammenhang.

Kreta ist Pommern - auf Kreta fand man keine Zeichnungen von Schiffen, was uns heute sagen soll, die pommerschen Minoer auf Kreta waren ursprünglich kein Inselvolk. Eben frühe Landpommern.
 
stationen

Ich finde, man sollte die ganze Geschichte mal ethnologisch betrachten,
anstatt voreilig Theorien und Thesen aufzugreifen, die zwar literarisch
durchaus möglich wären, aber doch sehr anzuzweifeln sind.

Wie wahrscheinlich ist es nämlich, dass in Nordeuropa, im Atlantik, Kulturen lebten, die sich mit Odysseus und seinen Gefährten einfach
in seiner Sprache unterhalten konnten, dieselben Gebräuche hatten,
ähnliche Häuser, eine ähnliche Vegetation ?
Er erzählt den Phäaken seine Geschichte - in welcher Sprache? Es ist
anzunehmen, dass es Griechisch war. Sprachen die Leute in der Nord-
und Ostsee zur damaligen Zeit etwa Griechisch und nicht Keltisch ?
Ihre Kultur muss so unterschiedlich gewesen sein, ihre Lebensweise auch,
dass sie Homer näher beschrieben hätte.

Was die Callypso Insel betrifft, warum kann Gozo nicht die Insel der Callypso sein? Die Grotte auf Malta wurde ja schließlich nach der Annahme benannt, dass dort Odysseus einst gestrandet sei. Und nicht nur, um
Touristen anzuziehen - wie hier im Forum geschrieben wurde.
Es gibt allerdings noch eine Theorie, dass die Callypso Insel mit der Höhle
die dalmatische Insel MLJET ist. Auch dort gibt es eine Ulises Jama, eine
Höhle, die auf Odysseus bezug nimmt. Allerdings ist sie keine gewöhnliche Höhle, man muss zuerst durchschwimmen, um auf festen Boden zu gelangen. Den von Homer erwähnte "Strand", an dem Odysseus weinte,
gibt es auf Mljet nicht in dieser Gegend.

lg licorne
 
Wie wahrscheinlich ist es nämlich, dass in Nordeuropa, im Atlantik, Kulturen lebten, die sich mit Odysseus und seinen Gefährten einfach
in seiner Sprache unterhalten konnten, dieselben Gebräuche hatten,
ähnliche Häuser, eine ähnliche Vegetation ?


Da hast du die Theorie nicht verstanden. Es geht darum, dass die "Odyssee" komplett im baltischen Raum spielt. Troja im heutigen Finnland usw. Auch Odysseus sei Ostseeanrainer wie alle Personen und Orte in der angeblich kryptisch angelegten literarischen (!) "Odyssee" vom griechischen Homer.
 
@amphylike nyx
Kämpfe während der Nacht waren in der Antike eine Seltenheit, aber sie kamen vor. Dazu wurden die Kämpfe aber nicht an die Pole verlegt. ;)
Zudem muß man solche Aussagen mit Vorsicht genießen. Es wird ja auch behauptet, Troja (und später findet sich dasselbe nochmal bei der Belagerung Veiis durch die Römer) hätte zehn Jahre durchgehalten. Was offensichtlich nicht stimmen konnte, jedenfalls im Falle Veiis längst widerlegt ist. Solche Stilblüten sind Besonderheiten antiker "Geschichtsschreibung", die nicht wörtlich sondern sinngemäß zu verstehen sind.
In dem besprochenen Fall ist also m.E. nicht gemeint, daß in der Tat Tag und Nacht gekämpft wurde, vielmehr soll die Verbissenheit des Ringens dargestellt werden. Nebenbei: solche Stilblüten kennen wir auch heute noch!
 
Mögliche Sonnenfinsternis in "Odyssee" identifiziert

Passt hier vielleicht rein. Für einen eigenen Thread dann doch wieder zu schräg.


Mögliche Sonnenfinsternis in "Odyssee" identifiziert
Astronomen errechnen Zeitpunkt - Homer-Experte skeptisch

New York - Zu den zahllosen Debatten rund um Homers Odyssee zählt jene, ob Odysseus wegen einer Sonnenfinsternis nach Ithaka zurückkehrte. Zwei Astronomen errechneten aufgrund bisher übersehener Hinweise in Homers Text den 16. April 1178 vor unserer Zeitrechnung für dieses Ereignis, wie sie in PNAS berichten. Homer-Experte Raoul Schrott ist auf STANDARD-Anfrage skeptisch: "Die Tageszählungen unterliegen narrativen Prinzipien." (tasch/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 24. 6. 2008)

(derStandard.at)
 
Die These von Baikouzis and Magnasco wurde durch:

Peter Gainsford, Odyssey 20.356-57 and the Eclipse of 1178 b.c.e.: A Response to Baikouzis and Magnasco, in: Transactions of the American Philological Association 142 (2012), S.1-22

in der Luft zerrissen. Zurecht, denn sie enthält u.a. schwere Methodische Fehler. Leider scheint das PDF nicht mehr bei acadeimia.edu verfügbar zu sein, sonst hätte ich einen Link dazu angegeben. Kritikpunkte sind u.a., dass offenbar mit der englischen Übersetzung, statt dem griechischen Originaltext gearbeitet wird (dadurch entsteht mindestens ein Fehler), Tagesangaben wörtlich genommen, einige Stellen in Hinblick auf Himmelsereignisse überstrapaziert werden und ein zu enger Zeitraum gewählt wurde, innerhalb dessen man nach Sonnenfinsternissen gesucht hat. Auch de zeitliche Diskrepanz zwischen der Telemachie und der Parallelen Handlung der Odyssee wurde nicht beachtet.
 
עליץ heißt 'fröhlich', עבא finde ich nicht.

Die englische Wiki zu Lissabon schreibt:

The claim that the name of Lisbon can be traced back to Phoenician times is often repeated in non-academic literature, usually referring to the supposed Phoenician term Alis-Ubo, meaning "safe harbour",[16] while Roman authors of the first century AD referred to popular legends that the city of Lisbon was founded by the mythical hero Odysseus[17] on his journey home from Troy.[18]

https://en.wikipedia.org/wiki/Lisbon#Etymology

Als Quelle wird ein Kompendium (An Universal History) von 1780 erwähnt: https://books.google.de/books?id=QCwIAAAAQAAJ&pg=PA345&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false

Dort findet sich auch ein Ausdruck in hebräischen Buchstaben dafür.

Die portugiesische Wiki schreibt das gleiche, gibt aber als Urheber der Ableitung aus dem Phönizischen Samuel Bochart, ein Franzose aus dem 17. Jhdt., an:

Para Samuel Bochart, um francês do século XVII que se dedicou ao estudo da Bíblia, o nome Olisipo, é uma designação pré-romana de "Lisboa" que remontaria aos Fenícios.[13] Segundo ele, a palavra “Olisipo” deriva de "Allis Ubbo" ou "Porto Seguro" em fenício, porto esse situado no Estuário do Tejo.[14] Não existe nenhum registo que possa comprovar tal teoria.

https://pt.wikipedia.org/wiki/Lisboa#Etimologia_e_gent.C3.ADlico

Der erwähnte Samuel Bochart ist mir vor kurzem noch in Zusammenhang mit der Etymologie von Hispania (die mögliche Ableitung als "Land der Schliefer") aufgefallen: https://de.wikipedia.org/wiki/Samuel_Bochart

In der Wikipedia ist ein Link zu seinen Werken (auf Latein) verfügbar. Der portugiesische Wiki-Artikel verweist leider nicht direkt auf seine Werke, sondern auf andere Seite, die allerdings nicht Bochart zitieren....:motz:
 
Dort findet sich auch ein Ausdruck in hebräischen Buchstaben dafür.
Da habe ich die Buchstaben auch hergenommen, da durch einen Vokal im Anlaut nicht klar ist, ob es sich um ein Ayn oder ein Alif handelt. Das Alif ist eigentlich ein Hilfszeichen, welches am Wortfang einen Vokal anzeigt, das ein im Neuhebräischen auch, in den semitischen Sprachen insgesamt aber meist ein Konsonant mit dem Hang zum Vokal -a- (aber nicht zwingend). Er klingt ein wenig nach dem Stöhnen, wenn man auf dem Klo sitzt.
Wobei es natürlich methodisch unsauber ist, für eine angeblich punische Namensherkunft neuhebräisch zu schauen.

עליץ heißt 'fröhlich', עבא finde ich nicht.

Das ist interessant: Im Matheus wird für das Adjektiv עליץ gegeben für das Substantiv aber das צ (Ṣ, "Tsade") durch ז (z, "zajin")* ersetzt.
עבא finde ich aber auch im Matheus nicht (der beschränkt sich aber auch auf die in der Bibel auffindbaren Formen und lässt jedes Wort/jede Wortform, die nicht in der Bibel vorkommt außer acht), dort finde ich nur Worte für Wolke oder Baldachin, die mit עב beginnen.


*Das -z- ist selbstverständlich nicht als deutsches Z zu lesen sondern, wie in den meisten Sprachen, weich, wie in Sonne (['zonə]).
 
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