Falsch. Mutationen bestehen in jeder Population, zu jeder Zeit. Innerhalb einer Population entsteht somit keine neue Art, sie wandelt sich lediglich, man spricht daher meist von Paläoarten, um eine ältere Population von einer jüngeren zu trennen. Beispiel, Der späte afrikanische Homo erectus (z.B. Kabwe) und der frühe Homo sapiens (z.B. Ngaloba) gehören zu zwei Paläoarten, da sie sich für Anthropologen und Archäologen in ihrem Habitus unterscheiden. Genetisch gesehen könnten sie in der Lage gewesen sein fortpflanzungsfähige Nachkommen miteinander zu zeugen. Dann gehörten sie zu einer Art. Oder, der afrikanische Homo erectus und der asiatische Homo erectus gehören zu einer Paläoart. Sie stehen sich in ihrem Habitus sehr nahe. Bedenkt man eine mögliche Auswanderung des asiatischen Homo vor über 1,5 Ma, muß man sich die Frage stellen, ob spätere Erectinen in Asien und Afrika noch zu einer Art gehörten.
Das heißt also, eine neue Art entsteht dadurch, das eine Ausgangspopulation durch durchaus verschiedenartige Umstände in mehrere, mindestens zwei, isolierte Populationen aufgeteilt wird und diese keinen oder nur noch stark reduzierten genetischen Austausch miteinander pflegen. Wenn diese Populationen sich genetisch soweit voneinander getrennt haben, daß sie keine fortpflanzungsfähigen Nachkommen miteinander zeugen können, spricht man von neuen Arten.