Pädagogischer Ratgeber des 19. Jahrhunderts

sinchen1908

Neues Mitglied
Hallo!!

Ich bin neu hier und habe gleich eine Frage. ich brauche für eine Arbeit an der Uni einen Erziehungs- bzw Schulratgeber aus dem 19. jahrhundert, den ich analysieren soll. in unserer Bibliothek ahbe ich schon sämtliche vorhandenen Ratgeber in der Hand gehabt, wovon keines geeignet ist. Leider sind viele ratgeber aus dieser zeit zudem noch in Altdeutsch geschrieben, was das Lesen nicht gerae einfacher macht.
Vielelicht hat ja jemand von euch einen Tip.

Lieben dank und viele Grüße!
 
Hier eine Uebersicht über Pädagogen in 19. Jahrhundert. Besonders erwähnenswert sicher Johann Heinrich Pestalozzi. Siehe auch den Wiki-Link hier oder diesen Link hier. Ein bekanntes Buch von Pestalozzi ist wie Getrud ihre Kinder lehrt (Buch hier digital ersichtlich, unten blättern).

Geschichte der Pädagogik:

Pädagogik ? Wikipedia
oder auch der Artikel bei Encarta:
Geschichte der Pädagogik - MSN Encarta

Geisteswissenschaftliche Pädagogik:

Geisteswissenschaftliche Pädagogik ? Wikipedia

Es stellt sich die Frage, inwieweit die (gut gedachten) Vorsätze / Ideen / Ueberlegungen der Realität/Praxis entsprachen. Zucht, Züchtigung der Schüler / Kinder / Zöglinge dürfte damals noch weit verbreitet gewesen sein. Dann gab es noch die Verdingkinder. Oder ich erinnere an das Züchtigungsrecht.
 
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Was ich recht interessant finde ist "Erziehung und Unterricht des weiblichen Geschlechts" von 1810, welches auch bei googlebooks zu finden ist. Es ist halt aus dem sehr frühen 19.Jh. aber ich finde es sehr interessant, wie es darin in großen Schritten Richtung Biedermeier geht, es sind zwar noch Ansätze aus der Aufklärung darin zu finden, aber die werden meiner Meinung nach ziemlich "weichgespült".

Um die Altdeutsche Schrift wirst du leider nicht drumrum kommen, wenn du Primärquellen lesen willst... aber man gewöhnt sich mit der Zeit dran, ich kann sie mittlerweile genauso schnell lesen wie die heutige ;)
(Jeseidenn, du kannst auch Französisch, in Franzosen benutzten schon im 18.Jh. eine Druckschrift die der heutigen sehr ähnlich ist)
 
Lieben dank für die schnellen Antworten. Sowohl Pestalozzi als auch Montessori finde ich persönlich sehr interessant. Meine Professorin hat allerdings ausdrücklich gesagt, dass sie einen Ratgeber aus dem 19. Jahhundert (also weder direkt am Anfang noch direkt am Ende) haben möchte.
Überfliege gerade "Wie erziehen wir unseren Sohn Benjamin?" von Adolf Matthias, wobei es mir momentan zu umständlich formuliert ist (was in der Zeit ja leider meist der Fall war) und auch sehr unkonkret ist. Hat sich zufällig jemand von euch dieses Werk zu Gemüte gezogen und kann mir sagen, ob das noch handfester wird??
LG
 
Und was hat das mit dem Thread zu tun?

meine 1. Assoziation zu Pädagogik ist die Montessori. Mir ist eben auch bewußt, dass es zeitlich nicht ganz der Vorgabe entspricht.

Dennoch: allzuweit ist es nicht entfernt. Gegebenenfalls hätte man in einem Unterpunkt anmerken können, welche Lehren Montessori aus den Erziehungsmethoden des 19. Jahrhunderts gezogen hat; was sie ändern wollte. :winke:
 
meine 1. Assoziation zu Pädagogik ist die Montessori. Mir ist eben auch bewußt, dass es zeitlich nicht ganz der Vorgabe entspricht.

Dennoch: allzuweit ist es nicht entfernt. Gegebenenfalls hätte man in einem Unterpunkt anmerken können, welche Lehren Montessori aus den Erziehungsmethoden des 19. Jahrhunderts gezogen hat; was sie ändern wollte. :winke:
Genau.

Montessoris Ansatz, dem Eigenwert des Kindes gerecht zu werden, ist ja nicht vom Himmel gefallen.

Entwickelte doch schon Rousseau in seinem Erziehungsroman Emile die Utopie der natürlichen Erziehung, in der das Eigenrecht des Kindes zum ersten Mal postuliert wurde. Rousseau schließt sich für die erste Phase der Erziehung den Sensualisten an.
Noch heute ist "Lernen mit allen Sinnen" aktuell.

Pestalozzi versuchte später, dem Eigenrecht des Kindes nicht in der Utopie, sondern in der Realität gerecht zu werden. Dass sein Stanser Versuch scheiterte, lag an den Umständen (in jeder Hinsicht verwahrloste Kinder) und nicht an der Idee. (Nur zur Information: Pestalozzis Pädagogik wurde "zum Instrument der preußischen Schulreform" (Blankertz, Herwig: Die Geschichte der Pädagogik, von der Aufklärung bis zur Gegenwart, Wetzlar 1982, S.108))

Die reformpädagogischen Ansätze und damit auch Montessori griffen das Eigenrecht des Kindes auf und erklärten die Kindheit als dem Erwachsenen gleichwertige Entwicklungsstufe. So entwickelte sich die "Pädagogik vom Kinde aus".
 
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Hm... die fortschrittlichen Klassiker (Rousseau, Pestalozzi, Montessori) zu untersuchen, ist sicherlich lohnend. Aber ich entnehme der Frage, dass nach "pragmatischen", die "Alltagspädagogik" betreffenden Werken gesucht wird.

Spannend wäre, inwiefern die "Klassiker" in solchen Werken des 19. Jh. bereits Einzug gehalten haben.

Leider kommen mir hierzu momentan keine Werke in den Sinn - vielleicht wäre aber ein Blick in Schulbuchsammlungen (z. B. Ruhr-Universität Bochum oder GEI: Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung) hilfreich?
 
....... Meine Professorin hat allerdings ausdrücklich gesagt, dass sie einen Ratgeber aus dem 19. Jahhundert (also weder direkt am Anfang noch direkt am Ende) haben möchte....

Johann Heinricht Pestalozzi lebte von 1746 - 1827. Das Buch wie Gertrud ihre Kinder lehrt stammt aus dem Jahre 1801. Könnte es sein, dass Deine Professorin etwas pingelig ist?:confused::autsch:
 
...und da vieles, was im 19. Jahrhundert in Sachen Pädagogik geschrieben wurde, von J.J. Rousseau stammt bzw. von ihm quasi vorgedacht wurde, ist die Abgrenzung gegen früher sowieso sehr, sehr fragwürdig, wenn nicht sogar künstlich...

Rousseau hier beiseite lassen ist wie Weihnachten ohne Jesuskind, wie Taufe ohne Wasser, wie Sommer ohne Sonnenschein, ...., ...., etc. (ich denke, Du verstehst, was ich meine). Zu hoffen nur, dass Deine Professorin das auch versteht...

Mach es auf Deine Art, so wie Du es für richtig hältst! (frei nach Frank Sinatra: my way). Professoren und Professorinnen kochen übrigens auch nur mit Wasser...
 
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