Nahostkonflikt

Der Nahostkonflikt hat auch damit zu tun, das die Palästinenser aus ihren Gebieten, in dem sie seit jahrhunderten gelebt haben, mit Gewalt vertrieben wurden.
Gewalt gab es aber schon vor der Gründung Israels. Zum Beispiel unterstützte das Deutsche Kaiserreich die Araber gegen die Zionisten. Der Grund dafür lag wohl daran das die Deutschen die Araber im Kampf gegen die Britten, die den Suezkanal kontrollierten, gebraucht hatten.
Die Religion wird bei diesem Konflikt nur (wiedere mal) missbraucht. So kann mann gläubige Muslime dazu bringen den Kampf gegen Israel als Heiligen Krieg zu sehen.
 
Der Nahostkonflikt hat auch damit zu tun, das die Palästinenser aus ihren Gebieten, in dem sie seit jahrhunderten gelebt haben, mit Gewalt vertrieben wurden.
Gewalt gab es aber schon vor der Gründung Israels. Zum Beispiel unterstützte das Deutsche Kaiserreich die Araber gegen die Zionisten. Der Grund dafür lag wohl daran das die Deutschen die Araber im Kampf gegen die Britten, die den Suezkanal kontrollierten, gebraucht hatten.

Moment: Palästina gehörte bis zum Ende des Ersten Weltkriegs zum Osmanischen Reich und das war mit Deutschland verbündet. Erst nach dem Ersten Weltkrieg wurden Frankreich und England Mandatsmächte in den Gebieten Libanon (FR), Syrien (FR), Cis- und Transjordanien (UK) und Palästina (UK).
Den Briten war im Übrigen die zionistische Zuwanderung nach Palästina alles andere als lieb, obwohl sie im Ersten Weltkrieg wirklich mit allen möglichen Seiten gegen das Osmanische Reich kooperierten: Mit den Franzosen (die ja sowieso ihre Verbündeten waren, Sykes-Picot-Abkommen), mit den Arabern (McMahon-Korrespondenz) und mit den Juden (Balfour-Declaration). Dabei machten die Briten allen Seiten widersprüchliche nicht vereinbare Zusagen. War halt alles dem Kriegsziel untergeordnet, das Osmanische Reich zu besiegen.
Eine Unterstützung von Djihadisten gegen die Kolonialmächte gab es, die richtete sich aber vor allem gegen die britischen, italienischen und französischen Kolonien in Nordafrika.
 
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... Israels. Zum Beispiel unterstützte das Deutsche Kaiserreich die Araber gegen die Zionisten. Der Grund dafür lag wohl daran das die Deutschen die Araber im Kampf gegen die Britten, die den Suezkanal kontrollierten, gebraucht hatten.
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Da bringst Du etwas durcheinander. Es war das dritte Reich das den Großmufti von Jerusalem unterstützte, der sich der zionistischen Bewegung widersetzte. Das hatte aber relativ wenig Auswirkungen (die Unterstützung meine ich). Im Kaiserreich bestand noch das Osmanische Reich, wie El Quijote schon schrieb.
 
Gewalt gab es aber schon vor der Gründung Israels. Zum Beispiel unterstützte das Deutsche Kaiserreich die Araber gegen die Zionisten. Der Grund dafür lag wohl daran das die Deutschen die Araber im Kampf gegen die Britten, die den Suezkanal kontrollierten, gebraucht hatten.


Du meinst sicherlich die Kooperation des Kaiserreichs mit dem Osmanischen Reich ( Bagdad-Bahn / 1. WK . ) ?
Dann musst du bedenken , dass diese Gebiete Palaestinas vor dem 1. WK eindeutig Staatsgebiet des Osman. Reiches waren.
Zionisten dürften damals nur sehr wenige dort ansässig
gewesen sein.
Und ein Teil der Araber wurde von den Briten geworben , sich gegen die osmanische Herrschaft zu wenden -
da fällt der Name Lawrence von Arabien.
Das Gebiet von Palästina wurde nach der osmanischen Niederlage britisches Mandatsgebiet bis 1947.
Später in diesem Gebiet geplante deutsche Politik
( Arabische Legion in Hitlers Wehrmacht ) gelangte mW.
nie zur Ausführung.
 
Ihr habt ja Recht!
Die Deutschen waren mit dem Osmanischen Reich verbündet! Die Briten unterstützten die Araber in ihrem Kampf gegen die verhassten Osmanen. Die Araber wollten die Unabhänigkeit. Im Versailler Vertrag wollten die Siegermächte nichts mehr von der Unabhänigkeit wissen. Nahost (die heutigen Staaten Syrien, Libanon, Palestina, Jordanien, Irak, Kuwait, Israel) kam unter französisches bzw. britisches Mandat.

Ich meine mal eine Dokumentation gesehen zu haben, wo deutsche Soldaten im 1.Weltkrieg mit Arabern oder Türken jüdische Siedlungen angegriffen haben. Kann mir jemand da weiterhelfen?
 
Nein, m.w. nicht . Die Juden spielten im Palästinakoflikt des 1.Weltkrieges keine Rolle.
Die Frontstellung damals hieß Osmanen,Deutsche und kuk.Österreicher gegen Briten und arabische Milizen
Im Rahmen des ersten Weltkrieges gab es die "Operation Pascha " des deutschen Asienkorps in Palästina. Beteiligt war daran u.a. das 1.Bayrische Fliegerbataillon, das Infanterie-Bataillon 701 und das kurhessische Jäger-Bataillon Nr.11,
Guck mal da
Asien-Korps ? Wikipedia

PS.Übrigens hast Du ein E zuviel :)
 
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Ich meine mal eine Dokumentation gesehen zu haben, wo deutsche Soldaten im 1.Weltkrieg mit Arabern oder Türken jüdische Siedlungen angegriffen haben. Kann mir jemand da weiterhelfen?
M.W. gab es da noch keine Nennenswerten jüdischen Siedlungen die hätten angegriffen werden können, und wenn hätte es dazu keinen Grund gegeben. Paradoxerweise gab es damals einige deutschen Siedlungen, die von Lawrence in den "Sieben Säulen der Weisheit" erwähnt werden. Es gab die so genannte "Templergesellschaft" deren Mitglieder sich dort niedergelassen hatten.

Tempelgesellschaft ? Wikipedia
 
3 Dinge meinerseits nur:

1. Bdaian, natürlich hast du im Detail recht. Wenn wir aber Tessaqueen helfen wollen, dann müssen wir erst einmal schematisch herangehen.
2. Selbstverständlich gibt es den Zionismus schon länger, Punkt 5 meine ich in Bezug auf die Bereitschaft anderer Staaten (oder zumindest als offiziellen Grund), den Zionismus zu unterstützen.
3. Selbstredend gibt es auch Aversionen zwischen Christen, Muslimen und Juden.
 
2. Die Gebiete drum herum (auch Palästina) sind vor allem von stark gläubigen Muslimen bewohnt.
Wobei das "stark" eher eine neue Erscheinung ist und damit zusammenhängen, daß Hamas oder Hisbollah etc. von islamischen Fundis (vor allem Teheran) finanziert werden.
1947 spielte die Religion noch eine relativ geringe Rolle, gerade bei den Palästinensern gab es ja auch viele Christen.

3. Juden sind bei stark gläubigen Muslimen nicht sonderlich beliebt - anders herum ist es genauso.
Es gibt zwar einen traditionellen Antisemitismus im Islam - aber keine Tradition "anders herum".

4. Im Dritten Reich gab es den Holocaust, in welchem neben anderen Menschen Millionen Juden umgebracht wurden.
5. Auch als Entschädigung dafür gab es danach das Bestreben, den Juden einen eigenen Staat zu geben.
Das Bestreben nach der Wiedergründung des jüdischen Staats ist deutlich älter als der Holocaust. Und bei der UN-Entscheidung hat dieser keine größere Rolle gespielt. Der Teilungsbeschluß war der Abschluß (oder war so gedacht) von vielen Jahren Streit im Lande, da lagen sich Juden und Araber schon vor Hitler in der Wolle.

6. Dieser Staat musste aus religiösen Gründen unbedingt an der Stelle sein, wo er vor 2000 Jahren schon einmal war.
Nicht wirklich aus religiösen Gründen - die strenggläubigen Juden lehnen den Zionismus nach wie vor ab!
Die Grundidee der Rückkehr hatte eher eine historische Begründung.

7. Also kam die UN und "gründete" den Staat Israel in der Wüste, wo vorher die Palästinenser waren.
Die UN gründete den Staat nicht, sondern teilte das Land entsprechend den jüdischen bzw. arabischen Siedlungsgebieten auf. Dabei siedelten die Juden vorwiegend auf neuerschlossenem Gebiet, da waren eben vorher keine Palästinenser.


Edit: Gerade sehe ich, daß ich die Folgeseite übersehen habe. Bdaian hat ja schon fast alles beantwortet. Nehmt es also nur als Bekräftigung ;-)
 
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Der Nahostkonflikt hat auch damit zu tun, das die Palästinenser aus ihren Gebieten, in dem sie seit jahrhunderten gelebt haben, mit Gewalt vertrieben wurden.
Diese Vertreibung (wie auch umgekehrt zeitgleich die Vertreibung der Juden aus arabischen Ländern) ist aber nicht die Ursache des Nahostkonflikts, sondern eine der Folgen.
 
Für alle die sich für die Staatsgründung Israels interessieren empfehle ich dieses Buch von Tom Segev:

Es war einmal ein Palästina. Juden und Araber vor der Staattsgründung Israels
Siedler Verlag
2005, 669 Seiten

Kurzbeschreibung
Brandherd Palästina: Der Konflikt zwischen Arabern und Juden um die Herrschaft im Heiligen Land ist seit Jahrzehnten ungelöst. Tom Segev, Historiker und Journalist von internationalem Rang, zeigt, wie es dazu kam.
Aus einer Fülle bislang unerschlossener Quellen rekonstruiert Segev eine dramatische Ära grenzenloser Möglichkeiten und tragischer Fehlentscheidungen: die so genannte Mandatszeit von 1917 bis 1948, als nach dem Zerfall des Osmanischen Reiches die Briten die Macht in Palästina ausübten und verhängnisvollerweise sowohl Arabern als auch Juden das Land versprachen. Er macht uns mit so legendären Figuren wie Lawrence von Arabien, General Allenby, König Faisal, Chaim Weizmann und David Ben-Gurion, aber auch mit einer bunten Mischung von Pionieren, Einwanderern, Abenteurern, Geheimagenten, Diplomaten und Fanatikern bekannt.
Segev zeichnet die Entstehung zweier Nationalbewegungen nach, ihren unaufhaltsamen Weg in die gewaltsame Konfrontation und kommt zu einer radikalen Neubewertung der britischen Mandatsmacht. Anstatt pro-arabisch, wie gemeinhin angenommen, hätten die Briten tatsächlich konsequent prozionistisch gehandelt aus der antisemitischen Überzeugung heraus, die Juden drehten das Rad der Geschichte.
 
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M.W. gab es da noch keine Nennenswerten jüdischen Siedlungen die hätten angegriffen werden können, ...
Gegeben hat es die schon, es gab ja vor der Mandatszeit fast 100.000 Juden im Lande, die haben teilweise in eigenen Siedlungen bzw. Stadtteilen gelebt.

Aber ich sehe auch keinen Grund, warum die speziell angegriffen worden wären. Maximal kann ich mir vorstellen, daß bei den Kämpfen auch mal ein jüdisch besiedelter Bereich betroffen war - aber die Kämpfer werden eher Briten und ihre arabischen Verbündeten gewesen sein.
 
Tina Miller spricht in ihrer Promotion Die Frage der Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge unter Berücksichtigung der Lösungsansätze der Vereinten Nationen, Frankfurt 2007, von 15.000 Juden in Palästina 1878 (462.465 Gesamtbevölkerung Palästinas) nach einem osmanischen Zensus und von 85.000 Juden in Palästina 1922 (750.000 Gesamtbevölkerung Palästinas) nach einem britischen Zensus.
1932 179.000 Juden in Palästina (1.000.000 Gesamtbevölkerung Palästinas)
1936 360.000 Juden in Palästina
1948 650.000 Juden in Palästina (2.065.000 Gesamtbevölkerung Palästinas)
 
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Tina Miller spricht in ihrer Promotion Die Frage der Rückkehr palästinensischer Flüchtlinge unter Berücksichtigung der Lösungsansätze der Vereinten Nationen, Frankfurt 2007, von 15.000 Juden in Palästina 1878 (462.465 Gesamtbevölkerung Palästinas) nach einem osmanischen Zensus und von 85.000 Juden in Palästina 1922 (750.000 Gesamtbevölkerung Palästinas) nach einem britischen Zensus.

Die Zahlen sind auch in britischen publizierten Quellen abgedruckt, hier Statistical Digest Commonwealth von 1947/48.
 
Die Zahl von 100.000 vor dem ersten Weltkrieg scheint mir auch sehr hoch gegriffen zu sein. Es gab zwar schon eine alteingesessene Bevölkerung und auch einige Gruppen die vor des Aufkommens des Zionismus dort hinzogen (z.B. eine Gruppe Osteuropeischer askenazim die es im 19. Jahrhundert dorthinführte) der große Zuzug begann aber unter britischem Mandat.
 
Die Zahl von 100.000 vor dem ersten Weltkrieg scheint mir auch sehr hoch gegriffen zu sein. Es gab zwar schon eine alteingesessene Bevölkerung und auch einige Gruppen die vor des Aufkommens des Zionismus dort hinzogen (z.B. eine Gruppe Osteuropeischer askenazim die es im 19. Jahrhundert dorthinführte) der große Zuzug begann aber unter britischem Mandat.

Wie gesagt, selbst 1922 sind es noch keine 100.000. Leider gibt es zwischen 1878 und 1922 keinen weiteren Zensus.
 
Was ich aber mit "Siedlungen" meinte waren Kibbutzartige Gebilde. Das erste ist glaube ich zwar schon 1910 gegründet worden, die meisten sind dann erst in der Zwischenkriegszeit entstanden. Die Mehrheit der Juden wohnte vorher entweder in den Städten oder verstreut in den Dörfern.

Dagegen gab es vorher schon einige landwirtschaftliche Kolonien z.B. der o.e. deutschen Templerbewegung so wie auch Dörfer mit Tscherkessen und Drusen die weitgehend getrennt lebten. Wenn Siedlungen angegriffen worden sind, dann ist es eher zu vermuten dass es solche waren, die von den aufständischen Araber damals in irgend einer Form als dem Osmanischen Reich zugehörig gehalten wurden. Dazu müsste ich jedoch auch selber nochmals nachlesen.
 
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