Vorherrschaft Europas

Hallo

Fortschritt, Ethik und Moralk sind nur in der jeweiligen Zeit zu sehen, alles andere ist imHo Unsinn, führt zu nichts, er recht versteht man dann diese Zeit nicht. Brauchst dir doch bloas die Rechtsgeschichte ansehen (klar aus heutiger Sicht ist die Todesstrafe und Folter (strenge Befragung) ethisch abzulehen, nur witst du das bei den zeitgenossen, auch den Philosophen kaum finden (für die war das alle normal und richtig,so). Aähnlich ist das mir den Indios zu sehen, aber ich will nur auf die kolonialpolitik des Indienrates und der span. Behörden im Mutterland abheben, deren Einstellung zu den Eiungeborenen war im Gensatz zum König und den Spoanieren in den Kolonien, wesentlich moderner, als allgemein angenommen, der Indienrat hat des öfteren Gestetze abgelehnzt, blockiert, die eine Verschlechterung der Indiosituation nach sich gezogen hätten, das meine ich mit modern (für die damalige Zeit), mit heutigen Maßstäben eine Periode zu "richten", ist anmaßend.


mfg
schwedenmann

P.S.
Die ganze Sichtweise (böse Spanier, gute Indios) kann man wohl eher als Satire, bzw. aus dem Idyllgedanken des Barock entsprungen deuten, denn weder die Azteken, noich die Inkas, waren ein Volk von Traurigkeit, wenn um die Nachbarn ging. Die waren in diesem Punkt keinen Deut besser als die Spanier.

Was für Literartur hast du denn über die Kolonialzeit der Spanier gelesen?

Nenn uns doch mal deine Quellen.
 
Naja, "pro". Wenn den Eingeborenen, und meistens auch Mestizen, keinerlei/kaum Rechte zugestanden werden, unabhängig ob bekehrt oder nicht, erkenne ich nirgendwo eine fortschrittliche Haltung, 16. Jahrhundert hin oder her.

Man muß aber fairerweise die Frage stellen, inwieweit sich die Europäer bzw. anfänglich die spanischen Eroberer in der frühen Neuzeit anders verhielten als andere expansionsbestrebte Herrscher und ihr Gefolge.
Die Vorherrschaft der Azteken ? Wikipedia in Mittelamerika hatte bei Eintreffen der Spanier noch keinen langen Bestand.

Die Römer, Osmanen, islamischen Araber expandierten in ihrer Zeit erfolgreich, indem sie die eroberten Gebiete mitsamt Bevölkerung unter ihrer Herrschaft zusammenfassten.
Die Verhaltensweisen in anderen Weltgegenden unterschieden sich wahrscheinlich nicht wesentlich, an Beispielen könnte man die Mongolen oder die Zulu nennen. Leider wissen wir von der Geschichte anderer Kontinente bis zur Neuzeit einfach weniger, so dass unser eurozentrierter Blick in der Beurteilung der Ereignisse der frühen Neuzeit zu Übertreibungen in jede Richtung neigt.
Einige Gründe zur europäischen Vorherrschaft wurden erst kürzlich in http://www.geschichtsforum.de/f76/ursachen-gr-erer-bev-lkerungsunterschiede-42133/ angesprochen.
 
Hallo

Nur so als Einstieg in die Kolonialgeschichte und die spa. Behörden
Die Eroberung Perus in Augenzeugenberichten, dtv, 1975
Fischer Weltgeschichte, Süd- und Mittelamerika I, 1979

dort die entsprechenden Kapitel zu Behörden, etc. und nat. die Literaturangaben, dazu.

mfg
schwedenmann
 
Hallo

Nur so als Einstieg in die Kolonialgeschichte und die spa. Behörden
Die Eroberung Perus in Augenzeugenberichten, dtv, 1975
Fischer Weltgeschichte, Süd- und Mittelamerika I, 1979

dort die entsprechenden Kapitel zu Behörden, etc. und nat. die Literaturangaben, dazu.

mfg
schwedenmann

Dann solltest du mal folgende Literatur lesen (Ist einwenig Mexiko lasstig, da ich mich ausschliesslich mit der Eroberung Mexikos befasst habe):

Quellen

Cortés, Hernán: Die Eroberung Mexikos. Drei Berichte an Kaiser Karl V. Insel Verlag. 1980

Diaz del Castillo, Bernal: Geschichte der Eroberung von Mexikos. Insel Verlag. 1988

Las Casas de, Bartaolomé: Kurzgefasster Bericht von der Verwüstung der Westindischen Länder. Insel Verlag. 1981

Sahagún, Fray Bernardino: Aus der Welt der Azteken. Die Chronik des Fray Bernardino de Sahagún. Insel Verlag. 1989

Sekundärliteratur:

Bitterli, Urs: Die Entdeckung Amerikas. Von Kolumbus bis Alexander von Humboldt. Beck Verlag. 1999

Edelmayer, Friedrich (Hrsg.): Die beiden Amerikas. Die neue Welt unter kolonialer Herrschaft. Brandes & Apsel Verlag. 1996

Hausberger, Bernd: Für Gott und König. Die Mission der Jesuiten im kolonialen Mexiko. Oldenbourg Verlag. 2000

Hausberger, Bernd: Im Zeichen des Kreuzes. Mission, Macht und Kulturtransfer seit dem Mittelalter. Mandelbaum Verlag. 2004

Hausberger, Bernd. Wirtschaft und Wirtschafträume. In: Friedrich Edelmayer, Bernd Hausberger / Barbara Potthast (Hrsg.): Lateinamerika 1492-1850/70. Promedia Verlag. 2006, S. 171-193.

Osterhammel, Jürgen: Kolonialismus. Geschichte. Formen. Folgen. C.H. Beck Wissen. 1997

Pietschmann, Horst: die Conquista Amerikas: ein historischer Abriss. In Kohut Karl (Hrsg.). Der eroberte Kontinent. Historische Realität, Rechtfertigung und literarische Darstellung der Kolonisation Amerikas. Vervuert Verlag. 1991. S. 13 - 30

Prem, Hannes J: Die Azteken. Geschichte. Kultur. Religion. C.H. Beck Wissen. 4. Auflage 2006

Reinhard, Wolfgang: Missionare, Humanisten, Indianer im 16. Jahrhundert. Ein gescheiterter Dialog zwischen den Kulturen?. Verlag Friedrich Pustet. 1993

Reinhard, Wolfgang: Gelenkter Kulturwandel im siebzehnten Jahrhundert.
Akkulturen in den Jesuitenorden als Universalhistorisches Problem. In Historischen Zeitschrift. Band 223. 1976. S. 529 -590

Reinhard, Wolfgang: Geschichte der europäischen Expansion. Die neue Welt. Band 2. Kohlhammer Verlag. 1985
 
Das Verhalten der spanischen Kolonisatoren mag sich ja nicht von anderen Eroberern unterschieden haben, aber wie man mit den Eingeborenen umging (bereits durch C. Columbus, der in populären Werken und in Filmen viel zu positiv rüberkommt), zeigt schon eine erheblich Nichtachtung vorhandener Rechte. Gegenüber den Inselbewohnern würde ich fast von einem Genozid sprechen wollen, jedenfalls nahm man den Tod vieler billigend in Kauf, in der Regel aus Profitgier.

Aber etwas anderes: ich finde nicht, daß "Europa" den anderen größeren Mächten im 15. und 16. Jhd. schon viel voraus hatte. Man war sicher nicht besser bewaffnet und, wenigstens im Vergleich zum Osmanischen Reich, auch nicht besser organisiert. Was passierte, wenn man auf eine selbstbewußte andere Kultur traf, zeigen die Ereignisse in Japan Anfang des 17. Jhd.. Die Erfolge in Amerika beruhten ja nur zum Teil auf Bewaffnung und Entschlossenheit und Erfahrung, zum Teil auch auf dem geschickten Ausspielen der Indianer gegeneinander und großen Heeren einheimischer Verbündeter.

Die Kristallisationskeime späteren Erfolges mancher europäischer Staaten waren allerdings schon gelegt: darunter eine auf geschriebene Verrechtlichung und Staatsorganisation abstellende (oder eher: abzielende) Verwaltung und Justiz, ein auf strikte Disziplin und Verwissenschaftlichung zielendes Militär (erst ab der zweiten Hälfte des 17. Jhd. erfolgreich) und eine auf rationale Welterklärung abstellende Philosophie, die seit F. Bacon handfeste Hilfe für wirtschaftlich-technische Expansion bot.
 
Aber etwas anderes: ich finde nicht, daß "Europa" den anderen größeren Mächten im 15. und 16. Jhd. schon viel voraus hatte. Man war sicher nicht besser bewaffnet und, wenigstens im Vergleich zum Osmanischen Reich, auch nicht besser organisiert. Was passierte, wenn man auf eine selbstbewußte andere Kultur traf, zeigen die Ereignisse in Japan Anfang des 17. Jhd.. Die Erfolge in Amerika beruhten ja nur zum Teil auf Bewaffnung und Entschlossenheit und Erfahrung, zum Teil auch auf dem geschickten Ausspielen der Indianer gegeneinander und großen Heeren einheimischer Verbündeter.

Die europäischen Kolonialmächte waren den amerikanischen Kulturen waffentechnisch haushoch überlegen, was der Grund für die rasche Eroberung riesiger Gebiete war.

Basis außereuropäischer Eroberungen war die hochseetaugliche Karavelle, bestückt mit Kanonen, einem mathematisch ausgebildeten Navigator, der mit Jakobstab und Kompass (und "Log") unter zuhilfenahme gedruckter Ephemeriden und einer Seekarte sich auf den Weltmeeren zurechtfindet. Damit hatte man die Grundlage sowohl für überseeische Entdeckungen als auch Eroberungen geschaffen, wozu es dann in rascher Folge kam.

Den Geschützen und Handfeuerwaffen der Europäer waren die Indios, die noch auf steinzeitlicher Stufe lebten, nicht gewachsen. Eiserne Rüstungen und Helme machten die Eroberer gegenüber Lanzen und Pfeilen der eingeborenen Bevölkerung praktisch unverwundbar. Man staunt, mit welch minimalen Menschenverlusten die Eroberung Süd- und Mittelamerikas gelang. Ähnliches wiederholte sich in Asien und auch in Afrika.
 
Den Geschützen und Handfeuerwaffen der Europäer waren die Indios, die noch auf steinzeitlicher Stufe lebten, nicht gewachsen. Eiserne Rüstungen und Helme machten die Eroberer gegenüber Lanzen und Pfeilen der eingeborenen Bevölkerung praktisch unverwundbar.

Es kann offenbar nicht häufig genug darauf hingewiesen werden, daß die Einordnung der indigenen Bevölkerung Amerikas als "auf steinzeitlicher Stufe" stehend weniger auf Fakten, denn auf Ideologie beruht. Ebenso gehört es in den Bereich der Legende, daß die Waffen der indigenen Bevölkerung die Rüstungen nicht hätten durchdringen können. Zudem wäre dieses Argument auch auf die Landnahme und Kolonisationsgründung in Nordamerika weitgehend nicht anwendbar, die später stattfand, als in Europa das Tragen von Rüstungen aufhörte, en vogue zu sein.

Man staunt, mit welch minimalen Menschenverlusten die Eroberung Süd- und Mittelamerikas gelang.

Auch diese Darstellung der Landnahme ist seit gut 50 Jahren - übrigens auch in der Geschichtswissenschaft - überholt. Sie ignoriert zb die Beteiligung indigener Armeen auf *beiden* Seiten - sprich: es war gängige Praxis bei den Kolonisatoren, die einheimischen Völker gegeneinander kämpfen zu lassen, bei möglichst minimaler Beteiligung eigener Kräfte (was ja wohl gerne euphemistisch als Schonung eigener Leute dargestellt wird). Somit konnte natürlich lange Zeit die Darstellung aufrecht erhalten werden, es sei nur wenigen Europäern gelungen, einen großen Doppelkontinent zu erobern. Ebenfalls ignoriert diese Darstellung die großen Bevölkerungsverluste auf indigener Seite durch die aus Europa eingeschleppten Epidemien, die sehr viel mehr als eine Handvoll Konquistadoren zur "Eroberung" beitrugen.
 
Auch diese Darstellung der Landnahme ist seit gut 50 Jahren - übrigens auch in der Geschichtswissenschaft - überholt. Sie ignoriert zb die Beteiligung indigener Armeen auf *beiden* Seiten - sprich: es war gängige Praxis bei den Kolonisatoren, die einheimischen Völker gegeneinander kämpfen zu lassen, bei möglichst minimaler Beteiligung eigener Kräfte (was ja wohl gerne euphemistisch als Schonung eigener Leute dargestellt wird).

Diese Einwände mögen im Einzelfall berechtigt sein. Sie ändern jedoch nichts an der waffentechnischen Überlegenheit der europäischen Invasoren. Wenn Nord- und Südamerika sowie weite Teile Afrikas und Asiens von europäischen Mächten erobert wurden, so hatte das ganz handfeste Gründe, die sich vor allem auf Geschütze, Handfeuerwaffen sowie guten Körperschutz stützten. Die Kolonialisierung weiter Teile der Welt durch Europäer haben wir schließlich nicht geträumt.
 
Die Frage ist ja, welche tatsächliche militärische Bedeutung in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts die Musketen und Kanonen der Spanier (oder Portugiesen) tatsächlich hatten - man denke, an Quantität, Reichweite, Nachladegeschwindigkeit - oder ob nicht vielmehr durch eine veränderte Kriegführung (nämlich nach europäischen Regularien) die Kriege mindestens in Mesoamerika völlig veränderten.
Fakt ist jedoch, dass seit Cortés eine der zentralen Strategien der europäischen Eroberer es war, vorher vorhandene Konflikte für ihre eigenen Zwecke zu nutzen.
Hinzu kommt, dass Millionen Indios, die an aus Europa eingeschleppten Krankheiten starben, selbst nie einen Europäer zu Gesicht bekamen, ja wahrscheinlich nicht einmal Nachricht davon hatten, dass weit entfernt in Mexiko, Venzuela oder Peru seltsam gekleidete Menschen angekommen waren.
 
Siehe auch hier, die Graphik dürfte sich allerdings entgegen der Angabe nur auf Mexiko beziehen, jedenfalls entspricht sie der Graphik von Cook/Borah:
population-decline-in-the-americas-graph.jpg
Das erste x steht für Pocken, das zweite und dritte x für die Cocolitzli-Epidemie (kein europäisches Mitbringsel).
 
Zuletzt bearbeitet:
Hinzu kommt, dass Millionen Indios, die an aus Europa eingeschleppten Krankheiten starben, selbst nie einen Europäer zu Gesicht bekamen, ja wahrscheinlich nicht einmal Nachricht davon hatten, dass weit entfernt in Mexiko, Venzuela oder Peru seltsam gekleidete Menschen angekommen waren.

Es geht hier ja nicht nur um die sterbenden Indios, sondern um die Eroberung weiter Teile der Erde in Afrika, Asien und Amerika.

Und dafür ist nun einmal eine starke Flotte nötig sowie eine Überlegenheit durch Geschütze, Handfeuerwaffen und weitere Rüstungen. Über das alles verfügten die Europäer und daher haben sie auch über zweidrittel der Erde besetzt, erobert oder "kolonialisiert".
 
überlegen Europäer

Hallo

sowie eine Überlegenheit durch Geschütze, Handfeuerwaffen und weitere Rüstungen. Über das alles verfügten die Europäer

Wenn du dir mal Zahlen bei der Eroberung Mexicos ansiehst
Spanier: 508 Leute, 13 Musketier und 32 Bogenschützen

bei der Eroberung Perus:
300, Leute, oder 250-180 Leute + 37 Pferde

Dann sind die Eroberungen von Mexiko und Perus ein aboluter Zufallstreffer, der bei einem anderen inkaiischen, oder aztek. Obrhaußt furcvhtbar ijn die Hose gegangen wäre.
Die Soldaten waren nicht unverwundbar, auch nicht gegen Pfeil + Bogen, oder gar gegen Speere, wenn die Indios angegriffen hätten, hätten sie keine Chance gehabt. Pizarro sagt ja selbst, das man sich Huayna Capac unmöglich hätte bemächtigen können und wäre das Land nicht gespalten gewesen, wäre uns der Eintritt und die Eroberung diese Landes verwehrt gewesen.


mfg
schwedenmann.
 
Den Unterschied in der Mentalität darf man nicht vergessen.

Als ihre Herrscher gefangengenommen wurden, versetzte dies ihre Völker in einen Schockzustand, der zu jeglicher Reaktion nahezu unfähig gemacht hat. Ich erinnere mich, im Geschichtsunterricht immer nachgebohrt zu haben, weshalb man "nicht einfach weitergekämpft hätte, um den Herrscher zu befreien", notfalls "ein neues Oberhaupt bestimmt (zumindest kurzfristig)". Mein Professor hob hervor, daß ich in der "typisch europäischen" Mentalität denke; jeder muss/kann bei Bedarf ersetzt werden, "rationales" Denken müsse herrschen.

Dies war aber den indigenen Völkern unbekannt. Sie hielten auch nur die entfernteste Möglichkeit jener Ereignisse, die sich schließlich zutrugen, für undenkbar. Als es aber dann so weit war, wusste man nicht mehr weiter. Der gottgleiche Anführer des Volkes gefangen - damit schien das Ende für alle seine Untertanen besiegelt, zumindest war das der allgemeine unverrückbare Glaube seiner Leute. Als man sich endlich zur Gegenwehr entschloss, war es längst zu spät.

Ein Faktor der erfolgreichen Expansion europäischer Mächte war, daß sie von ihren einheimischen Feinden lernten und sich auf ihre Kampfstrategie vorbereiteten, sich ggflls. darauf einließen, und eventuell sogar verbesserten. Wo das nicht half, knüpfte man (Handels-)kontakte, schloss Bündnisse, oder, wie erwähnt wurde, spielte man gegeneinander aus.

Diese erfolgreiche Anpassung an die Vielfalt der Umstände und Gegebenheiten, seien es offene Feldschlacht gegen ein Zuluheer oder Gefechte mit Irokesenverbänden tief in den Wäldern Nordamerikas, erwies sich als effizient und essentiell.
 
Es geht hier ja nicht nur um die sterbenden Indios, sondern um die Eroberung weiter Teile der Erde in Afrika, Asien und Amerika.

Und dafür ist nun einmal eine starke Flotte nötig sowie eine Überlegenheit durch Geschütze, Handfeuerwaffen und weitere Rüstungen. Über das alles verfügten die Europäer und daher haben sie auch über zweidrittel der Erde besetzt, erobert oder "kolonialisiert".

Sicher verfügten die Europäer dies. Diaz del Castillo liefert uns hier ja auch die genauen Zahlen, was Cortes bei der Eroberung Mexikos dabei hatte und wie sie die Azteken mit ihren Kanonen und Pferden beindruckten. Er berichtet aber auch, dass dies nur von kurzer Dauer war und dass die Waffen sehr bald zu rosten begannen und das Pulver feucht wurde. Weiter schreibt er in seinen Erinnerungen, dass im dichten Urwald ihre Geschütze unbrauchbar waren. Die Spanier nutzten deshalb die Waffentechnik der Azteken. Sie merkten sehr schnell dass ihre Rüstungen nicht geeignet waren und schützen sich eben mit der Kleidung der Indianer.

Dann muss man auch noch berücksichtigen, dass die Azteken selber andere Völker beherrschten, diese Herrschaft war noch nicht gefestigt, auch dies nutzen die Spanier aus. Diese Stämme unterstützen die Spanier bei der Eroberung Mexikos.

Das man alles nur auf die "bessere" Bewaffnung der Spanier zurückführt gehört nicht mehr zum Stand der heutigen Forschung und wurde längst überholt.

Es ist eben so, wie öfters in der Geschichte, es spielten verschiedene Faktoren eine Rolle, so auch bei der Eroberung Mexikos.

Meine Quellen, kann man im hier entnehmen:

http://www.geschichtsforum.de/632898-post184.html

Auch zu empfehlen ist folgendes Buch:

Wolfgang Behringer (Hrsg.) Amerika. Die Entdeckung und Entstehung einer neuen Welt.

Darin finden man Quellen aus verschiedenen Perspektiven unter anderm die der Azteken und der Inkas.
 
Die europäische Expansion und Kolonisation erfolgte über verschiedene wirkungvolle Mechanismen, die in den Ländern Afrikas, Asiens und Amerikas in unterschiedlicher Intensität eingesetzt wurden:

1. Errichtung von Kolonien durch militärische Eroberung und Beherrschung. Es entstand ein Beamtenapparat, das Land wurde durch Kaufleute und Adlige aus dem Mutterland wirtschaftlich ausgebeutet. Beispiele finden sich besonders in Afrika, Amerika und zum Teil in Indien, wo die britische Kolonialmacht durch Zuckerbrot und Peitsche geschickt vorging.

2. Errichtung eines Netzes von Stützpunkten, von denen aus das Hinterland wirtschaftlich erschlossen wurde. Die Häfen dienten der logistischen Unterstützung der kolonialen Flotte. Dieses Konzept verwirklichten besonders die Portugiesen und Niederländer in Südostasien, wobei einheimische Herrscher formal an der Macht blieben.

3. In etwas späterer Zeit wurde die Kolonialisierung zuweilen durch die Errichtung von Siedlungskolonien vorangetrieben, was vor allem in Nordamerika und Australien durch Engländer erfolgte. Die einheimische Bevölkerung stand dabei den Siedlern im Weg und wurde entweder vertrieben oder ausgerottet.

In allen Fällen basierte die Kolonialisierung aber auf der militärischen Dominanz der Kolonialmächte und wo es zu Aufständen kam, wurden sie blutig niedergeschlagen.
 
Nun,um die Vorherrschaft Europas zu erklären muß man m.E. zu den Quellen gehen und die liegen in Europa selbst,wie Luziv das oben bereits gut dargelegt hat.
Der Ursprung liegt m.E. in der Renaissance begründet,die zum einen bereits eine gewisse Trennung von Wissenschaft und Religion begründete und zum anderen sowohl die Autonomie des Individuums als auch die Effizienz staatlichen Handelns förderte und dadurch auch soziale Durchlässigkeit möglich machte.
Hinzu kam das Nebeneinander einer Vielzahl von Staaten oder ähnlichen Gebilden in Europa,das sowohl Konkurrenzsituationen als auch Nischen für Ideen und Kreativität schuf.Ein Abschotten und Erstarren,wie es in uniformen Großreichen wie China und in geringerem Maße im osmanischen Reich der Fall war,wäre in Europa auf Grund dieser Faktoren nie möglich gewesen.
Dieser Pluralismus bot breiteren Gesellschaftsschichten Entwicklungsmöglichkeiten ,die durch spätere Strömungen wie Reformation oder Aufklärung noch verbessert wurden.
Der technologisch-militärische Fortschritt und auch die Kolonisierung großer Teile der Welt waren m.E. nur eine Folge davon.
 
Was China betrifft: Ich denke die Gesellschaft dort war ab ainem bestimmten Zeitpunkt hoffnungslos im Konfuzianismus erstarrt.
Die Beamtenprüfungen waren an sich eine gute Idee - nur hätte man mal das zu lernende Material modernisieren müssen.
Da fällt mir gerade ein ein dass ich mal eine Dokumentation (leider nur Ausschnittweise) gesehen habe wie ein Kaiser eine Riesenflotte bauen ließ um die Inseln der Unsterblichen zu suchen.
Offenbar wurden diese Inseln nicht gefunden und die Flotte kehrte wieder nach China zurück - ohne sich um auf der Reise neu entdeckte Gebiete zu kümmern.
 
Du meinst die Zeng-He-Flotte.Nach denExpeditionen dieses Admirals schottete sich China so ab,daß sogar der aktive Seehandel im asiatischen Bereich unterblieb
 
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