Der vergessene Deutsch-Dänische Krieg von 1864

Soll ich das Inhaltsverzeichnis abschreiben? Gerne bei Interesse.

Das Inhaltsverzeichnis gibt über verwendete Quellen nichts her.

Dein Zutrauen, die Qualität beurteilen zu können, ist natürlich zu respektieren. Allerdings sind da m.E. Zweifel angebracht, wenn die deutsche wissenschaftliche Zeitschrift für Militärgeschichte nicht bekannt ist. Ich schaue mal nach, ob sich die internationale "Referenz" JoMH überhaupt zu einer Rezension "erbarmt" hat.

Der vorher erschienene Band zu 1870/71 hat jedenfalls operationsgeschichtlich völlig versagt, die zudem angedeutete "Wirtschaftsgeschichte" des Krieges - zu der auch die Reparationen und ihre Folgen gehören würden - war ein völliger Fehlschlag (da findet man sogar mehr in diesem Forum, was ein Offenbarungseid für das Buch darstellt).

Die Zielsetzung der Reihe ist nach Franz Uhle-Wettler (Autor mehrerer, unter geschichtswissenschaftlichen Kriterien miserabler und tendenziöser "Darstellungen" zu Kreta/Arnheim, "Wendepunkte" deutscher Militärgeschichte, Ludendorff und Tirpitz) die nationale Rückbesinnung auf die Einigungskriege. Siehe sein Vorwort zum Vorband. Mit militärwissenschaftlichen Ansprüchen hat das nichts zu tun.

Insofern sollten entsprechende Rezensionen von Historiker abgewartet werden, wenn sie denn überhaupt kommen.
 
Eine Auswirkung, die bis ins Heute reicht, fällt mir ein. Das Nydamboot auf Schloss Gottorf. Dieses Boot, vom dänischen Archäologe, Conrad Engelhardt, geborgen (dieses Jahr 150jähriges Jubiläum), hätten die Dänen noch heute gerne wieder.
 
Eine Auswirkung, die bis ins Heute reicht, fällt mir ein. Das Nydamboot auf Schloss Gottorf. Dieses Boot, vom dänischen Archäologe, Conrad Engelhardt, geborgen (dieses Jahr 150jähriges Jubiläum), hätten die Dänen noch heute gerne wieder.

Diese Problematik entsteht immer nach Kriegen. Der Idstedt-Löwe sei hier noch erwähnt. Ebenso ein Streitthema. Weiß aber nicht, ob dies ins Tagespolitische fällt.
 
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Bei den Dänen ist dieser Krieg noch recht stark im Bewusstsein. Der Dänische Rundfunk produziert zurzeit eine TV-Serie mit dem Namen 1864. Wird nächstes Jahr gesendet.
Regisseur ist Ole Bornedal, der auch international bekannte Filme, wie Nachtwache drehte. Über 6000 Statisten sollen mitspielen, also das wird kein Kammerspiel.
 
Nicht nur der Krieg!

Vor einigen Jahren war ich im Urlaub im nördlichen Schleswig-Holstein. Beim Frühstück traf ich auf einen dänischen Wanderer. In einem Gespräch äußerte er ganz unverholen, dass sich die Dänen diesen Teil zurück holen müssten!

Dieser Landesteil heißt übrigens in Dänemark "Südschleswig". Es gibt hier eine dänische Minderheit, die zahlreiche Privilegien genießt...
 
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Das stimmt.

Ich kenne aber keinen Deutschen, der den Teil Dänemarks zurück fordert, der bis 1920 zu Deutschland gehörte...
 
In einem Gespräch äußerte er ganz unverholen, dass sich die Dänen diesen Teil zurück holen müssten!

1. Es handelt sich um eine individuelle Äußerung eines einzelnen Dänen. Revisionisten, Nationalisten oder einfach nur Dummköpfe gibt es überall. Darauf hat keine Nation ein Privileg.

2. Ob diese Äußerung des angeblichen Dänen tatsächlich stattgefunden hat, wird niemand überprüfen können und deshalb ist sie als "Tatsachenbehauptung" mehr als problematisch bzw. eigentlich nicht zu gebrauchen.

3. Sofern Du den Revisionismus der Dänen darstellen oder kritisieren möchtest, wären Verweise auf die entsprechenden dänischen Gruppierungen, eine Darstellung ihrer Zielsetzung und die Bewertungen durch neutrale Beobachter durchaus hilfreich. Damit würdest Du eine Bewertung deutlich erleichtern.

So ist die obige Aussage reine Stimmungsmache. :grübel:
Ansonsten:
Es gibt hier eine dänische Minderheit, die zahlreiche Privilegien genießt...
und das ist auch ausgesprochen gut so, für das lokale Zusammenleben hilfreich und politisch klug! Ein Modell, das eigentlich in ganz Europa hätte Schule machen sollen, wie beispielsweise im Elsass.
 
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1. Es handelt sich um eine individuelle Äußerung eines einzelnen Dänen. Revisionisten, Nationalisten oder einfach nur Dummköpfe gibt es überall. Darauf hat keine Nation ein Privileg.
Diese Meinung der Dänen gibt es wirklich und sie ist gar nicht so individuell und selten. Allerdings darf man das auch nicht überbewerten. Es steht auf keiner politischen Tagesordnung, es ist eher ein Gefühl. Vielleicht vergleichbar mit dem Denken an ein Familienmitglied, das man verloren hat. Eben ohne Groll.
 
Ich bin im nördlichen Schleswig-Holstein geboren und aufgewachsen.

Das genannte Beispiel ist nur eines von vielen. Natürlich äußert das nicht jeder so unverhohlen wie dieser Wanderer!

Der Volksentscheid von 1920 beruhte in erster Linie auf der Ernährungssituation nach dem 1. Weltkrieg. Es wurde auch nicht mit großer Mehrheit für Dänemark gestimmt.

Ich selbst war in jungen Jahren oft in Dänemark. Die antideutsche Stimmung war deutlich spürbar und artete manchmal auch in Gewalt aus.

Aber die dänischen Mädchen mochten uns...http://www.geschichtsforum.de/images/icons/icon12.gif
 
In einem Gespräch äußerte er ganz unverholen, dass sich die Dänen diesen Teil zurück holen müssten!

Im Zeitalter der Globalisierung und der offenen EU-Grenzen ist das nach zwei Weltkriegen eine groteske Vorstellung. Was müssten wir uns dann nicht alles zurückholen - von der Maas bis an die Memel? :autsch:
 
Wie gewünscht, trage ich hier mal einige Bücher aus dem Quellenverzeichnis von "Der Deutsch-Dänische Krieg 1864" zusammen.
Ich führe auch mal die ältere Literatur auf, da es sonst wirklich rar wird.
Ich kann es gerne auch übersichtlicher gestalten, z. B. durch Angabe des Autors.
Es soll eben jenen dienen, welche sich mehr mit der Thematik auseinander setzen wollen.

- "Schlachtbank Düppel 18. April 1864" (2011)
-"Der Deutsch-Dänische Krieg" (1991)
-"Kriege und Siege" (1938)
-"Mit des Kaisers Armee und Marine 1864 nach Schleswig-Holstein und in die Nordsee (2009)
-"Der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahre 1864" (1985)
-"Schicksalsjahr" Stolz
-"Krieg" Fontane
-"Wie die Siegessäule nach Berlin kam: Eine kleine Geschichte der Reichseinigungskriege 1864-1871" (2011)
-"Das deutsch-dänische Schicksalsjahr 1864" (2010)

Ich könnte auch noch ein paar Bücher zur Marine raussuchen, wenn gewünscht. Ansonsten ist das mal ein kleiner Abriss aus dem Quellenverzeichnis.
Aber wie bereits gesagt, viele neue Bücher gibt es nicht, und wenn, dann fast nur aus Dänemark.
 
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Hallo,

was ist mit den älteren Werken bei google books:

1. Der Deutsch-Dänische Krieg: Geschichte des Feldzugs in ...
http://books.google.de/books?id=OM5...a=X&ei=SmhFUsf6E7TI0AWm5YCwAQ&ved=0CD0Q6wEwAA
books.google.de/books?id=OM5CAAAAcAAJ
Ferdinand Pflug - 1865 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
2. (Der) Deutsch-dänische krieg 1864 politisch militärisch ...

books.google.de/books?id=65oNAQAAIAAJ
Friedrich Wilhelm Rüstow - 1864 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
3. Der deutsch-dänische Krieg 1864, politisch-militärisch ...
http://books.google.de/books?id=QRl...a=X&ei=SmhFUsf6E7TI0AWm5YCwAQ&ved=0CEkQ6wEwAg
books.google.de/books?id=QRlCAAAAcAAJ
Wilhelm Rüstow - 1864 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
4. Der Deutsch-Dänische Krieg 1864 - Band 2,Teil 1
http://books.google.de/books?id=ihZ...a=X&ei=SmhFUsf6E7TI0AWm5YCwAQ&ved=0CE8Q6wEwAw
books.google.de/books?id=ihZPAQAAIAAJ
Prussia (Kingdom). Armee. Grosser Generalstab. Kriegsgeschichtliche Abteilung II. - 1887 - ‎Snippet-Ansicht - ‎Mehr Ausgaben
5. Der Deutsch-dänische krieg im jahre 1864, in gedrängter ...
http://books.google.de/books?id=nE0...a=X&ei=SmhFUsf6E7TI0AWm5YCwAQ&ved=0CFQQ6wEwBA
books.google.de/books?id=nE0PAAAAYAAJ
1864 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
6. Feldmarschall-Lieutenant v. Gablenz und der Deutsch-dänische ...

books.google.de/books?id=LcRCAAAAcAAJ
Viktor von Baussnern - 1864 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
7. Der Schleswig-Holsteinische Krieg im Jahre 1864
http://books.google.de/books?id=kpo...a=X&ei=SmhFUsf6E7TI0AWm5YCwAQ&ved=0CF8Q6wEwBg
books.google.de/books?id=kpoNAQAAIAAJ
Theodor Fontane - 1866 - ‎Lesen - ‎Mehr Ausgaben
8. Darstellung der Begebenheiten des Deutsch-Dänischen Krieges ...
books.google.de/books?id=7ZxDAAAAcAAJ
1852 - ‎Lesen
 
Wie schon von Moltke d. Ä. erwähnt: "Schlachtbank Düppel, 18. April 1864. Die Geschichte einer Schlacht." von Tom Buk-Swienty. Von ihm gibt es auch "Dommedag Als", allerdings nur auf dänisch.

2010 fand Tom Buk-Swienty in der Privatkorrespondenz des dänischen Königs Briefe an Wilhelm I.. In diesen bot Christian IX. an, Dänemark dem Deutschen Bund anzuschließen. Dadurch wollte er die Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg behalten. Bismarck lehnte dies ab.
 
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In der Privatkorrespondenz des dänischen Königs fand er 2010 Briefe an Wilhelm I.. In diesen bot Christian IX. Preußen an, Dänemark dem Deutschen Bund anzuschließen. Dadurch wollte er die Herzogtümern Schleswig, Holstein und Lauenburg behalten. Bismarck lehnte dies ab.


Zu welchem Zeitpunkt bot Christian den Beitritt denn genau an?

Und Bismarcks Ziel war ja bekanntermaßen ein ganz anderes.
 
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