Cäsars Körpergrösse

Wenn man von Wandmalereien ausgeht, dann sieht man in der Regel die röm. Familie, die von Haussklaven bedient wird, dass diese Haussklaven nach Belieben durch Rom spazieren konnten, bezweifle ich stark. Zu den amer. Sklaven verstehe ich deinen Hinweis nicht ganz. Darf ich das als Humor auffassen? Ich wollte damit sagen, dass Bauwollpflücker nicht mit im Hause gehaltenen Sklaven zu vergleichen sind. Übrigens ist das nicht eine Theorie von mir, die kann man in vielen archäologischen Abhandlungen nachprüfen.
Ich hatte ja erwähnt, dass es möglicherweise nur ein Hilfsmittel in der Kunst war, um den Unterschied zwischen Herren u. Sklaven deutlich zu machen.
 
Irene schrieb:
Ich hatte ja erwähnt, dass es möglicherweise nur ein Hilfsmittel in der Kunst war, um den Unterschied zwischen Herren u. Sklaven deutlich zu machen.

Das sehe ich auch so.
 
hyokkose schrieb:
Ich kenne zwar die Beschreibung nicht, aber wenn alle das für erwähnenswert halten, könnte man eigentlich genau das Gegenteil daraus folgern, nämlich daß er in seiner Umgebung aufgefallen ist.

Eine Beschreibung von Neros Aussehen findet sich bei Sueton. Und bei ihm ist es defintiv nicht als besonders erwähnenswert zu bezeichnen, da Sueton bei allen Kaisern Beschreibungen des Aussehens überliefert. Manchmal natürlich positiver gefärbt, manchmal eher negativ. Aber es ist ein Teil jeder Biographie.
Und im Fall Neros wird es auch nicht als etwas besonderes dargestellt.
 
tela schrieb:
Eine Beschreibung von Neros Aussehen findet sich bei Sueton.
Vielleicht habe ich ein wenig unaufmerksam gelesen, aber eine Beschreibung von Neros Hautfarbe ist mir nicht aufgefallen, nur eine Legende zur Erklärung des Familiennamens (cognomen) "Ahenobarbus" = "Kupferbart".
 
Die Legende zum cognomen ist am Anfang der Biographie.
Weiter hinten (Cap. 51) findet sich die Beschreibung von Nero. Zu meiner Schande muss ich aber gestehen, dass auch dort nichts über seine Hautfarbe geschrieben wird, nur seine Figur, allgemeines - schlechtes - Aussehen des Körpers, sein hellblondes Haar, sein Gesicht, Nacken und Augen, seine Schenkel werden beschrieben.
Die Hautfarbe muss sich also offenbar in einer anderen Quelle finden.
 
Bei Sueton als hellblond, beschreibt Vandenberg Nero als rötlichblond mit blasser Hautfarbe.
Allein hellblond u. auch rötlichblond sind schon ein Hinweis darauf, dass es sich bei Nero nicht um einen brünetten Haupttyp gehandelt haben kann. Das wäre höchst ungewöhnlich, aus Sicht der Mediziner außerordentlich bemerkenswert.
 
Ich denke auch mal, dass die Oberschicht der Römer eher hellhäutig war im gegensatz zu den Sklaven und Arbeitern, die der Sonne ausgesetzt waren. Die Adeligen brauchten nicht zu arbeiten und entspannten sich so im Schatten. Das hat sich aber im Laufe der Jahrtausende geändert. Man kann die heutigen Italiener nicht mit den Römern vergleichen!
 
Neros Liebe zu Kunst, Kultur und Schmuck ist wohl auch der Grund für seine helle Hautfarbe. Warscheinlich hatt er sich geschminkt und verabscheute das "dunkle", "dreckige".

Man kann meiner Meinng nach nicht behaupten, dass die Römer einer bestimmten "Rasse" angehörten. Ebenso, wie man nicht behaupten kann, dass jeder Römer, oder Italiener dunkles Haar und Dunkle Haut hat; oder dass jeder Deutsche Hellhäutig und blond ist!

Gruß
Julius
 
Neros Liebe zu Kunst, Kultur und Schmuck ist wohl auch der Grund für seine helle Hautfarbe. Warscheinlich hatt er sich geschminkt und verabscheute das "dunkle", "dreckige".

Man kann meiner Meinng nach nicht behaupten, dass die Römer einer bestimmten "Rasse" angehörten. Ebenso, wie man nicht behaupten kann, dass jeder Römer, oder Italiener dunkles Haar und Dunkle Haut hat; oder dass jeder Deutsche Hellhäutig und blond ist!

Gruß
Julius

Da war gestern eine Dokumentation auf Phönix.
Da haben die Nero auch als geschminkten weissen Volltrottel gezeigt.
 
Erst mal eine rein logische Frage: Warum sollten die Römer sich soll schnell geändert haben im Aussehen?- Das ist, 'tschuldige, Quatsch.
Die Germanen sehen nicht anders aus, als die meisten Deutschen, Britannier oder Dänen usw. wie heute oder die Ägypter sehen auch nicht anders aus als damals und die haben sich auch nicht gerade zurückgehalten mit Kulturmischung. Und das ist Fakt.

Ganz klare Erklärung: Blond war modern und das bis heute noch. Helle Haare sehen nicht nur gut aus, sondern waren selbstverständlich für den damaligen Betrachter äusserst exotisch. Griechen hatten sich schon vor den Römern mit einem Mittel eingekremt und sind damit [den Haaren] in die Sonne gegangen und dann blich das wohl etwas. Ob das Gesund für die ohnehin schon anscheinend nicht sonderlich gepflegten(?) Haare war, ist eine wohl wirklich andere Frage.
Tatsache ist auch, wenn der Römer blond und auch rothaarig war, müsste es denn nicht selbstverständlich für ihn gewesen sein, wenn Herr Germanenkumpel auch so war, ausser jetzt mal der Größe?- Nein, eben nicht! Sonst hätten die Römer wohl kaum die Germanen so beschrieben und die Germanenfrauen wären wohl nicht liebste Beute im römischen Bett. Oder welcher Mann findet Frauen, die größer sind als er, äusserst attraktiv, wenn's nicht anderes gibt, was auf ihn attraktiv wirken könnte wie zum Beispiel die Haarfarbe?
Zumal sich die Frage stellt, warum ausgerechnet immer der Held blonde Haare trägt (zum Beispiel Alexander II.) und alle anderen im unscheinbaren Schwarz versinken?
 
Woher weiß man, dass es ein Römer war, wenn man nur den Schädel, ohne Rüstung oder andere römische Gegenstände gefunden hat ?
 
Das erinnert mich daran, wie vor ein paar Jahren irgendein Schädel aus Palästina aus der Zeit Jesu rekonstruiert wurde, und dann hieß es in den Medien: So sah Jesus aus.

So wie heute Menschen sogar innerhalb eines Dorfes ohne nennenswerte Zuwanderung völlig unterschiedlich aussehen, werden die "römischen" Männer auch völlig unterschiedlich ausgesehen haben - und gerade die Legionäre, die aus verschiedenen Gegenden zusammengewürfelt sein konnten.
 
Der Artikel ist recht flapsig geschrieben. Übrigens schreibt der Focus nicht von einem römischen Legionär, sondern nur von einem "keltischen Schädel".

Archäologie: Forscher präsentieren Gesichtsrekonstruktion von keltischem Schädel - Rheinland-Pfalz - FOCUS Online - Nachrichten

Unabhängig davon, wem der Schädel gehörte, wird dem Museumsbesucher doch gezeigt, dass so oder so ähnlich das Gesicht eines Menschen aussah, der vor 2000 Jahren hier lebte. Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn dürfte damit nicht einhergehen.
 
Aus Ausgrabungen germanischer Gräber weiß man, daß die durchschittliche Größe eines Germanen bei ca. 170 cm lag. Die römischen Quellen bezeichnen die Germanen tw. als hühnenhaft.

Die durchschittliche Größe eines Römers lag zwischen 150 und 160 cm.
Da waren 170 cm wahrscheinlich wirklich hühnenhaft - aus römischer Sicht.

Wenn Cäsar - und davon ist auszugehen, dem römischen Ideal entsprach, so war er wohl zwischen 150 und 160 cm groß.

Aus huetigen Gesichtspunkten also eher klein.
 
Unabhängig davon, wem der Schädel gehörte, wird dem Museumsbesucher doch gezeigt, dass so oder so ähnlich das Gesicht eines Menschen aussah, der vor 2000 Jahren hier lebte. Wissenschaftlicher Erkenntnisgewinn dürfte damit nicht einhergehen.
Wahrlich nicht.

Wenn der Mann allerdings Kelte war, wird er in der Zeit von Augustus kaum Legionär gewesen sein. Er kann höchstens in einer Auxiliareinheit gedient haben.
Überhaupt widersprechen sich die beiden Artikel komplett: In einem ist er Kelte - im anderen ein Legionär aus Drusus' Heer (woher will man das wissen?), der von Galliern gemeuchelt wurde.

Ich bezweifle aber auch, dass sonderlich viele Museumsbesucher überrascht sein werden, dass die Menschen vor 2000 Jahren ganz "normal" aussahen und nicht mehr wie Australopithecinen.
 
In dem Welt-Artikel steht, dass der Mann ein wohlgenährtes Gesicht hatte. Auch vollkommener Blödsinn. An einem Schädel kann man nicht erkennen wieviel Fett über der Muskulatur lag oder ob die Person ein eigefallenes, faltiges Gesicht hatte. Das ist der Schwachpunkt bei allen Gesichtsrekonstruktionen auf Basis eines Schädels. Ebenso kann man nicht die Form und Größe der Ohren oder ob die Person Haare oder Glatze hatte von einem Schädel erfahren.
@Ravenik
Die tolle Sendung mit dem Jesusgesicht habe ich auch kopfschüttelnd verfolgt.
 
Auf der anderen Seite hat man einen konkreten Menschen aus dieser Zeit und aus dieser Region "rekonstruiert".

Galeotto spricht einen guten Punkt an: vielleicht war diese Person dick oder normal oder dünn, vielleicht trug er die Haare lang oder kurz oder hatte Glatze, vielleicht einen beeindruckenden Schnurrbart (wie Vercingetorix oder Asterix), vielleicht war er glatt rasiert...darüber kann man lange spekulieren.
 
vielleicht war diese Person dick oder normal oder dünn, vielleicht trug er die Haare lang oder kurz oder hatte Glatze, vielleicht einen beeindruckenden Schnurrbart (wie Vercingetorix oder Asterix), vielleicht war er glatt rasiert...darüber kann man lange spekulieren.
Deshalb sahen die meisten Rekonstruierten in Wirklichkeit vermutlich völlig anders aus. Waren die Augen groß oder hatte er große Augenlieder und Tränensäcke und die Augen waren nur einen Spalt breit zu sehen. Hatte er buschige oder spärliche Augenbrauen? Oder ob die Nase spitz oder eher knollig an der Spitze war kann niemnd wissen, da Knorpel nicht erhalten bleiben. All das sind Merkmale, die ein Gesicht ausmachen und die Knochen nicht zeigen können.
 
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