Chingis Khaans Personalmanagement

Qatan

Neues Mitglied
Hallo zusammen,

ich studiere Personalmanagement und wollte eine Seminararbeit über Chingis Khaan als Führungskraft schreiben.
Aber leider habe ich so gut wie keine gute Quellen und weiß nicht viel über seine Kriegsführung und Leitung seiner Heere.

Kann mir jemand helfen bitte.

Also ich würde gern darüber schreiben, wie der Khaan seine Soldaten/Krieger bzw. Angestellten führte/leitete und wie er sie dazu movitivierte für ihn zu sterben bzw. zu kämpfen und wenn sie erfolgreich waren, wie wurden sie belohnt.
(Das sind ja alles Ansätze des heutigen Personalmanagement und -entwicklung)

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.

LG
 
ich studiere Personalmanagement und wollte eine Seminararbeit über Chingis Khaan als Führungskraft schreiben.
für eine antimerkantile Satire, z.B. als Comedy-Szene, wäre es ganz ulkig, Chingis Khaan als Boss der Holding goldene Horde darzustellen und seine Eroberungen als "feindliche Übernahme", seine Hinrichtungen als "Rationalisierungsmaßnahmen" darzustellen etc.... :yes:

Also ich würde gern darüber schreiben, wie der Khaan seine Soldaten/Krieger bzw. Angestellten führte/leitete und wie er sie dazu movitivierte für ihn zu sterben bzw. zu kämpfen und wenn sie erfolgreich waren, wie wurden sie belohnt.
(Das sind ja alles Ansätze des heutigen Personalmanagement und -entwicklung)
ist das dein Ernst oder ist es nur ein wenig ungeschickt formuliert?...:rofl:

Spaß beiseite: für Anschauungs- oder Vergleichsmaterial zum heutigen Personalmanagement dürften feudale Strukturen des Mittelalters eher ungeeignet sein, ebenso strenge militärische Befehlshierarchien. Der Mongolenboss war weder Abteilungsleiter noch Aufsichtsrat, weder Coach noch mittelständischer Unternehmer.
 
Naja, wenn ich bedenke, dass in manchen Managementkursen sogar Sun Tzu gelesen wird und sich manche Manager gerne selbst mit Samurai vergleichen (und dabei übersehen, dass Kaufleute im alten Japan einen eher niedrigen Stellenwert hatten) und das Hagakure lesen, finde ich das Thema nicht sooo abwegig.
Wenn man nur intensiv genug abstrahiert, wird man schon analysieren können, wie Dschingis Khan seine Mitarbeiter motivierte, mit seinen Unterfeldherrn Zielvereinbarungen schloss, etc. Ob das alles allerdings auch einen Hauch von Wissenschaftlichkeit in sich trägt, ist eine andere Frage.
 
ich hatte mal einen Band in der Hand "Leadership secrets of Attila the Hun", so abwegig ist eine Untersuchung der mongolischen Managementmethoden also auch wieder nicht...
 
Will man das korrekt untesuchen, muß man das Wertesystem der Führungskraft und der geführten kennen. Hier ist die Welt des Dschingis khan aber nicht hinreichend beschrieben. Und die Welt seiner "Untergebenen" auch nicht.
Eigentlich ist der Ansatz schon verkehrt. Denn jeder Mensch weigert sich eigentlich, zum Sterben motiviert zu werden. In letzter Konsequenz für eine Sache auch sterben zu wollen, heißt erstmal , für eine Sache zu leben. So ganz allgemein.

Ersteinmal muß also Temudschins "Sache" geklärt werden, um überhaupt einen Ansatz für seinen Erfolg zu bekommen. Dann die nächste Frage: "Was waren seine Ziele wann"
Und "Wie war das Umfeld". Auch das ist nicht hinreichend dokumentiert, da gibts sehr viele Vermutungen und keine überlieferten , harten Fakten.
 
Die Idee klingt zwar erst mal schräg, aber eigentlich ist sie richtig gut. Allerdings weiß ich nicht, ob das im Rahmen einer Seminararbeit zu machen ist, wenn man völlig neu im Thema Mongolen ist.
Es ist sehr viel über Chingiz Khan und seine z.T. neuartigen Herrschaftsideen und -methoden geschrieben worden. Das ist immer wieder die große Frage in der Geschichtsforschung: wie haben diese Leute das geschafft? Mir fällt spontan kein konkreter Titel ein, der Dir weiterhelfen könnte, aber schau Dir mal das hier an: Walther Heissig, Die Mongolen . Das ist vielleicht ein guter Anfang.
Wenn Du englisch liest, dann wären z.B. die Autoren David Morgan, Peter Jackson, Peter Golden und Reuven Amitai zu empfehlen.
 
Der Erfolg von FÜhrungspersönlichkeiten bei Reitervölkern wird in der Prestigeökonomie gesehen. Das ist vielleicht ganz interessant zu untersuchen. Eine Übertragbarkeit auf Personalmanagement in einer globalisierten Welt sehe ich eher nicht bzw. ist es zweifelhaft, dass Methoden á la Dschingis Khan wünschenswert sind.
 
nun, El Quichote, ich denke mal, kann es aber nicht belegen, Dschingis Khan wollte mehr als nur ein Reiterimperium. Eher etwas dauerhaftes, sicheres. Da unterscheidet sich ja sein Anfang wohl auch von den späteren Absichten.
Ob Methoden a´la Dschingis khan in einer globalisierten Welt in der Wirtschaft wünschenswert sind oder nicht, ist leider nicht die Frage. Nur ,ob sie Erfolg versprechen, und zwar kurzzeitigen. Auf sehr langfristigen Erfolg angelegtes Managment ist bei Kapitalgesellschaften nicht gefragt.
Man lese sich mal die Vita dieses Herrn durch:
José Ignacio López de Arriortúa ? Wikipedia

Der hat versucht, Methoden der "Kriegsführung" in der Wirtschaft zu etablieren, war kurzzeitig erfolgreich, bis ihm und seinem Förderer die etablierte Zulieferwirtschaft den Hahn zugedreht hat. Die beteiligten Unternehmen können heut noch nicht all die Leistungen zu kaufen, die sie eigentlich gern hätten. Das Vertrauen in die Zuverlässigkeit dieser Unternehmen als Kunden ist vielfach noch gestört. Mittelständler arbeiten lieber als Subunternehmer anderer großer Konzerne, die mit ihrem guten Namen eben auch eine gedeihliche Zusammenarbeit garantieren.
 
Ob Methoden a´la Dschingis khan in einer globalisierten Welt in der Wirtschaft wünschenswert sind oder nicht, ist leider nicht die Frage. Nur ,ob sie Erfolg versprechen, und zwar kurzzeitigen.

Ein Anführers von Steppenreitern wie Dschinghis Khan bietet keinen Erkenntnisgewinn hinsichtlich aktueller Managementmethoden.

Möglicherweise haben die Besitzer von Textilfabriken in Bangladesh ihn zum Vorbild genommen. :grübel:
 
Temudschin war später der Anführer von Anführern der Anführer....
Also durchaus eine Größe

Alle wandernden Volksgruppen und Stämme kannten solche Führer, seien es nun Attila, Theoderich, Seldschuk oder Dschinghis Khan. Dass solche Leute Führungsqualitäten haben müssen, ist eine alltägliche Weisheit.
 
Die einzige wirklich einleuchtende Pararelle die ich sehe seine Reiter wollten beute, die Banker und andere Führungspersönlichkeiten in Unternehmen Boni. Die Belegschaft vielleicht auch eine Beteiligung am Gewinn damit sie sich mehr anstrengen.

Sonst man kann ja seine Arbeiter kaum hinrichten wenn die mal nicht arbeiten.
 
Hatten wir nicht erst die Frage, was kann man aus Geschichte lernen?

Ich denke, daß Dschingis hier problematisch ist. Sein Reich, sein Erfolg basiert zwar auch auf angeborenen Rechten, aber der Großteil geht zurück auf Charisma, Autorität, Rücksichtslosigkeit aber auch Großmut. Wenn das fehlt, wie erfolgreich würde dann sein Personalmanagment sein?
 
o tempura

o mores.
das gefällt mir ("").
ich bleib mal beim thema. ein kind seiner kranken zeit braucht aufwandsfreien input (pover' geschichtsforum) und fragt:

"wie der Khaan seine Soldaten/Krieger bzw. Angestellten führte, leitete"

antwort 1: wie einer, der seine unmittelbaren mitbewerber um seinen posten ausgeschaltet hat, ergo: widerspruchslos.

"...und wie er sie dazu movitivierte für ihn zu sterben"

das sagten andere zwar schon eleganter, ich kann nur ningsche diktion (straft mich, häutet mich!):
antwort 2:
nun, den halbdebilen versprach er, was sie wollten, den suchtauffälligen bewies er die aussicht auf immerwährend verfügbare drogen im reich der ahnen, den ausgestoßenen und unbequemen die möglichkeit eines weniger qualvollen todes und den studenten, die ihn als beispiel für personalführung heranziehen wollten, schenkte er ein lächeln und stellte sie zu den erstgenannten.

"... bzw. zu kämpfen"

oha! das ist was anderes. aber da les ich mal die beiträge der werten kollegen ...

" ... und wenn sie erfolgreich waren, wie wurden sie belohnt."

mit gold, weihrauch und weibern.. sowie ein bisserl land und leute zum ausbeuten (id est: beherrschen). alles zusammen: mit macht.

"(das sind ja alles Ansätze des heutigen Personalmanagement und -entwicklung)"

womit du leider anscheinend gar nicht unrecht hast .... o tempore, o mores, o infantes! mir graut ...

"ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen kö..."
nach marco polo bevorzugte kublai die fußtritttechnik als gnadenvollste hilfe.

die gewonnene ethik nach dem höhepunkt dschingiskhanischer personalmanagement-techniken mitte des 20. jhs verbietet mir, zu derlei zu helfen (aber das wird vielleicht dein satanischer professor, lektor whatever, universität ulan bator? oder jena?)
deine arbeit werd ich mir aber auf jeden fall besorgen!

ach wär ich nur in lignitz geblieben... (frei nach wolfgang borchert)

für tejason,
bitte um vergebung, euer ning
 
bei einer "feindlichen Übernahme" die Manager der übernommenen Firma unter einen Teppich zu packen und dann die eigenen Leute drüber reiten zu lassen hat schon etwas.

Spart zumindest Geld beim "goldenen Fußtritt"
 
ning, Du hast es auf den Punkt gebracht ....
Im Endeffekt führte Temudschin nach dem Prinzip Champion...
Alles, was den Kopf rausstreckt, wird abgesäbelt, der Rest kriegt Futter, das er ordentlich wächst. Und anderen Pilzen wird gnadenlos der Nährboden entzogen, ob sie stören werden oder nicht. Und für ein engmaschiges Geflecht wird gesorgt, das sich die kleinen Champions schön gleichmäßig entwickeln und keiner die Oberhand gewinnt.

Ansonsten kann man das Geflecht nicht sehen. Es gilt zwar auch hier: "Wissen ist Macht" aber "Nichtwissen macht auch nix, dafür hat man das Geflecht"

Ich finde es aber immer noch erstaunlich, das so eine Schnapsidee, -Wirtschaft ist wie Kriegführen-, angesichts von mindetens 3 !! deutschen Konzernen, die fast vor die Wand gefahren wurden mit dieser Idee und die nur Dank ihrer Größe bisher überlebt haben, einer ist dabei um die Selbstständigkeit gekommen, immer noch gelehrt wird.

Das Ende des Erfolgs des Großkhans und seiner Methoden ist im Gegensatz zu diesen ja hinreichend dokumentiert. Das Reich fiel bis auf den Teil Kublai khans in sich zusammen wie eine Seifenblase, man kann auch sagen, es platzte. Bei den Mongolen so heftig, das die sich bis heute noch nicht davon erholt haben.

Gleiches gilt für Attila und Theoderich. Und nun ein kleiner Treppenwitz der Geschichte:
Das Reich KdG´s ist bekanntlich zerfallen, Widukinds "Ordnung" mit Westfalen, Ostfalen etc. , da regiert wieder der Albtraum für Monarchen, ein Parlament...
Keiner verhungert, keiner ist superreich, keiner ist zufrieden aber allen gehts besser als damals. DAS ist erfolgreiches, nachhaltiges Management, oder? Flache Hierarchie, austauschbare Anführer mit entsprechendem Nachwuchs und gemeinsame , anerkannte Ziele.
 
Hallo zusammen,

ich studiere Personalmanagement und wollte eine Seminararbeit über Chingis Khaan als Führungskraft schreiben.
Aber leider habe ich so gut wie keine gute Quellen und weiß nicht viel über seine Kriegsführung und Leitung seiner Heere.

Kann mir jemand helfen bitte.

Also ich würde gern darüber schreiben, wie der Khaan seine Soldaten/Krieger bzw. Angestellten führte/leitete und wie er sie dazu movitivierte für ihn zu sterben bzw. zu kämpfen und wenn sie erfolgreich waren, wie wurden sie belohnt.
(Das sind ja alles Ansätze des heutigen Personalmanagement und -entwicklung)

Ich wäre euch sehr dankbar, wenn ihr mir weiterhelfen könnt.

LG

Wenn man Personalführung vom Genghis Khan lernen will, dann
1) setzt man sich erst mal lokal durch. Wichtig ist die lokalen Wettbewerber zunächst als Kartell zu organisieren (wurde vom GK schon so vorgefunden) um dann dieses gewaltsam zu vereinen durch feindliche Übernahmen. Dabei blos nicht zimperlich sein! Und auf jeden Fall muss der Hauptwidersacher physisch hingerichtet werden. Das statuiert ein mühelos erkennbares Exempel, und wie eine neue Studie belegt erhöhen auch heute noch derartige Maßnahmen die Kompromissbereitschaft signifikant, ... und ebenso auch die Disziplin.
Die Einsichtigeren bindet man durch Eheschließungen an sich. (hierzu im Vorfeld nicht faul sein!)

2) Eine gute Organisation hat überschaubare Hierarchieebenen.
Diese sind gestaffelt in 10er- (arban), 100er- (jaghun), 1000er- (guran) und 10.000er-Gruppen (touman)
Mehrere touman geben eine Horde.
Chef ist natürlich der CEO, wie ihn der Angelsachse heute so zutreffend nennt.

3) Jeder Angestellt muss gut reiten können und bekommt zwei bis drei zähe und genügsame Ponys.
(Na gut, heute tuns vielleicht der Führerschein und paar Golf-Diesel pro MA)
Außerdem ist jeder mit mehreren Waffen nebst Munition auszurüsten.

4) Eine rein repressive Motivierung greift zu kurz. Wichtig ist ein leistungsorientiertes Belohnungssystem. Hat man also einen Widersacher am Markt niedergeworfen so gewährt man den Angestellten ausgiebig die Möglichkeit der Plünderung. Auch die nützlichen Pyromanen und Mordlustigen dürfen keinesfalls um Ihren verdienten Lohn gebracht werden.
Ebenso ist den wackren Mitstreitern die Freude zu gönnen, sich an wehrlosen Frauen zu vergreifen und diese, falls dann noch brauchbar, auch zu verschleppen.
(sollten diese Methoden aufgrund modisch zimperlicher Gesetzlagen nicht anwendbar sein, so kann man sich heute auch zur Not mit Boni-Zahlungen und der Methode Ergo-Direkt behelfen)

Ich hoffe ich konnte behilflich sein, bei dem Versuch aus der Historie heraus, einen künftigen Personalerer bei der Befruchtung des real existierenden Kapitalismus zu unterstützen.

Weitere Infos:
http://www.dtic.mil/get-tr-doc/pdf?AD=ADA378208
 
Zuletzt bearbeitet:
Also wenn ich Qatans Anliegen richtig verstanden habe, geht es ihm nicht darum, was heutige Manager von Dschingis Khan lernen könnten (und erst recht nicht, ob sie von ihm lernen sollten), sondern schlicht darum, unter Benützung heutiger theoretischer Ansätze des Personalmanagements seine Führungsmethoden zu analysieren (und eventuell mit den heutigen zu vergleichen). Das ist doch erst mal ein völlig wertungsfreies Unterfangen. Ob es (hinsichtlich gesicherter Erkenntnisse über Dschingis Khan) seriös durchführbar ist, weiß ich nicht, aber an sich finde ich die Idee nicht schlecht.
 
sondern schlicht darum, unter Benützung heutiger theoretischer Ansätze des Personalmanagements seine Führungsmethoden zu analysieren (und eventuell mit den heutigen zu vergleichen). Das ist doch erst mal ein völlig wertungsfreies Unterfangen.
man könnte ebensogut (und das heißt hier: ebenso ...hm... fantasievoll) einen Papst, einen römischen Kaiser, einen Merowingerkönig, einen russischen Zaren einsetzen: das Ergebnis wird in jedem dieser Fälle eine sehr fantasievolle Auslegung sein... Kriegshorden, Kirchen, Königreiche sind keine Unternehmen wie die Firma Buddenbrooks etc.

des weiteren wird sich, wenn es denn schon ein Anführer einer reiternomadischen Horde sein muss, sein Erfolg nicht mit personalmanagementigen Argumenten erklären lassen - es sei denn, man würde sich im Fall Attilas zu der Behauptung versteigen, die Auswahl der :)Freizeitbetreuung:) sei im Fall Ildico nur semiprofessionell vonstatten gegangen (Attila soll im Bett besagter Ildico zu seinen Ahnen gegangen sein)
 
naja, jeden kann man nun nicht nehmen, denn das Personalmanagment von Attila und Dschings-Khan war ja für die jeweiligen Völker wohl verheerend.
Die Hunnen hats komplett aus der Weltgeschichte katapultiert und die Mongolen sind auch nur noch ein recht kleiner Haufen.
Selbstverständlich wäre es interessant, die "Erkenntnisse" dieser neuen "Wisssenschaft" auf Führungspersonen der Geschichte anzuwenden. Hier sind natürlich die genannten Reiterführer besonders interessant, unter dem Aspekt "erfolgreiches Scheitern". So ganz grob war eben ihr Führungsprinzip die altbekannte Methode Champion.(s.o.)
 
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