Eintritt der USA in den Ersten Weltkrieg

Ein Punkt, der sicherlich bei der Frage nach den Gründen für den Kriegseintritt Amerikas auch Erwähnung finden könnte, ist der, dass der amerikanischen Gesellschaft und insbesondere den verantwortlichen amerikanischen Politikern die Entente-Mächte wesentlich näher standen als das militaristische Deutsche Reich. Gerade die schon in Friedenszeiten durch und durch militarisierte Gesellschaft des Kaiserreiches wirkte auf viele Amerikaner befremdlich. Unter diesen Umständen lagen die Sympathien dann eher bei Großbritannien, Frankreich und - nach der bürgerlichen Revolution in Rußland und der Abdankung des Zaren - auch bei der neuen demokratischen Regierung der Russen. Das Deutsche Kaiserreich wirkte dagegen auf viele Amerikaner wie ein Hord des Despotismus.
 
Allerdings galt bis zum Kriegseintritt der Amerikaner noch die Monroe-Doktrin, wonach sich Amerika aus europäischen Angelegenheiten heraushalten sollte - und dafür von Europa verlangte, sich nicht auf dem amerikanischen Kontinent zu engagieren. Dies wurde von den Deutschen mit der Zimmermann-Depesche verletzt.

Ich denke nicht, dass die Amerikaner - weder Regierung noch Bevölkerung - in den Krieg zogen, um Despotie zu bekämpfen, auch wenn Wilson in seiner Rede vor dem Parlament das sagt.

EIn Zeichen dafür, dass die Amerikaner sich eigentlich nicht in Europa groß engagieren wollten ist ja auch, dass Wilson schnell wieder nach Amerika zurück "geholt" wurde und bei den Verhandlungen in Versailles damit unter Zeitdruck stand und sein 14-Punkte-Programm unter anderem auch deshalb nicht durchsetzen konnte. Ein weiteres Zeichen dafür ist die Tatsache, dass die USA nicht bereit waren, in dem von ihren eigenen Präsidenten geschaffenen Völkerbund einzutreten - da hätte man sich ja wieder um europäische Angelegenheiten kümmern müssen (die einen nicht betrafen und wo man auch vorerst nichts gewinnen konnte).
 
Einige große Passagierliner waren schon während ihres Baus für eventuelle Einsätze als Hilfskreuzer vorgerüstet worden, z. B. durch bereits eingebaute Geschützfundamente. Ich meine, die Lusitania gehörte auch dazu.

Die großen Liner der Ententemächte stellten für die Mittelmächte dennoch eine enorme strategische Bedrohung dar: als schnelle und geräumige Truppentransporter!

Als vorraussichtliche Hilfskreuzer werden 1912 zB. für die USA auch folgende
Schiffe benannt : St.Paul; St. Louis; New York, Philadelphia

oder für England :
Franconia,Laconia; Lusitania; Mauretania; Olympic; Titanic,Oceanic...

oder für das Deutsche Reich :
Kronprinzessin Cäcilie ; Kronprinz Wilhlem ; Kaiser Wilhelm II. ; George
Washington , Kronprinz Friedrich Wilhelm...

Quelle : Weyer 1912

Man sieht also , das man völlig selbstverständlich damit rechnete, diese
Schiffe als Hilfskreuzer anzutreffen , falls ein Krieg anstünde .
Auf Grund dieser Denkweise erscheint der Torpedoschuss auf die
Lusitania wenig verwunderlich.
Was hätten wohl englische Schiffe getan , falls ihnen zB. die
" Kronprinzessin Cäcilie " vor die Rohre gefahren wäre ?
Man möge sich auch erinnern , wie man im WK II die " Bremen " mit allen
Kräften hetzte, obwohl die noch gar nicht aufgerüstet sein konnte ...
 
EIn Zeichen dafür, dass die Amerikaner sich eigentlich nicht in Europa groß engagieren wollten ist ja auch, dass Wilson schnell wieder nach Amerika zurück "geholt" wurde und bei den Verhandlungen in Versailles damit unter Zeitdruck stand und sein 14-Punkte-Programm unter anderem auch deshalb nicht durchsetzen konnte.

In der zeitgenössischen Schrift von Lansing wird das unter einem ganz anderen Aspekt gesehen (Lansing wurde übrigens danach entlassen).
Robert Lansing - Wikipedia, the free encyclopedia

Lansing hielt die Teilnahme für einen schweren diplomatischen Fehler, da Wilson in die Auseinandersetzungen direkt einbezogen (und dadurch "verbraucht") wurde. Er hatte im Memo vorgeschlagen, dass Wilson dort nicht direkt hineingezogen werden solle und aus der Ferne größere Autorität und Durchsetzungskraft entfalten könne. Über die Teilnahme gab es daher im Vorfeld eine unangenehme Diskussion, die Wilson per Weisung entschied.

Aber das nur am Rande.
http://www.gutenberg.org/etext/10444
Robert Lansing: The Peace Negotiations
 
Hausarbeit- eintritt der usa in 1. weltkrieg und bedeutung zeitgenossen

Hey Leute!

Ich weiß nicht ob das Thema hier jetzt an der richtigen Stelle ist, ich hoffe aber trotzdem auf Antwort...

Also ich habe als Hausarbeit mir die Fragestellung überlegt was der eingriff der usa in den 1. weltkrieg für eine bedeutung für die Zeitgenossen hatte? Darunter wollte ich dann so gucken wie französische Bürger oder deutsch oder amerikanische das fanden, da dieser eintritt ja Vor-und Nachteile hatte für die einzelnen Gruppen!

Das Problem ist ich finde im Internet bis jetzt keine Quellen und wollte mal fragen ob jemand Bücher kennt die man eventuell in Uni-Bibliotheken ausleihen kann, die zeitgenössische Betrachtungen enthalten?

Gruß Jay
 
1. Weltkrieg USA

Welche Ursachen gab es für den Eintritt der USA im 1.Weltkrieg???

Welche Ziele verfolgt die USA nach dem Eintritt in den Krieg???
 
Die USA, allen voran Präsident Wilson, sahen bekanntermaßen die Deutschen im Weltkrieg überaus kritisch. Seit den schändlichen Taten in Löwen und den Erschießungen von Zivilisten in Belgien war das ramponierte Bild der Deutschen in den USA im Keller. Die Deutschen galten als Barbaren.

Aber von 1914 bis 1916 hatten die USA keine Hemmungen militärisch in Haiti, der Dominikanischen Republik, Mexiko und Nicaragua militärisch zu intervenieren.

Im Mai 1918 wurde dann das sogenannte Anti-Aufruhr-Gesetz ausgedehnt, welches 20 Jahre Gefängnis für Kriegsgegner, die sowohl durch private wie öffentliche Meinungsäußerungen die Kriegsanstrengungen des Landes infrage stellen. Konformität wurde hier knallhart erzwungen.

War das schon fast der moralische Bankrott von einen Moralisten wie Präsident Woodrow Wilson?, der nicht davor zurückschreckte auf seine Landsleute so einen gewaltigen Druck auszuüben; wohl höher als als im wilhelminischen Kaiserreich, welches er ja so verabscheute.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Staaten bestimmte Dinge machen und andere tun ist jetzt nichts ungewöhnliches weder in der Geschichte noch heute.
 
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Aber von 1914 bis 1916 hatten die USA keine Hemmungen militärisch in Haiti, der Dominikanischen Republik, Mexiko und Nicaragua militärisch zu intervenieren.
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So wie kurz vorher ihre Agression gegen Spanien um denen die Reste ihres Kolonialreiches abzuknüpfen und dann die extrem brutale "Befriedung" der Philippinen. Dort wurden ganze Dörfer ausgelöscht weil man der US-Army widerstand leistete. Aber in Löwen wohnten ja "weisse,""zivilisierte" Menschen. Das ist ja etwas völlig anderes.

Ein Widerspruch den, im Zusamenhang mit dem Burenkrieg, Kipling in "A sahib's war" thematisierte.
 
...
Kennt jemand das Tuchman-Buch zur Zimmermann-Depesche?

Was mich bei diesem Buch erstaunt hat, war Kapitel "4. Japan - der dritte Partner."
Daraus Seite 99 TB-Ausgabe:
Man darf jedoch mit Sicherheit behaupten, daß die meisten, und zwar auch die verantwortlichen Persönlichkeiten in Deutschland, im übrigen Europa und in Amerika geglaubt haben, Japan beabsichtige, von Mexiko aus irgendwie gegen die Vereinigten Staaten vorzugehen und man müsse jederzeit damit rechnen.

Interessant vielleicht dazu diese Buchbesprechung:
The Zimmerman Telegram - Political theory and practice

Es war wohl auch so, dass Mexiko in der Übergangsphase von der Kohle- zur Ölbefeuerung von Kriegsschiffen, nach den USA, die zweitgößte Erdölfördernation der Welt war. http://www.econ.upf.edu/docs/papers/downloads/690.pdf - Grafik Seite 2.
Beachtenswert ist evtl. auch die hohe Exportquote in Relation zum Eigenbedarf.
(Grafik Seite 7).
 
[...]
Es war wohl auch so, dass Mexiko in der Übergangsphase von der Kohle- zur Ölbefeuerung von Kriegsschiffen, nach den USA, die zweitgößte Erdölfördernation der Welt war.[...]

Die wichtige Bedeutung der reinen Ölfeuerung für Dampfschiffen (Kriegs-wie Handelsschiffe) liegt aber mehr in der Zeit nach dem 1.WK.

Was viel angewandt wurde, waren z.B. in der kaiserlichen Marine sogenannte Mischfeuerung, bei der die Kohle noch den größeren Anteil hatte oder die Kohle mit Öl bespritzt wurde.
Nicht alle Kesselanlagen, die für den Kohlebetrieb ausgelegt waren, können für eine reine Ölfeuerung genutzt werden. Selbst die RN ging bei der letzten Großlinienschiff-Klasse wieder auf Mischfeuerung über.
Einzig die USN ging schon vor Kriegsbeginn kompromisslos auf reine Ölfeuerung mit entsprechenden Kesseln und Maschinen über.
 
Die wichtige Bedeutung der reinen Ölfeuerung für Dampfschiffen (Kriegs-wie Handelsschiffe) liegt aber mehr in der Zeit nach dem 1.WK.

Was viel angewandt wurde, waren z.B. in der kaiserlichen Marine sogenannte Mischfeuerung, bei der die Kohle noch den größeren Anteil hatte oder die Kohle mit Öl bespritzt wurde.
Nicht alle Kesselanlagen, die für den Kohlebetrieb ausgelegt waren, können für eine reine Ölfeuerung genutzt werden. Selbst die RN ging bei der letzten Großlinienschiff-Klasse wieder auf Mischfeuerung über.
Einzig die USN ging schon vor Kriegsbeginn kompromisslos auf reine Ölfeuerung mit entsprechenden Kesseln und Maschinen über.

"RN" und "USN" sind mir nicht verständlich.
Was bedeuten diese Abkürzungen?
 
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