LEG XVII
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Heute Abend habe ich mal wieder eine gute Geschichte
Ich habe mich schon immer gefragt, was eigentlich ein Hellweg ist, und warum es die meisten Hellwege in der oder rund um die westfälische Bucht gibt, also in dem Teil von Magna Germania, der am längsten zur selbigen römischen Provinz gehörte, weil vom Rhein (Neuss, Xanten) aus die Erschließung Germaniens begann. Die Eigenschaft 'hell' (licht, frei von Bewuchs) oder die Verwendung zum Salztransport (Hal) haben Hellwege ja mit allen anderen alten Handelsstraßen gemeinsam, das kann also nicht die Bedeutung von hell sein. Höllenweg halte ich jetzt auch eher für unwahrscheinlich.
Ich selbst hatte auch gedacht, dass ein Hellweg ein Hügelweg ist (s. Kirchhellen oder engl. 'hill'), und damit eigentlich auch Altstraße bedeutet. Aber was sind dann die ganzen Hellberge, wie der folgende an der Kreuzung von Haarweg und Frankfurter Weg:
TIM-online MiniMap
Hügelberg macht ja keinen Sinn. Des Weiteren verläuft z.B. der westfälische Hellweg im Gegensatz zu den meisten anderen Altstraßen auch gar nicht über Hügelketten.
Also muss die Häufung der Hellwege in Westfalen, dem Kernland der römischen Provinz Magna Germania, etwas mit der Erklärung des Namens zu tun haben. Durch die Sparrenberger Egge weiß man, dass die Römer Wach- bzw. Signaltürme in Westfalen errichtet haben, da ein einzelner Turm keinen Sinn macht demnach Signalturmketten, so wie 100 Jahre später auch am Limes. Die zwischen den Türmen übermittelten Signale waren sowohl optischer Art (Licht von Fackeln) als auch akkustischer Art (Signalhörner). Letztere hatten den Vorteil auch bei Blendung durch Sonnenlicht oder bei Nebel zu funktionieren, die Störanfälligkeit war also geringer als bei den optischen Signalen.
Jetzt könnte man sagen "Ahh, durch das Licht der Fackeln war es also ganz schön hell entlang der Signalturmkettenwege." Das war es nachts sicherlich auch, nur hat dass dann kaum jemand gemerkt, weil die meisten Menschen sich tagsüber auf diesen Wegen bewegten. Und tagsüber war es entlang der Signaltumrkettenwege vor allen Dingen eines: es war laut. Damit die Übermittlung der akkustischen Signale auch über größere Entfernungen funtionierte, müssen die Signalhörner einen unglaublichen Lärm gemacht haben. Und wenn man sich jetzt mal die ursprüngliche bedeutung von 'hell' anschaut, nämlich
http://www.duden.de/rechtschreibung/hell:
mittelhochdeutsch hel = glänzend; tönend, althochdeutsch -hel (in Zusammensetzungen) = tönend, verwandt mit ↑Hall, ursprünglich nur auf akustische Sinneseindrücke bezogen
könnte man 'hell' demnach mit 'tönend' gleichsetzen, und der Kreis zwischen der Signaltumkette und dem Hellweg wäre geschlossen. Auch von den Hellbergen entlang der Hellwege hätte es dann ganz schön gehallt.
Mit den Römern verschwand auch der Lärm, die Eigenschaft als Fernstraßen behielten die Hellwege aber, weswegen später, als die eigentliche Bedeutung von Hellweg nicht mehr bekannt war, auch andere Fern(handels)straßen als Hellwege bezeichnet wurden.
Ich habe mich schon immer gefragt, was eigentlich ein Hellweg ist, und warum es die meisten Hellwege in der oder rund um die westfälische Bucht gibt, also in dem Teil von Magna Germania, der am längsten zur selbigen römischen Provinz gehörte, weil vom Rhein (Neuss, Xanten) aus die Erschließung Germaniens begann. Die Eigenschaft 'hell' (licht, frei von Bewuchs) oder die Verwendung zum Salztransport (Hal) haben Hellwege ja mit allen anderen alten Handelsstraßen gemeinsam, das kann also nicht die Bedeutung von hell sein. Höllenweg halte ich jetzt auch eher für unwahrscheinlich.
Ich selbst hatte auch gedacht, dass ein Hellweg ein Hügelweg ist (s. Kirchhellen oder engl. 'hill'), und damit eigentlich auch Altstraße bedeutet. Aber was sind dann die ganzen Hellberge, wie der folgende an der Kreuzung von Haarweg und Frankfurter Weg:
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Hügelberg macht ja keinen Sinn. Des Weiteren verläuft z.B. der westfälische Hellweg im Gegensatz zu den meisten anderen Altstraßen auch gar nicht über Hügelketten.
Also muss die Häufung der Hellwege in Westfalen, dem Kernland der römischen Provinz Magna Germania, etwas mit der Erklärung des Namens zu tun haben. Durch die Sparrenberger Egge weiß man, dass die Römer Wach- bzw. Signaltürme in Westfalen errichtet haben, da ein einzelner Turm keinen Sinn macht demnach Signalturmketten, so wie 100 Jahre später auch am Limes. Die zwischen den Türmen übermittelten Signale waren sowohl optischer Art (Licht von Fackeln) als auch akkustischer Art (Signalhörner). Letztere hatten den Vorteil auch bei Blendung durch Sonnenlicht oder bei Nebel zu funktionieren, die Störanfälligkeit war also geringer als bei den optischen Signalen.
Jetzt könnte man sagen "Ahh, durch das Licht der Fackeln war es also ganz schön hell entlang der Signalturmkettenwege." Das war es nachts sicherlich auch, nur hat dass dann kaum jemand gemerkt, weil die meisten Menschen sich tagsüber auf diesen Wegen bewegten. Und tagsüber war es entlang der Signaltumrkettenwege vor allen Dingen eines: es war laut. Damit die Übermittlung der akkustischen Signale auch über größere Entfernungen funtionierte, müssen die Signalhörner einen unglaublichen Lärm gemacht haben. Und wenn man sich jetzt mal die ursprüngliche bedeutung von 'hell' anschaut, nämlich
http://www.duden.de/rechtschreibung/hell:
mittelhochdeutsch hel = glänzend; tönend, althochdeutsch -hel (in Zusammensetzungen) = tönend, verwandt mit ↑Hall, ursprünglich nur auf akustische Sinneseindrücke bezogen
könnte man 'hell' demnach mit 'tönend' gleichsetzen, und der Kreis zwischen der Signaltumkette und dem Hellweg wäre geschlossen. Auch von den Hellbergen entlang der Hellwege hätte es dann ganz schön gehallt.
Mit den Römern verschwand auch der Lärm, die Eigenschaft als Fernstraßen behielten die Hellwege aber, weswegen später, als die eigentliche Bedeutung von Hellweg nicht mehr bekannt war, auch andere Fern(handels)straßen als Hellwege bezeichnet wurden.