Historizität Mohameds

Ich dachte eher an die Fatimiden. Fatimiden ? Wikipedia

Die Shia war der politische wie religiöse Gegner des sunnitischen Islam und keiner kommt auf die Idee die Abstammung von einer erfundenen Figur zu bezweifeln, finde ich recht seltsam.

Wann soll die Erfindung den Erfolg sein??

Warum sollen die Quellen in Wiki zweifelhaft sein????
 
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Gibt es ausserislamische zeitgenössischen Zeugnisse für die Existenz Mohameds ?
Curious, deine Frage ist --- kurios!
Ich muss gestehen, ich habe mir diese Frage noch nie gestellt, sondern war immer (unreflektiert) davon ausgegangen, dass es den Mohammed gegeben hat. Stand ja damals auch in meinem Schulgeschichtsbuch.
 
Es gibt keine wissenschaftlich unzweifelhaften Quellen. Eine Quelle, die nicht kritisierbar ist, ist nicht brauchbar, da wir nichts über ihren Wahrheitsgehalt aussagen können. Was Du meinst sind unzuverlässige Quellen. Bei diesen weis man aber zumeist, in welcher Hinsicht sie unzuverlässig sind. Tacitus will Kunstprosa schaffen, Cäsar die eigenen Taten ins rechte Licht stellen. Dennoch kann man die Quellen verwenden. Tacitus vermeidet es oft geschickt, direkt zu Lügen. Cäsar berichtet gerne und zuverlässig über technische Details. Schau also erst einmal, in welcher Hinsicht die Quellen unzuverlässig sind.

Ja, da ist zu Beginn ein Wortspiel drin, aber ich bin zu müde, um das mit 4, 5 Sätzen zu sagen.

EDIT: Jetzt hab' ich mir die Infos von Wikipedia zu den Quellen doch noch angeschaut. Das klingt doch eher positiv, was die Zuverlässigkeit angeht. Aber, wie gesagt: Wikipedia.
 
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Curious, deine Frage ist --- kurios!
Ich muss gestehen, ich habe mir diese Frage noch nie gestellt, sondern war immer (unreflektiert) davon ausgegangen, dass es den Mohammed gegeben hat. Stand ja damals auch in meinem Schulgeschichtsbuch.

Karl-Heinz Ohlig hat allen Ernstes die These aufgestellt, Mohammed sei eine fiktive Figur.
Es kommt noch besser:
muhammadun“ (wörtlich: „ein Gepriesener“) sei ursprünglich nur ein Titel für Jesus Christus gewesen und bezeichne diesen auch im Koran. Die (Um-)Deutung als Name eines arabischen Propheten sei erst um das Jahr 800, also 150 oder 200 Jahre nach der traditionell angenommenen Lebenszeit Mohammeds, erfolgt. Den Propheten Mohammed habe es demnach als historische Person niemals gegeben, vielmehr sei er eine fiktive Gestalt, eine auf einem Missverständnis beruhende Erfindung späterer Zeit, als sich der Islam zu einer eigenen Religion entwickelt und man sich nachträglich eine prophetische Gründerfigur ausgedacht habe.
Karl-Heinz Ohlig ? Wikipedia

Wenn ich gewisse Threads zusammenfasse, die wir in letzter Zeit beackert haben, stellt sich also heraus:
Mohammed ist eine fiktive Figur, die eigentlich auf Jesus Christus zurückgeht. Allerdings ist Jesus Christus auch eine fiktive Figur, die bekanntlich von Paulus erfunden wurde. Nur ist Paulus selber auch wieder eine fiktive Figur, die eigentlich von Marcion erfunden wurde. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer Marcion erfunden hat.
 
Ich denke so handelt sich um eine aus der Luft gegriffen Theorie die sich weder bestätigen noch abweisen lässt da es kaum ausserislamische Quellen gibt fragt sich nur wie die hadithe entstanden sind und warum diese nicht angezweifelt wurden + es gab ja bestreben im osmanischen reich das ein seyid(?) Propheten Nachfahren seine Abstammung beweisen muss wie hing dies von satten?
 
Das vermeintlich historische Personen fiktiv sind, ist so absonderlich nicht. Genauer gesagt muß man fragen, was heißt "historisch"? Sind ein Artus, ein Jesus, ein Lykurg u.v.a historisch? Ist das, was über sie überliefet wurde historisch?
Ein Mohammed muß nicht historisch sein, nur weil Familien sich auf ihn zurückführen, es die muslimische Eroberungen gab oder die Lehre des Islam. Ein Mohammed kann historisch sein, muß aber weder den namen getragen haben, noch für all die ihm zugeschriebenen Dinge verantwortlich sein. Ein Mohammed kann eine fiktive Person sein, in der mehrere historische Personen zu einer verschmolzen.

Allerdings gibt es auch nicht-islamische, frühe Quellen, wie zB die des Armeniers Sebeos und seine Geschichte des Herakleios, die Mohammed erwähnen. Dies macht einen fiktiven Mohammed eher unwahrscheinlich.
 
Hat es Mohammed als historische Gestalt gegeben? | Telepolis

Unter dem Stichwort Ohligs steht bei Wiki allerdings auch

Die meisten Forscher nehmen heute aber an, dass es um 630 tatsächlich einen Propheten unter den Arabern gegeben habe (was aber auch Ohlig nicht ausschließt), wenngleich sein ursprünglicher Name vermutlich nicht Mohammed gewesen sei.

Die Ahadith sind ein Kapital für sich. Buchari z.B. hat ca. 600.000 Ahadith gesammelt und nach Aussortieren der unglaubwürdigsten blieben noch 2.800 übrig. Selbst unter den übriggebliebenen sind viele Widersprüchlichkeiten zu finden.
 
Die meisten nehmen an das es einen gab und er Mohammed hieß.

Ohlig tut so als wäre er nur bei strenggläubigen Muslimen umstritten, was eindeutig nicht der Fall ist.
 
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Allerdings gibt es auch nicht-islamische, frühe Quellen, wie zB die des Armeniers Sebeos und seine Geschichte des Herakleios, die Mohammed erwähnen. Dies macht einen fiktiven Mohammed eher unwahrscheinlich.
Es bleiben Zweifel:
Da man den Text nicht wirklich als eine Geschichte des Herakleios bezeichnen kann, bestehen inzwischen große Zweifel an der Autorschaft des Sebeos; so wird das Werk etwa von James Howard-Johnston eher als Geschichte des Chosrau bezeichnet und auch mit Pseudo-Sebeos angegeben. Die beiden anderen Teile des Werkes wurden ohnehin erst deutlich später, vermutlich im 10./11. Jahrhundert, verfasst.

Leider hat sich Kalisch m.W. nicht mehr näher zu seinen Zweifeln an der Historizität Mohameds geäussert. Aus verständlichen Gründen. Allerdings bleibt schon die Frage, weshalb er seinen Lehrstuhl aufs Spiel gesetzt hat, wenn er sich lediglich auf Gedankenspiele bezöge.
 
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Dass J. Howard-Johnston den Sebeos für einen Pseudo-Sebeos hält, ändert zunächst einmal nichts an der Glaub- oder Unglaubwürdigkeit der Quelle.
 
Wenn ich gewisse Threads zusammenfasse, die wir in letzter Zeit beackert haben, stellt sich also heraus:
Mohammed ist eine fiktive Figur, die eigentlich auf Jesus Christus zurückgeht. Allerdings ist Jesus Christus auch eine fiktive Figur, die bekanntlich von Paulus erfunden wurde. Nur ist Paulus selber auch wieder eine fiktive Figur, die eigentlich von Marcion erfunden wurde. Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wer Marcion erfunden hat.

Das ist doch für ein Geschichtsforum mal eine echte Herausforderung :devil:
 
Das ist doch für ein Geschichtsforum mal eine echte Herausforderung :devil:

Was sollen wir genau diskutieren ist mir nicht klar.

Die Geschichte mit Mohammed passt doch perfekt würde das entstehen einer neuen Religion erklären, warum die Araber auf einmal aufhörten ich gegenseitig abzuschlachten und begannen ein Weltreich zu schaffen, warum sich arabisch so schnell ausbreitete.

Was erklärt dagegen das erfinden von Mohammed gar nichts. Die Kritik sollte doch einen Sinn machen und nicht nur der Kritik wegen stattfinden.

Ohlig wenn ich mich recht erinnere meint das arabische Reich schuf ein irakischer Provinzfürst, die Araber aus der Arabischen Halbinsel wären zu schwach gewesen. Dabei ignoriert er den Milizcharakter der arabischen Armee am Anfang die durchaus ähnlich große Heere wie Byzanz oder die Sassaniden aufbringen konnten.
 
Wenn sich das Judentum einen Gründungsmythos zugelegt haben sollte, wie es z.B. Finkelstein und Silbermann nahelegen, dann könnte dies auch ebenso für den Islam zutreffen.
 
Wenn sich das Judentum einen Gründungsmythos zugelegt haben sollte, wie es z.B. Finkelstein und Silbermann nahelegen, dann könnte dies auch ebenso für den Islam zutreffen.

Und wenn die Römer über ihren Stadtgründer erzählt haben, er sei von einer Wölfin gesäugt worden, dann könnte dies auch ebenso für die Karlsruher und ihren Stadtgründer Markgraf Karl-Wilhelm zutreffen. (Von den Wolfsburgern mal ganz zu schweigen...)

Was ist mit solchen Spekulationen gewonnen?
 
Wenn sich das Judentum einen Gründungsmythos zugelegt haben sollte, wie es z.B. Finkelstein und Silbermann nahelegen, dann könnte dies auch ebenso für den Islam zutreffen.

Mich würde interessieren wie du dir eine Diskussion vorstellst angesicht das die jetzige Version halbwegs stimmig ist (der Werdegang Mohammeds/die Offenbarung ist Glaubenssache).

Ganz zu schweigen das Mohammed relativ zeitnah erwähnt wird und Finkelmann glaub ich eher die größe des Reiches David in Frage stellt, als die Person mit diesem Namen an sich.

Mohammed könnte es nicht gegeben haben aber eigentlich spricht nichts dafür, das die Pyramiden von Aliens gebaut wurden auch nicht, auch wenn ich es für möglich halte.:D
 
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