Kriegseintritt USA 1941

So viel ich weiß, hatte Roosevelt eigentlich eine grundsätzliche Abneigung gegen den Krieg als solches. Er gelangte aber zu der wohl zutreffenden Überzeugung, das der amerikanische Eintritt mehr oder weniger unvermeidlich als auch notwendig war, um Hitler zu besiegen.
 
Ich denke schon, dass die Intervention der Großmacht USA in Asien und Europa diese beiden kontrinentalen Kriege zu einem globalen Krieg zusammengeführt hat, den man schließlich als Weltkrieg bezeichnen kann. Aber über andere Meinungen bin ich gespannt.

Hier wird aber eins übersehen, ob absichtlich oder nicht ist egal. Die Vereinigten Staaten sind im Pazifik nicht freiwillig in den Krieg gezogen. Das Kaiserreich Japan hat den Flottenstützpunkt der US Navy in Pearl Harbour auf Hawaii überfallen.
Wie weit man vorher durch Sanktionen Japan gereizt hat, sei dahin gestellt.
Die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich die Niederlande waren auch im Pazifik engagiert. Also nicht nur in Europa. Hätte GB z.B. seine Truppen und die Flotte auf Europa und den Atlantik konzentrieren können, das währe es nur ein Nordatlantischer Konflikt gewesen.

Apvar
 
Hier wird aber eins übersehen, ob absichtlich oder nicht ist egal. Die Vereinigten Staaten sind im Pazifik nicht freiwillig in den Krieg gezogen. Das Kaiserreich Japan hat den Flottenstützpunkt der US Navy in Pearl Harbour auf Hawaii überfallen.
Wie weit man vorher durch Sanktionen Japan gereizt hat, sei dahin gestellt.

Aber das ist doch der entscheidende Punkt. Die USA haben sich in den japanisch-chinesischen Krieg eingemischt und ein Öl-Embargo gegen Japan verhängt um es damit zum Rückzug aus China zu zwingen. Da Japan 80% seines Öls über die USA bezogen hat brachte das Embargo Japan in ernsthafte Schwierigkeiten. In den Monaten vor Pearl Habour hat Japan auf diplomatischem Wege alles probiert um sich mit den USA zu einigen, was aber zu keinem Ergebnis führte. Erst dann reifte in Japan der Entschluss, daß ein Krieg gegen die USA, den Japan niemals gewollt hat, wohl unvermeidbar sein wird.


Die USA, das Vereinigte Königreich, Frankreich die Niederlande waren auch im Pazifik engagiert.

Die waren da nicht "engagiert", die hatten dort ihre Kolonien und haben dort die Völker unterdrückt und wollten dieses Vorrecht dort behalten. Sagen wir es doch so wie es ist. ;)
 
Hast Du Dich mal damit beschäftigt, warum die USA ein Öl-Embargo verhängt haben? Vielleicht wird so ein Schuh draus.

Apvar
 
Aber das ist doch der entscheidende Punkt. Die USA haben sich in den japanisch-chinesischen Krieg eingemischt und ein Öl-Embargo gegen Japan verhängt um es damit zum Rückzug aus China zu zwingen. Da Japan 80% seines Öls über die USA bezogen hat brachte das Embargo Japan in ernsthafte Schwierigkeiten. In den Monaten vor Pearl Habour hat Japan auf diplomatischem Wege alles probiert um sich mit den USA zu einigen, was aber zu keinem Ergebnis führte. Erst dann reifte in Japan der Entschluss, daß ein Krieg gegen die USA, den Japan niemals gewollt hat, wohl unvermeidbar sein wird.
....

Da haben sich also diese Bösewichte (USA) angemaßt selbst darüber zu entscheiden wer ihre Kunden sind.
Mei, sowas von verwerflich! Da gibt es freilich Krieg..
..das ist nun wirklich ein sehr seltsamer Ansatz.

Eine andere Frage ist natürlich ob Japan hoffen konnte die eigene Ölversorgung dadurch zu verbessern, dass es die USA angriff.
Eine weitere Frage besteht darin, woraus sich Notwendigkeit der Ölbeschaffung ergab.
Wenn Du dies als 'entscheidenden Punkt' hervorhebst, dann wirst Du das doch irgendwie ausmalen sollen.
 
Hast Du Dich mal damit beschäftigt, warum die USA ein Öl-Embargo verhängt haben? Vielleicht wird so ein Schuh draus.

Apvar

Ja, aber ich bin noch zu keinem Ergebnissen gekommen. Eine große Liebe zu China oder edle Menschlichkeit schließe ich mal aus. Wahrscheinlich hatten die USA irgendwelche wirtschaftlichen Interessen in China oder in Asien allgemein und wollte deshalb nicht, daß Japan dort eine größere Rolle spielt?

Ich weiß es nicht. Hast Du da eine plausible Antwort?
 
Eine andere Frage ist natürlich ob Japan hoffen konnte die eigene Ölversorgung dadurch zu verbessern, dass es die USA angriff.
Eine weitere Frage besteht darin, woraus sich Notwendigkeit der Ölbeschaffung ergab.
Wenn Du dies als 'entscheidenden Punkt' hervorhebst, dann wirst Du das doch irgendwie ausmalen sollen.

Die Notwendigkeit der Ölbeschaffung ergab sich aus dem Embargo. Die japanischen Reserven würden nur für wenige Monate reichen. Dann hätte Japan der wirtschaftliche und militärische Kollaps gedroht.

Japan hat deswegen zwei Optionen gehabt. Entweder man erreicht mit den USA eine diplomatische Lösung oder man muß den Zusammenbruch dadurch abwenden, daß man die rohstoffreichen Kolonien Großbritanniens, Frankreichs und der Niederlade kontrolliert.

Nachdem alle diplomatischen Bemühungen Japans gegenüber den USA gescheitert und aussichtslos waren, war Krieg die einzige Option. Der Angriff auf Pearl Habour war eigentlich ein Präventivschlag um sicherzustellen, daß die USA im Pazifik nicht eingreifen können, wenn Japan die Kolonien der Westmächte zwecks Ölbeschaffung besetzt.
 
Die Notwendigkeit der Ölbeschaffung ergab sich aus dem Embargo. Die japanischen Reserven würden nur für wenige Monate reichen. Dann hätte Japan der wirtschaftliche und militärische Kollaps gedroht.
Der japanische Heeres- und Flottenausschuss ging im Juni 1941 davon aus, dass, trotz massiver Steigerung der eigenen Erdölproduktion, im Sommer 1944 der geschätzte Verbrauch nicht mehr durch Reserven und Eigenproduktion gedeckt werden würden. Vor dem Embargo hatte Japan 80% seines Erdöles aus den Vereinigten Staaten bezogen, knapp 10% wurden durch heimische Vorkommen gedeckt. Die übrigen 10% sind aus britischen Kolonien (Indien) zu verorten.
Der im August 1941 abgefasste Flottenbericht legt die Dinge demgegenüber äußerst optimistisch aus. Durch die Erschließung neuer Erdölquellen und eine Maximierung der Eigenproduktion um ein Vielfaches sei bis 1945 kein Erdölmangel erkennbar. Der Flottenbericht spart auch Maßnahmen zur Senkung des japanischen Erdölbedarfes aus, solche hatte der Heeres-/Flottenausschuss nämlich noch empfohlen.

Ich ziehe daraus folgende Schlüsse:
1. Die japanische Militärführung war sich über die Folgen des Erdölembargos in höchstem Maße uneinig.
2. Selbst dem pessimistischem Heeres-/Flottenausschuss folgend, wäre bis zum Sommer 1944 keine Ölknappheit für das Japanische Kaiserreich eingetreten.
3. Nach meinem Kenntnisstand wird heute davon ausgegangen, dass beide Studien falsch lagen, und im Oktober 1943 der japanische Erdölbedarf nicht mehr hätte gedeckt werden können, sollte das US-Embargo so lange aufrecht erhalten werden. Darüber war sich die japanisch Militärführung aber nicht im Klaren. Und selbst wenn ihre Planungen zutreffender gewesen wären, hätte noch das gesamte Jahr 1942 bis sogar 1943 hinein zur Lösung des Konfliktes mit den USA zur Verfügung gestanden. Hätte man denn mit allen Mitteln den Weg der Verständigung gesucht.

Mein Fazit: Ein Angriff der Japaner noch 1941 im Zuge eines Präventivschlages war überstürzt und wurde überhaupt nur wegen der Erfolge der übrigen Achsenmächte in Europa so rasch durchgeführt.
 
Ja, aber ich bin noch zu keinem Ergebnissen gekommen. Eine große Liebe zu China oder edle Menschlichkeit schließe ich mal aus. Wahrscheinlich hatten die USA irgendwelche wirtschaftlichen Interessen in China oder in Asien allgemein und wollte deshalb nicht, daß Japan dort eine größere Rolle spielt?

Die große Liebe wird China aus Sicht der Vereinigten Staaten auch damals nicht gewesen sein. Nur was war schon vorher aufgefallen? Korea und Taiwan wurden durch Japanische Streitkräfte eingenommen.
Und ein Präsident der Vereinigten Staaten muss, wenn er wiedergewählt werden möchte, auch ein Ohr am Volke haben. Nach dem Massaker von Nanking schwang die Stimmung um, gegen die Japaner.
Massaker von Nanking ? Wikipedia

Zum anderen werden sich die Japaner durch die Washingtoner Flottenverträge beleidigt gefühlt haben. Aber, das wollte Japan wohl nicht wahr haben, Japan brauchte seine Flotte nur im Pazifik, während die Vereinigten Staaten und Grossbritannien die Flotten auf den Atlantischen Raum und den Pazifischen Raum aufteilen mussten.
Flottenkonferenzen ? Wikipedia

Insgesamt war Japan zu diesem Zeitpunkt sehr aggressiv. Und komm mir nicht mit der Befreiung der durch Europäischen Kolonialmächte unterdrückten Kolonien, da war Japan viel zu Aggressiv gegenüber der Einheimischen Bevölkerung.

Zur Übersicht mal der Tante Wiki Artikel zum Teilbereich Pazifikkrieg.
Pazifikkrieg ? Wikipedia

Apvar
 
@Apvar: Nicht zu vergessen auch die Besetzung von Teilen Französisch-Indochinas durch 18.000 japanische Soldaten und die Proklamation Französisch-Indochinas zum japanischen Protektorat am 23. Juli 1941. Obwohl man sich in Tokio insgeheim bereits darauf vorbereitet hatte, dafür ein Ultimatum mit anschließender Kriegserklärung aus Washington zu ernten, verschärften die Vereinigten Staaten "nur" ihre Embargo-Politik. Dass die japanische Militärführung bereits Monate vor Pearl Harbor einen Kriegseintritt der USA in Kauf genommen hatten, spricht zusätzlich gegen die These, Japan sei in den Krieg gedrängt worden, oder auch nur in diesen hinein geschlittert.

Japans Militärführung hat wissenden Auges die gegen sie gerichtete Embargo-Politik immer mehr verschärft. Spätestens nach der Verkündigung des japanischen Protektorates über Französisch-Indochina war der Bogen so weit überspannt, dass die Vereinigten Staaten ein totales Embargo für gerechtfertigt hielten. In den darauffolgenden Wochen gingen von Tokio starke Bestrebungen aus, einen Kompromiss mit der US-Regierung zu erzielen, worauf die Amerikaner sich aber nicht einließen. In dieser Situation wäre es auch töricht gewesen: Weder waren die Japaner bereit, besetzte Gebiete wieder aufzugeben oder auch nur den eigenen Expansionsdrang zu zügeln, noch verfehlte die Embargo-Politik ihre Wirkung. Ich denke, in Washington ging man zurecht davon aus, die Zeit spiele für die USA, wo doch die wirtschaftliche Not Japans und das rasche Voranschreiten des Pazifik-Flottenbauprogrammes darauf hoffen ließ, zeitnah aus Japan bessere Kompromissvorschläge unterbreitet zu bekommen.

Ich bin nicht darüber im Bilde, als wie real die Vereinigten Staaten die drohende Kriegsgefahr mit Japan wahrnahmen, insbesondere ab Sommer 1941. Japan hatte sich ja am 5. September 1939 für neutral im Weltkrieg erklärt, diese Neutralität aber bereits im darauffolgenden Jahr zugunsten einer Solidarisierung mit Deutschland und Italien wieder aufgegeben. Andererseits ließ die Einhaltung des sowjetisch-japanischen Nichtangriffspaktes, selbst nach dem erfolgten Einmarsch der Wehrmacht samt Verbündeter in die Sowjetunion, auf die Vertragstreue der Japaner hindeuten, und auf ihren guten Willen, keinen Konflikt mit einer anderen Weltmacht starten zu wollen. Oder war man sich in den USA darüber im Klaren, dass dies auch als schlechtes Zeichen gewertet werden konnte, eben weil darauf eine Neuausrichtung der japanischen Expansion gen Süden erfolgte, und starke japanische Angriffstruppen auch jederzeit gegen die USA eingesetzt werden konnten?
Weiß da zufällig jemand mehr, und wäre bereit, sein Wissen mit mir (Und der ganzen Forengemeinschaft) zu teilen? :winke:
 
Hie mal die Sicht der Amerikaner zum Schauplatz Europa:

Die USA schwankten nach dem I. Weltkrieg zwischen Isolationismus und mehr Engagement auf der Weltbühne. Die schiere Größe der US- und ihre Verflechtung mit der Weltwirtschaft machten Isolationismus eigentlich unmöglich. Nichts desto trotz tendierte eine deutliche Mehrheit der Amerikaner bis in die zweite Hälfte der 30er-Jahre zur außenpolitischen Zurückhaltung.

Dabei erkannten manche Amerikaner, darunter auch Roosevelt, durchaus die Wechselwirkung zwischen Wirtschaftskrisen und dem Aufstieg nichtdemokratischer Regierungsformen mit aggressiven Zielen in der Außenpolitik. Krise führt zu -ismen, die -ismen wiederum stören die Weltwirtschaft durch Abschottung, Autarkiestreben, Angriffskriege - ein Teufelskreis.

Roosevelt (und andere) bekämpfte zu Hause die Folgen der Weltwirtschaftskrise und sah seine Bemühungen durch Faschismus und Kommunismus mindestens bedroht. Die Amerikaner und ihre gewählten Vertreter folgten ihm darin zuerst nicht. Im Gegenteil:
1935 verabschiedete der Kongress den Neutrality Act, der die USA verpflichtete, keine Waffen an Kriegsparteien, weder Angreifer noch Angegriffene, zu liefern.

1936 wurde der Act bestätigt, 1937 durch die Cash-and-Carry-Auflagen verschärft. Demnach durften nur nichtmilitärische Güter an Kriegsparteien geliefert werden, die diese sofort zu bezahlen hatten (Cash) und auf eigenen Schiffen abtransportieren mussten (Carry). Damit war der Regierung auch die Möglichkeit genommen, durch Kreditgewährung zum Kauf ziviler Güter einem möglichen Partner auszuhelfen.

Die Ereignisse der dreissiger Jahre änderte die Haltung der US-Bevölkerung noch nicht. Die Besetzung des Rhein- und Sudetenlandes, der Anschluß Österreichs, die Besetzung Tschechiens, der japanische Angriff auf China, die Versenkung eines US-Patrollienboots durch japanische Bomber 1937 wurden vorerst nur zur zur Kenntnis genommen, führten aber letztlich zu einer Parteinahme in den Köpfen. "These nation will remain a neutral nation, but I cannot ask that any American remain neutral in thoughts", so Roosevelt im September 1939.

Erst nach den Erfolgen der Wehrmacht 1939 und 1940 schlägt sich das auch in der Haltung zur Neutralität nieder. Eine Meinungsumfrage im Juli 1940 ergab, dass 66 % der Amerikaner nun in Deutschland eine direkte Bedrohung Amerikas sahen. Damit war der Weg frei für die Unterstützung Großbritanniens durch die Lend-and-Lease-Verträge die der Kongress Ende 1940 absegnete.

Ab 1941 wurden die Carry-Bestimmungen aufgeweicht, die US-Navy übernahm Eskorten im westlichen Teil des Atlantiks bis zur Höhe Islands, den die US-Regierung als neutral ansah. Das sieht auch der US-Historiker Alan Brinkley als "hostile American actions" gegen Deutschland vor dem Kriegszustand.

Nach den Erfolgen der Wehrmacht 1941 in der Sowjetunion wurde Lend-Lease auf die Sowjetunion ausgeweitet.

Nachdem die Kriegsmarine die amerikanischen Zerstörer "Greer" und "Reuben James" im Herbst 1941 versenkte, gab der Kongress die Carry-Auflagen auf. US-Schiffe transportierten nun Güter über den Atlantik und wurden von der US-Navy geschützt. Brinkley kommentiert das so: "The United States had, in effect, launched a naval war against Germany." Gleichzeitig arbeiteten britische und amerikanische Stäbe gemeinsam Operationspläne aus.

In der Atlantic Charta wurden öffentlich "certain common priniciples" festgestellt und "The final destruction of the Nazi tyranny" gefordert.


im wesentlichen aus Alan Brinkley - American Historey: A Survey. Zur Einordnung der Quelle: Zu Buch und Autor gibt es Einträge in der englischen Wiki.
 
Ja, aber ich bin noch zu keinem Ergebnissen gekommen. Eine große Liebe zu China oder edle Menschlichkeit schließe ich mal aus. Wahrscheinlich hatten die USA irgendwelche wirtschaftlichen Interessen in China oder in Asien allgemein und wollte deshalb nicht, daß Japan dort eine größere Rolle spielt?

Ich weiß es nicht. Hast Du da eine plausible Antwort?

Die amerikanische Politik im Pazifik war gar nicht auf Japan ausgerichtet. Man darf nicht vergessen, dass Japan damals wirtschaftlich ein Niemand war und eigentlich von wenig Interesse für alle außerhalb der Reichweite der kaiserlichen Bajonette.

Die Amerikaner sahen Potentiale in China, schon damals das bevölkerungsreichste Land der Erde. Sie sahen die Möglichkeit, dass unter Tschiang-Kai Schek ein neues Macht- und Wirtschaftszentrum entstehen könnte. Sie waren weiter interessiert an der Sowjetunion. Es gab in den Dreissigern massive Bestrebungen über alle innenpolitischen Grenzen hinweg, die wirtschaftlichen Kontakte zwischen beiden Ländern wieder zu aktivieren. Roosevelt wollte den New Deal weiter anschieben, die Wirtschaft wollte sich weitere Märkte erschließen.

Sowohl China wie die Sowjetunion trugen bewaffnete Konflikte mit Japan in der Mandschurei aus. Japan war m.E. nicht ein originärer Feind der USA. Aber der Feind meines Freundes ist halt auch mein Feind.

So erklärt sich auch die uninspirierte Poltik der USA gegenüber dem Kaiserreich:
1931, nach der Besetzung der Mandschurei durch Japan, wird Japan dafür gerügt. Japan ignoriert das völlig.
1937 versenkt ein japanischer Bomber das amerikanische Patrouillenboot "Panay" auf dem Yang-Tse. Die Regierung "glaubt", innenpolitischem Druck der Isolationisten folgend, der japanischen Variante: ein Irrtum des Piloten.

Erst im Sommer 1941, nach der Besetzung Indochinas, wird dann das schon angesprochene Embargo verhängt. Die USA will auch Nachrichtenverkehr der Japaner abgefangen haben, die auf eine in Bälde bevorstehende Besetzung Niederländisch-Indiens hindeuten. Japan, wie in den obigen Beiträgen erwähnt, versucht in Folge durchaus zu verhandeln. Die US-Regierung glaubt aber nicht daran, dass die japanischen Verhandlungsführer überhaupt über genug Einfluss gegenüber den eigenen Generälen verfügen, um Verhandlungsergebnisse umzusetzen. Die Einschätzung dürfte aus heutiger Sicht zutreffend gewesen sein. Wie auch immer, Appeasement kam 1941 schlicht nicht mehr in Frage.

PS: mir war bis heute gar nicht klar, dass Japan Indochina lange vor dem Angriff auf Pearl Harbor besetzt hat.
 
Hie mal die Sicht der Amerikaner zum Schauplatz Europa:

Nach dem Lesen Deines Beitrages bin ich ehrlich gesagt nicht viel schlauer geworden, was die Motive der US-Regierung betrifft.

Daß Deutschland eine Bedrohung für die USA darstellte ist doch vollkommen absurd. Es gab nie irgendeine deutsche Kriegsabsicht gegen die USA. Davon mal abgesehen wäre Deutschland auch überhaupt nicht dazu in der Lage gewesen. Eine Bedrohung der USA durch Deutschland kann also kein ein Beweggrund Roosevelts gewesen sein. Einen solchen Realitätsverlust traue ich Roosevelt eigentlich nicht zu.

Daß Roosevelt ein besonders moralischer Mensch war und sich deshalb aus humanistischen Erwägung heraus dazu berufen fühlte Krieg gegen Deutschland zu führen, halte ich auch für äußerst fragwürdig. Dagegen spricht z.B., daß Roosevelt sich mit den schlimmsten Kolonialisten der Welt und dem wohl schrecklichsten Verbrecher der europäischen Geschichte verbündet hat.

Außerdem stand Roosevelt Deutschland offenkundig schon zu einem recht frühen Zeitpunkt sehr feindselig gegenüber. Ich erinnere an die "Quarantäne-Rede" von 1937 oder die hier schonmal angeführte Aussage von Thomas Mann nach seinem Besuch bei Roosevelt 1935, Hitler sei verloren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Parsifal schrieb:
Es gab nie irgendeine deutsche Kriegsabsicht gegen die USA.

Wenn der Krieg gegen die Sowjetunion und Großbritannien plangemäß gewonnen worden wäre, dann gab es m.W. nach durchaus Absichten gegen die USA Krieg zu führen.
 
Nach dem Lesen Deines Beitrages bin ich ehrlich gesagt nicht viel schlauer geworden, was die Motive der US-Regierung betrifft.

Daß Deutschland eine Bedrohung für die USA darstellte ist doch vollkommen absurd. Es gab nie irgendeine deutsche Kriegsabsicht gegen die USA. Davon mal abgesehen wäre Deutschland auch überhaupt nicht dazu in der Lage gewesen. Eine Bedrohung der USA durch Deutschland kann also kein ein Beweggrund Roosevelts gewesen sein. Einen solchen Realitätsverlust traue ich Roosevelt eigentlich nicht zu.


Wo ist der Punkt? Das "Weltjudentum" war ja auch keine reale Bedrohung für Deutschland. Wurde aber mindestens von den Nazis so wahrgenommen - mit allen Konsequenzen. Realitätsverlust ist ein gut dokumentiertes Phänomen in der Politik.

Ich habe in meinem Beitrag auf die Motivlage in den USA abgezielt, nicht auf die Roosevelts. Die USA waren auch in 30ern eine Demokratie, kein Führerstaat. Die Gemütslage und Motivation Roosevelts interessiert nur am Rande. Vielleicht findest du deswegen keine Antworten auf deine persönlichen Fragen.
 
Daß Deutschland eine Bedrohung für die USA darstellte ist doch vollkommen absurd. Es gab nie irgendeine deutsche Kriegsabsicht gegen die USA. Davon mal abgesehen wäre Deutschland auch überhaupt nicht dazu in der Lage gewesen. Eine Bedrohung der USA durch Deutschland kann also kein ein Beweggrund Roosevelts gewesen sein.

Hier kann ich nicht folgen.

Da schickt sich Deutschland zum 2. Male innerhalb von 25 Jahren an, den europæischen Kontinent zu erobern, diesmal sogar vermeintlich erfolgreicher, und das soll keine Bedrohung fuer die USA sein?

Das, was man schon im 1.Weltkrieg nicht gut hiess, soll pløtzlich akzeptabel sein?

So gesehen hætte die deutsche Seite eigentlich frueher mit einem amerik. Eingreifen rechnen muessen - bzw. lieber eine amerikanische Kriegserklærung abwarten sollen.

Gruss, muheijo
 
Zuletzt bearbeitet:
In Hitlers Mein Kampf (Bd 2) wird durchaus gesagt, dass man nach Erringung der Hegemonie in Europa auch die Hegemonie in der Welt anstrebt ... von daher könnte man sich als USA schon auch bedroht sehen.
 
Hitler erklärte den USA den Krieg am 11. Dezember 1941, um nach einer Zeit diplomatischer Spannungen mit den USA den U-Bootkrieg im Nordatlantik offen führen zu können. Die Amerikaner hatten nach der Besetzung Indochinas japanische Konten einfrieren lassen und hatten auf Island und Grönland Stützpunkte errichtet, und Roosevelt hatte GB 50 Zerstörer aus dem Weltkrieg überlassen. Der 2. Weltkrieg hatte seinen "Lusitania Zwischenfall" schon zu Beginn des Krieges, als U- 22 unter Lemp die Athenia versenkte, auf der sich u. a. 315 US- Amerikaner befanden. Lemp verpflichtete die Besatzung zum Stillschweigen, und Dönitz ordnete an, das Logbuch zu fälschen. Goebbels beschuldigte im Rundfunk Churchill, er habe die Athenia mittels einer Bombe zerstören lassen, um einen Zwischenfall ähnlich dem der Lusitania 1915 zu provozieren.
Die Amerikaner, obwohl sie auf dem Atlantik den Grundsatz "shoot first" propagierten missachteten Warnungen der Briten und unterschätzten die Schlagkraft der U- Boote. So entschloss sich die US- Navy erst spät erst dazu, Konvois zu fahren. Die Amerikaner wurden daher von der Operation Paukenschlag Anfang 1942 ähnlich kalt erwischt wie bei Pearl Harbor. Bewohner der Ostküste konnten hören wie Schiffe torpediert wurden, und der Bundesstaat Florida weigerte sich, wegen der Tourismussaison die Neonbeleuchtung einzuschränken.
 
[...] Dagegen spricht z.B., daß Roosevelt sich mit den schlimmsten Kolonialisten der Welt und dem wohl schrecklichsten Verbrecher der europäischen Geschichte verbündet hat.[...]
:grübel: Wie kommst Du eigentlich darauf, daß Roosvelt mit Hitler verbündet war? *Ironie*

Aber grundsätzlich zeigt deine Aussage eindeutig auf um was es dir geht. Zu provozieren und dein verschobenes (historisches) Weltbild hier zu proklamieren.

Glaubensbekenntnisse, auch politischer Art sind im Forum eigentlich unerwünscht, da dabei die Objektivität und Sachlichkeit in der Diskussion verloren gehen kann.

Regeln schrieb:
Für Diskussionen über aktuelle politische Themen ist das Geschichtsforum nicht der richtige Platz. Ebensowenig ist das Forum eine Plattform für politische, religiöse und sonstige weltanschauliche Glaubensbekenntnisse.
 
Daß Deutschland eine Bedrohung für die USA darstellte ist doch vollkommen absurd. Es gab nie irgendeine deutsche Kriegsabsicht gegen die USA. Davon mal abgesehen wäre Deutschland auch überhaupt nicht dazu in der Lage gewesen. Eine Bedrohung der USA durch Deutschland kann also kein ein Beweggrund Roosevelts gewesen sein. Einen solchen Realitätsverlust traue ich Roosevelt eigentlich nicht zu.

Schon mal was vom Z-Plan der Kriegsmarine gehört? Falls das 3. Reich eine Hegemoniale Stellung in Europa gewonnen hätte, währe der Z-Plan durchgesetzt worden und damit Mittelfristig die USA bedroht gewesen.
Zum Z-Plan der KM hatten wir hier schon eine eingehende Diskussion.
http://www.geschichtsforum.de/f66/der-z-plan-der-kriegsmarine-33670/

Das Berlin umbenannt werden sollte in Welthauptstadt Germania ist Dir bekannt? Worauf deutet das hin? Wohl nicht das das Dritte Reich eine untergeordnete Stellung haben sollte.

Apvar
 
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