Warum wird die DDR immer falsch in den Medien dargestellt?

Vor einigen Jahren hat eine Moderatorin der Tagesthemen, Eva Herman, eine Kontroverse mit ihrem Buch zur Familienpolitik ausgelöst. Eine ihre Aussagen war sinngemäß, dass im Dritten Reich nicht alles schlecht war. Sie bezog sich auf das, was ihrer Meinung nach nicht schlecht war, auf die Familienpolitik im Dritten Reich.

Sicherlich wird man in jedem politischen System positive und negative Aspekte finden, aber letztendlich wird man das im Gesamtergebnis beurteilen müssen. Und das Gesamtergebnis lautet für die DDR und das Dritte Reich, dass beide Unrechtssysteme waren. Sicherlich gibt es auch im System der Demokratie auch einiges verbesserungswürdiges (das mag jeder für sich beurteilen), aber im Gesamtsaldo ist das demokratische System meiner Meinung nach das bessere gesellschaftliche Modell.

Aber eine konkrete Frage: was war an der DDR denn gut? Als Westdeutscher habe ich die DDR in erster Linie über die westdeutsche Berichterstattung kennengelernt, später nach dem Mauerfall auch über Gespräche mit Ostdeutschen.

Ich muss gestehen, ich habe Hermanns Buch nicht gelesen und werde auch kein Geld dafür ausgeben.

Sie hat bei Kerner das so sinngemäß gar nicht gesagt, sie redete viel Unsinn und sagte, die Nazis und die 68er hätten die Familien und das Bild der Mutter geschädigt, dass im 3. Reich nicht alles schlecht war, hat man ihr in den Mund gelegt, und sie wurde quotenwirksam von Johannes Kerner aus der Sendung geschmissen, der dann mit Margarethe Schreinemaker, Senta Berger weiterdiskutierte, wobei noch Mario Barth anwesend war, dessen Albernheiten viel frauenfeindlicher sind, als alles was Hermanns jemals vom Stapel ließ. Ich bin weiß Gott kein Fan von diesem Hohlmantelgeschoss (Hermans nicht Barth, diese Dumpfbacke), aber damals hat man sie auf ganz miese Art auflaufen lassen und den Medien zum Fraß vorgeworfen für Äußerungen, die sie so gar nicht von sich gegeben hat.
 
Als 1987 die Soziologin Loni Niederländer von der Humboldt Universität eine Studie über Neonazis in der DDR anfertigte, wurde sie unter Verschluss gehalten- die Studie gab es nicht, es konnte nicht sein, was nicht sein darf.


Du sprichst hier den Forschungsbericht:
„Das politische Wesen der Skinheadgruppierungen und ihre Sicherheitsrelevanz" von Loni Niederländer (VVS bO65-5/89) an.

Die bpb hat am 23.09.2013 einen Artikel von Jan Johannes (Mit schwachem Schild und stumpfem Schwert - Staatssicherheit und rechtsextreme Skinheads in Potsdam 1983 – 1989) veröffentlicht.
Jan Johannes bezieht sich u.a. auch auf diesen Forschungsbericht.

Anmerkung: Das MfS ist das Schild und Schwert der Partei.
 
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Ich muss gestehen, ich habe Hermanns Buch nicht gelesen und werde auch kein Geld dafür ausgeben.

Sie hat bei Kerner das so sinngemäß gar nicht gesagt, sie redete viel Unsinn und sagte, die Nazis und die 68er hätten die Familien und das Bild der Mutter geschädigt, dass im 3. Reich nicht alles schlecht war, hat man ihr in den Mund gelegt, und sie wurde quotenwirksam von Johannes Kerner aus der Sendung geschmissen, der dann mit Margarethe Schreinemaker, Senta Berger weiterdiskutierte, wobei noch Mario Barth anwesend war, dessen Albernheiten viel frauenfeindlicher sind, als alles was Hermanns jemals vom Stapel ließ. Ich bin weiß Gott kein Fan von diesem Hohlmantelgeschoss (Hermans nicht Barth, diese Dumpfbacke), aber damals hat man sie auf ganz miese Art auflaufen lassen und den Medien zum Fraß vorgeworfen für Äußerungen, die sie so gar nicht von sich gegeben hat.

Man muß unterscheiden zwischen dem, was Eva Herman gesagt, und wie es rezipiert und interpretiert wurde. Eine Stellungsnahme von Frau Herman zu diesem Fall findet sich hier: Eva Herman gewinnt im Berufungsprozess gegen Axel-Springer-Verlag

Aussagen, dass im System Drittes Reich oder DDR es auch positive Aspekte gegeben hat, sind m. E. nicht so zu verstehen, dass das Gesamtsystem positiv war.

Zur Frauenpolitik im Dritten Reich haben wir übrigens diesen Thread: http://www.geschichtsforum.de/f66/frauen-im-dritten-reich-40168/index2.html#post668387
 
Man muß unterscheiden zwischen dem, was Eva Herman gesagt, und wie es rezipiert und interpretiert wurde. Eine Stellungsnahme von Frau Herman zu diesem Fall findet sich hier: Eva Herman gewinnt im Berufungsprozess gegen Axel-Springer-Verlag

Aussagen, dass im System Drittes Reich oder DDR es auch positive Aspekte gegeben hat, sind m. E. nicht so zu verstehen, dass das Gesamtsystem positiv war.


Eben, den 1. Mai haben die Nazis zum gesetzlichen Feiertag erklärt, und wenn ich nicht falsch liege, haben sie auch das Kindergeld eingeführt.

Die Jagdgesetze, die der dicke Reichsjägermeister 1934 einführte, gingen auf eine Vórlage aus der Weimarer Republik zurück, und die sind im Wesentlichen auch heute noch gültig. Auch die Autobahnprojekte wurden schon in der Weimarer Republik entwickelt, bevor Hitler sie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme publikumswirksam verwirklichte.

Von den Erfolgen und der Propaganda ließen sich viele blenden, auch Mitglieder meiner eigenen Familie. Einer meiner Urgroßväter hatte eine sehr niedrige Parteinummer, trat aber 1938 nach den Novemberpogromen wieder aus der Partei aus.
 
Eben, den 1. Mai haben die Nazis zum gesetzlichen Feiertag erklärt, und wenn ich nicht falsch liege, haben sie auch das Kindergeld eingeführt.

Die Jagdgesetze, die der dicke Reichsjägermeister 1934 einführte, gingen auf eine Vórlage aus der Weimarer Republik zurück, und die sind im Wesentlichen auch heute noch gültig. Auch die Autobahnprojekte wurden schon in der Weimarer Republik entwickelt, bevor Hitler sie als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme publikumswirksam verwirklichte.

Von den Erfolgen und der Propaganda ließen sich viele blenden, auch Mitglieder meiner eigenen Familie. Einer meiner Urgroßväter hatte eine sehr niedrige Parteinummer, trat aber 1938 nach den Novemberpogromen wieder aus der Partei aus.


Es gibt einen interessanten Artikel von Henryk M. Broder zu dem Eklat um Eva Hermann in der Kerner-Sendung. Broder ist selber Jude, seine Eltern überlebten die Konzentrationslager (https://de.wikipedia.org/wiki/Henryk_M._Broder). Man wird ihm sicherlich nicht vorwerfen können, er hätte Sympathie für das Dritte Reich oder er würde relativieren wollen.

Interessant ist der erste Satz aus seinem Artikel im SPON von 2007:

Es gibt eine Regel bei Diskussionen über aktuelle Themen, die sich jeder Teilnehmer merken sollte: Wer zuerst Hitler, Nazis, Drittes Reich sagt, hat die Arschkarte gezogen. So einer ist entweder NS-Sympathisant oder – noch schlimmer – er missachtet das 11. Gebot: Du sollst nicht vergleichen!

Herman-Rauswurf bei Kerner: Der programmierte Eklat - SPIEGEL ONLINE
 
Wenn man sich allerdings anschaut wo die gute Frau inzwischen gelandet ist lagen die Einschätzungen seinerzeit gar nicht so endlos weit weg von der Realität...
 
Zumindest eine wissenschaftliche Institution beschäftigt sich primär mit DDR / GDR - Forschung. Das "Zentrum für Zeithistorische Forschung" in Postdam.

Zentrum für Zeithistorische Forschung Potsdam

Die aktuelle Ausrichtung der Studien konzentriert sich auf die parallele Entwicklung von Politik und Gesellschaft in der DDR und in der BRD.

Auf der Basis einer Konferenz zur DDR in Potsdam wurde die Grundlage für einen Neuanfang der DDR-Forschung definiert und ein "Neuer Historikerstreit" - wie von Fulbrook kritisch gefragt - vermieden. Das Ergebnis ist wie folgt dokumentiert:

https://books.google.de/books?id=49kirs6PzIYC&printsec=frontcover&dq=Dictatorship+as+Experience:+Towards+a+Socio-Cultural+History+of+the+GDR&hl=de&sa=X&ved=0CCEQ6AEwAGoVChMImMLn9J7VxwIVBhByCh0hCwzy#v=onepage&q=Dictatorship%20as%20Experience%3A%20Towards%20a%20Socio-Cultural%20History%20of%20the%20GDR&f=false

Die aktuelle Sicht auf die neue, "komparative" Ausrichtung wird an dem Reader von Wengst und Wentker deutlich.
https://books.google.de/books?id=Aj0q2BUmISkC&printsec=frontcover&dq=das+doppelte+deutschland&hl=de&sa=X&ved=0CCoQ6AEwAGoVChMI85uuhp_VxwIVw2tyCh3d3AJS#v=onepage&q=das%20doppelte%20deutschland&f=false

Und eine sehr gute Darstellung der unterschiedlichen Aspekte hat Fulbrook zum Alltag und der Gesellschaft in der DDR geschrieben, neben "Anatomy of a Dictatorship" zwei wichtige grundlegende neuere Studien zur Aufarbeitung der DDR-Geschichte.

https://books.google.de/books?id=ZuRnygAACAAJ&dq=fulbrook+ein+ganz+normales+leben&hl=de&sa=X&ved=0CCAQ6AEwAGoVChMI262UmaDVxwIVgVRyCh3AhwAF
 
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Ich meine es ist über die Jahre in vielen Menschen der ehemaligen DDR so etwas Ähnliches wie ein Zerrbild (verzerrte Wahrnehmung) über den Westen entstanden (Stichworte wie z.B. „goldener Westen“, „Edel-Germanen“ u.a.).

Daran Schuld haben viele, nicht nur die Bundesregierung und die Parteien der Bundesrepublik.

Die kleinste Kleinigkeit war bei so manchen ein Heiligtum.
Ein Stückchen Seife (wenn man es bekam) benutzte man nicht, man legte es in den Wäscheschrank.
Oder Ende der 50iger die Begehrlichkeit vieler, auch eine „NATO – Plane“ zu besitzen und mit ihr Stolz herum zugehen, was auch den Neid der Besitzlosen hervorrief.

Dann kam der Westen.
Und in den holterdiepolter der anfangs Zeit war schnell erkennbar, man hat da falsche Vorstellungen. Bei manchen sogar trotzt Verwandtschaft.

Das Leben im Schoße von 3 Lohntüten, im Schoße der Planwirtschaft, im Schoße absolut sicherer Arbeitsplätze, im Schoße einer Vielzahl gestützter bis hochgestützter Preise u.v.a.m. bekam eine völlig neue Richtung und nahm einen völlig neuen Verlauf.
Und das muss erst einmal in die Köpfe.

Wie zu beobachten war, ging dies bei manchen recht schnell, bei anderen dauerte es etwas länger und wie wir noch heute Wahrnehmen, bei so manchen ist dieser Prozess noch im Gange, noch nicht abgeschlossen.

Wie schnell das ging war m.E. sehr davon abhängig welche Chancen man in der neu entstehenden Arbeitswelt hatte, wie man mit dieser neuen Arbeitswelt zu Recht kam, deren Regeln begriff, ergo in ihr einen Platz fand.
Das war nicht einfach!!!

In dieser Zeit ist viel Porzellan zerschlagen worden und das dauerte bis hier wieder Vertrauen entstand und wie man beobachten kann, auch noch nicht überall entstanden ist.

Es kamen ja nicht nur seriöse „Neu – bzw. Umgestalter“ aus den Westen!
(Ich hatte allerdings das Glück, viele solcher seriöser Leute kennenzulernen.)

Es kamen so einige Scharlatane, so einige halbgebildete, arrogante „Sieger der Geschichte“.

Um in diesen Prozess vorwärtszukommen haben m.E. auch noch immer heute (!!!) die Medien eine verantwortungsvolle Aufgabe.
So etwas wie gestern im MDR ist m.E. genau das was diesen Prozess voranbringt.
Es war eine sachliche und vor allem auch ideologiefreie Sendung über die „Schwarze Pumpe“.
Und daran anschließend: „Geschichte Mitteldeutschland“.

Güter Schoß ist da für mich so etwas wie für mich seinerzeit Peter Escher.
Peter Escher und seine Sendung „Der MDR Ratgeber“ war für viele ein guter, ergänzender Kompass für diese neue Welt.

Wer kennt schon die DDR!!??
Gestern habe ich im Musik – Thread durch Brissotin wieder ein neues Stück DDR kennengelernt.
AufBruch, seit gestern weis ich wer das ist.
 

Es kamen ja nicht nur seriöse „Neu – bzw. Umgestalter“ aus den Westen!
(Ich hatte allerdings das Glück, viele solcher seriöser Leute kennenzulernen.)
Wir hatten das Pech gleich nach der Wiedervereinigung einen ganz grandiosen Bürgermeister aus dem Westen importiert zu haben. Affären: So etwas Seriöses - DER SPIEGEL 9/1991 . Dessen größte Leistung bestand darin einen vollkommen zwielichtigen Revuezirkus in Chemnitz fest anzusiedeln, der selten Programme aber ständig Schlagzeilen, mal über einen entlaufenen Löwen, mal über einen besoffenen Dompteur lieferte, während die wichtigste sächsische Industriestatt schrittweise ihre Industrie und schließlich sogar den Anschluss an das Fernnetz der Bahn verlor.
 
Wir hatten das Pech gleich nach der Wiedervereinigung einen ganz grandiosen Bürgermeister aus dem Westen importiert zu haben. Affären: So etwas Seriöses - DER SPIEGEL 9/1991 . Dessen größte Leistung bestand darin einen vollkommen zwielichtigen Revuezirkus in Chemnitz fest anzusiedeln, der selten Programme aber ständig Schlagzeilen, mal über einen entlaufenen Löwen, mal über einen besoffenen Dompteur lieferte, während die wichtigste sächsische Industriestatt schrittweise ihre Industrie und schließlich sogar den Anschluss an das Fernnetz der Bahn verlor.

Den Niedergang Chemnitz habe ich anfangs überhaupt nicht verstanden.

Ich kannte die Niles Werke (in deren Zweigwerke habe ich gelernt), die Malimo, die Wema – Union, die Industriewerke, die Erste Mafa, die Diamant - Fahrradwerke u.v.a.

Ich dachte anfangs der Wende, da wird eine Modernisierung stattfinden, allerdings schmerzlicher Weise einhergehend mit Arbeitsplatzabbau.

Später als sich dass alles etwas gesetzt hatte und die Entwicklung sichtbar Konturen annahm, erinnert ich mich an jemand viel älteres aus meinen Bekanntenkreis.
Ist mir im Gedächtnis haften geblieben.
Ich fragte ihn mal so ausgehende der 50iger, was wird wenn wir wieder eins werden.

Er hatte eine einfache, einleuchtende Antwort parat.
„Wir haben dann alles Doppelt und ob wir das Brauchen wird sich zeigen.“
 
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Es ist ja furchtbar zynisch, aber für die Deutschen, die nicht mit Honecker, "Sudelede", "Tapetenkutte" und Konsorten im gleichen Staat leben mussten, war die DDR ein Glücksfall. Die alte Bundesrepublik, die Bonner Republik war ein Hochlohnland und ein Sozialstaat, der diesen Namen noch verdiente. In der alten BRD wurden bis zur sogenannten Wende die höchsten Löhne in Europa gezahlt, für Jobs, die Deutschen zu dreckig, zu gefährlich und zu schlecht bezahlt waren, wurden Gastarbeiter ins Land geholt, und in den 60er Jahren wurde der Millionste Gastarbeiter-ein Portugiese- noch mit einem Moped beschenkt.

Zeit- und Leiharbeit wagte man Deutschen nicht zuzumuten. Als Günther Wallraff undercover als Türke Ali die miserablen Arbeitsbedingungen bei Mcdonalds, Thyssen und Leiharbeitsfirmen aufdeckte und über den latenten und offenen Fremdenhass 1985 in seinem Buch "Ganz unten" berichtete, war die Öffentlichkeit oder zumindest ein großer Teil davon darüber ehrlich schockiert. Die fetten Jahre, samt Wirtschaftswunder hatten die Westdeutschen mit großer Wahrscheinlichkeit der Systemkonkurrenz des Kalten Krieges zu verdanken.

Wem die Verhältnisse in der BRD der Adenauer- und der Kohlära zu reaktionär erschienen- und es gab durchaus gute Gründe, die Bundesrepublik nicht für die beste aller Welten zu halten, wurde der Spruch "Geh doch nach drüben" an den Kopf geknallt. Im Vergleich mit der DDR schnitt die alte BRD immer gut ab. Man konnte stets und mit Recht auf die undemokratischen, miefigen Verhältnisse in der Deutschen Demokratischen Republik verweisen, die eine große Boulevardzeitung stets in " " setzte. Im Vergleich mit einem Staat, der seine Bürger bespitzelte, sie entmündigte und wegen "Republikflucht" einkerkerte, wenn man sie nicht gleich abknallte wie tollwütige Hunde schnitt die Bundesrepublik und der "Goldene Westen" allemal gut ab.

Wie oft haben wir nicht Berichte über das Schicksal von Peter Fechter gelesen und was die DDR für ein "Unrechtsstaat" war- und das war sie tatsächlich.

Was aber ist unser System, jetzt wo der Kapitalismus scheinbar gewonnen hat? Beim G7 Gipfel in Genua wurden 200 Leichensäcke geordert, ein Kühlraum für die erwarteten Leichen bereitgestellt und mehrere Kriegsschiffe fuhren vor der Küste auf. Carlo Giuliani wurde, nachdem er totgeschlagen wurde, noch zweimal von einem Jeep der Carabinieri überfahren, und kein Polizeibeamter wurde ernsthaft dafür zur Rechenschaft gezogen. Demonstranten wurden niedergeknüppelt und gefoltert, und nur eine einzige Zeitung, The Guardian berichtete objektiv darüber. Die DDR brachte es in 40 Jahren auf etwa 800 Tote, die abgeknallt wurden, weil sie das Land verlassen wollten. Der Friedensnobelpreisträger EU hat mehr als 10.000 "Wirtschaftsflüchtlinge", die trotz Drittstaatenregelung in unsere Sozialsysteme einwandern wollten, ersaufen lassen. Mare Nostrum wurde nicht unterstützt, und es werden inzwischen Prämien gezahlt an Kapitäne, damit sie keine Schiffbrüchigen mehr aufnehmen.

Die BRD räumte ihren Sozialstaat ab, "der Langzeitarbeitslose", "der Hartz IV Empfänger", all die Florida- Rolfs, die es sich bei 13,50 Euro in der "sozialen Hängematte" gemütlich machen, wurden zum Feindbild erklärt. Was ungehemmter Kapitalismus der Erde und den Menschen antut, lässt sich in Südeuropa beobachten.

"Die Staatsmacht ist lediglich ein Ausschuss, der die Interessen der Bourgeosie verwaltet", schrieb Karl Marx, und es gibt durchaus gute Gründe dafür, dass er damit gar nicht so falsch lag. Die Bürger der BRD werden mit Angst beherrscht, wer gegen ein Bahnhofsprojekt demonstriert, verliert schon mal das Augenlicht, und was sich NSA, BND, MAD und Verfassungsschutz leisten und geleistet haben, z. B. in der NSU- Affäre unterscheidet sich kaum noch von Methoden der Stasi. Die Bundeswehr ist keine Verteidigungsarmee mehr, sie darf inzwischen im Inneren eingesetzt werden oder um Rohstoffe zu rauben, was so auch im Blaubuch der Bundeswehr steht. Horst Köhler musste abdanken, weil er das offen sagte.

Für jedes soziale Millieu gibt es das passende Unterdrückungsinstrumentarium. Etliche "Werktätige" wie sie in der DDR hießen, die bei Zeitarbeitsfirmen beschäftigt sind, haben keinen Arbeitgeber mehr, sondern einen Zuhälter, und für jedes soziale Millieu gibt es das passende Unterdrückungsinstrument. Das Spektrum reicht von Amtsschikanen und Berufsverboten, bis zu Psychiatrisierung und Sicherungsverwahrung. Dem entmündigten, enteigneten Bürger wurde das Maul gestopft, die Pressefreiheit fiel der Selbstzensur zum Opfer, aber den Deutschen geht es gut. Durch Wahlen kann sich nichts ändern, und "Mutti" regiert ganz wie eine Staatsratsvorsitzende. Die staatstragenden Parteien CDU/CSU, SPD, FDP, Grüne und die AfD sind in punkto Marktkonformität eine Einheitspartei wie die "Blockflöten" in der alten DDR.

Einem nicht geringen Teil der US- Bewohner, z. B Afroamerikaner und Hispanics in Cleveland und Milwaukee, die von einer deutschen Bank aus ihren Häusern vertrieben wurden, dürfte mittlerweile der Lebensstandard der DDR fast paradisisch vorkommen. In God we thrust, Dividende et impera!

Obwohl dieser Beitrag uralt ist und weil ich ihn aus irgendwelchen Gründen nicht positiv bewerten kann muss ich ihm und dir noch einmal irgendwie meine Anerkennung dafür aussprechen. :winke:

Du bringst hier meine Meinung und meine Gedanken so treffend auf den Punkt, wie ich es selbst nicht besser könnte. Es freut mich, dass es Leute gibt, die die "aktuelle Lage" (grundlegend hat sich ja nicht viel getan) ähnlich einschätzen wie ich.

In diesem Sinne würde ich dich gern mit grünen Sternen überhäufen, aber ich hoffe, der Beitrag tut's auch... :rofl:

Gruß
Goldkrone
 
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