Religionsfreiheit in Europa im 15. Jh.

Stimmt, Du hattest glaube ich etwas offener von Friedhöfen gesprochen? Ich ging jetzt automatisch von den Grabinschriften aus, aber vielleicht dachtest Du auch an einen anderen Aspekt? Wie gesagt, ich habe mich mit dem Thema noch wenig beschäftigt, ich muss JSchmidts Vorschlag erst noch genauer ansehen und dann eventuell ein entsprechendes Werk lesen.
 
Ja. etwa die Anordnung und Ausrichtung der Gräber, den Wegfall von Grabbeigaben etc. Über mittelalterliche Grabsteine verfügen wir ja kaum. Erst ab dem späten HochMA, sofern ich das überblicke. Und da auch zunächst im adeligen und bürgerlichen Kontext.
 
Es interessiert keinen, was Armer Konrad glaubt oder was du glaubst, von Interesse ist, was wir den Quellen seriöser Weise entnehmen können, ohne sie pauschal und in cummulo zu kritisieren.

Wer ist in diesem Zusammenhand "wir"? Pluralis majestatis, Autorenplural, Du und ich, andere? Ich habe keine Quellen pauschal kritisiert, sondern meine im Gegenteil, dass man wieder quellennäher arbeiten müsste, um etablierte Theorien zu revidieren.

Mit dem bäuerlichen Kalender kenne ich mich etwas aus, auch ein wenig mit Seefahrt. Ich bezweifle, dass sich der bäuerliche Kalender am Kirchenjahr orientiert hat, als vielmehr an den Jahreszeiten und ihren klimatischen Bedingungen. Daraus dürfte sich so etwas wie ein Kirchenjahr erst ergeben haben.

Man müsste da eigentlich früher ansetzen, an heidnischen Festen und Gebräuchen, die ins Christentum aufgenommen wurden. Diese werden sich wohl zunächst an den Gegebenheiten einer Gesellschaft von Sammlern und Jägern, allmählich auch an die von sesshaften frühen Landwirten orientiert haben. Das ist freilich nur eine These.
 
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OT

Da die Wir-Frage in mehreren Threads auftaucht, sei hier auf eine luzide Notiz verwiesen:
Fragen Sie Dr. Bopp! Wir: Bescheidenheit, Majestät, Krankenschwestern, Fußball
/OT

=) Das ist wirklich nett.

Allerdings ist ja recht klar, was ElQijote meinte: Wir als (historisch interessierte) Menschen des 21. Jh. wissen bestimmte Dinge über die mittelalterlichen Verhältnisse und besitzen einige historische Zeugnisse. Weder stammen diese Erkenntnisse von einer bestimmten Person, noch sind sie ihrer Natur nach auf einen bestimmten Personenkreis begrenzt. Das "Wir" ist in dem Fall also sehr angemessen. Oder hätte er etwa sagen sollen "Ich verfüge kaum über mittelalterliche Grabsteine"? Das hätte wohl falsche Assoziationen geweckt. ;)
 
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Inzwischen habe ich mit dem Ref begonnen, aber ich habe es studiert, ja. Das macht allerdings meine Argumente nicht in irgendeiner Form plausibler, zumal viele hier dieses Fach in irgendeiner Form studiert haben dürften. In einer offenen Diskussion darf so etwas aber ohnehin keine Rolle spielen, weil eben Begründungen und Quellen und nicht Abschlüsse oder Titel eine historiographische Theorie stützen (sollten).
 
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