Diese Pikten, oder wie immer sie wirklich hießen (der Name Picti scheint von den Römern gegeben und sich auf die Sitte der Körperbemalung zu beziehen), dürften vor der Ankunft indogermanischen Einwanderer und im besonderen der in mehreren Schüben vom Kontinent kommenden Kelten das ganze oder einen großen Teil von Britannien und vielleicht auch Irland eingenommen haben, dann aber zurückgedrängt worden sein. In der Zeit, in der die altirischen Sagen spielen, gab es auch noch im Norden Irlands Pikten - so pflegt man den Volksnamen Cruithin bzw. adjektivisch Cruithnech zu übersetzen. Ob dies nun wirkliche oder oder schon keltisierte Pikten waren, ist unklar, denn der Name, wie auch der ursprungsmäßig verwandte Briten-Name, ist eine keltische Bildung, kann allenfalls im Sinne einer Übertragung die ursprünglichen Pikten bezeichnet haben (so etwa wie die Bezeichnung "fränkisch",français, die romanisierten Gallier vereinnahmte). Altirisch Cruithin hat seine Entsprechung in Prydyn, der kymrischen Bezeichnung für die Pikten im Norden, zugrunde liegt ein Wort für "Schönheit, schöne Gestalt", altirisch cruth, kymrisch pryd, und der Volksmname bedeutet daher "die Wohlgestalteten". Die lautliche variante ist die von q-keltisch und p-keltisch, die ursprünglichere, zur Zeit der Einwanderung gültige Lautform war daher noch *Kw ritenoi. Daraus entstand im britannischen Dialektbereich *Priteni bzw. die Variante *Pritani,von der dann auch der Name der Insel stammt, kymrisch ynys Prydein.
Die P-Formen erscheinen auch in früher giriechischer Überlieferung, Volksname Prettanoi und hai Prettanikai nesoi "die Britischen Inseln". Die Römer gebrauchten jedoch die nur Formen mit B-: Britanni, Britannia, und zwar vor noch vor ihrer Eroberung der Insel, die aber dann auch von den Einwohnern selbst akzetiert wurden; die spätere variante Brittones ist reflektiert in kymrisch Brython (heute nur in gelehrtem Gebrauch üblich).