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Auch zu den Schweizer Einheiten, die in den unterschiedlichsten Ländern dienten, z.B. auch bei den Engländern, lassen sich bei napoleon-online noch Informationen finden.
Interessant ist, dass diese Einheiten nicht unbedingt (nur) aus echten Schweizern bestanden, insbesondere England füllte seine Regimenter mit allem auf, was ein Gewehr halten konnte.
Ich habe mich erinnert, das bei der Schlacht von Bailen 1808 Schweizer auf beiden Seiten anwesend waren und etwas darüber nachgelesen.
Spanien hatte um 1800 sechs Schweizer Regimenter mit einer Sollstärke von ca. 13.000 Mann. Einige dieser Regimenter basierten auf einem Dauervertrag zwischen dem spanischen König (Seit Ferdinand VI. 1755) und dem entsprechenden Kantonen. Andere auf Zeitverträge die regelmäßig erneuert wurden. Es waren tatsächlich und ausschliesslich Schweizer die dort dienten, ausgenommen im Regiment aus Sankt Gallen, in dem auch Deutsche dienten, da der Fürstbischof auch über Gebiete im HRRDN herrschte und all seine Untertanen in seinem Regiment dienen durften.
Als Napoleon den Spanischen König absetzte und seinen Bruder auf den Thron hievte, sollten die Schweizer Regimenter in französische Dienste übertreten, es wurde sogar ein entsprechendes Abkommen mit den Kantonen getroffen. In der Armee von General Dupont, die Andalusien besetzten sollte, reiste eine Gruppe an Generälen und höheren Offizieren mit, die eine neu zu bildende Schweizer Brigade führen sollte.
Bei der Französischen Kolonne die aus Madrid zu Dupont stieß, waren aber lediglich drei Schweizer Regimenter dabei die dem neuen König Joseph dienten, und diese waren bereits stark reduziert da viele Soldaten nach dem Aufstand vom 02. Mai desertiert waren. Dazu kam noch ein Schweizer Regiment aus französischen Diensten, dass direkt mit Dupont aus Frankreich eingetroffen war.
Die restlichen Schweizer waren jedoch dieser Verfügung nicht gefolgt und hatten sich dem Aufstand angeschlossen, so war in der Spanischen Armee des General Castaños ebenfalls eines dieser Schweizer Regimente vorhanden und sogar der Kommandeur der Truppen am Tag der Schlacht von Bailen, war der Schweizer General Theodor Reding, zuvor Gouverneur von Málaga und früherer Kommandeur des Regiments Nr. 3 Reding, nun geführt von seinen jüngerem Bruder.
Neben den Schweizern gehörten übrigens auch zwei Irische Regimenter zu dieser Armee.
Die meisten Schweizer blieben tatsächlich den Spaniern treu und kämpften gegen Frankreich bis zum Ende des Krieges, wobei mangels Nachschub die Regimenter dahinschmolzen. General Reding starb 1809 an den Folgen einer Verwundung bei Valls in Katalonien.
Nach den Spanischen Quellen hatten die Schweizer Regimenter ihre eigenen Uniformen, Organisation und Ränge, Ihre höheren Offiziere wurden jedoch, wie man sieht, nahtlos in die spanische Armee übernommen wenn es sich anbot (Neben Theodor Reding gab es eine ganze Reihe an höheren Offizieren die aus den ausländischen Regimentern Stammten, bei Bailen zeichnete sich auch Antoine de Coupigny, ein Walone, aus).
Ich vermute mal, dass die Bourbonischen Armeen (Neben Frankreich, Spanien, Sizilien, Neapel) und viele der umgebenden Staaten aus ihrem Einflussgebiet, alle eine ähnliche Organisation und Rangordnung hatten so dass es da keine großen Anpassungsschwierigkeiten gab.