Scorpio
Aktives Mitglied
In dem Thread Spielfilme die im 18. Jahrhundert spielen erwähnte Brissotin, dass freie Reichsstädte häufige und beliebte Rekrutenreservoirs waren für die Anwerbung von Soldaten. Aus meinen eigenen Forschung war mir bekannt, dass Frankfurt am Main bevorzugtes Revier der hessischen Werber war, Hessen-Kassel wie Hessen-Hanau, und dass die lokale Obrigkeit bereit war, mit Werbern zu konspirieren und selbst grobe Verstöße gegen Polizeiordnungen und Reichsgesetze zu decken. Der, oder besser ein Grund, dass man sich davon positive Impulse für den Dienstbotenmarkt erhoffte, war mir völlig neu. Ich ging davon aus, dass die Freie Reichsstadt Frankfurt, oder besser gesagt ihre Beamten das taten, um Rücksicht auf ansässige zünftige Handwerksbetriebe zu nehmen, die wie auch in vielen anderen Reichsstädten überbesetzt waren und Konkurrenz befürchteten.
Übergriffe der Werber, bis zum Kidnapping sind allgemein bekannt aus zeitgenössischen Quellen, und eines der wichtigsten Hilfsmittel war schon immer der Alkohol, nicht umsonst waren Gaststätten der beliebteste Ort, die Werbetrommel zu rühren. Andererseits war es wohl nicht ganz unübliche Praxis von manchen Gaunern, die sich anwerben ließen, um der Verfolgung zu entgehen, nur um dann bald darauf wieder zu desertieren. Ein fränkischer Bandit machte ein regelrechtes Geschäft daraus, als er schließlich gehenkt wurde, war er mehr als ein Dutzend Mal desertiert, nachdem er sich als Dragoner hatte anwerben lassen und hatte die meisten Male dabei noch ein Pferd mitgehen lassen.
Wie glaubwürdig sind Berichte über offene Gewalt und Kidnapping wie man es aus der Lebensgeschichte von Johann Gottfried Seume, dem Schweizer Ulrich Bräger (der arme Mann von Toggenburg) Sergej Lommonossow und anderen kennt?
Was waren die wichtigsten Gründe für Desertion und wie waren die Chancen, zu entkommen?
Wie lief überhaupt eine Anwerbung ab?
Welche Rituale waren mit Anwerbung von Angehörigen sogenannter "unehrlicher Berufe" verbunden?
Kennt jemand besonders originelle/schockierende "Werbergeschichten"?
Fragen über Fragen, das Thema erscheint jedenfalls interessant als ein besonderes Kapitel der Sozial- und Militärgeschichte, um nur in dem Thread über Rezensionen zu Filmen aus dem 18. Jahrhundert en Passant behandelt zu werden. Ich hoffe auf eine etwas aktivere Beteiligung!
Übergriffe der Werber, bis zum Kidnapping sind allgemein bekannt aus zeitgenössischen Quellen, und eines der wichtigsten Hilfsmittel war schon immer der Alkohol, nicht umsonst waren Gaststätten der beliebteste Ort, die Werbetrommel zu rühren. Andererseits war es wohl nicht ganz unübliche Praxis von manchen Gaunern, die sich anwerben ließen, um der Verfolgung zu entgehen, nur um dann bald darauf wieder zu desertieren. Ein fränkischer Bandit machte ein regelrechtes Geschäft daraus, als er schließlich gehenkt wurde, war er mehr als ein Dutzend Mal desertiert, nachdem er sich als Dragoner hatte anwerben lassen und hatte die meisten Male dabei noch ein Pferd mitgehen lassen.
Wie glaubwürdig sind Berichte über offene Gewalt und Kidnapping wie man es aus der Lebensgeschichte von Johann Gottfried Seume, dem Schweizer Ulrich Bräger (der arme Mann von Toggenburg) Sergej Lommonossow und anderen kennt?
Was waren die wichtigsten Gründe für Desertion und wie waren die Chancen, zu entkommen?
Wie lief überhaupt eine Anwerbung ab?
Welche Rituale waren mit Anwerbung von Angehörigen sogenannter "unehrlicher Berufe" verbunden?
Kennt jemand besonders originelle/schockierende "Werbergeschichten"?
Fragen über Fragen, das Thema erscheint jedenfalls interessant als ein besonderes Kapitel der Sozial- und Militärgeschichte, um nur in dem Thread über Rezensionen zu Filmen aus dem 18. Jahrhundert en Passant behandelt zu werden. Ich hoffe auf eine etwas aktivere Beteiligung!