Textus Receptus, Mehrheitstext, Novum Testamentum Graece

Thalassa

Mitglied
Hallo,

mir erschließt sich irgendwie nicht der Unterschied zwischen diesen Begriffen. Ich habe einiges darüber gelesen und Videos gesehen, werde aber trotzdem nicht ganz schlau.
Ich weiß, dass der Textus Receptus der Text ist, der auf Manuskripte des Mittelalters zurückgreift. Gehören dazu jetzt die "alexandrinischen" bzw. "byzantinischen" Texte/Manuskripte? Oder ist das doch der Mehrheitstext? Wo kommt der her?
Benutzt das Novum Testamentum Graece nur die antiken Papyri aus dem Zeitraum 100-600?
Wie viele "Versionen" des Neuen Testaments gibt es nun? Was ist mit den "Typen" (alexandrinisch/byzantinisch) gemeint? Würde das echt gerne verstehen.

Gruß
 
Wie viele "Versionen" des Neuen Testaments gibt es nun?
Tausende.
Im Grund ist jede Handschrift eine eigene "Version". Denn jeder Abschreiber macht hier oder da mal einen Fehler, und der nächste Abschreiber übernimmt entweder den Fehler, oder er versucht ihn zu korrigieren.
Die allermeisten Fehler sind minimal - ein Buchstabendreher, ein Buchstaben vergessen, manche "Fehler" sind nicht mal Fehler, sondern Rechtschreibvarianten.
Versionen, die sich auch in der Summe nur minimal unterscheiden, fasst man in "Texttypen" zusammen.
Die ältesten erhaltenen Handschriften gehören überwiegend dem "alexandrinischen" Texttyp an, die mittelalterlichen überwiegend dem "byzantinischen" Texttyp.
Der "Mehrheitstext" basiert auf dem byzantinischen Texttyp.
Der "Textus receptus" basiert auf dem Mehrheitstext. Dieser wurde im 16. und 17. Jahrhundert erstellt und war bis ins 19. Jahrhundert allgemein akzeptiert.
Seit dem 19. Jahrhundert sind zahlreiche ältere Manuskripte wiederentdeckt worden, darunter der Codex Sinaiticus, der die älteste komplette Version des Neuen Testaments enthält:
Codex Sinaiticus – Wikipedia

Das Novum Testamentum Graece (Nestle-Aland) versucht, dem ursprünglichen Text so nahe wie möglich zu kommen. Bei seiner Erstellung werden natürlich die ältesten erhaltenen Textvarianten vorrangig berücksichtigt.

Das Greek New Testament richtet sich primär an Übersetzer und will ihnen einen zuverlässigen griechischen Ausgangstext mit einem textkritischen Apparat zu den Stellen zur Verfügung stellen, an denen die überlieferten Varianten für die Übersetzung relevant sind. An diesen ausgewählten Stellen wird dann die Bezeugung in möglichst vollständiger Breite geboten. Die Aufgabe des Novum Testamentum Graece, das primär für die Wissenschaft, den akademischen Unterricht und die pfarramtliche Praxis gedacht ist, ist es dagegen, die in der Ausgabe vorliegende Rekonstruktion des griechischen Ausgangstextes kritisch nachvollziehbar und überprüfbar zu machen.
Nestle Aland Novum Testamentum Graece :: Geschichte

siehe auch:
Nestle-Aland :: bibelwissenschaft.de
Novum Testamentum Graece – Wikipedia
 
Also kann man sie in 3 Gruppen unterteilen?
Alexandrinisch: antike Manuskripte/Papyri
Byzantinisch: mittelalterliche Manuskripte/Codices (überwiegend griechische denke ich mal)
Mehrheitstext: mittelalterliche Manuskripte (auch lateinische)

Das macht es einfacher, danke für die Antwort.
 
Nein. Der Mehrheitstext ist der Text, welcher der Mehrheit der Textvarianten gemein ist. Es handelt sich um einen editionsphilologischen Begriff. Die lateinischen Texte Afra, Itala und Vulgata haben damit nichts zu tun, allenfalls, dass sie Übersetzungen einer griechischen Vorlage sind.
 
Habe mich gerade auf der Codex Sinaiticus-Seite umgesehen und festgestellt, dass sich aus deutscher Sicht da schon lange nichts getan hat. Jedenfalls gibt es seit 2008 – da wurden die Bücher Ester und Tobit ins Deutsche übertragen bzw. ins Netz gestellt – nichts Neues. Was ist der Grund für die 10-jährige Funkstille?
 
Laut Homepage ist die Digitalisierung seit 2009 vollständig abgeschlossen und vollständig verfügbar.
 
Laut Homepage ist die Digitalisierung seit 2009 vollständig abgeschlossen und vollständig verfügbar.
Es geht nicht um Digitalisierung, sondern um die deutsche Übersetzung des Codex Sinaiticus. Während zumindest das Neue Testament komplett ins Englische übersetzt ist, gibt es auf Deutsch nichts dergleichen.
 
Eine deutsche Übersetzung war nie als Teil des Projekts geplant gewesen.

Hinweis zur deutschen Übersetzung

Dis bislang auf der Webseite zugängliche deutsche Übersetzung des Buches Esther wurde auf der Grundlage von Septuaginta Deutsch, herausgegeben von Wolfgang Kraus und Martin Karrer (Stuttgart 2008), und mit freundlicher Genehmigung der Deutschen Bibelgesellschaft erstellt, unter Mitarbeit von Prof. Dr. Reinhold Scholl und Dr. Nadine Quenouille (UBL).
Universitätsbibliothek Leipzig: Codex Sinaiticus-Projekt

Man "hoffte", dass die Kollegen vom Projekt Seputaginta Deutsch sich der Sache annehmen würden:

Deutsche Übersetzung

Das Codex Sinaiticus-Projekt ist in Verhandlungen mit der Deutschen Bibelgesellschaft und hofft, dass die am Projekt Septuaginta Deutsch (LXX.D) arbeitenden Übersetzer bereit sind, ihre Übersetzung für den Text des Codex Sinaiticus anzupassen. Ähnlich wie bei NETS ist das Projekt Septuaginta Deutsch, geleitet von Wolfgang Kraus und Martin Karrer, damit beschäftigt, das Griechische Alte Testament ins Deutsche zu übertragen. Die deutsche Übersetzung der Septuaginta wird demnächst von der Deutschen Bibelgesellschaft veröffentlicht werden.
Codex Sinaiticus - Übersetzung

Die hatten aber wohl Wichtigeres zu tun.
Ist auch nachvollziehbar - wer braucht schon ein halbes Altes Testament...
 
Sind Textus Receptus und Mehrheitstext dann nicht das Gleiche? Beide basieren auf Codices des mittelalterlichen byzantinischen Textes?

Bzw. welche Versionen kann man kaufen? Um es schlicht zu halten ohne zu sehr ins Detail zu gehen. NA 28 (Neueste Überarbeitung des Novum Testamentum Graece) und Textus Receptus sind die einzigen, die ich finden kann.
Aus El Quijotes Beitrag kann ich entnehmen, dass mit Mehrheitstext kein komplettes NT gemeint ist, sondern eben nur der Mehrheit der Varianten. Gilt das dann auch für den byzantischen Text? Der beschreibt nur, dass es sich um Textvarianten des Mittelalters handelt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Sind Textus Receptus und Mehrheitstext dann nicht das Gleiche?

Es gibt nicht "den" Textus Receptus und nicht "den" Mehrheitstext.

Stell Dir mal 5000 Handschriften vor, von denen keine zwei genau identisch sind.

Die 3000, die sich relativ am ähnlichsten sind, kann man zur Gruppe "Mehrheitstext" rechnen.



Anderes Beispiel, die erste Strophe eines alten Liedtextes. 6 Versionen, alle fast gleich, aber keine mit der anderen völlig identisch:

1. ISbruck ich mus dich lassen, ich fahr dahin mein strassen, in frembde land dahin, Mein freud ist mir genommen, die ich nit kan bekommen, wo ich im elend bin.

2. Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen in fremde Land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im Elend bin.

3. Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Strassen in fremde land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiss bekommen, wo ich im Elend bin.

4. Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Strassen, in fremde Land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiss bekommen, wo ich im Elend bin.

5. Innsbruck, ich muß dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen, in fremde Land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich in Elend bin.

6. Isbruck ich muß dich lassen, ich far do hin mein strassen, in fremde landt do hin, mein freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im elend bin.


Versionen 2, 3, 4 und 5 könnte man hier als "Mehrheitstext" bezeichnen, 6 weicht stärker ab, 1 am stärksten.
 

Das ist die Seite eines Verlags mit sehr spezieller (Eigenbezeichnung "konservativ-bibeltreuer") Ausrichtung:

"Prinzipiell bieten wir keine Artikel an, die geprägt sind von Bibelkritik, liberaler Theologie und den Auffassungen der Pfingst- und Charismatischen Bewegung, der Ökumenebewegung, des Katholizismus, des Pragmatismus, der humanistischen Psycholgie, des Mystizismus und des Arminianismus."

Dort versucht man anscheinend die Illusion zu vermitteln, es gäbe einen bestimmten, "von Gott gesegneten" Text.

"Der Textus Receptus ist der griechische* Grundtext des Neuen Testaments, der den von Gott in der Reformation gesegneten Bibeln zugrunde liegt. Der Textus Receptus ist der Grundtext z.B. der Lutherbibel (Ausgaben bis 1912), der King-James-Bibel und der revidierten Schlachter-Bibel 2000. Er beruht im Wesentlichen auf dem Text der großen Mehrheit der griechischen Handschriften des NT (Mehrheitstext), im Gegensatz zu den textkritischen Ausgaben (Nestle-Aland etc.), die sich auf wenige alexandrinische Handschriften stützen.

Diese Ausgabe wird herausgegeben von der Trinitarian Bible Society in London und enthält den Textus Rezeptus nach der Ausgabe von F.H.A. Scrivener."


Nun hatte Luther natürlich nicht die Ausgabe von F.H.A Scrivener, der im 19. Jahrhundert lebte.
Auch zwischen der Scrivener-Ausgabe und der Erasmus-Ausgabe, die Luther benutzte (und die sich ihrerseits nur auf wenige Handschriften stützte), gibt es zahlreiche kleine Unterschiede.

Kleines Beispiel, 1. Joh 5:

Erasmus: "και αυτη εστιν η επαγγελια ..."
Scrivener: "και αυτη εστιν η αγγελια ..."


Erasmus New Testament (1519) Second Edition (Greek and Latin) in Parallel Part 2 PDF | Original Bibles
Bible Gateway passage: ΙΩΑΝΝΟΥ Α΄ 1 - 1894 Scrivener New Testament


Es gibt also auch nicht "den" Textus Receptus...
 
Dort versucht man anscheinend die Illusion zu vermitteln, es gäbe einen bestimmten, "von Gott gesegneten" Text.

Ich glaube du hast das falsch verstanden. Damit wird nicht eine überlieferte Textvariante an sich gemeint, sondern die Botschaft des Neuen Testaments/Evangeliums. Die Schrift ist (aus christlicher Sicht) von Gott eingegeben. Ich kann daran also nichts Schlechtes finden.

Es gibt also auch nicht "den" Textus Receptus...
Aber das ist doch der Text, auf den sich die ,,KJV Only" Leute berufen? Sie lehnen ja z.B. NA ab. Und wenn es jetzt auch beim TR etliche Lesearten/Textvarianten gibt, dann kommt man ja so nie auf einen gemeinsamen Nenner.

Also gut, es gibt auch mehrere Texti Recepti. Zu kompliziert das Ganze. :/
 
Ich glaube du hast das falsch verstanden.

Ich glaube nicht, dass ich da sehr danebenliege.

Die Formulierung der "von Gott gesegneten Bibeln" seit der Reformation deckt sich ziemlich genau mit den Lehren eines Rudolf Ebertshäuser, dessen sämtliche Werke auf der verlinkten Seite angeboten werden.

Unter "Grundtext" versteht Ebertshäuser tatsächlich den "Originaltext". Und als den von Gott höchstpersönlich bestätigten "Originaltext" sieht er den Textus Receptus an. Da dieser immer noch einige Textvarianten aufweist, könne dieser laut Ebertshäuser nur 99,99% Sicherheit bieten. "Die völlige Festlegung der Textus-Receptus-Überlieferung auf einen 100% verbindlichen Text ist nur möglich, wenn man, was vom Glaubensstandpunkt aus durchaus logisch und legitim ist, die Textentscheidungen der weitaus bekanntesten und verbreitetsten Textus-Receptus-Bibel zum Vorbild nimmt, die der King James Version. Deren Text ist in der Ausgabe der Trinitarian Bible Society zugänglich." (Von der stammt auch die Textus-Receptus-Ausgabe, die in Deinem Link beworben wird.)

"Im NT ist seit der Reformation die überlieferte und von Gott bestätigte Textgrundlage der Textus Receptus gewesen... Der Textus Receptus liegt allen großen und gesegneten Bibelübersetzungen seit dem 16. Jahrhundert zugrunde".
Der Nestle-Aland-Text und die auf diesem basierenden neueren Übersetzungen werden hingegen in den Kontext böser Irrlehren gestellt.
 
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Die Schrift ist (aus christlicher Sicht) von Gott eingegeben. Ich kann daran also nichts Schlechtes finden.

[Mod]Was du glaubst, ist deine Privatsache, aber bitte verschone das Forum damit. Wir sind ein Geschichts- und kein Glaubensforum. Wir können nur auf einer intersubjektiven Basis miteinander diskutieren.[/Mod]
 
Versionen, die sich auch in der Summe nur minimal unterscheiden, fasst man in "Texttypen" zusammen.
Die ältesten erhaltenen Handschriften gehören überwiegend dem "alexandrinischen" Texttyp an, die mittelalterlichen überwiegend dem "byzantinischen" Texttyp.
Der "Mehrheitstext" basiert auf dem byzantinischen Texttyp.
Der "Textus receptus" basiert auf dem Mehrheitstext. Dieser wurde im 16. und 17. Jahrhundert erstellt und war bis ins 19. Jahrhundert allgemein akzeptiert.
Seit dem 19. Jahrhundert sind zahlreiche ältere Manuskripte wiederentdeckt worden, darunter der Codex Sinaiticus, der die älteste komplette Version des Neuen Testaments enthält:
Codex Sinaiticus – Wikipedia

Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich bei diesen Text-Versionen um Teil- und Untermengen eines bestimmten Texttyps. Meine Frage: Gibt es Text-Versionen welche ausserhalb eines Textyps stehen oder wurden alle erhalten gebliebenen Handschriften einem Textyp zugeordnet ?

Im Wiki-Artikel heisst es, dass der Codex Sinaiticus im "NT im Wesentlichen" zum alexandrinischen Texttyp gehöre. Heisst das, das in einer Handschrift einzelne Abschnitte/Kapitel/Passagen unterschiedlichen Textpyen angehören können ?
 
Wenn ich das richtig verstehe, handelt es sich bei diesen Text-Versionen um Teil- und Untermengen eines bestimmten Texttyps. Meine Frage: Gibt es Text-Versionen welche ausserhalb eines Textyps stehen oder wurden alle erhalten gebliebenen Handschriften einem Textyp zugeordnet ?

Bei allen Handschriften wurden Zuordnungen zu einer Familie versucht. So einfach ist die Zuordnung aber nicht. Wenn Du Dich mal nach einzelnen Handschriften erkundigst, wird es oft lustig:
Der griechische Text ist uneinheitlich (alexandrinische, byzantinische, westliche Texttypen) und wird der Kategorie II zugeordnet.[2]

  • Matthäus 1-28; Lukas 8,13-24,53 – Byzantinischen Texttyp
  • Markus 1,1-5,30 – Westlichen Texttyp ähnlich Alt-Latin
  • Markus 5,31-16,20 – Cäsareanischen Texttyp ähnlich P45
  • Lukas 1,1-8,12 und Johannes 5,12 – 21,25 – Alexandrinischen Texttyp
  • Johannes 1,1-5,11 – mischen Alexandrinisch-Westlichen Texttyp[1]
Heisst das, das in einer Handschrift einzelne Abschnitte/Kapitel/Passagen unterschiedlichen Textpyen angehören können ?
Wie Du siehst.
Es können auch innerhalb eines einzelnen Abschnitts Merkmale verschiedener Texttypen vorliegen.
 
Falls jemand Lust hat, (auf Englisch) etwas tiefer in die Problematik einzusteigen:
Text-Types and Textual Kinship







Falls jemand Lust hat, sich spielerisch mit "Texttypen" und "Textvarianten" über das Innsbruck-Lied herzumachen:

1. Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen in fremde Land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im Elend bin.
Volkslieder (40): "Innsbruck, ich muss dich lassen"

2. Innsbruck, ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein Strassen in fremde land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiss bekommen, wo ich im Elend bin.
http://ks.imslp.net/files/imglnks/usimg/e/e9/IMSLP239755-WIMA.7e35-isaa-001.pdf

3. Innsbruck, ich muß dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen in fremde Land dahin; mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im Elend bin.
Lied • Forschungsstelle für fränkische Volksmusik

4. Innsbruck, ich muß dich lassen Ich fahr dahin mein Straßen Ins fremde Land dahin Mein Freud´ ist mir genommen Die ich nit weiß bekommen Wo ich im Elend bin
Innsbruck ich muß dich lassen | Volksliederarchiv

5. Innsbruck, ich muß dich lassen, ich fahr dahin mein Straßen, in fremde Land dahin. Mein Freud ist mir genommen, die ich nit weiß bekommen, wo ich in Elend bin.
Lied Innsbruck, ich muß dich lassen

6. Insbruck ich muss dich lassen, ich fahr dahin mein strassen, in fremde land dahin; mein freud ist mir genommen, die ich nit weiss bekommen, wo ich im elend bin.
https://books.google.de/books?id=d1VNCwAAQBAJ&pg=PA105&lpg=PA105&dq="die+ich+nit+weiss+bekommen,"&source=bl&ots=zU7oJuxKUo&sig=FtOS-tsBfcHMpL_YXUqO6Woy8pU&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjqgNb6wOLYAhXEORQKHYe7BJQQ6AEITDAG#v=onepage&q="die ich nit weiss bekommen,"&f=false

7. ISbruck ich mus dich lassen, ich fahr dahin mein strassen, in frembde land dahin, Mein freud ist mir genommen, die ich nit kan bekommen, wo ich im elend bin.
Bibliothek des Literarischen Vereins in Stuttgart

8. ISbruck ich musz dich lassen ich far do hin mein strassen in fremde landt do hin mein freud ist mir genommen die ich nit weisz bekummen wo ich im elend bin.
Musikalisches Wochenblatt

9. Isbruck ich muss dich lassen, ich far da hin mein strassen, in fremde Land da hin mein Freud ist mir genommen, die ich nicht weiss bekommen wo ich im Elend bin.
Die Hausmusik in Deutschland in dem 16., 17. und 18. Jahrhundert

10. Isbruck ich muß dich lassen, Ich fahr do hin mein strassen, In fremde Land dohin. Mein Frewd ist mir genomen, Die ich nit weiß bekummen, Wo ich jm elend bin."
Neue Zeitschrift für Musik

11. ISbruck, ich muß dich lassen, ich far dahin mein strassen in frembde land dahin, Mein freud ist mir genomen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im ellend bin.
Das deutsche Kirchenlied

12. ISbruck ich muß dich lassen / ich far do hin mein strassen / in fremde land do hin / mein freud ist mir genomen / die ich nit weiß bekummen / wo ich jm elend bin.
Datei:Innsbruck, ich muss dich lassen (Forster 1539).jpg – Wikipedia

13. Isbruck ich muss dich lassen, Ich fahr do hin mein strassen, In fremde Land dahin, Mein Freud ist mir genomen, Di ich nit weiss bekumen, Wo ich in Elend bin
Die Hausmusik in Deutschland in dem 16., 17. und 18. Jahrhunderte

14. Isbruck, ich muß dich lassen, ich far dahin mein strassen in frembde land dahin. Mein freud ist mir genomen, die ich nit weiß bekommen, wo ich im ellend bin.
Deutsche Literaturgeschichte in Biographien und Proben aus allen Jahrhunderten
 
Zuletzt bearbeitet:
Im Wiki-Artikel heisst es, dass der Codex Sinaiticus im "NT im Wesentlichen" zum alexandrinischen Texttyp gehöre. Heisst das, das in einer Handschrift einzelne Abschnitte/Kapitel/Passagen unterschiedlichen Textpyen angehören können ?

Dazu gibt es über 80 Handschriften, die bi- oder triligual sind (Parker nennt 84 + 2). Neben variierenden Texttypen variieren auch die Schreiber (beim Codex Siniaticus wurden anfangs 4, später wohl inzwischen unbestritten 3 Schreiber unterstellt). Über die Zeiträume der Abschriften wird da ein Mix an Ausgangstext verwendet worden sein. Und beim C.S. kommen schlussendlich noch durchschnittlich 31 Korrekturen auf 1000 Wörter.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die ältesten erhaltenen Handschriften gehören überwiegend dem "alexandrinischen" Texttyp an, die mittelalterlichen überwiegend dem "byzantinischen" Texttyp.
Der "Mehrheitstext" basiert auf dem byzantinischen Texttyp.

Diese Einteilung nach Texttypen wird anscheinend seit etlichen Jahren überarbeitet bzw. abgelöst von einer 'genealogischen Sichtweise':
Man konzentriert sich auf die inhaltliche Verwandschaft der einzelnen Handschriften, ohne dass dabei der Ort der Abschriften und die Zuordnung zu einem Texttyp entscheidend wären. Die Stellung der individuellen Handschriften und des in ihnen gebotenen Testes im Fluss der Überlieferung ritt in den Vordergrund. Die Existenz einiger weniger fester Textformen wird fraglich, so dass sich ein einfaches Modell nicht mehr zeichnen lässt. (Q: G. Mink/Stefan Schreiber, Der Text des Neuen Testaments, in: Martin Ebner, Stefan Schreiber (Hrsg.), Einleitung in das Neue Testament, Stuttgart 2013, S. 58.
Führend dabei ist u.a. das Institut für Neutestamentliche Textforschung an der Uni Münster.
 
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