Das Internet bietet dem Benutzer heute eine Fülle von frei zugänglichen und kostenlosen Informationen. Mit dem Drücken weniger Tasten kann man zu jedem beliebigen Thema recherchieren und erhält auf jeden Fall auf seine Frage auch eine Antwort. Ob diese Antwort allerdings richtig ist, ist in vielen Fällen fraglich, denn im World Wide Web kursieren auch recht zweifelhafte Mitteilungen oder schlicht falsche Auskünfte. Wenn man sich also im Internet auf die Suche begibt, muss man eigentlich schon über ein gewisses Vorwissen verfügen, um beurteilen zu können, welche Qualität eine Information besitzt, oder sich auf fachliche und offizielle Internetseiten verlassen.
Zu den ersten Suchmaschinen-Treffern bei einer Recherche gehört in vielen Fällen auch die „freie Enzyklopädie“ Wikipedia. Durch seine Bekanntheit genießt dieses Online-Lexikon einen gewissen „offiziösen“ Charakter. Doch trügt der Schein. Zwar gibt es auch bei Wikipedia einige vorzügliche Artikel, aber diese Feststellung lässt sich leider nicht verallgemeinern. Viele Informationen sind veraltet oder einfach falsch. Das hängt damit zusammen, dass die Inhalte in der Regel nicht fachkompetent überprüft und redigiert werden. Vor allem die ortsgeschichtlichen Beiträge sind häufig mangelhaft und/oder stark veraltet. So findet sich z.B. im Wikipedia-Eintrag (Stand: 12.04.2015) des kleinen Ortes Kattenvenne (Gemeinde Lienen, Kreis Steinfurt) folgender Aussage: „Die erste Erwähnung des Namens Kattenvenne ist in einem Vertrag aus dem Jahr 836, der im Kloster Corvey unterzeichnet wurde, zu finden. Hier heißt es: ‚Tradiderunt Frekin et Heriman in Hadunveni quidquid ibi habuerunt. (…)‘. Frekin und Heriman übertrugen, was sie in Hadunveni besaßen. Es wird vermutet, dass unter ‚Hadunveni‘ die Urform des Namens Kattenvenne zu verstehen ist.“
Diese Ansicht ist allerdings schon lange überholt. Warum Hadunveni nicht mit Kattenvenne identisch sein kann, ist hier aus gegebenem Anlass noch einmal darzustellen:
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