Sklaverei in der Neuzeit in Europa

Interessant ist hier die Herkunft der Sklaven als muslimische Kriegsgefangene. So hielten sich die Franzosen ja noch an das mittelalterliche Gebot keine Christen als Sklaven zu halten.
 
Interessant ist hier die Herkunft der Sklaven als muslimische Kriegsgefangene. So hielten sich die Franzosen ja noch an das mittelalterliche Gebot keine Christen als Sklaven zu halten.
Zwischen den lebenslang verurteilten christlichen Sträflingen und den Sklaven bestand eigentlich kein Unterschied. Beide besaßen keinerlei Rechte und erhielten auch beide keinerlei Lohn für ihre Arbeit und besaßen nur das Allernotwedigste um am Leben gehalten zu werden.
Jean Martheile , ein Hugenotte der 12 Jahre als Sträfling auf den Galeeren des Sonnenkönigs verbrachte, bezeichnet sich in seiner Lebensbeschreibung selbst häufig als Sklave und die richtigen Sklaven nur als Türken.
 
Hey Leute,

ich habe mich neulich gefragt, ob Sklaverei auch in Europa weiterhin existierte :grübel:, wenn man das Lehnswesen im Mittelalter unter diesem Gesichtspunkt betrachten konnte. Ich habe bisher unter diesem Thema nur wenig Hinweise erhalten, da in allen möglichen Büchern und Internetseiten nur der transatlantische Sklavenhandel und die Versklavung von Sklaven in den Vereinigten Staaten erklärt wird. Ich bin nun an dem Punkt angelangt, dass ich denke, es gab durchaus sklavereiähnlich Ausbeutung in Europa, aber ich habe noch keine interessante Idee dazu gefunden. Welche Epoche mich sonderlich interessiert ist die Neuzeit, also von ca. 1450 bis 1789. Wenn jemand mir Anregungen und/ oder Tipps dazu geben kann, wäre ich echt froh.:winke:

Lg

Deserta
 
Bill Shakespeare schrieb mal, wahrscheinlich hatte er es auch mündlich erwähnt, daß der Duft einer Rose unabhängig von der Bezeichnung ist. Dies trifftigen natürlich auch auf Scheiße zu. Ob man Sklaverei nun als solche bezeichnet oder sie als Leibeigenschaft oder Fron bezeichnet ändert nichts an der Natur der damit verbunden Unfreiheit. Der Wehrdienst ist ein sehr offensichtliches Überbleibsel der institutionalisierten Freiheitsberaubung.
 
Der Wehrdienst ist ein sehr offensichtliches Überbleibsel der institutionalisierten Freiheitsberaubung.
Darüber kann man sicher streiten (völlig unabhängig im Übrigen vom persönlichen Standpunkt zu Sinn und Nutzen des (in Dtld. seit Jahren ausgesetzten) Wehrdienstes.
De facto möchte ich behaupten, dass es eigentlich umgekehrt war, als hier dargestellt. ImFrühMA war es der Freie, der zu den Waffen gerufen wurde und insbesondere Bauern, welche sich finanziell keine Waffen oder zeitlich keine Teilnahme an Kriegszügen leisten konnten (was meist korrelierte), gaben ihre Freiheit ab, um eben in Ruhe ihre Felder bestellen zu können, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass sie sich weder Schwert noch Schild leisten konnten, oder dass sie es nicht schaffen würden, die Ernte einzubringen, bevor der Herbstregen sie am Halm verfaulen ließ. Das wiederum war die Chance der Ministerialen, die ursprünglich unfrei (was gewissermaßen im Namen steckt) als Verwalter größerer Ländereien in dieser Zeit allmählich zu einer Kriegerkaste aufstiegen und die Grundlage des Rittertums bildeten.
Bei den Militärsklaven im Nahen Osten war es anders aber nicht unähnlich. Diese wurden nämlich von Sklaven zu Klienten und genossen schnell eine derartige Macht, dass sie bald de facto und kurz danach häufig auch de jure die Herrscher der jeweiligen Machtgebilde waren. Ob das eine Freiheit ist, die man wirklich genießen kann, ist eine andere Frage, wenn man bedenkt, dass es ihnen häufig nicht gelang, Dynastien zu bilden (was nur fallweise an einer früheren Kastration lag). Und damit kommen wir zu der philosophischen Frage, was Freiheit denn eigentlich ist.
 
Banalisieren ist überflüssig.

Wie oben aus dem Beitrag einfach ersichtlich, geht es um die Frage, wie man Freiheiten in den jeweiligen Zeiten inhaltlich fasst resp. beschreiben/verstehen kann.
 
Sie erwähnen eine "Kriegerkaste". Das Fußvolk gehörte wohl eher nicht dazu.
Ja, eine Kriegerkaste, die sich allmählich etablierte. Und zwar aus dem Stand des Unfreien hinaus in den niederen Adel, wohingegen die urprünglich Freien ihre Freiheit aufgaben, weil sie wirtschaftlich nicht in der Lage waren, Kriegsdienst zu leisten. Es ging doch darum, warum die sehr stark vereinfachende Behauptung

Der Wehrdienst ist ein sehr offensichtliches Überbleibsel der institutionalisierten Freiheitsberaubung.

nicht korrekt ist, bzw. sogar ihr Gegenteil.
 
Ja, eine Kriegerkaste, die sich allmählich etablierte. Und zwar aus dem Stand des Unfreien hinaus in den niederen Adel, wohingegen die urprünglich Freien ihre Freiheit aufgaben, weil sie wirtschaftlich nicht in der Lage waren, Kriegsdienst zu leisten. Es ging doch darum, warum die sehr stark vereinfachende Behauptung



nicht korrekt ist, bzw. sogar ihr Gegenteil.
Naja ... Wenn Sie das so sehen.
 
Was haben Sie denn zum Thema Freiheit beizusteuern?
Bin ich alleine mit dem Gefühl, dass hier mehr getrollt wird als etwas zur Sache beizutragen?

Was die Begrifflichkeit angeht, so gab es immer wieder Unterschiede zwischen den Ländern und den Jahrhunderten zwischen Kriegsgefangenen, zu Zwangsarbeit verurteilten Straftätern und Sklaven. In der Praxis werden die Bedingungen für die Betroffenen einerseits stark variieren (je nach Verfügbarkeit alternativer Arbeitskräfte) und andererseits weniger durch die Herkunft bestimmt sein.
 
Moderativer Einwurf:

Die Moderation bittet nachdrücklich darum, daß diskutiert wird und nicht trollartig mehr oder weniger plakative, inhaltsarme Slogans in die Gegend geworfen werden. Im Fall weiterer solcher Äußerungen wird es entsprechend weitere moderative Konsequenzen geben.

Darüber hinaus sind im Geschichtsforum (tages)politische Einlassungen unerwünscht, wie in den Forenregeln nachzulesen ist. Wir bitten, auch dies bei den Äußerungen aktiv zu berücksichtigen.

Mittelfristig wird die Moderation ferner inhaltsleere/-arme sowie (tages)politisch geprägte Beiträge aus dem Thread entfernen.
 
Ich würde mir wirklich wünschen, die Antworten wären keine inhaltslosen Einzeiler.
Bin ich alleine mit dem Gefühl, dass hier mehr getrollt wird als etwas zur Sache beizutragen?

Was die Begrifflichkeit angeht, so gab es immer wieder Unterschiede zwischen den Ländern und den Jahrhunderten zwischen Kriegsgefangenen, zu Zwangsarbeit verurteilten Straftätern und Sklaven. In der Praxis werden die Bedingungen für die Betroffenen einerseits stark variieren (je nach Verfügbarkeit alternativer Arbeitskräfte) und andererseits weniger durch die Herkunft bestimmt sein.
Vielleicht ... Ich bin auf dieses Forum eher durch Zufall gestossen. Zur Geschichte habe Ich so eine Art Haß-LiebeBeziehung. Die Geschichtserzaehlung diente immer denen, die sie in Auftrag gaben. In den Schulen werden Millionen von Kindern manipuliert und indoktriniert. Sehen Sie sich mal alte Landkarten, d.h. von den 60ern, von Deutschland an. Da hatten die beiden Deutschländer ja ein ähnliches Verhältnis wie es heute noch zwischen den beiden Chinas, Republik und Volksrepublik, existiert.
Zum Beispiel bezeichnet die VR China die Besetzung von Tibet als Breifung eines Volkes aus der Sklaverei bzw. Leibeigenschaft.
 
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