Russische Aufrüstung bis 1917

sonthofen

Neues Mitglied
Hallo Forum,
man liest in allerlei Literatur, aber auch hier im Forum immer wieder, dass einer der Gründe für den Ausbruch des 1WK die Angst der Deutschen vor der russischen Aufrüstung gewesen sei. Also insbesondere die Planungen für Marine und Heer der Russen, die bis ca. 1917 laufen sollten.

Kann mir jemand sagen, was genau dahinter steckt? Was waren denn die Planungen für Heer und Flotte? Wieviele Dreadnoughts wollten die Russen bauen und wo stationieren? Um wieviel Mann sollte die Armee verstärkt werden? Ich finde dazu nichts..
Danke.
VG
 
Ich kann nicht mit Quellen oder Zahlenagaben dienen, allerdings ist zumindest für das Heer zu bedenken, dass das russische ohnhin das mit Abstand größte in Europa war.

MWn spielte bei diesen Überlegungen (so sie den eine Rolle für den Kriegsausbruch spielten) auch die Mobilisationsfähigkeit eine Rolle, besonders durch den fortschreitenden Ausbau des Eisenbahnnetzes. Der ganze Schlieffen-Plan basierte ja ua auf der Annahme, die russische Armee bräuchte recht lange zur Mobilisierung. Vielleicht ist es also auch sinnvoll, sich über diese Plänen zum Ausbau des Eisenbahnnetztes zu informieren.
 
Dazu habe ich mal was gelesen. Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, sollten die Eisenbahnlinien Richtung Westen, also bspweise zum Militärbezirk Warschau mit französischem Geld sogar 4-spurig ausgebaut werden!
 
man liest in allerlei Literatur, aber auch hier im Forum immer wieder, dass einer der Gründe für den Ausbruch des 1WK die Angst der Deutschen vor der russischen Aufrüstung gewesen sei.

Diese Befürchtung kann man für die Riezler-Tagebücher in Bezug auf Bethmann nachvollziehen und ebenso wird diese Sicht in der Moltke-Biographie durch Mombauer betont.

Insofern ging man deutscherseits - vor allem von Moltke - von einem "Präveniere" aus bei seinen eigenen Planungen im Juli 1914. Bethmann präferierte dagegen den "lokalisierten Krieg" an der europäischen Peripherie (Balkan)

Eine Reihe von Fragen und ebenso Antworten finden sich hier, vor allem bis 1914 und zu den - problematischen und unrealistischen - sozialen und politischen Voraussetzungen der russischen Planungen (vgl. z.B. #192ff)

http://www.geschichtsforum.de/f62/russland-1914-historische-voraussetzung-und-der-eintritt-den-ww1-48326/index6.html


Vielleicht hilft Dir weiter: „Das deutsche Kaiserreich aus der Sicht russischer Militärattachés 1990 – 1914“.

Katholische Universität Eichstätt – Ingolstadt.

Der verlinkte Beitrag von Sergeev ist lesenswert.:yes:

Allerdings teile ich nicht sein Resümee, da es zu fatalistisch ist. Auch wenn Zwänge vorhanden gewesen waren, es gab immer die Möglichkeit für einen Seitenausgang und KWII hatte beispielsweise versucht, einen zu beschreiten. Die Konsequenzen eines "Gesichtsverlustes" wären deutlich erträglicher gewesen im Vergleich zu dem, was dann kam:

"Die Büchse der Pandora war schon geöffnet, und nichts konnte mehr die Bewegung beider Reiche zur Kriegskatastrophe von 1914-1918 aufhalten"
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo Forum,
man liest in allerlei Literatur, aber auch hier im Forum immer wieder, dass einer der Gründe für den Ausbruch des 1WK die Angst der Deutschen vor der russischen Aufrüstung gewesen sei. Also insbesondere die Planungen für Marine und Heer der Russen, die bis ca. 1917 laufen sollten.
..
VG

Nur ganz grob und auf die Schnelle:
Nach der Überwindung des Beinahezusammenbruchs des russischen Staates durch die Revolution von 1905, erreichte Russland ein erstaunliches Wachstum von Wirtschaftskraft und Militärbudget welches international sehr beachtet wurde.
".. a spectacular upturn in its economy and rapid progress in rebuilding its armed forces. "
http://www3.nccu.edu.tw/~lorenzo/stevenson diplomacy in europe before 1914.pdf PDF-Seite 17 ... bezieht sich hier auf das Jahr 1912.
Wie Reinecke bereits anmerkte, war das russische Heer ohnehin zahlenmäßig das größte der großen Mächte.
Deren Wert jedoch war fraglich, da es aufgrund der geringen Siedlungsdichte (Weite der zu überwindenden Räume) und der geringen Transportfähigkeit schwer zu organisieren war.
In dieser Zeit ist die Transportfähigkeit zu Lande entscheidend durch den Ausbau des Eisenbahnnetzes bestimmt. (Soweit der technische Aspekt, der sich u.a. im Zentrum des Geschehens befindet.)
Ein entsprechendes russisches Aufbauprogramm sollte 1917 abgeschlossen sein. Dadurch würde dann ein Anwerfen der "russischen Dampfwalze" in einem Bruchteil der vorher benötigten Zeit möglich sein.
Vor diesem Hintergrund, so argumentiert Christopher Clark (Schlafwandler) war die russische Verhaltensweise in der Julikrise für das DR ein Prüfstein der Absichten Russlands. Denn wenn heute (1914) Russland bereits eine Konfrontation riskierte, was würde es in drei Jahren (1917) tun?
Überdies gab es auch Erwartungen, bzw. Befürchtungen, Russland könne eine mit den USA vergleichbare wirtschaftliche Entwicklung nehmen.
Insgesamt ging man tendenziell und in unterschiedlichen Ausprägungen von einem dramatischen künftigen Erstarken Russlands aus.
(auch wenn das in der Rückschau, gemilde gesagt, erstaunt. Das bleibt mir ein Rätsel, aber es war wohl so.)
(siehe „The Perception of Power: Russia in the Pre-1914 Balance - William C. Wohlforth“ ...Danke nochmal an silesia für den Hinweis)

Daher wäre es naheliegend anzunehmen, dass die Auseinandersetzung mit der feindlichen Macht Russland durch das DR als Vorbeugung („Präveniere „ wie Thane sagt) wünschenswert erscheinen konnte oder gar musste.
...besser heute als morgen.
Aber die Sache ist ziemlich vertrackt.
Was von Russland in Hinsicht der wirtschaftlichen Entwicklung erwartet wurde, befand sich im DR bereits in vollem Schwung.
Zudem hatte nach Wohlforth die Wette auf Russland im DR den niedrigsten Kurs, wenn man von Russland selbst absieht.
Und schaut man sich die internationalen Steigerungsraten der Rüstungsausgaben an, legt das DR 1912-1914 die deutlich steilste Kurve von allen Großmächten hin (Stevenson – Armaments and the Coming of the War - fig.3)).
Man hätte also in dieser Hinsicht von Seiten des DR durchaus zuversichtlich und entspannt sein können.
Blöderweise aber hat dieses nur noch einen Verbündeten (K.u. K.), dessen morbider Geruch an den „kranken Mann am Bosporus“ erinnert und dergestalt Begehrlichkeiten lockt.
Das könnte man auch noch betrachten, ebenso wie den, nun nicht mehr nur schleichenden, Niedergang des Adels,
den rasend schnellen Aufstieg der Waffentechnik, .. und was nicht alles.
dass einer der Gründe für den Ausbruch des 1WK die Angst der Deutschen vor der russischen Aufrüstung gewesen sei.
Es ist mE „einer der Gründe“.
Was ich nicht zusammenbringe: wie bedeutend war der Grund?
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich denke, in Berlin hat man die Programme in Russland mit den eigenen Erfahrungen verknüpft und daraus eine größere Aufrüstung gemacht als sie tatsächlich möglich gewesen wäre.

Der Bau der Transsib hat einige Jahre lang knapp 40% der Rohstahlerzeugung Russlands verschlungen. Außer in Petersburg und Moskau war die Industralisierung der Schwerindustrie noch in den Kinderschuhen. Die wirtschaftlich günstigen Voraussetzungen für einen Ausbau der militärischen Produktion in Polen wurden als politisch zu unsicher eingeschätzt.

Zudem war das russische Militär schlechter geführt als z.B. das deutsche. Oberbefehlshaber und Kriegsminister hatten unterschiedliche Vorstellungen und kannten die Pläne des jeweils anderen gar nicht im Detail. Bei der Rüstung wurde leichte Geschütze für die Feldtruppen und schwere Geschütze für Festungen vorgesehen und der Munitionsbedarf deutlich unterschätzt. Ich sehe nicht, dass drei Jahre mehr Rüstung hier grundsätzliches geändert hätten. Strukturelle Probleme, wie z.B. die starke Trennung zwischen armen Mannschaften, bürgerlichen niederen Offizieren und den adligen höheren Offizieren, wurden nicht als solche erkannt, hätten also auch 1917 unverändert fortbestanden.

Gerade mit der Heeresvermehrung 1913 dürften deutsche Politiker und Militärs davon ausgegangen sein, dass der Vorteil (der ja erst durch stärkere Rekrutierung mehrerer Jahrgänge aufgebaut werden musste) nur eine begrenzte Zeit wirksam sein dürfte.
 
Ist der Aufsatz (2014) von Levy, The sources of preventive logic in German decision-making in 1914, aus der Publikation von Levy/Vasquez bekannt?

Dort ist einiges zur Wahrnehmung der russischen Aufrüstung und der "key obsession" (Herwig) enthalten, insbesondere die Folgen einer weiteren "Erosion" des Schlieffen-Planes.
 
Ich würde gerne das hier noch einmal aufgreifen:

Der Bau der Transsib hat einige Jahre lang knapp 40% der Rohstahlerzeugung Russlands verschlungen. Außer in Petersburg und Moskau war die Industralisierung der Schwerindustrie noch in den Kinderschuhen. Die wirtschaftlich günstigen Voraussetzungen für einen Ausbau der militärischen Produktion in Polen wurden als politisch zu unsicher eingeschätzt.

Zudem war das russische Militär schlechter geführt als z.B. das deutsche. Oberbefehlshaber und Kriegsminister hatten unterschiedliche Vorstellungen und kannten die Pläne des jeweils anderen gar nicht im Detail. Bei der Rüstung wurde leichte Geschütze für die Feldtruppen und schwere Geschütze für Festungen vorgesehen und der Munitionsbedarf deutlich unterschätzt. Ich sehe nicht, dass drei Jahre mehr Rüstung hier grundsätzliches geändert hätten. Strukturelle Probleme, wie z.B. die starke Trennung zwischen armen Mannschaften, bürgerlichen niederen Offizieren und den adligen höheren Offizieren, wurden nicht als solche erkannt, hätten also auch 1917 unverändert fortbestanden.

Gerade mit der Heeresvermehrung 1913 dürften deutsche Politiker und Militärs davon ausgegangen sein, dass der Vorteil (der ja erst durch stärkere Rekrutierung mehrerer Jahrgänge aufgebaut werden musste) nur eine begrenzte Zeit wirksam sein dürfte.

Ich würde mich in diese Zusammenhang mal etwas aus dem Fenster lehnen und behaupten wollen, dass die Heeresvermehrung Russlands, wenn denn das Eisenbahnnetz ein Stück weit mitgewachsen wäre durchaus eine für die Deutsche Seite gravierende Komponente hätte entwickeln können und zwar dann, wenn der Ausbau der russischen Eisenbahnkapazitäten hinreichend gewesen wäre neben einem Aufmarsch gegen Ostpreußen und die galizische Front noch einige Divisionen schnell in Richtung Lodz zu verlegen. Denn in dem Fall wären die Russen bei gegebenem Flankenschutz wohl zusätzlich in der Lage gewesen das oberschlesische Industrierevier (immerhin 20% der deutschen Steinkohleproduktion) unmittelbar und mittelbar auch Breslau zu bedrohen und gegebenenfalls über die Oder zu gehen.
In diesem Fall, wäre wohl der modifizierte Schlieffenplan mit derartig dünnen Kräften im Osten nicht mehr tragbar gewesen (persönliche Einschätzung).

Die Einschätzung, dass die erhöhte Anzahl an Truppen wohl eher nicht als übergroßes Problem gesehen worden sein dürfte, teile ich.
Demgegenüber würde ich die russischen Eisenbahn und Telegraphen/Telefon-Verbindungen und auch den zu antizipierenden Russischen Umgang mit der aufkommenden Fliegerei von deutscher Seite her als einen gewichtigen Faktor einschätzen, gerade, da man um die bisherigen koordinierungsschwierigkeiten des russischen Heeres ganz gut im Bilde war.

Insofern würde mich brennend interessieren ob im Zuge der letzten russischen Heeresanpassung im Besonderen noch konkrete Schritte zur Verbesserung des Fernmeldewesens und der Luftaufklärung vorgesehen waren (das die Wichtigkeit und das Potential von beidem von russischer Seite her tendenziell unterschätzt wurde und der Umgang mit dem vorhandenen Material eher "schlampig" war, belegen uns, sicherlich das Zustandekommen, der Verlauf und das Ergebnis der Schlacht von Tannenberg).
Je nach Antizipation, müssten diese "weichen Faktoren" Moltke, Falkenhayn und Komplizen eigentlich deutlich größeres Kopfzerbrechen bereitet haben als die Anzahl der russischen Truppen.
 
Hi, es gab eine Rehe von Problemen, die in diesem Thread beleuchtet worden sind. Im #32 wird auf die zentrale Dimension der Kriegsführung im Jahr 1914 eingegangen. Der dezentralen Mobilisierung in den Tiefen Russlands und dem schnellen !!!!! Transport an die Front. So die Erwartung Frankreichs.

Dieses kann man auch sehr gut an der Planung der eisenbahngestützten Mobilisierung auf französischer Seite sehen (vgl. Bourachot: Marshall Joffre...)
 
Hi, es gab eine Rehe von Problemen, die in diesem Thread beleuchtet worden sind. Im #32 wird auf die zentrale Dimension der Kriegsführung im Jahr 1914 eingegangen. Der dezentralen Mobilisierung in den Tiefen Russlands und dem schnellen !!!!! Transport an die Front. So die Erwartung Frankreichs.

Dieses kann man auch sehr gut an der Planung der eisenbahngestützten Mobilisierung auf französischer Seite sehen (vgl. Bourachot: Marshall Joffre...)

Zunächst einmal danke ich recht herzlich, denn das klärt die Problematik des Eisenbahnwesens in Russland im Bezug auf die Mobilisation von meinen Standpunkt her hinreichend. Da ich in dem anderen Threat auf Grund mangelnder Schreibrechte nicht positiv werten kann, tue ich das an dieser Stelle.

Es ist also folglich auf Grund der dezentraleren Mobilisierung und der Rückverlegung der Truppenstandorte von der Grenze weg auch bei einem stärker ausgebauten Eisenbahnsystem nicht unbedingt von einer görßeren Kapazität an Truppen auszugehen gewesen, weil auch mehr Truppen aus weiter entfernten Standorten in die Aufmarschräume verlegt werden mussten.

Was für mich aber nach wie vor von Interesse Bleibt ist die Frage nach der Fernaufklärung und den Kommunikationsmöglichkeiten der russischen Truppen.

Im Hinblick auf den modifizierten Schlieffenplan und die damit verbundene Dislozierung der 8. Armee nach Ostpreußen, wurde von Seiten des Generalstabs bei diesem Kräfteverhältnis offensichtlich mit Kommunikations- und Aufklärungsschwierigkeiten der Russen gerechnet, denn wenn man davon ausgegangen wäre, dass die Russen die deutsche Truppenpräsenz im Osten schnell richtig einschätzen hätten und ein gleichzeitiges Vorgehen von Njemen- und Narewarmee gegen Ostpreußen dauber hätten koordinieren können, hätte die 8. Armee an ihrem Standort süd-östlich selbst durch die masurischen Seen eingeengt wie auf dem Präsentierteller gelegen.
Hinhaltender Widerstand wäre dann ohne ziemlich hohes Risiko die Existenz der 8. Armee für sich genommen infrage zu stellen, bei der geringen Truppenstärke kaum noch möglich gewesen, jedenfalls nicht in Ostpreußen.

Das man im Generalstab den Fortbestand der 8. Armee als wichtig veranschlagte und die Möglichkeit von dessen realer Gefährdung durchaus wahrnahm, dürfte sich in Moltkes Instruktion gegenüber Prittwitz die Armee um jeden Preis zu erhalten, nötigenfalls auch Ostpreußen zu räumen, im allernötigsten Fall auch hinter die Weichsel zurück zu gehen, sich aber in keinem Fall auf Königsberg zurück zu ziehen, deutlich genug nierderschlagen.


Daher halte ich es für die Aufrechterhaltung der deutschen militärischen Planungen für eine nicht zu unterschätzende Größe, wie viel man der russischen Seite im Zuge der russischen Heeresreform im Bereich Aufklärung und Kommunikation zutraute.

Wenn man nun hier Tannenberg und die fatale Fehlbeurteilung Rennenkampfs hinsichtlich Pritwitzens Rückzug aus Gumbinnen und die mangelnde Fähigkeit der Russen, diesen Irrtum an zentaler Stelle rechtzeitig zu erkennen und Rennenkampf anzuweisen, weiter zu marschieren um der in Schwierigkeiten steckenden Narew-Armee sofort zur Hilfe zu kommen, anführte, wäre das sicherlich als Argumentationsgrundlage eine unzulässige ex-post-Dastellung.

Dennoch musste die Dislozierung der 8. Armee und deren nummerische Stärke von entscheidenden Problemen der Russen in diesen Bereichen ausgehen, sofern man nicht bereit war die gesammte Armee für einen Zeitgewinn nötigenfalls zu opfern. Bei sauber koordiniertem, gleichzeitigen Angriff von russischer Seite (und mit einem zweigeteilten Angriff auf die in Ostpreußen, die masurischen Seen umfassend rechnete man ja, bzw. man provozierte ihn durch diese Dislozierung geradezu), wäre die Verwicklung in eine Schlacht wohl ein übergroßes Risiko gewesen, zumal die Russen mit 1-2 vorgeschickten Kavalleriedivisionen, wenn sie gewusst hätten, dass dort kein weiterer ernsthafter Widerstand zu erwarten gewesen wäre sehr leicht die Bahnverbindungen nach Westpreußen und damit die Rückzugs- und Nachschubwegen hätten kappen können.

Mir ist klar, dass da jetzt gerade eine ganze Menge Konjunktiv drinn steckt, nur bin ich der Meinung, dass, wenn eine entscheidende Verbesserung der russischen Aufklärungs- und Koordinationsfähigkeit des russischen Heeres erwartet worden wäre, sich das in einem anderen Aufmarsch der nach dem Osten zu dislozierenden Kräfte hätte niederschlagen müssen und zwar der Gestalt, das:

a) Mehr Kräfte für den Osten benötigt worden wären, die dann naturgemäß auf dem ohnehin neuralgischen Punkt von Moltkes rechtem Flügel oder möglicherweise in der Scharnierstellung in Lothringen gefehlt hätten.
b) Man dabei hätte bleiben können die identische Anzahl von Truppen in Ostpreußen aufmarschieren zu lassen. In diesem Fall hätte man dem kommandierenden General der 8. Armee aber die unbedingte Weisung geben müssen, kein größeres Gefecht zu provozieren und sich, sobald man die russischen Truppen nach Ostpreußen hineingelockt hat dem Kampf zu entziehen und auf Graudenz oder direkt hinter die Weichsel zurückfallen zu lassen.
c) Man hätte dann noch die Option gehabt Ostpreußen von vorn herein aufzugeben und die Truppen hinter der Weichsel oder unmittelbar an die Weichsel angelehnt etwa bei Graudenz in Stellung zu bringen, was aber die Gefahr mit sich gebracht hätte, dass die Russen Ostpreußen relativ schnell links, oder in dem Fall rechts liegen lassen und schneller in der Lage sind in neuralgischere Regionen vorzustoßen.

So weit jedenfalls meine persönliche unqualifizierte Meinung.


Demnach halte ich die Frage, in wie weit man von deutscher Seite her über die russischen Armeereformen beunruhigt war und in wie weit dies geeignet gewesen wäre die Planungen des Generalstabs und dessen Haltung in Bezug auf die Erwägung eines "Präventivkrieg" zu beeinflussen, auch unter Prämisse der Negierung eines entscheidend vorteilhaften Impacts, des ausgebauten Eisenbahnsystems auf russischer Seite, für berechtigt.
Zumindest von meinem Standpunkt her, da ich über die deutsche Einschätzung zu etwaigen Fortschritten der Aufklärungs- und Kommunikationsfähigkeit des russischen Heeres absolut nicht im Bilde bin.
 
Ich würde mich in diese Zusammenhang mal etwas aus dem Fenster lehnen und behaupten wollen, dass die Heeresvermehrung Russlands, wenn denn das Eisenbahnnetz ein Stück weit mitgewachsen wäre durchaus eine für die Deutsche Seite gravierende Komponente hätte entwickeln können und zwar dann, wenn der Ausbau der russischen Eisenbahnkapazitäten hinreichend gewesen wäre neben einem Aufmarsch gegen Ostpreußen und die galizische Front noch einige Divisionen schnell in Richtung Lodz zu verlegen.
Aber woher sollten die Ressourcen kommen? Die russische Armee konnte so ja schon nur ca. 40% der des Potentials an Wehrpflichtigen ausbilden. Mit mehr Geld alleine (was die Regierung aber gar nicht hatte) hätte zwar der Sold bezahlt werden können, aber der Mangel an Offizieren und Ausrüstung wären geblieben.
Die Verbesserung des Eisenbahnnetzes war ebenfalls nicht einfach. So misstrauten die russischen Militärs den Polen und der Vorsprung Kongreßpolens nach Westen ließ eine Umfassung aus drei Richtungen besorgen. Deswegen wurde eine rückwärtige Stationierung bevorzugt.
Einige Strecken hatten zwar internationale Bedeutung, litten aber in weiten Teilen am dünn besiedelten Land, welches Investitionen in mehr und bessere Infrastruktur mit privatem Kapital uninteressant machte. Eine Strecke für internationale Schnellzüge war für militärische Transporte in Kriegszeiten nicht gut vorbereitet.
Dazu kommt die Trennung zwischen Breitspur und Normalspur, was die Verschiebung russischen Fahrzeugmaterials nach Polen ausschloß.
Diese Mängel in der Infrastruktur führten dann ja auch dazu, dass die Eisenbahnstrecken oft von marschierenden Soldaten genutzt werden mussten.

Ich bezweifele auch, dass mehr Menschen und Material überhaupt passend mobilisierbar waren. Selbst der Zeitvorteil der Julikrise vermochte das russische Problem nur zu mildern, dennoch waren die kämpfenden Armeen Ende August 1914 ja noch unvollständig.
 
@Slowac

Der Gedankengang hinsichtlich des Eisenbahnnetzes ist nach dem Hinweis von @thanepower von meiner Seite her vom Tisch.
Mir ging es dabei einfach vorwiegend um die Überlegung, dass bei sonst identischer Dislozierung im Vergleich zum tatsächlichen Weltkriegsaufmarsch die Verlegung von 3-4 Divisionen in den Raum Lodz oder in Richtung Tschenstochau dazu geeignet gewesen wären die gesamte deutsche Planung im Osten reichlich zu durchkreuzen, weil sie im wirtschaftlich wichtigen Oberschlesien eben massiven Schaden hätten anrichten können, Kräfte um das Gelände wirksam zu decken gab es von einer Divison und ein bisschen Landwehr abgesehen ja keine.

Mein Fehler dabei war, dass ich als ich das geschrieben hatte noch nicht im Bilde über die Rückverlegung der russischen Truppenstandorte war und deswegen fälschlicherweise von einem höheren Anteil an Truppen in Russisch-Polen selbst ausging.
Würden entsprechende Kontingente im Raum Warschau zur Verfügung gestanden haben, wäre es ohne Mehrbelastung des Schienennetzes in Ostpolen, dem Baltikum oder der Ukraine ja möglich gewesen einen Teil dieser Truppen westlich vor zu schieben, während der nachrückende Kontingente in Richtung Narew umgeleitet werden.

Das die Russen ihre Mobilisierung mit Rücksicht auf mögliche Stürungen der Zentralmächte zwangsläufig in den etwas zurückliegenden Raum verlagern mussten war mir klar, hätte der Möglichkeit aber keinen Abbruch getan hätten sich größere Teile des Friedensheeres noch in Polen befunden.

Insofern wie gesagt, mein Fehler und als Schnapsidee vom Tisch.
Ich danke trotdem für die Mühe:)
 
Mir ging es dabei einfach vorwiegend um die Überlegung, dass bei sonst identischer Dislozierung im Vergleich zum tatsächlichen Weltkriegsaufmarsch die Verlegung von 3-4 Divisionen in den Raum Lodz oder in Richtung Tschenstochau dazu geeignet gewesen wären die gesamte deutsche Planung im Osten reichlich zu durchkreuzen, weil sie im wirtschaftlich wichtigen Oberschlesien eben massiven Schaden hätten anrichten können, Kräfte um das Gelände wirksam zu decken gab es von einer Divison und ein bisschen Landwehr abgesehen ja keine.
Abgesehen davon, dass bei solchen Überlegungen irgendwann die k.u.k.-Truppen eine Rolle spielen, die russischen Truppen aus der Grenzregion wurden nach der Kriegserklärung erst einmal abgezogen.
Die deutschen Truppen nutzen die ersten Tage bis zur vollständigen Mobilisierung zur Abschirmung des schlesischen Industriegebiets bevor sie an die Westfront fuhren. Ich habe keine Zweifel daran, dass 3-4 russische Divisionen in Lodz daran nicht viel geändert hätten. Denn die Pläne für die Westfront waren zeitkritisch, in Schlesien hätten also Landwehr- und Reservetruppen die Stellung halten müssen, eventuell wäre auch die achte Armee anders disloziert worden.
Die deutschen Pläne waren starr, die Transportkapazitäten auf deutschem Boden aber ausreichend für die schnelle Verlagerung.

Mich wunderte schon immer die geplante Verlagerung von Truppen der Westfront nach Ostpreußen, wo doch eh weitere Truppen aufgestellt wurden. Offenbar waren die Qualität des fraglichen Armeekorps und die mögliche Störung der Mobilisierungspläne wichtiger als die benötigten Transportkapazitäten.
 
Die deutschen Truppen nutzen die ersten Tage bis zur vollständigen Mobilisierung zur Abschirmung des schlesischen Industriegebiets bevor sie an die Westfront fuhren. Ich habe keine Zweifel daran, dass 3-4 russische Divisionen in Lodz daran nicht viel geändert hätten. Denn die Pläne für die Westfront waren zeitkritisch, in Schlesien hätten also Landwehr- und Reservetruppen die Stellung halten müssen, eventuell wäre auch die achte Armee anders disloziert worden.
Und genau darum ging es mir. Eine andere Verteilung oder die Anwesenheit, möglicherweise nur geringfügiger zusätzlicher Kräfte in Westpolen, wäre möglicherweise dazu geeignet gewesen, die deutsche Seite dazu zu zwingen entweder weitere Truppen für den Osten abzustellen oder den Aufmarsch ost, sprich die Dislozierung der 8. Armee zu verändern, was dann aber mit der Preisgabe eigener Gebiete etc. einheregangen wäre.
Das hätte der Krieg im Osten auf eine völlig andere, für Deutschland möglicherweise ungünstigere Grundlage stellen können, wenn es durchführbar gewesen wäre.
Es ging mit ja nicht um fiktive Szenarien "wie gewinnt Russland den Weltkrieg", sondern um die Fragestellung, was Moltke und Konsorten von den Umstrukturierungen im russischen Heer realistisch erwarten konnten, was sie tatsächlich erwarteten und ob das eine Modifikation der Aufmarschpläne für die nähere Zukunft hätte erzwingen können.

Im Bereich Eisenbahn, wie gesagt mittlerweile geklärt, das Gedankenspiel kann dann getrost in den Schredder.


Mich wunderte schon immer die geplante Verlagerung von Truppen der Westfront nach Ostpreußen, wo doch eh weitere Truppen aufgestellt wurden. Offenbar waren die Qualität des fraglichen Armeekorps und die mögliche Störung der Mobilisierungspläne wichtiger als die benötigten Transportkapazitäten.

Je nach der Zusammensetzung der Truppen würde mich das weniger wundern. Wenn ich das richtig im Kopf habe versuchte man es aus offensichtlichen Gründen tunlichst zu vermeiden Elsässische und Lothringische Kader an der Westfront einzusetzen, sofern wir jetzt nicht völlig aneinander vorbei reden.
 
Demnach halte ich die Frage, in wie weit man von deutscher Seite her über die russischen Armeereformen beunruhigt war und in wie weit dies geeignet gewesen wäre die Planungen des Generalstabs und dessen Haltung in Bezug auf die Erwägung eines "Präventivkrieg" zu beeinflussen, auch unter Prämisse der Negierung eines entscheidend vorteilhaften Impacts, des ausgebauten Eisenbahnsystems auf russischer Seite, für berechtigt.
Zumindest von meinem Standpunkt her, da ich über die deutsche Einschätzung zu etwaigen Fortschritten der Aufklärungs- und Kommunikationsfähigkeit des russischen Heeres absolut nicht im Bilde bin.

Die Frage der Berechtigung hat dabei eine objektive und eine subjektive Seite. Moltke (vgl. Mombauer: Moltke) und Bethmann (vgl. Riezler: Tagebücher) waren persönlichkeits- und situativ bedingt in einer "depressiven Stimmung", die die Gefahr der russischen "Dampfwalze" (Steamroller) subjektiv überbetont hat.

Unabhängig davon, dass Nikolas I auf Drängen von Sukhomlinov (vgl. Link zu Rich) im März 1913 das "Große Programm " initiert hat. Das gesamte Programm umfaßte bemerkenswerte 433 Millionen Rubel und konzentrierte sich auf 4 Felder:
- 500.000 zusätzlich söldaten
- Reorganisation der Truppenstruktur mit dem Ziel einer schneller Mobilisierung
- eine deutliche Verstärkung vor allem der schweren Artillerie mit dem Ziel mit deutschen Korps gleich zu ziehen
- eine deutliche Investition in die russische Luftwaffe (vgl. Vitarbo)
In diesem Sinne ist das Ergebnis der Studie von Vitarbo:

"This dissertation addresses the development of military aviation in the period 1908-1914 as a case study through which to explore the relationship of modernization and Russian Imperial officer culture. Utilizing newly available archival material, army reports, the military and popular press, published tracts, and comparative literature, it explores the response to aviation within the tsarist military community in the realm of hopes and fears, institutional adaptations, the projects drafted to tap the power of the airplane, the politics of command, the policies of recruitment and training that were to build a cadre of aviators, and the rituals that paid homage to this revolutionary new weapon.

In contrast to a historiography which generally portrays aviation as incompatible with a prevailing military culture of backwardness, this dissertation paints a far more complex and dynamic picture. It argues that numerous officers recognized aviation as emblematic of the dilemmas of modernization. In their eyes, the airplane presented both a serious challenge and a real opportunity; it exposed the limitations of Russia''s economic, technological, and infrastructural development while simultaneously offering a way to overcome them; it provided a means to assert Russia''s development, pride, and place as a great European power while also heightening fears of the penalties for failure.

This study thus demonstrates that aviation offered a potent and contested symbol of definitions and visions of modernization by raising a series of pressing questions: how would the airplane be most effectively developed as a weapon? How would an ethos of service for the new cadre of military aviators be articulated and inculcated? Who would retain ultimate jurisdiction and direction over such processes? This study illustrates further how disparate responses to these questions served to transform tsarist officer culture. While the concept of "modernization" remained framed around familiar binaries, aviation recast and infused with new meaning juxtapositions of Russia and the West, imitation and contamination, the imperatives of progress and the legacies of backwardness. In turn, aviation helped to remold prevailing paradigms of hierarchy, authority, deference, and duty.

This dissertation concludes that the tsarist officer community ultimately offered unique opportunities to cultivate a culture of military aviation and thereby to master the challenge of modernization in a uniquely Russian, an Imperial Russian, manner."


https://elibrary.ru/item.asp?id=5474699

Zu Beginn des Krieges zählte die russische Luftwaffe ca. 244 Flugzeuge (Manning, S. 233). Dabei wurde durch den ersten Balkan Krieg (1912-13) die Bedeutung einer Luftwaffe deutlich unterstrichen und verstärkte die Notwendigkeit eines Ausbaus.

Die Qualität der Aufklärung zu Beginn des WW1 auf russischer Seite wurde sehr wesentlich durch Transportprobleme beeinträchtigt. Die Ohren und Augen der Armee, die Kosaken, wurden erst relativ spät an die Westfront verladen und so fehlte dem Oberbefehlshaber gegenüber der Deutschen 8. Armee in Ostpreußen die notwendige operative Aufklärung.

Insgesamt, so schließt sich Stone Showalter an, ist die russische Armee differenziert zu bewerten und sie ging nach 1913 daran, ihre deutlichen Defizite abzubauen. Und sie wäre in 1917 sicherlich militärisch besser aufgestellt gewesen als in 1914. In 1914 war sie nur bedingt fähig, einen Krieg zu führen.

D. Stone:
"As Dennis Showalter's conclusion rightly remarks, one of the clear lessons of this volume is that the Russian military, contrary to its press, was competent. It recognized problems and attempted to deal with them in a rational and systematic way. Given that, evolutionary reform is necessarily constant, as it is in any military. The issue of reform in the tsar's army thus becomes simply the history of the tsar's army, a title that would have worked equally well for this volume."

https://journals.openedition.org/pipss/434


Menning, Bruce W. (1992): Bayonets before bullets. The Imperial Russian Army; 1861 - 1914. Bloomington: Indiana Univ. Pr
Rich; David A. (2008):Russia. In: Richard F. Hamilton und Holger H. Herwig (Hg.): The origins of World War I.1a ed. Cambridge, New York: Cambridge University Press, S. 188–226.
https://books.google.de/books?id=2EyJY8uE4WYC&pg=PA1&dq=Hamilton;+Herwig;+Origins&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiewKeE4snfAhVQblAKHTvyBLUQ6AEIKDAA#v=onepage&q=Hamilton; Herwig; Origins&f=false
van der Schimmelpenninck Oye, David; Menning, Bruce (Hg.) (2011): Reforming the Tsar's army. Military innovation in Imperial Russia from Peter the Great to the Revolution. Cambridge: Cambridge University Press
http://assets.cambridge.org/97805218/19886/sample/9780521819886ws.pdf
 
Und genau darum ging es mir. Eine andere Verteilung oder die Anwesenheit, möglicherweise nur geringfügiger zusätzlicher Kräfte in Westpolen, wäre möglicherweise dazu geeignet gewesen, die deutsche Seite dazu zu zwingen entweder weitere Truppen für den Osten abzustellen oder den Aufmarsch ost, sprich die Dislozierung der 8. Armee zu verändern, was dann aber mit der Preisgabe eigener Gebiete etc. einheregangen wäre.
Ich glaube, Du hast eine falsche Vorstellung der im August 1914 verfügbaren deutschen Truppen. Neben den für die Westfront vorgesehenen 7 Armeen und der 8. Armee in Ostpreußen (jeweils schon um etliche Reservekorps verstärkt) kamen ein Korps in Schleswig-Holstein (gegen britische Aktionen gerichtet) und mehrere Reservekorps und Reservedivisionen, die zwar teilweise im Westen aufgestellt wurden, aber nicht Bestandteil der kritischen Operationen im Westen waren. Diese Truppen hätten im Laufe des August auch in Schlesien ihre Truppen sammeln können und dabei einige russische Divisionen neutralisieren können.
 
Ich habe keine Zweifel daran, dass 3-4 russische Divisionen in Lodz daran nicht viel geändert hätten.
...aber wo hätten die sich aufhalten sollen? Die am weitesten westlich vorgeschobene Position des russ. Militärs vor und im Ersten Weltkrieg war das unvollendete Festungsdreieck*) Warschau-Modlin-Zegrze an der Weichsel und Narewmündung in die Weichsel. Die Gegend von Warschau/Modlin über Lodz zur poln.-dt. Grenze war quasi Glacis, Vorfeld (und eher wenig verkehrstechnisch vorbereitet)

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*) die defensive Aufstellung des russ. Militärs Ende des 19./Anfang des 20.Jhs. war die zurückgezogene Festungskette der ehemaligen poln.-russ. Grenze (u.a. die große Festung Brest-Litowsk), sodann die Eisenbahnlinie und Festungskette entlang de Narew (Osowiecz bis Zegrze) und das besagte Festungsdreieck Warschau-Modlin-Zegrze. Zu erwähnen ist, dass Unstimmigkeiten in der russ. Heeresführung wie so oft großartig dimensionierte Ausbaupläne hemmten (man erinnere sich, dass Port Arthur nur eine Baustelle war, weil der Zar "keine Millionen Rubel mehr im Boden verbuddeln wollte"...) So war nur der Brückenkopf Zegrze stark befestigt, Modlin wurde 1908 zur Festung erster Klasse (moderne Fortgruppen, Befestigungsgruppen, Stahlbeton, Panzerkuppeln etc), Warschau wurde aufgelassen (Sprengungen in den Forts) und dann 1914 hektisch neu, aber zu wenig fortifiziert) - - der stark befestigten Weichsel/Narewposition in gebührendem Abstand gegenüber befanden sich die Festungen des Kaiserreichs (Graudenz, Thorn, Posen etc) und die KuK Festungen (Krakau, Przemysl) ; übrigens auch beim deutschen und österreichischen Ausbau musste gespart werden (Thorn erhielt statt eines projektierten Fortgürtels nur ein einziges modernes Panzerfort)
 
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