Seilherstellung vor 40.000 Jahren

Ein weiterer Artikel zur Frage der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, die zur Werkzeugherstellung benötigt werden (und da soll es weniger Parallelitäten zur Entwicklung der Sprache geben, als vielmehr zur Wahrnehmung von Musik, wie man aus Tests schließen will):
Changes in Early Stone Age tool production have ‘musical’ ties – HeritageDaily – Heritage & Archaeology News


Neuroarchaeology: Language and tools in the brain
https://www.nature.com/articles/s41...humbehav/rss/current+(Nature+Human+Behaviour)


Die Arbeit ist auf der Uni-Seite noch wg. der Publikation unter Verschluss:
https://ueaeprints.uea.ac.uk/63255/
 
So in etwa passt auch diese Untersuchung hier ins Thema: Sesshaftigkeit ("staying longer at home") wird als eine Voraussetzung für Innovationen angesehen, als Schlüssel für das Verständnis von Entwicklungssprüngen in der Steinzeit.

Presse:
New study finds 'staying longer at home' was key to stone age technology change 60,000 years ago

Zur Publikation, PLOS.one, open access:
Technological variability at Sibudu Cave: The end of Howiesons Poort and reduced mobility strategies after 62,000 years ago
 
Ein weiterer Artikel zur Frage der Entwicklung kognitiver Fähigkeiten, die zur Werkzeugherstellung benötigt werden (und da soll es weniger Parallelitäten zur Entwicklung der Sprache geben, als vielmehr zur Wahrnehmung von Musik, wie man aus Tests schließen will):
Changes in Early Stone Age tool production have ‘musical’ ties – HeritageDaily – Heritage & Archaeology News
Neuroarchaeology: Language and tools in the brain
https://www.nature.com/articles/s41562-017-0114?utm_source=feedburner&utm_medium=feed&utm_campaign=Feed:+nathumbehav/rss/current+(Nature+Human+Behaviour)
Die Arbeit ist auf der Uni-Seite noch wg. der Publikation unter Verschluss:
https://ueaeprints.uea.ac.uk/63255/

Eine weitere Publikation kontra- „Technologie-Hypothese“ zum behaupteten Zusammenhang von Entwicklung der Sprache und Herstellung von Werkzeugen:

im open access der PLOS.one:
Speech, stone tool-making and the evolution of language

Abstract ~ DeepL

Die "technologische Hypothese" behauptet, dass die gestische Sprache in den frühen Homininen entwickelt wurde, um die kulturelle Übertragung der Fähigkeiten des Steinwerkzeugbaus zu ermöglichen, wobei die Sprache später als Antwort auf die komplexer werdenden Bearbeitungen von Steinen der Hominine erscheint.

Allerdings hat keine Studie zur Bearbeitung von Feuerstein die Effizienz des Sprechens allein (ohne Unterstützung durch Gesten) als Übertragungshilfe für Herstellung von Werkezeugen bewertet.

Hier zeigen wir, dass die allein von der Sprache angelernten Probanden in Steinwerkzeugbau-Experimenten im Vergleich zu den durch Gesten allein oder in voller Sprache" (Geste plus Sprache) unterdurchschnittlich abschneiden und auch weniger mit dem erhaltenen Unterricht zufrieden sind.

Die Ergebnisse weisen nach,

- dass Gestik wahrscheinlich als Lehrmittel für die frühesten Hominin-Werkzeugmacher vor der Sprache ausgewählt wurde;
- dass Sprache die Gestik als Werkzeugmacher-Lehrmittel in späteren Homininen nicht ersetzen konnte, was möglicherweise die funktionelle Beibehaltung der Gestik in der vollen Sprache des modernen Menschen erklären könnte;
- und dass Sprache sich aus Gründen entwickelt haben könnte, die nicht mit dem Werkzeugbau zusammenhängen.

Wir kommen zu dem Schluss, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich Sprache als Lehrmittel für die Werkzeugherstellung entwickelt hat, das der Geste überlegen ist, wie es die technologische Hypothese behauptet, und daher sollten alternative Ansichten in Betracht gezogen werden. Z.B. kann sich die Gestensprache entwickelt haben, um die Werkzeugherstellung in früheren Homininen zu ermöglichen, während die Sprache sich später als Reaktion auf den zunehmenden Handel und komplexere Inter- und Intergruppeninteraktionen in den Vorfahren des Mittelpleistozäns der Neandertaler und Homo sapiens herausgebildet haben könnte.
 
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