Günt(h)er v. Schwarzburg,dt. (Gegen-) Kg., * 1303 in Blankenburg/Thüringen (heute Ruine Greifenstein), † 14. Juni 1349 in Frankfurt am Main, = ebd., St. Bartholomäus (Dom). Nach dem Vorbild seines Vaters Heinrich VII., des Begründers der Blankenburger Linie des Hauses Schwarzburg, trat auch Gf. G. XXI. 1330 in den Dienst Ludwigs d. Bayern und erwarb Ansehen als Diplomat und Krieger. Trotz seiner schmalen territorialen Basis (Blankenburg und ein Viertel von Saalfeld), die G. um Arnstadt, Schlotheim und Frankenhausen erweiterte, stellte er sich der wittelsbach. Partei, die nach der Absage Eduards III. v. England und Friedrichs II. v. Meißen einen geeigneten Nachfolger für Ludwig d. Bayern suchte, als Kandidat zur Verfügung. Für G. votierten am 30. Jan. 1349 in Bestätigung des Ergebnisses einer Vorwahl am Neujahrstag Ebf. Heinrich v. Mainz, die Pfgf.en Rudolf II. und Ruprecht I., Gf. Ludwig v. Brandenburg sowie Hzg. Erich v. Sachsen-Lauenburg. Um die Ungültigkeit von Karls IV. Kgtm. zu demonstrieren, bestand G. auf einer förml. Feststellung der Thronvakanz und einer Mehrheitswahl unter Ausschaltung von Simonie. Seine Wahl am rechten Ort und ihre formale Korrektheit konnten jedoch nicht verhindern, daß die Diplomatie Karls IV. den Schwarzburger rasch von seinen wichtigsten Bundesgenossen isolierte. G. mußte, schwer erkrankt und militär. unterlegen, im Vertrag v. Eltville (26. Mai 1349) gegen angemessene finanzielle Entschädigung und Amnestie seiner Anhänger auf die Kg.swürde verzichten, so daß er künftig wieder als Gf. urkundete. An der Beisetzung des bereits im folgenden Monat Verstorbenen (Vermutungen über eine Vergiftung sind unbeweisbar) nahm Karl IV. teil.