zu 1: Was den Soldatenalltag betrifft, empfehle ich Buch und Film "Im Westen nichts neues." Ist zwar ein Roman und kein wissenschaftliches Buch, aber hier soll es sich ja wahrscheinlich um ein Schülerreferat halten und dafür gibt es schon einen guten Eindruck.
Hier noch ein paar Überlegungen:
- die Soldaten lagen sich ab Herbst 1941 im gefürchteten "Stellungskrieg" an der Westfront gegenüber, d. h. keiner Seite gelang es, die Front des Gegners zu durchbrechen. Dies bedeutete aber auch, dass die Soldaten monatelang, an ruhigeren Abschnitten der Front sogar jahrelang in diesen Stellungen wohnten.
- Sofern es nicht gut ausgebaute Festungen wie Verdun waren, handelte es sich bei den Stellungen um meist tief gestaffelte Schützengrabensysteme. Die Mannschaftsunterkünfte lagen etwas eingetieft zwischen diesen Gräben. Dabei handelte es sich um bunkerartige Räume, teils aus Beton, häufig aber in die Erde eingegraben und durch Balken gestützt.
- Einheiten, die in Reserve waren und auch die gesamten Generalstaboffiziere hatten es besser, sie machten Quartier in den Dörfern und Städten nahe der Front.
- Das Leben in den Schützengräben war wohl einerseits von Langeweile, andererseits von ständiger Gefahr geprägt. Auch wenn es häufig monatelang keine Großangriffe gab, so bestand doch ständig Lebensgefahr durch kleine Artillerieangriffe, Scharfschützen oder Patrouillen, die sich nachts in die gegnerischen Gräben schlichen.
- Die gespenstischsten Erfahrungen machten die Soldaten wohl vor Großangriffen. Es konnte dabei vorkommen, dass die Stellungen 24 Stunden von Artillerie beschossen wurden, während die Soldaten in den Unterständen saßen und nur abwarten konnten - in der Angst, dass eine Artilleriegranate einen Volltreffer in den Bunker landen könnten oder dass dessen Zugänge verschüttet wurden, was häufig vorkam.
- Auch sonst braucht nicht extra betont werden, dass das Frontleben alles andere als angenehm war. Die Verpflegung war karg, die Männer hatten abgesehen von Briefen nur Kontakt zu ihren Kameraden. Im Herbst und Winter waren die ebenen Gegenden besonders unwirtlich, in Flandern z.B. lebten die Soldaten dann buchstäblich im Schlamm.