1809 Aufstände und Freischärler in Südwestdeutschland

Wenn Du Dir das große Landeswappen anschaust, könnte da aber auch das Bindeschild flattern, wenn das nicht zu arg heilloser Verwirrung und vielleicht manchen Unannehmlichkeiten führen würde.
Datei:Grosses Landeswappen Baden-Wuerttemberg.png ? Wikipedia
Ganz rechts außen auf der Variante ist es ja zu sehen.:cool:

Weiß ich doch, aber ich kenne keinen Württemberger der jemals auf die Idee gekommen wäre das schwarz-rote Banner zu hissen. Doch halt, mein Junior, wenn er im Wohnheim meint, mal wieder Zoff anfangen zu müssen.
Wo? Bei den Vorderösterreichern in FiB.


Einer der Grenzverträge:
Tausch- und Epurations-Vertrag über Tuttlingen, u. a. Puncte zwischen dem Königreich Würtemberg und dem Großherzoghtum Baden (17.10.1806), in: documentArchiv.de [Hrsg.], URL: documentArchiv.de - Tausch- und Epurations-Vertrag über Tuttlingen, u. a. Puncte zwischen dem Königreich Würtemberg und dem Großherzoghtum Baden (17.10.1806), Stand: aktuelles Datum.
 
Interessant die ganzen Grenzverträge, hat eine ganze Ecke vom Breisgau zzu Württemberg gehört.

Auch aus documentarchiv.de, der Passus aus der 1819er württ. Verfassung:

§ 4 Der König ist das Haupt des Staates, vereinigt in sich alle Rechte der Staatsgewalt und übt sie unter den durch die Verfassung festgesetzten Bestimmungen aus.
Seine Person ist heilig und unverletzlich.

So ein kleines "Muckenseckele" mehr Demokratie als anderswo in deutschen Gauen haben wir halt doch erkämpft, wir Schwaben sind halt doch Kerle!:friends:
 
Der Hohentwiel war auch schon immer ein Stachel im Badner Land, auf den wollten die
Schwaben partout nicht verzichten.
Übrigens Repo, das heißt nicht Badenser sondern Badener ( die Umbennenung der Bewohner von Heilbronn und Frankfurt verkneife ich mir).
 
Der Hohentwiel war auch schon immer ein Stachel im Badner Land, auf den wollten die
Schwaben partout nicht verzichten.
Übrigens Repo, das heißt nicht Badenser sondern Badener ( die Umbennenung der Bewohner von Heilbronn und Frankfurt verkneife ich mir).

Wobei das die Altbadener komischerweise nicht kratzt.
Nur die Vorderösterreicher:grübel:

Der Hohentwiel ist ein Kristallisationspunkt württ. Selbstverständnisses, Konrad Widerholt!

Dass die Eingliederung nach Freiburg niemand weiter gejuckt hat ist ein Zeichen des unverkrampften Verhältnisses.
 
Der Aufstand des hessischen Obersten Emmerich am 24.06.1809 im Marburgischen - Jeromes Untertanen war offenbar ebenso unruhig wie die Süddeutschen (nach Pierer, Bd. 19, S. 126).


Das ist mir der Spur nach schon bekannt.
Aber, Stichwort Saarland, ist Linksrheinisch eigentlich etwas gegangen?
Oder war da alles glücklich und zufrieden?

Hier OT: Aber was ist eigentlich der Hintergrund der 1849er "Pfälzer Revolution?"
Freiheitskrieg gegen Bayern? Auffällig ist ja zumindest, dass die ländlichen Gebiete (Code Zivil vermutlich) wesentlich konservativer, eher "Revolutionsfeindlich", waren als Rechtsrheinisch.
Engels hat ja sie ja als gigantische Sauferei, quer durch die ganze Bevölkerung, gesehen.
 
Aber, Stichwort Saarland, ist Linksrheinisch eigentlich etwas gegangen? Oder war da alles glücklich und zufrieden?
Gern würde ich Dir zwecks Pflege der württembergisch-saarländischen Freundschaft ein paar tolle Kerls präsentieren, aber da ist nicht viel.:scheinheilig:
Max Braubach schreibt in der "Rheinischen Geschichte" (Bd. 2, S. 346), es habe 1809 "aufständische Bewegungen von zu Wehrdienst und Nationalgarde einberufenen jungen Männern" gegeben, und zwar im Trierer Teil des Saardepartements, die aber "rasch unterdrückt" werden konnten. Beim Fall Schill, so der Autor, regte sich weithin Mitleid, aber keine nationale Empörung.

Noch 1811, als Napoleon zum zweiten Male die Rheinlande besuchte, sind ihm "überall große Ovationen dargebracht worden", wobei "an der Aufrichtigkeit von Dankbarkeit und Bewunderung [...] kein Zweifel sein" kann (S. 340 f.). Charakteristisch war vielleicht die Haltung der 1801 in Trier gegründeten "Gesellschaft für nützliche Forschungen": Deren Gründer "wollten zwar, wie sie ausdrücklich betonten, Teutsche im Punkte der Literatur bleiben, dabei hatten sie aber nichts dagegen einzuwenden, in politischer Hinsicht jetzt Franken zu sein" (S. 341).

Vor allem die sich steigernden Konskriptionen - und Menschenverluste - waren es schließlich, die ab 1812 den Stimmungsumschwung herbeiführten. Im Übrigen wusste man Napoleons positive Seiten auch später noch zu würdigen (vgl. hierzu auch den interessanten Aufsatz Das Bild des Kaisers von Elias in: Baden und Württemberg im Zeitalter Napoleons, Band 2, S. 717-741).

Hier OT: Aber was ist eigentlich der Hintergrund der 1849er "Pfälzer Revolution?" Freiheitskrieg gegen Bayern?
Es begann als ein Verfassungskonflikt: Die Pfälzer standen auf dem Boden der demokratisch zustande gekommenen Frankfurter Reichsverfassung und wollten das "roll-back" König Maximilians nicht hinnehmen. Später trat man für eine staatliche Neubildung ein, d. h. für eine "aus der Pfalz, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau bestehende Republik" (Faber in: Rheinische Geschichte, aaO, S. 401).

Engels hat ja sie ja als gigantische Sauferei, quer durch die ganze Bevölkerung, gesehen.
Engels soll sich was schämen.
 
Es begann als ein Verfassungskonflikt: Die Pfälzer standen auf dem Boden der demokratisch zustande gekommenen Frankfurter Reichsverfassung und wollten das "roll-back" König Maximilians nicht hinnehmen. Später trat man für eine staatliche Neubildung ein, d. h. für eine "aus der Pfalz, Baden, Hessen-Darmstadt und Nassau bestehende Republik" (Faber in: Rheinische Geschichte, aaO, S. 401).

Na gut, aber die Reichsverfassung war doch noch sehr neu, also ein "roll back" würde ich schon aus Zeitgründen ausschließen.

Engels soll sich was schämen.
Wieso, er schildert die Sache doch recht anschaulich:
Die Herstellung der Kneipfreiheit war der erste revolutionäre Akt des pfälzischen Volks: Die ganze Pfalz verwandelte sich in eine große Schenke, und die Massen geistigen Trankes, die "im Namen des pfälzischen Volks" während dieser sechs Wochen verzehrt wurden, übersteigen alle Berechnung.
Ehrlich,
die Wogen der Sympathie für diese Art Revolution gehen hoch in meiner Seele.
 
Der Aufstand des hessischen Obersten Emmerich am 24.06.1809 im Marburgischen - Jeromes Untertanen war offenbar ebenso unruhig wie die Süddeutschen (nach Pierer, Bd. 19, S. 126).


Bereits zuvor hatte Major Wilhelm von Dörnberg ein Freikorps gegründet und war mit seinen Männern am 19. April 1809 auf Kassel maschiert. Von Dörnbergs Aufstand wurde aber vorzeitig bekannt, und er endete vor einem Erschießungskommando.
 
Bereits zuvor hatte Major Wilhelm von Dörnberg ein Freikorps gegründet und war mit seinen Männern am 19. April 1809 auf Kassel maschiert. Von Dörnbergs Aufstand wurde aber vorzeitig bekannt, und er endete vor einem Erschießungskommando.
Ich dachte er ging dann nach England und starb Jahrzehnte später in einem verhältnismäßig hohen Alter.
:confused:

Scorpio irritiert mich.
 
Bereits zuvor hatte Major Wilhelm von Dörnberg ein Freikorps gegründet und war mit seinen Männern am 19. April 1809 auf Kassel maschiert. Von Dörnbergs Aufstand wurde aber vorzeitig bekannt, und er endete vor einem Erschießungskommando.
Vielleicht meint Scorpio auch Emmerich und nicht Dörnberg. Aber nur seinen Beitrag gelesen, hätte ich wetten können, dass Scorpio meint, dass Dörnberg erschossen wurde.:confused:
 
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