Abitur Präsentation - Die deutschen Revolutionen im Vergleich --> ein paar fragen

die blockparteien konnten doch auch gegen die
SED stimmen- konnte der SED ja egal sein
, weil sie den führungsanspruch hatte oder?

Die DDR-Blockparteien sollten den Schein einer echten Demokratie wahren - sie wurden nur formell geschaffen, damit die SED nicht immer alleine dastand. Man konnte dann immer sagen, dass alle Parteien dahinter standen. Mehr als ein Feigenblatt war da nicht davor...:D Wie gesagt: sie stimmten in 99,9 % aller Fälle mit der SED - das Feigenblatt war de facto hauchdünn... :D:D
 
Zumindest Hiddensee hätte 1989 fast seinen Bürgermeister abgewählt. 44% der Wahlberechtigten haben seinen Namen durchgestrichen, was Aufwand erforderte.

Und da haben sie die Wahl nicht gefälscht, oder wie war das bei euch auf der Insel?
Ging das Ergebnis echt durch?


war die nationalversammlung also der reichstag? ich werd aus dem link nicht so richtig schlau...
Die Nationalversammlung war das Verfassungsgebende Parlament, bis es vom Reichstag abgelöst wurde. Die Nationalversammlung hatte aber mehr Befugnisse als der Reichstag, so bestimmte die Nationalversammlung z. B. den Reichspräsidenten provisorisch selbst, während er später direkt vom Volk gewählt wurde.


...bei einer räterepublik werden die delegierten der einzelnen räte
doch vom volk gewählt? wieso herrschte also angst
vor einer diktatur, welche vom rätesystem
ausgehen könnte?

danke und lg
votre

Man muß die sich Partei anschauen, die dahinter stand - das war sie KPD.
Es ist heute nicht mehr beweisbar, wie demokratisch es bei einem solchen Rätesystem zugegangen wäre, aber es ist abzunehmen, daß eine solche "Räterepublik" sich stark am sowjetischen System orientiert hätte, denn "cове́т" (sowjet) bedeutet ebenfalls nichts anderes als "Rat". (siehe: Sowjet ? Wikipedia )

Auch die Staaten nach sowjetrussischem Muster waren offiziell vom Volk gewählt - so auch die DDR, aber aus der Geschichte wissen wir heute, wie das in der Realität aussah.


Nein. 99 % stimmten für die Blockparteien, der Rest übrige (falls es so etwas überhaupt gab).
Nicht ganz, denn das würde ja bedeuten, daß es eine legale Opposition gab. Dem war aber nicht so.

Die "Nationale Front" besaß 100% aller Sitze in der Volkskammer, welche durch diese Scheinwahlen von angeblich 99,nochwas % der wahlberechtigten Bürger "gewählt" wurde.
Neben den 5 Parteien gab es noch die sogenannten "Masenorganisationen", die ebenfalls in der Volkskammer vertreten waren, so z. B. die FDJ, der FDGB, der Kulturbund usw., wobei die Abgeordneten der "Massenorganisationen" zusätzlich meist noch Mitglied der SED waren, sodaß die Mehrheit der SED inoffiziell auch dann nicht gefährdet war, wenn die 4 Blockparteien von der SED abfielen. Das wurde dann während der friedlichen Revolution tatsächlich relevant.

die blockparteien waren ja teil der nationalen front oder?
ja, alle zugelassenen Kandidaten waren Kandidaten der "Nationalen Front". Übrigens stand auf den Wahlzetteln, die ich noch in die Urne steckte, noch nicht einmal, welcher Kandidat für welche Partei oder Organisation antrat, sondern nur eine Reihe von Namen - mehr nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:
danke!
mich würde interessieren wie so eine wahl in der DDR ablief..waw konnte man ankreuzen auf dem wahlzettel; welche möglichkeiten gab es?

lg votre
 
noch eine weitere frage zur DDR:

ab wann bekam die DDR das system des kapitalismus "übergstülpt"?- mit der wiedervereinigung?

Mit dem modrow gesetz am 7.märz 1990 wurde doch schon der weg in richtung des kapitalismus geebnet oder?

lg
 
Und da haben sie die Wahl nicht gefälscht, oder wie war das bei euch auf der Insel?
Ging das Ergebnis echt durch?
Keine Ahnung. Nur wenn man alle Namen einzeln strich, war es eine Neinstimme. In Kloster und Neuendorf hätte es wohl geklappt, dort konnte er sich auch nicht in der Kneipe blicken lassen ohne "was aufs Maul zu kriegen". Vitte hat ihn noch rausgerisssen

ab wann bekam die DDR das system des kapitalismus "übergstülpt"?- mit der wiedervereinigung?
Spätestens nach Kohls Besuch in Dresden war der Drops gelutscht.
http://www.60xdeutschland.de/begeisterter-empfang-fur-helmut-kohl-in-dresden/
 
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danke!
mich würde interessieren wie so eine wahl in der DDR ablief..waw konnte man ankreuzen auf dem wahlzettel; welche möglichkeiten gab es?

lg votre

Also man ging in das Wahllokal, mußte den Ausweis vorzeigen und ein Wahlhelfer kreuzte an, daß man zur Wahl gegangen ist. Man bekam dann den Wahlschein ausgehändigt. Auf diesem Schein stand einfach nur eine Reihe von Namen - ohne Parteizugehörigkeit oder sonst etwas - und es gab auch keine Gegenkandidaten und somit auch keine Möglichkeit ein Kreuz zu setzen. Nur wenige wußten, daß man nur die Möglichkeit hatte, den "Wahlvorschlag" abzulehnen, indem man in die Wahlkabine ging - es gab eine, habe ich gesehen - und jeden einzelnen Namen durchstrich. Nur dann galt der "WAhlvorschlag" als abgelehnt.
Aus der Erfahrung der Kommunalwahlen vom Mai 1989 weiß man aber, daß selbst das keine Auswirkungen auf das "offizielle Wahlergebnis" hatte, weil es schon vor der Wahl feststand und dem zur Folge gefälscht wurde.

noch eine weitere frage zur DDR:

ab wann bekam die DDR das system des kapitalismus "übergstülpt"?- mit der wiedervereinigung?

Mit dem modrow gesetz am 7.märz 1990 wurde doch schon der weg in richtung des kapitalismus geebnet oder?

lg

Das war am 1. 7. 1990. An diesem Tag trat die "Währungs- Wirtschafts- und Sozialunion" in Kraft.
 
wär super, wenn ihr sie euch mal anschauen könntet:

Hab ich mal kurz überflogen .
Fehlerhaft :

-1989 wurde zwar in den Kirchen zur Kontrolle der Wahlen aufgerufen -
aber nicht durch die Kirche
-Oppositionelle gab es nicht auf Wahlzetteln ( wer sollte die aufstellen? )
-die FDJ machte gar nix beim Gorbatschow - Besuch -das die an den Tribünen vorbeimarschierenden FDJ-ler " Gorbi ,Gorbi " riefen , hat mit der
FDJ als Organisation nix zu tun
 
also in meinen quellen stand das so. mit den oppositionellen findest du hier:Die letzten Wochen der DDR - Fotostrecken - Mediacenter - Tagesspiegel. (unter dem bild)

edit: mit oppositionellen sind die wähler gemeint.
was ist mit dem rest , der "falsch" ist? hab ich alles so
aus den quellen!
hm - das ist interesant:
Als am 7. Mai 1989 in der DDR gewählt wird, zeichnet sich das Ende der sozialistischen Republik bereits ab. Das SED-Regime unter Erich Honecker versucht, die im Land aufkeimende revolutionäre Stimmung abzufangen: Mehr als 80.000 Oppositionelle werden von den Wahllisten gestrichen, Ausreisewillige verstärkt in die Bundesrepublik entlassen.
Also von einem "Ende der DDR" wagte am 7. Mai 1989 noch gar keiner zu träumen und die "Oppositionellen", die von den Wahllisten gestrichen wurden, durften dann also nicht wählen und wurden oft schnell in den Westen abgeschoben.
So ist das zu verstehen.

Edit: Aus irgend einem Grund bekomme ich deinen Link nicht richtig geöffnet. Bei mir erscheint da nur ein Bild, darum kann ich zu deiner Arbeit nichts sagen.
 
Zuletzt bearbeitet:
hm - das ist interesant:
Also von einem "Ende der DDR" wagte am 7. Mai 1989 noch gar keiner zu träumen und die "Oppositionellen", die von den Wahllisten gestrichen wurden, durften dann also nicht wählen und wurden oft schnell in den Westen abgeschoben.
So ist das zu verstehen.

so hab ich das auch verstanden ;)
 
ich bräuchte noch eine art fazit am ende der präsentation. allerdings fällt mir dazu nichts ein. könntet ihr mir diesbezüglich helfen?

danke!

lg votre
 
Wie wärs mit, das bei beiden Revolutionen das System gestürzt wurde. Das Ende der Kaiserzeit war blutig, während 89 zum Glück unblutig verlaufen ist.

Apvar
 
oder noch die these aufstellen, dass die revolution von 1918 gescheitert ist. allerdings brauch ich dafür auch argumente. welche wären hierfür sinnvoll?
lg
 
ich hatte eben meine prüfung und das ergebnis lautet: 11 Punkte

ich bin recht zufrieden damit. der kritikpunkt war, dass er zu detailliert war und ich während der präsentation nicht tiefgründig genug auf die punkte eingegangen bin.

vielen lieben dank an euch! ihr habt mir bei meiner arbeit sehr geholfen!

lg tim
 
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