Abstammung, woher komme ich?

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Ein Suchender

Gast
Hallo,

bin vor ein paar Tagen durch Zufall auf dieses tolle Forum gestoßen und habe mir den Thread Sachsen-die Schwertsöhne „verschlungen“.
Auch wenn es manchesmal schwer zu lesen war, fand ich es unheimlich interessant ja spannend und in mir ist die lang schlummernde Liebe zur Geschichte geweckt worden.

Besonders anregend fand ich die Beiträge über den Hassegau, da die ältesten (um 1600) nachweisbaren Ahnen meiner Familie aus dieser Region kommen.

In diesem Zusammenhang habe ich auch gleich eine Frage:

Der Heimatort meines (z.Zt.) ältesten Ahnen ist Lodersleben und unser Familienname endet mit ..mann. Kann man daraus eine Stammeszugehörigkeit (Sachsen/Thüringer) die nochmals über 1000 Jahre zurückliegt ableiten?

Und auf welcher Basis könnte ich die Familienforschung weitertreiben wenn die Kirchenbücher nichtsmehr hergeben? Ist jemand der hundert Jahre früher lebte, mit selbem Nachnamen im selben Ort, nicht zwingen mit mir Verwandt?

Vielleicht sind dies etwas viel Fragen für meinen ersten Beitrag in diesem Forum, gleichwohl hoffe ich auf viele Antworten und weiterführende Hinweise.

Vielen Dank im Voraus.

Gruss
von einem Suchenden
 
Hallo,

der Name Lodersleben kommt vmtl. von Lothar oder Liuthar. Die -leben-Orte gehen möglicherweise auf eine thüringische Komponente (Anglo-Warnen) zurück. Daraufhin aber für dich eine Abstammung herzuleiten wäre spekulativ. Die beste Art Ahnenforschung zu betreiben, sind erst einmal die Kirchenbücher, ansonsten müßtest du im Staats- bzw. Landesarchiv deines Bundeslandes mal nach Akten über den Ort nachforschen. Allein durch ...mann kann man nichts schließen.
Die Wahrscheinlichkeit, daß in einem kleineren Ort Menschen mit selbem Namen wenigstens über x-ten Grad verwandt sind, halte ich für relativ hoch. Allerdings hängt dies auch z.T. vom Nachnamen ab.
 
Die Chroniken der Ortschaften sind immer sehr interessant, geben aber meistens keine Auskunft über persöhnliche Abstammungen. Aber das in einem Dorf die einwohner meistens miteinander Verwandt sind ist sogar logisch, da man ja früher nicht grad viel rum gekommen ist. Ich komme aus einem relativ kleinen Dorf am Niederrhein ca. 4500 Einwohner, seine Wurzeln reichen bis in die Antike zurück wo es als Jucunda (heute Jüchen) bekannt war. Selbst ich bin mit vielen Familien über dutzende von Ecken verwandt die ich teiweise nur vom Namen kenne.


Kannst dir ja mal die Chronik deines Dorfes durchlesen, ob dir eine Name bekannt vorkommt, vielleicht klappts ja hier der Link ->
http://www.lodersleben.de/index.php?option=content&task=view&id=9&Itemid=32
 
Hallo und Danke für Eure Antworten.

Durch die Familienchronik meines Großvaters ist unsere Linie bis Lodersleben um 1600 lückenlos zurückverfolgbar. Nur über die Zeit vor 1600 ist in den Kirchenbüchern nichts mehr zu finden. Danke auch für den Link auch wenn ich diesen schon kannte.

Was mich darüber hinaus noch interessiert ist, ob es anhand des Familiennamens die Möglichkeit der Zuordnung zu einem Stammesverband geben kann. Ich weis z.B. dass der erste Teil meines Nachnamens als Vorname für Frauen nur in Thüringen und Franken vorkam und ziehe daraus den Schluss dass wir nicht von einem Sächsischen Stamm abstammen.
Ist diese Analogie zulässig bzw. wahrscheinlich oder einfach nur Mumpitz?

Gibt es überhaupt eine Möglichkeit vom Nachnamen und den Wohnort um 1600 Rückschlüsse auf die Stammeszugehörigkeit 1000 Jahre zuvor zu ziehen?
 
Ein Suchender schrieb:
Durch die Familienchronik meines Großvaters ist unsere Linie bis Lodersleben um 1600 lückenlos zurückverfolgbar. Nur über die Zeit vor 1600 ist in den Kirchenbüchern nichts mehr zu finden.
Da - spätestens - beginnt die Archivarbeit. Gibt es ein Gemeindearchiv, wo befindet es sich, ist es inventarisiert? Gibt es Urkunden?

Ein Suchender schrieb:
Was mich darüber hinaus noch interessiert ist, ob es anhand des Familiennamens die Möglichkeit der Zuordnung zu einem Stammesverband geben kann. Ich weis z.B. dass der erste Teil meines Nachnamens als Vorname für Frauen nur in Thüringen und Franken vorkam und ziehe daraus den Schluss dass wir nicht von einem Sächsischen Stamm abstammen.
Ist diese Analogie zulässig bzw. wahrscheinlich oder einfach nur Mumpitz?
Letzteres trifft zu.

Ein Suchender schrieb:
Gibt es überhaupt eine Möglichkeit vom Nachnamen und den Wohnort um 1600 Rückschlüsse auf die Stammeszugehörigkeit 1000 Jahre zuvor zu ziehen?
Nein. Familiennamen bildeten sich im ländlichen Raum relativ spät. Wir haben hier speziell zur Namenkunde sehr gute Basisinformationen. Schau dich da mal um:

http://www.geschichtsforum.de/forumdisplay.php?f=83
 
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