Afghanistan-Krieg

Sterni008

Neues Mitglied
Hallo,
ich habe mal eine Frage und zwar lässt sich der Afghanistan-Krieg als " Anti-Terror-Krieg" bezeichenen ? Ich freue mich über Antworten :)
 
Hallo,
ich habe mal eine Frage und zwar lässt sich der Afghanistan-Krieg als " Anti-Terror-Krieg" bezeichenen ? Ich freue mich über Antworten :)

Welcher meinst du?

Der Sowjetisch-Afghanischer Krieg (1979–1989) oder der Krieg in Afghanistan seit 2001? Dann gab es noch einen Bürgerkrieg von 1989 bis 2001.
 
Hinzukommend die 3 Anglo – Afghanischen Kriege zwischen 1839 und 1919.

Und gerade diese Kriege hatten mich seinerzeit in Erstaunen gesetzt, als die „Rote Armee“ glaubte, sie können es besser, wirksamer.
Hatte damals so gar etwas Ärger auf der Arbeit mit meiner Meinung bekommen.
 
Zum Einmarsch der „Roten Armee“ findet man sehr viel im Netz, eigentlich alles Wichtige.

25.12.1979 begann diese Intervention.
Du solltest Dich da etwas mit der „Saurrevolution“ vertraut machen.
Es kam zum Widerstand, der von der CIA unterstützt wurde.
Breschnew wurde darauf hin mehrfach um Hilfe ersucht.
Was dann ja auch am 25.12.1979 erfolgte.

Mal am Rande.
Mitte der 90iger hatte ich in Weißrussland als Begleidung einen weißrussischen Fallschirmjäger aus dieser Zeit. War ein ganz patenter Kerl.

Beachte...
Am 19.07.1980 begannen die Olympischen Sommerspiele in Moskau. Der ganze RGW war da wirtschaftlich mit eingebunden.

Jedenfalls gab’s zum Einmarsch in den Betrieben eine Diskussion.
Die Offiziellen der DDR hörten gar nicht gern, dass der Einmarsch zur Verschlechterung des Internationalen Klima führte und die glaubten auch nicht so recht daran, dass die Olympischen Spiele zum Teil Boykottieren werden, was ja auch erfolgte.
Habe heute noch vor Augen wie seinerzeit Jimmy Carter im Westfernsehen auf die Frage des Reporters, wird es Maßnahmen geben, kurz und knapp mit „Yes“ antwortet.
 
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Hallo,
ich habe mal eine Frage und zwar lässt sich der Afghanistan-Krieg als " Anti-Terror-Krieg" bezeichenen ?
Der sowjetische Einmarsch hatte mit Terrorismusbekämpfung nichts zu tun. Das war damals noch gar kein Thema. Zur Ausbildungsstätte für Terroristen wurde das Land erst nach dem Abzug der Russen. Ein großer Teil der Terroristen bildete sich aus den, von den USA unterstützten und zu Freiheitshelden hochstilisierten Mujahedin, die gegen die Sowjets gekämpft hatten. Ein großer Teil von denen stammten gar nicht aus Afghanistan sondern kam aus der arabischen Welt(z.B. Bin Laden).
 
Damit hast Du Recht.
Mit Terrorismusbekämpfung hatte m.W. dieser Krieg nichts zu tun.

Es ging um die Sicherung des Einflusses der UdSSR, der sich durch die Saurrevolution ergeben hatte.

Und strategisch war wohl gleichzeitig so eine Art Nebenabsicht, etwas näher an den Indischen Ozean heranzukommen.
Möglicherweise hätte man sich, wenn sich die Lage zu Gunsten der Russen stabilisiert hätte, mit Pakistan engagieren können.
 
Mit Terrorismusbekämpfung hatte m.W. dieser Krieg nichts zu tun.

Es ging um die Sicherung des Einflusses der UdSSR, der sich durch die Saurrevolution ergeben hatte.

Und strategisch war wohl gleichzeitig so eine Art Nebenabsicht, etwas näher an den Indischen Ozean heranzukommen.

Ein paar Aspekte für die Hintergründe der sowjetischen Invasion hast Du schon genannt. Die würde ich gern ergänzen.

- "Terrorismusbekämpfung" im aktuell verstandenen Sinn ist sicher zutreffend ausgeschlossen. In einem übertragenen Sinn ist aber die besondere sowjetische (und traditionell Jahrzehnte zuvor bereits gegebene zaristisch-russische) Sensibilität für die eigene Südgrenze zu beachten, sozusagen Sensibilität in Bezug auf die "islamischen Grenzen", und die eigene islamische Bevölkerung vor allem im Kaukasus.

- die Entwicklungen im Iran; hier ist nicht nur der Konflikt zu den USA zu beachten. Teheran war in den 1960ern und 1970ern auch ein Spannungsfeld zwischen Moskau und Peking. Kurz vor der Afghanistan-Invasion gab es eine weitere Zuspitzung mit US-Flottenpräsenz im Bereich des Persischen Golfes. Zur islamischen Revolution und befürchteter Ausbreitung siehe wieder oben.

- der US-Einfluss auf den Nahost-Konflikt und die unmittelbar vorhergehenden Entwicklungen zwischen Ägypten und Israel - hier wurde Ägypten als "verloren" für die sowjetische Seite im Kalten Krieg angesehen, ein schwerer Rückschlag.

- der schwindende sowjetische Einfluss im Irak

- der US-Einfluss im Kalten Krieg auf die übrigen Golfstaaten insbesondere in Folge des Konfliktes USA-Iran

- Afghanisch-pakistanische Konflikte und die strategische Entwicklung in dieser Region auch unter Einbeziehung von Indien.

- die Entwicklung START II.

In dieser Gemengelage spielte sich vermutlich die sowjetische Entscheidung zur Invasion ab. Die sowjetische Sensibilität für Entwicklungen an ihrer Südgrenze, ihre "strategische Empfindlichkeit" auch in Bezug auf die eigene islamische Bevölkerung und möglicher Probleme durch "Revolutionsexport" spielte hier ebenso eine Rolle wie die Gesamtumstände der Blockkonfrontation.
 
Vorher kam es in der Provinzhauptstadt Herat, an der Grenze zum Iran, zur offenen Meuterei von Truppenteilen unter der Führung islamistischer Offiziere. Im Iran war einen Monat zuvor der Schah geflohen und Chomeini nach Teheran zurückgekehrt.
Russland fürchtete eine Flächenbrand in der Region.
Letzendlich war es Tarakis ein kommunistischer Funktionär des Khalq Flügels der DVPA(Demokratische Volkspartei Afghanistans ) der Russland um Hilfe bat.
Ob nun eher die Gefahr von Chomeinis islamistischen Sympathisanten oder die Unruhen innerhalb der DVPA zum eingreifen der UDSSR geführt hat ,bleibt unbeantwortet.
Immerhin hat sich die UdSSR es sich auch einfacher vorgestellt.Der Einsatz sollte nur ein halbes Jahr dauern und nicht zum Partisanenkrieg ausufern. Die UDSSR hatte "in ein Wespennest gestochen". Gleichzeitig wurden die Mudschaheddins von den USA mit Waffen beliefert und an verdeckten Militärberatern fehlte es auch nicht.
 
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