Afrika-nur Dunkelheit?

askan

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Kennt jemand irgendwelche Fakten über Schwarzafrika? Ausser Simbabwe und Timbuktu habe ich kaum etwas über die Kulturgeschichte diesen sehr interessanten Teil der Welt noch nicht gehört.
 
Generell alles, völkerkundliches, archologisches usw

Ich sah neulich in einer TerraX-folge das zum Beispiel die Punier sich sehr lange auch im Senegal niederließen. Sogar St.Augustinus soll überliefert haben das die Völker an der afrikanischen Atlantikküste noch punisch sprechen. Solche Fakten zum Beispiel suche ich,
 
Irgendwo habe ich mal gelesen, das es im Sudan bis vor 300 Jahren ein christliches Reich gab. Hat jemand schon mal etwas davon gehört?
 
Das Goldland Punt kannten schon die alten Ägypter. (War allerdings nicht der Sudan)
In Mosambique soll es auch ein altes Reich gegeben haben. Und nicht zu vergessen in der neueren Zeit Shaka Zulu- der Dshingis von Afrika.
 
Afrikanische Reiche im Altertum sind deshalb schwer zu orten oder ausfindig zu machen, weil die natürlichen Bedingungen kaum vorhanden waren. Der größte Teil des damaligen Afrikas lag im Urwald. Hier sind große historische Verbunde mit kulturellen Errungenschaften nicht möglich.
Selbst in Nordamerika ist historisch betrachtet vor 2000 Jahren nichts mehr übrig, weil es einfach zu dünn besiedelt war.
 
Ich habe herausgefunden, das die Hauptstadt des sudanesischen christlichen reiches Faras hieß, aber es gibt kaum mehr Infos
 
Hallo Askan,
das Christentum hatte sich ja in Nordafrika schnell ausgebreitet. Durch den Status als Staatsreligion im Byzantinischen reich wurde das beschleunigt. Äthiopien u. Nubien waren aber selbständige christliche Reiche. Nach einem Krieg zwischen beiden Staaten zerfiel Nubien dann in 3 selbständige Staaten: Nubien, Muquarra u. Aloa.
Um 1325 eroberten moslemische Araber dann diese christlichen Staaten. Die arabischen Eroberer assimilierten die kuschitische Sprachen sprechenden Menschen im Norden des heutigen Sudan sehr erfolgreich zu Arabern u. Moslems. Die Nubier u. Beja stellen heute nur noch kleinere Minderheiten im Nordsudan.
 
Ich habe mal von der Legende gehört, das der Negus von Äthiopien einen Schutzbrief von Mohammed bekommen haben soll, sodass sein Reich von den Moslems verschont bleiben soll. Ist das Märchen?
 
Titus_Livius schrieb:
Das Goldland Punt kannten schon die alten Ägypter. (War allerdings nicht der Sudan)
In Mosambique soll es auch ein altes Reich gegeben haben. Und nicht zu vergessen in der neueren Zeit Shaka Zulu- der Dshingis von Afrika.

Der erste Teil hört sich für den Laien an wie Puntland Somalia....wobei da meine Infos gegen Null gehen...

Zum zweiten Teil: Du kennst Shaka? Djengiz von Afrika ist vielleicht etwas extrem, aber Parallelen lassen sich durchaus ziehen...
 
Die Lage des Goldlandes Punt ist meines Wissens nicht bekannt. Es ist nur bekannt, daß es dieses Land gab. Theorien gibt es viele: Somalia, Äthiopien, Kusch, im Südosten Afrikas beim Sambesi etc.

Klar kenn ich Shaka. Seit ich in den 80igern die Serie dazu im ZDF gesehen hatte, bin ich in sehnsüchtiger Erwartung nach der Wiederkehr. :D
 
Somalia beansprucht Teile Äthiopiens....mehr gerne bei Bedarf.....


@ Titus: Ich war mal in dem Kaff, in dem es gedreht wurde.....daher kenn ich das ein bißchen (und weil mich die Shakazeit interessiert,,,,)
 
Paul schrieb:
Hallo Askan,
das Christentum hatte sich ja in Nordafrika schnell ausgebreitet. Durch den Status als Staatsreligion im Byzantinischen reich wurde das beschleunigt. Äthiopien u. Nubien waren aber selbständige christliche Reiche. Nach einem Krieg zwischen beiden Staaten zerfiel Nubien dann in 3 selbständige Staaten: Nubien, Muquarra u. Aloa.
Um 1325 eroberten moslemische Araber dann diese christlichen Staaten. Die arabischen Eroberer assimilierten die kuschitische Sprachen sprechenden Menschen im Norden des heutigen Sudan sehr erfolgreich zu Arabern u. Moslems. Die Nubier u. Beja stellen heute nur noch kleinere Minderheiten im Nordsudan.
Noch dazu wurde den Nubiern durch den Nassersee ihre Heimat genommen und sie wurden weit entfernt von ihren ursprünglichen Siedlungsgebieten (am Atbara in der Nähe der Äthiopischen Grenze) wieder angesiedelt.

Nach dem Zusammenbruch des Meroeitischen Reichs im 4. Jhd. bildeten sich auf dessen Gebiet die 3 Königreiche Nobatia (vom 1-3. Nilkatarakt; Hauptstadt Faras), Makuria (vom 3. Katarakt bis etwa nach Meroe; Hauptstadt Dongola) und Alodia (südlich von Meroe bis südlich des Zusammenfluss von weißem und blauem Nil; Hauptstadt Soba). Diese Königreiche wurden durch byzantinische Missionare christiantisiert. Als nach 641 der Kontakt zu Byzanz abreißt, vereinigen sich am Ende des 8. Jhd., unter dem Druck der Araber, Nobatia und Makuria. Seit 1323 wird das vereinigte Königreich von einem Moslem regiert.

Erst am Ende des 15. Jhd. wird auch Alodia von Moslems erobert. Seitdem regieren die "schwarzen Sultane" der Fundsch von ihrer Hauptstadt Sennar aus ein Gebiet bis zum 3. Katarakt. Im 18. Jhd. zerfällt auch ihre Macht, als die ägyptisch/osmanische Armee 1821 in den Sudan einmarschiert trifft sie auf keinen erheblichen Wiederstand mehr.

Lit.:Friedrich W. Hinkel: Auszug aus Nubien
 
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