Alter der Pyramiden

Hans-Hellmuth

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:( Es gibt schon eine Anzahl Meinungen, die den Bau der Pyramiden viel älter einschätzen, sie werden dem sagenhaften "Atlantis" zugeordnet und die Ägypter hätten die Pyramiden lediglich für ihre Zwecke umgbaut!Davon will der Leiter der Altertümer, Dr. Zahi Hawass, natürlich nichts wissen. Nachdem er Rudolph Gantenbrink 'Hausverbot' erteilt hat, um etwaige Erkenntnisse für sich verbuchen zu können, hat er nun dem Josh Bernstein für seine Sendung "Auf der Suche nach der Wahrheit" am 08.10.07 History Channel, mögliche Hinweise und jegliche Unterstützung gegeben, um den Bau der Pyramiden durch die Ägypter zu beweisen. Ob diese 'Beweise' aus- reichen sei dahingestellt. Es bleiben noch zu viele Fragen offen, z.B. wes-halb die Ägyter, die doch sonst ihre Taten und Erfolge mit Hyroglyphen in Stein gemeisselt, sich aber über den Bau der Pyramiden in strengstes Schweigen gehüllt haben? Vielleicht findet man eines Tages doch noch irgendwelche verborgenen Unterlagen, die den Bau der Pyramiden endgül-tig klären!!
 
z.B. wes-halb die Ägyter, die doch sonst ihre Taten und Erfolge mit Hyroglyphen in Stein gemeisselt, sich aber über den Bau der Pyramiden in strengstes Schweigen gehüllt haben?
wieder so eine Legende.z.B. in den Entlastungskammern über der Königskammer in der Cheopspyramide gibt es Graffitis bzw. Inschriften der Arbeiter,die über ihre Beteiligung am Bau Auskunft geben.
 
Zitat z.B. in der Entlastungskammer über der Königskammer befinden sich Graffitis u.sw.

Können doch auch beim Umbau angebracht sein!!
 
Die Inschrift befindet sich in der obersten Entlastungskammer, die erst 1837 entdeckt wurde. Dazu mußte ein Gang durch das massive Gemäuer gemeißelt werden. Die Inschrift wurde also entweder beim Bau angebracht oder man hätte die halbe Pyramide abtragen müssen.
 
wenn ihr hier schon mutmaßt, beweise bitte das Alter der Graffiti.

Wenn sich Leute wie Belzoni und Konsorten früher durch Gebäude gesprengt haben auf der Suche nach etwas, kann man ihnen auch zutrauen, Graffittis dieser Art angebracht zu haben.

Oder hab ich etwas verpaßt über die Altersbestimmung der Farbpigmente auf dem Stein?
Denn das wären ja dann die einzigen organischen Stoffe innerhalb der Pyramide, welche für eine Bestimmung per C-14 -Datierung in Frage kämen.
Bin für Quellen hierzu immer offen.

PS: Ich bin auch kein Fan von "fantastischen Spinnereien", doch um eine aufgestellte These, auch beweisen zu können, sollte man doch diese gleich mitliefern, anstatt anderen Raum für Mißinterpretationen zu geben
 
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Hallo Speaker, auf diese Anwort habe ich gewartet. Z.H. hatte den Josh Bernstein auch in die oberste Entlastungskammer geführt und auf die auf der Rückseite eines Blockes angebrachten Graffittis hingewiesen! Wenn das so lange bekannt ist, weshalb hat er dann noch nicht mit C14 den Nachweis der Echtheit und damit evtl. das Alter der Pyramiden erbracht ?
Glaubt er etwa selber nicht an die Echtheit der Graffittis?
 
ja diese Falsche-Fälscher-These is bekannt. Nimmt wirklich absurde Formen an, wer hier wen der Fälschung einer falschen Fälschung :nono: bezichtigt.
In gewisser Weise kann ich das ja nachvollziehen, da ähnliches in Steinbrüchen entdeckt wurde. Doch allerdings bis zur letzten Konsequenz reicht mir das nicht. (Aber bis zum Beweis des Gegenteils schon).

Herodot ist noch ne andere Sache, ihn als Beweis anzuführen war bis vor vielen Jahren aufgrund fehlender Alternativen sicherlich richtig, doch sollte man bedenken, wie lange der Bau bei seinem Besuch schon stand. Man nimmt ja (wegen mir im Jahr 2507)auch kein zeitgenössischen Bericht (sagen wir von 1997) über eine uralte histor. Stätte (z.B. Stonehenge) als Beweis für seine Erschaffung an.

Desweiteren bedient man sich der "Historien" (m.M.n. vielsagender Name) des Herodot gern bei diesem Thema, aber Beschreibungen über unterirdische riesige Räume mir Insel uns einem Meer unter dem Gizehplateau, als Spinnerei. Also Leute, sicherlich hakt die Graffittiskepsis durch fehlende schlüssige Beweise, doch wenn realistische Beweise herangezogen werden sollen, dann doch auch konsequent bis zum Schluß, denn sonst macht ihr dasselbe wie Pseudowissenschaftler.
 
Einigen Leuten ist aber Einiges (noch) nicht bekannt. Warum weiß ich nicht. Oder ist die aktuelle Ägyptologie so langweilig als daß man sich darüber nicht informieren kann wenn es einen interessiert? Wenn es einen nicht interessiert kann man das ja auch schleifen lassen, man schafft ja kaum sämtliche Themen in dem Bereich.
Zu dem Schacht-Wasser-Grab-Thema ist doch mittlerweile einiges bekannt, da wird doch kein Geheimnis drum gemacht, oder hab ich Dich da jetzt falsch verstanden? Meinst Du das unterirdische "Wasser-Grab" an dem Zahi Hawass schon seine Interviews gegeben hat?

Ich meine damit jetzt weder Dich Speaker, noch Hans-Hellmuth ganz persönlich, aber ich fände es wichtig wenn es um das Thema Pyramiden, Kalkstein, Giza usw. geht sollten manche Leute die nordafrikanische geologische Komponente auch mitbetrachten, die neuesten Ausgrabungen dort bzw. allgemein die Ausgrabungen seit Jahrzehnten usw...bevor man darüber philosophiert warum ein alter Ägypter für einen Pharao einen Kalksteinblock bricht. Daher schreibe ich einfach mal drauf los.

Was mich an diesen ganzen Halbwahrheitsthemen so ankekst ist nicht daß es Jemanden gibt der mehr wissen will, wonach sucht, anders denkt. Das kann man Niemandem zum Vorwurf machen und solange er das so gut es geht wissenschaftlich - mit den Informationen die momentan akutell zur Verfügung stehen - angeht haben auch die Wenigsten damit ein Problem.
Nervig, pseudowissenschaftlich, egal wie man das nennen mag, wird es dann wenn Derjenige seine Halbwahrheiten oder seine eigenen kühnen Behauptungen und Rechenbeispiele auflistet, ausrechnet und Dieses dann auf jeden Fall sinnvoller sei als das was die Archäologen abliefern (oftmals können sie nicht viel abliefern, ist leider das unbefriedigende Ergebnis).

Klar ist es für einen Interessierten unbefriedigend wenn er den Eindruck hat, bzw. wenn er weiß es wird gegraben, die Ergebnisse werden analysiert, die Veröffentlichung lässt aber seit 10-20 Jahren oder oftmals sogar noch länger auf sich warten. (Mir gehts mit Carters Nachlaß so, das ist aber noch länger her...)
Verstehe ich alles.
Aber ich persönlich verstehe nicht weshalb die Wissenslücken unbedingt momentan, jetzt, gerade eben, mit "anderem Wissen" gefüllt werden müssen, nur weil es eben zur Zeit recht langweilig in Ägypten, um beim Thema hier zu bleiben, zugeht (ist ja auch ein subjektives Empfinden).
Kann man denn die Ruhephasen der ägyptologischen Ausgrabungen nicht sinnvoll nutzen indem man lernt was bisher bekannt ist? Kann man denn nicht versuchen Hieroglyphen zu lernen oder sich an die Götterwelt herantasten so gut es geht? Handelsbeziehungen, oder sich ein Steckenpferd innerhalb der Pharaonenlisten suchen, wegen mir auch akkadisch lernen oder was weiß ich.
Muß man denn seine Energien sinnlos an Betonklötzen oder Sternenbildern von anno dazumal verschleudern wenn der Mensch eigentlich ein Hirn zum Denken hat?
Was ist an unerklärlichen oder für uns unvorstellbaren Begebenheiten von damals (Pyramidenbau, Erzgewinnung, feinster Weberei usw.) so abstrus, daß man darum ein Geflecht spinnen muß das man dann - wenn man es erklären muß - selber nicht erklären kann? Aber Hauptsache man ist der Meinung damals konnten sie das nicht?

Ich kann mit diesem Staunen wenig anfangen, da ich tagtäglich immer wieder staunen muß, wg. den Kindern, den Lehrern, dem Wetter, dem Phänomen der verlorenen Socke in der Waschmaschine, der Schlange am Supermarkt...ich staune immer und viel.
Wieso soll also ein begründetes Staunen, weil unsere Vorfahren wunderbare Sachen konnten und leisteten, was anderes sein als ein natürliches Staunen aufgrund ihres damaligen Lebens und ihrer Umstände? Wenn man mich fragen sollte bin ich stolz drauf, egal um welchen Kontinent es gehen mag, auch wenn ich nicht den gesamten Entwicklungsprozeß von a-z erklären kann.
Manchmal frage ich mich schon in manchen Minuten ob unsere Vorfahren jetzt stolz auf uns wären wenn sie uns sehen könnten, jetzt - mit all unseren Möglichkeiten, unserem Können, unseren Fehlern...spannender Gedanke.
Zurück zu den Ägyptern und den Pyramiden:
Und der Feststellung, sie wollten was, hatten die Technik, wir denken womöglich einfach nur zu verquer, mit unseren Maßstäben?
Da habe ich sogar noch ein Beispiel aus der 1. Klasse meiner Nichte, sie hat bei den Hausaufgaben nicht aufgepasst was sie genau tun soll, die Aufgabe sollte sie aber zuhause lösen in Mathematik.
Mein Bruder, meine Schwägerin und meine Schwester per Telefon konnten diese 1.Klasse-Mathematikhausaufgabe nicht lösen weil sie nicht dabei waren, nicht wussten wo genau der Knackpunkt, die Wichtigkeit dieser Aufgabe war.
So schwierig und unlösbar sind manche Probleme, weil Derjenige, der nicht dabei ist, die Denke dazu nicht hat und sich nicht mehr reinversetzen kann und auch nicht weiß worum es geht. Das Endergebnis - die Mathematikhausaufgabe die selbst Erwachsene studierte Menschen nicht hinbekommen, die Pyramide die in Giza steht - alleine so wie es dasteht als Ergebnis, scheint die Lösung ja nicht zu sein.
Also suchen, ja, aber nicht mit Mitteln die unseren Vorfahren, Verwandten, wie auch immer, nicht gerecht werden. Indem man sie für "unzurechnungsfähig" oder anders, seltsam, bestrahlt, erklärt nur weil man selber ein Brett vorm Kopf hat.
Jetzt bin ich sehr vom Thema abgekommen, ist nicht ganz okay und passt nicht so genial hierher, aber hab mir andererseits auch mal etwas von der Seele geredet.
 
Alter der Cheopspyramide

Hallo Cecilia,
die Frage nach der Technologie - wenn sie denn vorurteilsfrei gestellt wird - könnte das Problem des Alters der Cheopspyramide lösen. Besuche die website Pyramidenbau mit Seilrollen direkt auf der Pyramideflanke: Methoden von Franz Löhner. Dort wird kompetent - wenn auch von keinem Ägyptologen - und deshalb vorurteilsfrei von vorhandenen Chronologien bezüglich der 4. Dynastie über den Bau informiert. Neben der Baudurchführung wird dort auch etwas über Hartgestein wie Granit gesagt. In der der großen Galerie und in der Entlastungskammer sind Granitmonolithe bis zu 80 t und mehr an Gewicht verarbeitet worden. Diese stammen aus Assuan und sind mehrer 100 km bis Gizeh transprotiert worden. Das Herrausbrechen von solchen Monolithen dieser Größe aus dem Muttergestein und die saubere Bearbeitung ist ohne Verwendung von Stahl nicht durchführbar, selbst wenn in speziellen TV-Sendungen die Verwen-dung von Dolorithämmern propagiert werden. Wenn also Stahl zwingend notwendig ist, befinden wir uns also zumindestens in der Eisenzeit. Die Verwendung von Eisen/Stahl ist im Mittelmeerraum gut belegt und findet im 1. vorchristlichen Jahrtausend statt und ist damit etwa zeitgleich mit Mitteleuropa (siehe Hallstattzeit). Das Problem ist also nicht die Technologie, sondern die Chronologie. Das Ende 4. Dynastie wird gegen-wärtig bei 2200 v. Chr. gesehen (Ägyptologie) und hätte nach vorherrschender Vorstellung noch nicht einmal über Bronze verfügt, mit der nachweislich Hartgestein wie Granit nicht bearbeitet werden kann. Zu Fragen der Chronologieproblematik gibt es neben obiger website noch andere weiterführende Literatur - von Nichtägyptologen und damit frei von Chronologievorurteilen. Ich will nur ein Buch nennen: "Wann lebten die Pharaonen" vom Mantis-Verlag. Dort wird neben technologisch überprüfter Chronologie die Geschichte der Ägyptologie untersucht und erklärt, warum so früher Kulturbeginn postuliert wurde, für den es archäologisch keine ausgrabbaren Schichten gibt.
 
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Das Dolorithämmer funktionieren hat 1) die Experimentalarchäologie bewiesen und 2) hat man die abnutzten Werkzeuge in den Steinbrüchen gefunden.

Die Pyramiden deshalb in die Eisenzeit zu datieren, ist abwegig. Herodot hat die Bauwerke zu einer Zeit beschrieben, da gab es in Ägypten überhaupt noch keinen hochwertigen Stahl. Zumal die Pyramiden da schon als uralt galten.
 
Dort wird kompetent - wenn auch von keinem Ägyptologen - und deshalb vorurteilsfrei von vorhandenen Chronologien bezüglich der 4. Dynastie über den Bau informiert. [...] Zu Fragen der Chronologieproblematik gibt es neben obiger website noch andere weiterführende Literatur - von Nichtägyptologen und damit frei von Chronologievorurteilen. Ich will nur ein Buch nennen: "Wann lebten die Pharaonen" vom Mantis-Verlag.


Es ist ja schon erstaunlich, daß den Ägyptologen pauschal Vorurteile unterstellt werden, während andererseits ausgerechnet einem Heribert Illig bescheinigt wird, "frei von Chronologievorurteilen" zu arbeiten.
 
Da mich das Modem immer wieder im Stich läßt :cry: kann ich nicht so ausführlich antworten wie ich gerne würde, das muß warten.
Nur kurz zur Datierung:
Wenn ich das richtig verstehe wird das Alte Ägypten künstlich von Ägyptologen älter gemacht als es ist, das ist auch nichts Neues. Nur hierzu eine Frage - wenn wir schon auf dem Giza-Plateau umherwandeln.
Thutmosis IV, Men-cheperu-Rê Thutmosis IV - Traumstele (welche aus der Spätzeit Die Spätzeit stammt) - Sphinx...
Wie muß ich mir das dann erklären, chronologisch gesehen?
 
Ich wusste es, langer Beitrag geschrieben und beim Absenden flog ich raus. Nun ja, was muß ich auch im Urlaub einen Internet-Modem-Anschluß haben.
Ein anderes Mal :cry: . Beim PN-Schreiben hatte ich vorhin auch schon Probleme.
 
Hallo balticbird,
in der Cheopspyramide wurden auch Eisenwerkzeuge gefunden, sie werden aber als "missplaced" angesehnen. Es gibt meines Wissens keinen einzigen Experimentalarchäologen, der den Versuch mit Dolorithämmern bei Granit durchgeführt hat. Gezeigt wird es immer nur am Kalkstein. Das Ägypten hatte bereits Eisen zu Herodots Zeiten. Ich erinnere mich, gelesen zu haben, daß Herodot beim Betrachen von Grafittis an der Cheopspyramide über den immensen Bedarf an Brot und Gemüse für die Arbeitsmanschaften sinniert haben soll, wieviel wohl die Eisenwerkzeuge für den Bau der Pyramide gekosten haben. Allerdings ist richtig, das die Ägypter es von Nordmesopatamien oder Kleinasien anfangs importierten. Ich glaube, ich muß doch noch einmal auf 2 Bücher sogenannter Außenseiter hinweisen "Der Bau der Cheopspyramide" von Illig u. Löhner; "Wann lebten die Pharaonen" von Heinsohn und Illig.

Hallo balticbirdy,

ich habe nachgedacht, die Dolorithämmer akzeptiere ich als Schlagwerkzeuge für Stahlmeißel
 
Vorurteile bei ägyptischer Datierung

Es ist ja schon erstaunlich, daß den Ägyptologen pauschal Vorurteile unterstellt werden, während andererseits ausgerechnet einem Heribert Illig bescheinigt wird, "frei von Chronologievorurteilen" zu arbeiten.

Das Problem aller Fachleute ist, daß sie beim bereits bei Studium eine Chronologie übernehmen, welche durch Heroen der Altertumsforschung begonnen, fortgeschrieben und möglichst beim eigenen Professor gelebt wird. Diese wird dann nicht mehr hinterfragt. Damit hat sich ein Forschumgsfundamentalismus entwickelt, der keinerlei Abweichler duldet, da man sich im Besitz der absoluten relativen Wahrheit wähnt. Die ägyptologische Datierung orientiert sich nicht an sauber ausgegrabenen Schichten, in denen man keinesfalls ausreichend Artfakte für 3 Reiche finden würde. Diese sind unter anderem entstanden, da man schon in der Antike auf sogenannten Königslisten fußte, die ein Priester namens Manetho seinem griechischem Pharao anfertigte, um dessen historische Bedeutung zu erhöhen. Diese Liste ist aus 3. oder 5. Hand bruchstückhaft über die Kirchenväter zu uns gelangt. Darüber hinaus gibt es die Königsliste von Abbydos, welche original zur Verfügung steht, über dessen Königsabfolge aber kein Einvernehmen herrscht. Manetholiste, Abbydosliste und sonstige Inschriften liesen sich bisher nicht wiederspruchsfrei harmo-nisieren. Außerdem wird geglaubt, wenn ein König sich selbst als Herrscher über Ober- u. Unterägypten bezeichnet und damit ist eine große Zahl regionaler Fürsten und Mitregenten als angebliche Pharaonen in dieser Liste von Manetho erscheinen. Als nur 1 Beispiel soll König Narmer dienen, bei dem es keinem Ägyptologen in den Sinn käme, es könne sich bie ihm um einen Invasoren aus Mesopotamien handeln mit Namen Naram-Sin oder? Welche Verheerung die ägyptische Chronologie verursacht, sein am Beispiel der Himmelsscheibe von Nebra gesagt: Diese wird über die sogenannten Beifunde von Bronzeschwertern "mykenischen Stils" datiert und deshalb um 1600 v. Chr. eingestuft. Die Montanärchäologen beteuern, daß das Kupfer der Scheibe aus dem Alpengebiet, das Gold aus Siebenbürgen stammen soll. Leider konnte ich nirgens finden, ob das Kupfer der Schwerter "mykenischen Stils" ebenfalls aus den Alpen stammt. Trotzdem wird eingeschätzt, sowohl die Schwerter, als auch die Scheibe wärden in Mitteldeutschland gefertigt worden. Ähnlische Schwerter wurden in mykenischen Schichten gefunden. Mykene selbst ist nicht im Zusammenhang mit griechischen Schichten datiert, sondern über in Griechenland gefundene Artefakte mit Pharaonenkartuschen ägyptologisch datiert. Damit wird klar, wie sensibel das Kartenhaus solcher Datierung ist. Stimmt die ägyptische Datierung der Pharaonen nicht - ich persönlich bin davon überzeugt- ist auch die Himmelsscheibe von Nebra falsch datiert.
Damit will ich eigentlich sagen, daß der Begriff "Vorurteil" natürlich immer im Auge des Betrachters entsteht und der etablierte Datierer sich dessen nicht bewußt ist, daß sein Urteil auf dem Vorurteil beruht, in der richtigen Chronologie zu arbeiten. Würden unterschiedliche Chronologie-Lösungen in der Forschung akzeptiert -und seit der C14-Messung geschieht das nicht mehr - spräche man von unterschiedlichen Schulen.
 
Das Problem aller Fachleute ist, daß sie beim bereits bei Studium eine Chronologie übernehmen, welche durch Heroen der Altertumsforschung begonnen, fortgeschrieben und möglichst beim eigenen Professor gelebt wird. Diese wird dann nicht mehr hinterfragt.


Welch ein Nonsens. Wer nur unreflektiert nachbetet und abschreibt, was die Altvorderen schon längst zu Papier gebracht haben, hat im heutigen Wissenschaftsbetrieb nicht die geringste Chance. Nur die Leute, die neue Forschungsergebnisse bringen (und auch alte in Frage stellen), kommen auf einen grünen Zweig.
Die Voraussetzung dafür, die bisherigen Ergebnisse kompetent in Frage stellen zu können, ist freilich, daß man sie erst einmal kennt - und auch die Fakten und Methoden, auf denen sie basieren.
Kennzeichen der Wissenschaft ist es, daß die Ergebnisse der "Heroen" eben nicht auf immer und ewig dogmatisiert werden, sondern laufend überprüft. Vieles wird durch neue Ergebnisse bestätigt, manches muß verworfen werden.

Wir hatten ja neulich das Beispiel der Dendrochronologie: Wenn einer die Dendrochronologie umschmeißen will, dann muß er sich eben hinsetzen, sich mit den bisherigen Methoden vertraut machen und dann Baumstamm für Baumstamm, Holzstück für Holzstück überprüfen, und falls er Fehler nachweisen kann, die Fehler berichtigen und eine neue Chronologie aufstellen, die mindestens so wasserdicht ist wie all die bisher vorliegenden, miteinander übereinstimmenden Chronologien.

Sich einfach hinzusetzen und - ohne jemals Baumringe untersucht zu haben oder sich wenigstens mit dem aktuellen Forschungsstand beschäftigt zu haben - ein Buch zu schreiben, das dem Leser einen Bären sondersgleichen aufbindet, ist albern und hat mit Wissenschaft nicht das geringste zu tun.

Zur altägyptischen Chronologie kann ich leider nichts beisteuern, da ich mit der Faktenlage nicht genügend vertraut bin. Hingegen bin ich - durch andere Schriften Illigs - mit der "Methodik" Illigs wohl vertraut.
 
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Hallo,

die Himmelsscheibe von Nebra wird über die mit ihr niedergelegten Schwerter datiert. Die Schwerter aber nicht über mykenische Schichten, zumal sie auch nicht Typen des späteren mykenischen Gebiets sind. Auch zeitlich wäre 1600 eine Datierung am Ende der mittelhelladischen Periode. Die mykenische Zeit aber ist gleichzusetzen mit der späthelladischen.
Tatsächlich finden sich vergleichbare Schwerter auf dem Balkan und über diese werden sie auch datiert und damit die Himmelsscheibe. Technologisch zeigen sie deutlich ihre Abstammung von Dolchen mit angenietetem Griff. Diese wieder stammen aus der Frühbronzezeit. Die Klingen wurden dann einfach länger und das Schwert war erfunden.

Ägyptische Funde in mykenischen aber auch minoischen Zusammenhängen dienen zwar zum Versuch für Kreta und das griechische Festland absolute Daten zu finden, hauptsächlich stützt man sich aber auf die relative Chronologie der Keramik. Die ist da sicherer und lässt sich eben auch stratigraphisch absichern, abgesehen von Technologie und Stilistik – und es funktioniert.

Deine Argumentation Manetho/Herodot, falsche ägyptische Chronologie – falsche Datierung der Vorzeit erscheint mir als von Illig oder ähnlichen Leuten übernommene Argumentationskette, mit der gutgläubige Laien beeindruckt und getäuscht werden sollen. Sie ist einfach falsch und zeichnet sich hauptsächlich durch das aus, was sie verschweigt. Illig versucht ja z.B. (bzw. hat das getan) die mykenische Zeit irgendwo in der 1. Hälfte des 1. Jahrtausends unterzubringen. Das geht natürlich nicht ohne Verbiegungen und Auslassungen gröbster Art. Ich glaube der Mann hat – zusammen mit anderen – sein gesamtes Leben auf seine Privatchronologie aufgebaut und kann jetzt nicht mehr zurück ohne als der Scharlatan dazustehen der er einfach mal ist – selbst wenn er an das was er schreibt glaubt oder sich diesen Glauben jedenfalls suggeriert.

Ammianus
 
Hallo Ammianus,
bei den Schwertern als zeitgleich angesehene Beifunde zur Scheibe beziehe ich mich auf den Ausstellungskatalog "Der geschmiedete Himmel". Dort wird in der Chronologietabelle Europa u. Mittelmeerraum eine Einordnung der Scheibe grafisch über eine Spalteneinteilung in zeitgleich mit späthelladisch I-II (etwa bei 1700) vorgenommen.

Im andern Punkt hast Du recht. Die Chronologieverkürzungsthrese habe ich bei Heinsohn und Illig gelesen. Ich beurteile sie anders als Du - als sehr interessant und überlegenswert. Was wäre, wenn vielleicht nicht alles richtig ist aber die grobe Linie stimmt? Vermutlich kennst Du die Auffassung über verdoppelte Großreiche in Mesopotamien, Persien und Ägypten, die den antiken griechischen Historikern unbekannt gebleiben sein sollen, dafür aber archäologisch ausgegraben wurden. Dafür fand sich von Großreichen, die die antiken Historiker kannten und darüber berichteten nichts wesentliches. Ohne hier ins Detail gehen zu wollen, da die Mehrzahl der Teilnehmer die ablehnende Haltung zu diesen Thesen teilt, gehe ich davon aus, daß die meisten sich kein eigenes Urteil gebildet haben.
 
Manetholiste, Abbydosliste und sonstige Inschriften liesen sich bisher nicht wiederspruchsfrei harmo-nisieren.
behauptet wer? wenn die gleiche Methodik angewendet wird, wie Illig und Co. so würde mehr dafür sprechen, daß die Listen komplett identisch sind, bis auf die Schriftgröße. Denn ihnen reicht manchmal schon 1 Ungereimtheit, um die komplette Theorie zu verdammen.
Logisch, daß Listen ab und an abweichen, doch in 4000 Jahren Geschichte immer den gleichen Wortlaut eines Namens zu finden, ist nicht 100% annehmbar. Schon gar nicht, wenn da recherchiert werden muß, welcher der 5 Königsnamen eines Pharaos verwendet wird.(Denn schließlich werden durch diesen Vergleich Pharaonen identifiziert, wenn bsplw.der Geburtsname gleich ist, so muß halt der Thron-, Goldhorus-, Horusname etc. bei der Identifizierung herhalten.)
So und jetzt soll mir jemand sagen welcher dieser Namen, dann in griechisch weiter überliefert wurde.

Als nur 1 Beispiel soll König Narmer dienen, bei dem es keinem Ägyptologen in den Sinn käme, es könne sich bie ihm um einen Invasoren aus Mesopotamien handeln mit Namen Naram-Sin oder?
Warum sollte davon ausgegangen werden? Selbst heute weiß niemand, wie der Name Narmers wirklich hieß (geschweige ausgesprochen wird). Es ist eine, im Laufe der Zeit eingebürgerte Form eines Namens. Doch selbst bei identischen Personen gibt es Unterschiede im englischsprachigen Wissenschaftsraum und in der deutschen Form. hier mal ein Beispiel von mir:
Nofretete - bei uns jedem so bekannt, Im englischen aber auch Nefertiti (nicht jedem Laien bekannt) neuere Erkenntnisse sprechen für:Nafteta und schließlich Altägyptisch: Nefer-neferu-Aton.
So jetzt kann sich jeder Wissenschaftler seine eigene Theorie machen, denn jeder sucht sich einen in assyrisch gleichlautenden Namen, und behauptet dann es könnte auch Frau Puppendoktor Pille sein. :ironie:

Also soviel zu Narmer... vielleicht war es auch König Skorpion (denn so wurde er genannt nach den Hieroglyphen, welche auf seine Zeit bezogen werden) oder war er doch dieselbe Person wie Menes?
Also um solche Beispiele anzubringen, sollte man sich schon mehr damit befassen, als nur blind hohle Argumente zu übernehmen.
Danke.
 
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