upps,irgendwie ist mein schöner Post vom Dienstag verschwunden-dann halt noch mal:
Mainz um 900 ist schwer zu fassen und in wenigen Bauresten vorhanden. Hatto I war Erzbischof und die Stadt wuchs mit der wachsenden Bedeutung des Erzbistums., füllte allerdings nur einen Teil des spätrömischen Mauerrings aus. Insbesondere Richtung Norden und Westen gab es goße Acker-und Weinbergsflächen innerhalb der Stadtmauer. Reste dieses Mauerrings finden sich an der hinteren Bleiche ,an der Rheinstrasse beim Holzturm und in Gestalt des Alexanderturms auf dem Kästrich.
Trotzdem erfuhr die Stadt um 900 eine Erweiterung des spätrömischen Stadtmauerings nach Süden,die Vorstadt Selenhofen wurde einbezogen.
Die Stadt bestand im wesentlichen damals aus zwei durch den heutigen Marktplatz getrennten Teilen,der Bürgerstadt und der Bischofsstadt mit der heutigen Johanniskirche (dem alten Dom) als Bischofskirche . Deren Längswände aus der Zeit um 900 sind noch erhalten.Der heutige Dom wurde erst 100 Jahre später unter Willigis begonnen.
Größte Kirche war die Kirche des StAlbansklosters,die u.a Grablege der Fastrada,der Gattin Karls d.Gr, und der frühen Mainzer Bischöfe war.
Daneben waren St Quintin,Altmünster und St Emmeran als Klöster und Kirchen zu finden.
Am Rhein,am sogenannten Dimesser Ort befand sich der Hafen und die Lagerhäuser der Fernhändler .Im Bereich der Löhrstrasse und des HeiligGeist-Spitals war das Friesenviertel, Im Bereich Ottiliengasse,Stadionerhofstr. das Judenviertel.
Die Wohnbebauung bestand wohl im wesentlichen aus Holz und Fachwerkhäusern, wobei der älteste in Mainz erhaltene Profanbau,die "Curia lapide",also das Haus zum Stein ,ein steinerner Wohnturm aus dem 12.Jahrhundert wohl bereits durch seine Namensgebung zeigt,daß Steinbauten im Profanbereich Ausnahmen waren.
Darüber hinaus dürften sich noch erhebliche römische Reste im Stadtbereich befunden haben, möglicherweise gab es sogar noch Reste des Theaters und des Legionslagers auf dem Kästrich und sicher ist.daß der Drususkenotaph als Wartturm diente und Reste des Aquaeducts (Römersteine) bestanden.
Auf der anderen Rheinseite bildete das Kastell in Mainz-Kastell einen weiteren kleinen Siedlungskern.
Hinzu kamen die befestigten Dörfer Bretzenheim,Ebersheim Laubenheim,Gonsenheim ,Hechtsheim und das St.Viktorstift bei Weisenau.
In weiterer Umgebung,aber bedeutsam für den Hofstaat von Ludwig dem Frommen waren sicherlich die Kaiserpfalzen Ingelheim,Trebur und Frankfurt.
Als Quellen kann ich Dir empfehlen:
Mainz-Die Geschiche der Stadt ISBN 3-8053-2679-3
sowei den Katalog zur Ausstellung
Glanz der späten Karolinger. Hatto I. Erzbischof von Mainz (891-913). Von der Reichenau in den Mäuseturm (zu beziehen über den Museumshop des Dommuseums.)
Dort findest Du speziell zu m Thema "Mainz um 900" allerlei Wissenswertes.