Augustus und Claudius - Vergleich der Rechtssprechung

caceres

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Hallo alle zusammen
Ich bin Student in Münster (4. Semester im Bachelor)
und schreibe gerade an einer Hausarbeit in einem Seminar.

Mein Ziel ist es herauszuarbeiten was die Motivation für Claudius (Kaiser Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus) war so viel zu Gericht zu sitzen. Und ob er damit wohlmöglich Augustus nachgeahmt hat.

Ich habe mich auch schon eingelesen (Bleicken(noch nicht ganz gelesen), Kaser usw.)

Mein Problem:
Die setzen sich jedoch eher mit dem rechtsgeschichtlichen Aspekten auseinander.

Meine Frage an euch:
Kennt jemand Literatut in der auch die Art und Weise(wie lange sie zu Gericht saßen, wo sie dies taten wie ihre Urteile waren usw.) der Rechtsprechung erläutert wird? So dass man Parallelen und Differenzen ausarbeiten könnte.

Literaturempfehlungen oder direkte Quellenangaben aus den Werken des Tacitus, Suetons wären sehr hilfreich.

Danke schon mal im Vorraus falls mir einer helfen kann :winke:
 
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Hallo alle zusammen
Ich bin Student in Münster (4. Semester im Bachelor)
und schreibe gerade an einer Hausarbeit in einem Seminar.

Mein Ziel ist es herauszuarbeiten was die Motivation für Claudius (Kaiser Tiberius Claudius Caesar Augustus Germanicus) war so viel zu Gericht zu sitzen. Und ob er damit wohlmöglich Augustus nachgeahmt hat.

Ich habe mich auch schon eingelesen (Bleicken(noch nicht ganz gelesen), Kaser usw.)

Mein Problem:
Die setzen sich jedoch eher mit dem rechtsgeschichtlichen Aspekten auseinander.

Meine Frage an euch:
Kennt jemand Literatut in der auch die Art und Weise(wie lange sie zu Gericht saßen, wo sie dies taten wie ihre Urteile waren usw.) der Rechtsprechung erläutert wird? So dass man Parallelen und Differenzen ausarbeiten könnte.

Literaturempfehlungen oder direkte Quellenangaben aus den Werken des Tacitus, Suetons wären sehr hilfreich.

Danke schon mal im Vorraus falls mir einer helfen kann :winke:
 
Die Darstellungen bei Sueton zu diesem Thema sind nicht eben üppig. In der Vita des Augustus ist es Kapitel 33; in der des Claudius Kapitel 15 (müsste auch im Internet vorhanden sein). Bei der Schilderung der Richtertätigkeit des Claudius ist allerdings in Bezug auf die Objektivität höchste Sorgfalt geboten, denn gerade diesen Abschnitt nutzt Sueton - der Claudius eher negativ beurteilt -, um ihn als besonders schrullig darzustellen.

Ansonsten finde ich deine Themenstellung sehr interessant, kenne aber fast keine Literatur dazu.
 
Hallo Caceres (wie kommt dieser Name zustande - Cáceres?),

Das geht leider nicht ganz in die richtige Richtung deiner Frage - ich aber lese gerade von Egon Flaig Können wir den Majestätsprozess gegen C. Silius (24 n. Chr.) verstehen? Oder Wir verstehen nur, was erklärt ist. Du findest diesen Text als Beitrag in den Tübinger Archäologischen Taschenbüchern Bd. II: Zwischen Erklären und Verstehen. Beiträge zur erkenntnistheoretischen Grundlage archäologischer Interpretation. Münster, NY, München, Berlin 2003, S. 23 - 53.
Flaig setzt sich zunächst mit der historischen Überlieferung auseinander, mit Tacitus, dann damit, dass man Tacitus nicht naiv rechtshistorisch lesen dürfe, sondern den sozialhistorischen Hintergrund rekonstruieren müsse, um schließlich, nach Exkursen in die Ethnologie und Geschichtsphilosophie bzw. über die Rolle des modernen Historikers wieder zurück zum Prozess zu kommen.
Klar, Tiberius ist der falsche Kaiser, aber da auch hier Tacitus als Quelle vorkommt, ist der Beitrag für dein Thema vielleicht ganz aufschlussreich.
 
Danke mitglieder
und danke Ashigaru aber das problem ist dass ich auf die viten des suetons nicht auf deutsch zugraifen kann
ich hab bei sueton jedoch etwas gefunden: Suet.Claud.14-20
dort hab ich einige informationen gefunden
nur fehlt mir noch einiges zur rechtssprechung des augustus

bis dann ciao
 
Die Figur des Kaisers in der römischen Rechtsprechung ist ohnehin interessant, wobei ich Augustus und Claudius eigentlich unterstellen möchte, dass beide ähnliche Ideale des "Princeps" in der "Res Publica" hatten – was sich nicht zuletzt auch in der Ikonografie und der Politik niederschlägt (z. B. Mitglieder fremder Stämme ehrenhalber zu römischen Bürgern, Rittern und sogar Senatoren machen, dazu eine ausgesprochen fortschrittliche Kolonialpolitik). Allerdings hatte ich auch nicht in Erinnerung, dass Augustus so wahnsinnig gerne Recht gesprochen hat wie Claudius. Ein weiterer Hinweis auf Claudius Jurafimmel findet sich übrigens auch in Senecas Apocolocynthosis, dort bekommt der Unterweltrichter Minos Claudius als Gerichtsbeisitzer zugesprochen (also als Sklave).

Irgendwann um die Regierungszeit des Claudius herum muss es Sitte geworden sein, bei Rechtsakten (Vertragsabschlüsse, Testamentseröffnungen, Schwüre, Urteile etc.) den Kaiser als bildlich anwesenden verpflichtend hinzuzuziehen - zumindest wurden seinem Genius zu Lebzeiten die ersten Tempel gebaut (nicht zuletzt in Rom an dominanter Stelle auf einem der Hügel in deutlicher Korrespondenz zum Iuppitertempel auf dem Kapitol und dem Quirinustempel auf dem Quirinal).

In Apuleius' Metamorphosen oder Asinaria wird schon ganz selbstverständlich von Soldaten im Streit mit Zivilisten "beim Kaiser" geschworen, was die Zivilisten in Angst und Schrecken versetzt. Aber die Metamorphosen entstanden 100 Jahre nach Claudius (und ich bin hier OT).
 
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