Aussterbende Wörter - vergessene Wörter

Was auch schon so gut wie in Vergessenheit geraten ist, ist das Partikel "an" für "hinauf, nach oben".

Zum Beispiel: hinan = hinauf
bergan = den Berg hinauf
himmelan = in den Himmel
 
Repo brachte heute den Begriff Hagestolz ein.
Bemerkenswert, wo der Begriff noch gebräuchlich ist.

Da fällt einem doch gleich das gleichnamige Bild von Spitzweg ein...

Anhang anzeigen 4393

Da lugt der einsame Hagestolz verstohlen und verlangend zum Paar hinüber, das sich offenbar gerade scheu umsieht, bevor es beabsichtigt, hinter dem kleinen Hügel zu verschwinden.
[FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Gleichzeitig zeigt uns der Maler aber auch sein gespaltenes Gefühl zur Zweisamkeit, denn das Paar auf der rechten Bank hat sich zerstritten. Die junge Frau weint bitterlich in ein Taschentüchlein, während sich der Kavalier abwendet.[/FONT]
 
Zuletzt bearbeitet:
Repo brachte heute den Begriff Hagestolz ein.
Bemerkenswert, wo der Begriff noch gebräuchlich ist.


Da brauche ich jetzt aber eine Erläuterung.

1. Gibt es den Hagestolz als solchen auch heute noch. Und gar nicht so selten.
2. Wäre mir kein anderer Begriff bekannt der den "Hagestolz" ersetzt.


Also, hilf mir auf die Sprünge. Was ist Bemerkenswert?
 
Da brauche ich jetzt aber eine Erläuterung.

2. Wäre mir kein anderer Begriff bekannt der den "Hagestolz" ersetzt.
quote]

Hagestolz bezeichnet einen Mann, der aus eigener Entscheidung heraus unverheiratet bleibt. er müsste sich deshalb wohl im mittleren Alter befinden.
In heutiger Zeit in etwa: Single mittleren Alters,
trifft es aber meiner Meinung nicht ganz, da das Wort Single keine Wertung hinsichtlich der Freiwilligkeit des Singlestatus' beinhaltet.
Also : freiwilliger oder bewusster Single mittleren Alters.
 
Da brauche ich jetzt aber eine Erläuterung.

2. Wäre mir kein anderer Begriff bekannt der den "Hagestolz" ersetzt.
quote]

Hagestolz bezeichnet einen Mann, der aus eigener Entscheidung heraus unverheiratet bleibt. er müsste sich deshalb wohl im mittleren Alter befinden.
In heutiger Zeit in etwa: Single mittleren Alters,
trifft es aber meiner Meinung nicht ganz, da das Wort Single keine Wertung hinsichtlich der Freiwilligkeit des Singlestatus' beinhaltet.
Also : freiwilliger oder bewusster Single mittleren Alters.


Passt nicht ganz.

Ein Hagestolz hat auch was schrulliges und sogar trauriges an sich. Die Bezeichnung ist auch nicht als Kompliment oder gar Lob gemeint.
 
Na, ihr habt ja Sorgen.
Ich mach jetzt mal beide Augen zu und erkläre euch, was ich mir als Kind und auch jetzt noch unter einem Hagestolz vorstelle.

Bei dem Defafilm, König Drosselbart ( der Drosselbart war Manfred Krug) ist ein Freier für die Prinzessen aufgetreten, der hiess Hagestolz.
Und genau so einen Pfau stelle ich mir unter diesen Namen auch vor.
 
Ihr fiel, wenn er ein Hagestolz blieb, die Hälfte der durch sein Leben gehenden Transito-Güter anheim, als eine aufs Zölibat gelegte Taxe. (Quelle: Jean Paul - Biographische Belustigungen, 5. Belustigung (1))


Ja, der gute Jean Paul. schade, das ich ihn nicht mehr fragen kann, was er damit meinte.
 
Die Drei Damen:
Hiermit kannst du allmächtig handeln,
Der Menschen Leidenschaft verwandeln.
Der Traurige wird fröhlich sein,
Den Hagestolz nimmt Liebe ein.
(E. Schikaneder: Die Zauberflöte 1,8)
 
Unter einem Hagestolz hab ich mir auch immer einen eitlen/hochnäsigen Fatzken vorgestellt.


Zu dieser umgangssprachlichen, von der ursprünglichen Bedeutung abweichenden Verwendung verführt das Grundwort stolz, das jedoch nichts mit Stolz im Sinne von Hochmut zu tun hat, sondern eine sprachliche Abschleifung des mittelhochdeutschen stalt ist. Dabei handelt es sich um die mittelhochdeutsche Vergangenheitsform des Verbs stellen, stalt, gestalt (vergleiche die Begriffe Anstalt und Gestalt).

http://de.wikipedia.org/wiki/Hagestolz
 
Da brauche ich jetzt aber eine Erläuterung.

1. Gibt es den Hagestolz als solchen auch heute noch. Und gar nicht so selten.
2. Wäre mir kein anderer Begriff bekannt der den "Hagestolz" ersetzt.


Also, hilf mir auf die Sprünge. Was ist Bemerkenswert?

Ich bin scheints falsch verstanden worden. Der Begriff Hagestolz ist mir geläufig, und, siehe Besipiel, ich benutze ihn auch.
Hagestolze gibt es ja auch heute noch genug. Nur schein mir ein anderer Begriff dafür nicht zu existieren, sieht man vom Umgangssprachlichen "Altlediger" ab.
Daher meine Frage, was daran Bemerkenswert sein soll.

OT: Die Hagestolze waren als "bevölkerungspolitische Nullnummern" in früheren Zeiten bei der Obrigkeit unbeliebt. Ihr Nachlass wurde deshalb mit hohen Steuern belegt. Was, dank Erbschaftssteuer-klassen, auch noch heute gilt.
 
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