... dort gibt es kein Maß und Doppelmaßrost: , wenn wunderts da, dass diese nach paar Bier besoffen sind :still: .ning schrieb:... wobei die Thing-Abordnung aus Ostgermanien noch besoffener ist...
Folge dem Video um zu sehen, wie unsere Website als Web-App auf dem Startbildschirm installiert werden kann.
Anmerkung: Diese Funktion ist in einigen Browsern möglicherweise nicht verfügbar.
... dort gibt es kein Maß und Doppelmaßrost: , wenn wunderts da, dass diese nach paar Bier besoffen sind :still: .ning schrieb:... wobei die Thing-Abordnung aus Ostgermanien noch besoffener ist...
Lungos schrieb:... dort gibt es kein Maß und Doppelmaßrost: , wenn wunderts da, dass diese nach paar Bier besoffen sind :still: .
CrisP schrieb:Ohne jetzt Öl ins Feuer gießen zu wollen, aber es brennt mir unter den Nägeln. Vor einigen Jahren gab es eine Habilitationsarbeit, die sich mit der Ethnogenese der Bajuwaren aus archäologischer Sicht auseinandersetzte. Leider war diese Habilitation so etwas wie eine "Totgeburt", denn ausserhalb Bayerns stellt sich kein Landesamt für Archäologie bzw. Archäologiefakultät einen Bajuwarenexperten an - und das Ergebnis dieser Habilitation ist, dass die Bajuwaren/Bayern das erfolgreichste Beispiel einer Multikulti-Gesellschaft und -Integration sind (Bajuwaren sind eine Mixtur aus alteingesessenen Romanen der röm. Provinz Rätien, eingewanderten Namensgebern aus dem Land Baio/Böhmen, einer Prise Sueben, etwas Langobarden, ein Hauch Rugier, etwas Slawen und Thüringer sowie schlussendlich einer Messerspitze Awaren - zu den Turkvölkern zählend - fertig ist der Bajuwareneintopf - guten Appetit), und das zu einem Zeitpunkt, als man in Bayern dieser Gesellschaftsform den (politischen) Kampf ansagte.
beorna schrieb:um noch einmal auf die eigentliche Frage zu kommen. Die Baiern und die Österreicher sind ein Volk/Stamm blablabla. Erst durch dynastische Umstände wurden sie getrennt. Österreicher und Baiern gehören zum Deutschen Volk. Jedenfalls galt dies bis vor kurzem noch. Die Österreicher schieden erst 1866 aus dem deutschen Staatenbund aus. Noch nach dem ersten Weltkrieg mußten die Alliierten den Österreichern verbieten sich Deutschland anzuschließen. Selbst der Österreicher Hitler wußte dies. Für alle die das bezweifeln, noch heute sprechen Baiern und Österreicher eine Art Deutsch. Allerdings sind Österreicher keine Staatsangehörigen der BRD, wie wohl jeder weiß, und bei manchen Baiern hat man das Gefühl sie wollten auch nicht mehr.Und hört mir auf mit Stotter-Ede. Wenn der das Abbild bairischer Intelligenz ist, na dann gute Nacht Baiern. Und von PISA will ich auch nichts hören. Machmal ist man nicht klüger, weil man einen Test besser schreibt, sondern es liegt einfach daran, daß sich unterschiedlich darauf vorbereitet wird. Früher sagte man: Nicht für die Schule lernen wir, sondern fürs Leben, Heute heißt das wohl: Nicht für Schule und Leben lernen wir, sondern für PISA:
Rüdiger schrieb:Neugierige Frage: Sind nicht auch die Sudetendeutschen den Baiern (als Volksstamm) zuzurechnen?
Valao schrieb:Ich will ja nicht Erbsen zählen ... aber hier wird oft mit Baier(n) und Bayer(n) herumgeworfen.
Mit Bayern bzw. Bayer ist der heutige Freistaat und seine Bewohner gemeint.
Das "y" wurde durch die philhellelinischen Wittelsbacher eingeführt.
Es grenzt heute das politische Bayern vom kulturellen-sprachlichen Baiern ab.
Nicht alle Bewohner Bayerns sind Baiern, es gibt auch Franken und Schwaben.
Ober- / Niederbayern und die Oberpfalz sind bairisch.
Als Sprecher der bairischen Sprache bezeichnet man neben den Altbayern die Österreicher (außer Vorarlberg) und Südtiroler.
Also ...
Bayer(n) - Bezeichnung für das Königreich ab 1825/heutiger Freistaat - mit seinen drei bzw. vier Volksstämmen (Franken, Schwaben, Altbayern (Baiern) und Sudetendeutsche
Baier(n) - alte Bezeichnung bis 1825 des Herzogtums/Königreichs - Bezeichnung für den Volksstamm und ihre Sprache
Streng genommen müsste die Frage dann ja heißen - was haben Baiern und Österreicher gemeinsam? Antwort: sehr viel!
Die gestellte Frage- was haben Bayern und Österreich gemeinsam, bezieht ja auch Franken und Schwaben mit ein und die haben kulturell und sprachlich natürlich viel weniger mit den Österreichern gemeinsam.
Valao schrieb:Die Sudetendeutschen an den Randgebieten Bayerns und Österreichs waren natürlich Baiern bzw. sprachen bairisch (je nach Auffassung).
Autor ? schrieb:"Auf d'Wulda, auf d'Wulda, scheint Sunn a so gulda"
Jene Deutschsprachigen, die den südlichen Rand Böhmens einst kolonisierten, werden als "Identität" bald verschwunden sein. Denen sie als Vertriebene untergeordnet werden, mit den Deutschstämmigen an den Sudetenabhängen zwischen Böhmen-Mähren und Schlesien, hatten sie soviel zu tun, wie etwa wendische Sachsen mit Kelto-Franko-Baiern. Aber gemeinsam mit ihnen und mit 50 kg Handgepäck pro Person mussten sie sich 1946 allesamt auf den Weg machen*, mit einem wehmütigen Blick zurück auf eine Landschaft die sie in mehr als 600 Jahren gestaltet hatten.
Sie nannten sich "Böhmerwaldler" ("Behmawoidla") nach dem dichten Waldgebirge, das auf Karten seit der Renaissance zumindest aus österr. Sicht von Eger bis nördl. des niederösterr. Zwettl eingetragen war, heute besteht diese Höhenzugsbezeichnung nur noch vom sogenannten Dreisesselberg (Dreiländereck Bayern-Böhmen-Österreich - und wie schon der Name sagt, so alt, wie die Landeshoheiten anno 1200) bis nördlich der Achse Linz-Freistadt-Budweis.
Sie kamen - anfangs auf Einladung der "echten" böhmischen Könige, der letzten tschechischen Regenten aus dem Hause Przemysl - in großen und kleineren Wellen ab dem ausgehenden 12. Jhdt. - geworben und mit allen Freiheiten gelockt auch von ihren bayrisch-obderennsisch und böhmischstämmig gemischten Herren, die ihrerseits ihre kleine Territorialpolitik betreiben.
Sie kamen in einen der letzten unberührten Urwälder Mitteleuropas, sie rodeten, konzentrierten sich wie die südl. Nachbarn auf Flachs- und Hopfenanbau und gründeten Städte wie Krummau (Cesky Krumlov heute), später eine kleine Hochburg der Textilmanufaktur, Färberei, Glaserzeugung... eine Perle von Stadt. Sie blickten, auf der Wasserscheide zwischen Nordsee und Schwarzem Meer sitzend, nach Norden wie nach Süden, sie ließen ihre Erzeugnisse von der Moldau weitertragen und schickten sie zur Donau hinab. Die Böhmerwaldler waren bekannt für ihre bescheiden-verbindliche Art.
Mit den spärlichen tschechischen Waldsiedlern, die dort schon die Köhlerei betreiben (dies im übrigen bis zur Donau hinunter) gab es einträchtiges Durchhalten. Im Wald herrschte der Wolf und in die Lichtungen (Zwettl - svetla - licht) pfiff der eisige "böhmische (Nord)-Wind". Als die Hussiten kamen, fürchtete man sich gemeinsam. Genauso, wie vor Buquoys Landsknechten anno 1619 und den schlussendlich auch bloß verrohten Schweden. Gott, Kelch Heiland und die Hoffnung waren die selbigen wie jene des Königs, der den Menschen dieses Land geschenkt hatte, welchem diese Menschen langsam die abweisende Härte abrangen.
Ab Mitte des 19. Jhdt. wird eine vermehrte Zuwanderung deutsch- wie tschechischsprachiger Menschen verzeichnet - im ganzen Raum zwischen Budweis und Donau. Sie kamen in den seltensten Fällen mittellos, sie gründeten Werkstätten, Betriebe und ihre Kinder wurden Betreibsleiter, Kaufleute, Lehrer, Wanderer und Radfahrer. Und sie brachten in gegenseitiger Steigerung jene sonderbaren Ideen ursprünglicher ethnischer Kulturen und Abgrenzungen mit.
Die Böhmerwaldler in ihrer Abgeschlossenheit betrachteten ihre alten Freibriefe und Urkunden der "Treue und Ergebenheit ihrem böhmischen König" gegenüber, sagten in ihrem singenden, weichen bairisch-österr-südböhmischen Tonfall weiterhin nicht "Moldau", sondern "Wulda" (tschech. Vltava), "Pråga" (Praha, Prag) aber auch "Budwais" und nicht "Cesky Budjowice".
Als ich, noch vor Demontage des eisernen Vorhangs, das erste mal nach Südböhmen und in das Land der früheren Böhmerwaldler kam, hatte ich das Glück, eine aufgeklärte, in einer warnend klugen Familie aufgewachsene, niemals verhetzte und sehr traurige alte Krumauer Bürgerstochter als Reiseleiterin dabei zu haben.
Sie sagte, angesichts ihres damals noch ungeschminkten, heruntergekommenen Heimatstädtchens und der alten Färberei der Familie an der Moldau (die schon Schiele malte), in das die tschech. Nachkriegsregierung Zigeuner zur Sesshaftigkeit zwang (die tschechische ansässige Bevölkerung bezog - aus Pietät, wie auch mir schien- nie die alte Stadt, sondern baute eine neue daneben):
"Der Hitler war unser Unglück."
Nicht mehr und nicht weniger.
* Aber dort und da blieben die, die bleiben wollten, wenige zugegeben und an den entlegensten Orten. Sie sprachen nur in ihren vier Wänden ihren weichen Dialekt, heirateten tschechisch Sprechende und leben, bescheiden wie ehedem, heute noch da.
ning schrieb:Lieber Valao, stimmt natürlich, was du schreibst, was die Herkunfts-, Blick- und Sprachrichtung der jew. Angekommenen am "böhmischen Bogen betrifft", aber blei'b'ma genau für den bayr.-österr- Waldgrenzenverlauf:
-> erste Welle (zaghaft ca. ab 1120) bairische Lehensnehmer, 1150 stärker (Oberpfälzer?)
-> zweite Welle mehr Oberfranken und Rheingauer (1179 -1250), im Rheingau gings klimatisch-überschwemmungsmäßig ziemlich ab zu der zeit
-> dann buntgemischt, Nachzügler, viele bereits in den österr. Landen zuvor Ansässige
(fast ident verlief die Kolonisierung des südl. darunter liegenden Mühlviertels!)
und dazu erlaube ich mir, diese Geschichte hereinzustellen
Viele Böhmerwaldler schafften nach dem 2. Weltkrieg im darunterliegenden Mühlviertel und Oberösterreich einen Neubeginn. Stadtteile, wie "Neue Heimat" in Linz zeugen zwar von einer gewissen Bereitschaft seitens Österreich, die heimatvertriebenen ehem. Deutschböhmen (sogen. Alt-Österreicher) aufzunehmen, meiner bescheidenen Meinung nach, hat diese Verpflichtung Deutschland und im besonderen Bayern viel großzügiger wahrgenommen als meine Republik.
Valao schrieb:Aber da hätten wir doch gerade eine große Gemeinsamkeit zwischen den Bayern und den Österreichern gefunden: Die Sudetendeutschen.[/b] :winke:
ning schrieb:... wo es viel zu bewältigen, aufzuarbeiten, er-klären und zu versöhnen gilt. das schlimme dabei ist, dass die betroffene generation auch die stumme generation ist. man erzählte mir kleinigkeiten, unschuldige alltäglichkeiten.
aber der schmerz und die überraschung sind anscheinend gefühle, die sofort wieder da sein können, so "als wär's gestern gewesen".
hoffentlich kannst du deiner oma noch viele erzählungen entlocken, valao.
servus!
Valao schrieb:Ich will ja nicht Erbsen zählen ... aber hier wird oft mit Baier(n) und Bayer(n) herumgeworfen.
Mit Bayern bzw. Bayer ist der heutige Freistaat und seine Bewohner gemeint.
Das "y" wurde durch die philhellelinischen Wittelsbacher eingeführt.
Es grenzt heute das politische Bayern vom kulturellen-sprachlichen Baiern ab.
Nicht alle Bewohner Bayerns sind Baiern, es gibt auch Franken und Schwaben.
Ober- / Niederbayern und die Oberpfalz sind bairisch.
Als Sprecher der bairischen Sprache bezeichnet man neben den Altbayern die Österreicher (außer Vorarlberg) und Südtiroler.
Also ...
CrisP schrieb:Hallo Valao,
danke für die Klarstellung! Ist sicherlich im ersten Moment eine unzulässige Verkürzung bzw. Diskriminierung, "Bajuwaren/Bayern" zu schreiben, in meinem Fall waren aber wirklich nur die Bayern (auch mit den fränkischen,... Anteilen) gemeint, ging es doch um eine Aussage eines bekannten Politikers...
Gruß, CrisP
CrisP schrieb:...und das Ergebnis dieser Habilitation ist, dass die Bajuwaren/Bayern das erfolgreichste Beispiel einer Multikulti-Gesellschaft und -Integration sind (Bajuwaren sind eine Mixtur aus alteingesessenen Romanen der röm. Provinz Rätien, eingewanderten Namensgebern aus dem Land Baio/Böhmen, einer Prise Sueben, etwas Langobarden, ein Hauch Rugier, etwas Slawen und Thüringer sowie schlussendlich einer Messerspitze Awaren - zu den Turkvölkern zählend - fertig ist der Bajuwareneintopf - guten Appetit)...
Valao schrieb:aber du hast ja vor kurzem, übrigens sehr treffend, die Ethnogenese der Bajuwaren beschrieben, also die der Baiern und nicht der Bayern. Denn die Franken waren daran nicht beteiligt.
Gruß Valao
CrisP schrieb:@ning:
Ein "Volks"-Kochbuch.... würde 'ne Mordsgaudi werden!
Gruß, CrisP
CrisP schrieb:@Valao:
Die armen Oberfranken (die ja nichts dafür können, in den ba-y|i-rischen Eintopf geworfen worden zu sein [Baiern im Sinne aller Baiern, Bayern im Sinne jener staatlichen Organisationseinheit - äh - Staatseintopf, dem sie heute angehören, wenn auch erst seit 1825 so geschrieben... ] ) können nichts dafür, fallen aber nichtsdestotrotz unter die Definition der modernen (falls mich das rehabilitiert) Bajuwaren im Sinne einer bestimmten Partei, die, so es sich mir darstellt, die Baiern aussen vor lässt und sich ganz auf die innerdeutschen Bayern beschränkt...
@ning:
Ein "Volks"-Kochbuch.... würde 'ne Mordsgaudi werden!
Gruß, CrisP
CrisP schrieb:Au, das Rätsel kann ich lösen: FC Bayern gegen Hansa Rostock!!!!
Wir verwenden essentielle Cookies, damit diese Website funktioniert, und optionale Cookies, um den Komfort bei der Nutzung zu verbessern.
Siehe weitere Informationen und konfiguriere deine Einstellungen