Bayern und Österreicher - Wieviel haben sie gemeinsam?

ursi schrieb:
Mir geht es beim Skirennen ähnlich, die Schweizer waren mal so gut und jetzt :heul: es kann nur besser werden.
Dafür haben wir seit 1850 keine gscheite Uhr mehr zusammengebracht :heul: Und unser Bankgeheimnis ist auch zerbröselt.....
 
Zitat:"
"Na ja und die Schweizer sind Schweden (in den USA). "

Um ehrlich zu sein habe ich selbst schon mal einen Schweizer für einen Holländer gehalten. Wegen gewisser Kelch-Laute beim sprechen !

Zitat:
(ausser Germanistik-Studenten die sollten es ja dann doch wissen) .
Sie gingen auch vom Verhalten, von der Kultur aus. So hat ein Deutscher aus Hamburg mehr kulturelle Ähnlichkeit mit einem Holländer als mit einem Schwarzwaldbauern.
Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man eine Sprache nur in der Schriftform kennt oder ob man sie auch vom hören kennt. Und reine deutschsprachler sind dort selten, die noch verbliebenen 150.000 deutschstämmige sprechen je nach familiärer Herkunft ein sehr alten süddeutschen Akzent oder mehr Friesch-niederdeutsch wenn sie von den Mennoniten abstammen. Hochdeutsch sprechen sie kaum.
 
Lukrezia Borgia schrieb:
Auch wenn sich das jetzt bitterböse anhört. Aber mir wurde Hermann Maier erst so richtig sympaitsch, seit er diesen Unfall hatte. Er ist auch der einzige österreichische Skirennfahren, mit dem ich mitfieber. (Immer in der Hoffnung, dass er besser ist als Eberharter!)
Bewundert habe ich Maier schon vor den Unfall. Ich kann mich noch daran erinnern, wie er bei ner Abfahrt voll durch alle Banden und Netze gestürtzt ist, und am nächsten Tag die Goldmedaille holte. Nach den Sturz habe ich schon mit den Schlimmsten gerechnet.
 
was für kelch laute :motz: nichts gegen das wunderschöne schweizer Dialekt ;)

Wir sollten aber so langsam wieder auf das Thema zurück kommen ;)
 
Rovere schrieb:
.
Abgesehen davon gibt´s ja genügend - vor allem ältere - Deutsche die sich, wie soll ich sagen, nicht gerade durch Flexibilität gegenüber anderen Sitten, Gebräuchen und (früher auch) Währungen auszeichnen, und da kanns durchaus zu Mißverständnissen kommen.

Beim Fußball jubeln wir selbstverständlich wenn die Deutschen ein Tor bekommen - was sich liebt, das neckt sich! Willst du etwa sagen dass Deutschland sich freut wenn ein Österreicher beim Skirennen gewinnt?

Lieber Rovere,
ich habe nichts dagegen, wenn ein Österreicher ein oder auch mehere Skirennen gewinnt. Ich war ein Fan von Toni Sailer, dem schwarzen Blitz aus Kitz und habe ihn immer dafür bewundert, wie er in meheren Disziplinen gewinnen konnte.
Ich achte die Sitten und Gebräuche aller Länder, die ich besucht habe von Schottland bis China, die DM und Eurobeträge habe ich immer vor Antritt der Reise in die jeweilige Landeswährung umgewechselt und nur in der Landeswährung bezahlt. :rolleyes:
 
ursi schrieb:
Du kannst nicht von einzelnen Personen, die wahrscheindlich mit zweihundert durch die Kinderstube gerast sind auf ein ganzes Volk rückschlüsse ziehen.

Liebe Ursi, das mache ich auch nicht.
Dass es Deutsche gibt, die sich unmöglich aufführen, weiß ich. Ich würde auch nie nach Malorca fliegen. Da ich mich wie Du, für Geschichte interessiere, habe ich in Schottland alte Schlösser, in China die Mauer und die verbotene Stadt und in Tirol Insbruck besucht. :)
 
heinz schrieb:
Ich achte die Sitten und Gebräuche aller Länder, die ich besucht habe von Schottland bis China, die DM und Eurobeträge habe ich immer vor Antritt der Reise in die jeweilige Landeswährung umgewechselt und nur in der Landeswährung bezahlt. :rolleyes:
Ich bin ohnehin davon ausgegangen dass du ein Netter bist ;)
 
Rovere schrieb:
Dafür haben wir seit 1850 keine gscheite Uhr mehr zusammengebracht :heul: Und unser Bankgeheimnis ist auch zerbröselt.....
Oh, da muß ich dich eines besseren belehren: Es ist nämlich noch immer ein großer Unterschied zwischen Bayern und Österreich (um beim Thema zu bleiben ;) :bussi: ), wenn es ums Geld geht: nach Abzug der Quellensteuer kann sich das Finanzamt die Nase an der Banktür plattdrücken, bis ein Finanzstrafverfahren eröffnet ist (und es nicht um Geldwäsche oder Terrorismusfinanzierung geht). Solange die Schweizer ihr Bankgeheimnis behalten, sieht es auch für uns ganz gut aus.
 
heinz schrieb:
Ich würde auch nie nach Malorca fliegen. Da ich mich wie Du, für Geschichte interessiere, habe ich in Schottland alte Schlösser, in China die Mauer und die verbotene Stadt und in Tirol Insbruck besucht. :)

Eine Reise nach Mallorca outet einen noch nicht als Banausen und das anglotzen der chinesischen Mauer macht einen noch nicht zu einem Kulturmenschen...
 
Ein Kuriosum am Rande.
Das Tiroler Bergdorf Jungholz im österreichischen Bezirk Reutte - mit österreichischer Postleitzahl und Telefonvorwahl - liegt mitten im Oberallgäu und ist somit ganz umgeben von bayerischem Territorium.
Ein Wertacher verkaufte im Jahre 1342 das Gebiet der heutigen politischen Gemeinde Jungholz an einen aus Tannheim zugewanderten Bürger. Das Dorf entwickelte sich prächtig. Die Österreicher fühlen sich in Bayern wohl und werden von den Bayern geschätzt. Von den Urlaubern ebenso.
 
und da habe ich Jahre lang mit Weib und Kind auf dem Weg ins Kaunertal Rast gemacht (wie Josef und Maria auf der Flucht nach Ägypten - nur gibt es davon qualitätsvollere bilder). :fs:
 
Mercy schrieb:
und da habe ich Jahre lang mit Weib und Kind auf dem Weg ins Kaunertal Rast gemacht (wie Josef und Maria auf der Flucht nach Ägypten - nur gibt es davon qualitätsvollere bilder). :fs:
Obwohl ganz in der Nähe einst meine Wiege stand, habe ich dieses Dorf auch erst kürzlich entdeckt und erfahren, dass es zu Österreich gehört. Zumindest war mir diese Tatsache nicht bekannt.
 
Witzig, dieses Jungholz... Die Landverbindung zum Rest Tirols ist (wenn meine Karte stimmt) nicht viel mehr als 50m breit. Dass es nicht aufgefallen ist, mag daran liegen, dass es wie das kleine Walsertal ein Zollausschlußgebiet war, wo auch mit DM bezahlt wurde.
 
Witzig finde ich es auch. Jungholz liegt abseits der B310, ziemlich unauffällig für Vorbeifahrende. Komisch fand ich nur, dass bei uns in der Gegen niemand darüber sprach.
 
manganite schrieb:
Eine Reise nach Mallorca outet einen noch nicht als Banausen und das anglotzen der chinesischen Mauer macht einen noch nicht zu einem Kulturmenschen...
Puuuh, na dann muss isch misch ja doch nit schaeme, dat isch uch ens ma op Mallorca war :)

Dort habe ich uebrigens das kurioseste gesehen : deutsche Skinheads, welche "heil Hitler" gerufen haben und in Kampfstimmung waren. Die haben sich den eingedeutschten Ruf Mallorcas wohl zu Herzen genommen und wollten "das neue Vaterland im Mittelmeer" besuchen.
Fuer deren Anwesenheit habe ich mich echt geschaemt !
 
Rabenstein schrieb:
Würde mich interessieren, wie die österreichischen Forumsteilnehmer dies sehen.


"Morgen, lieber Rabenstein, morgen."


:rolleyes:
;)
(aus dem deutschen zitatenschatz zu österreicher-klisches / oder war's aus dem -leider völlig unbekannten dramulett "der arme tilly", dritter akt, letzte szene:
tilly: "WEM DIEN' ICH NUN (ups, steht nicht groß im manuskript!!), meinem herzog oder dem kaiser, dem österreichischen...?"
helmbrecht: "Oh Herr, s'ist gleich, sind gut katholisch beide"
-

Aber.... da muss ich doch noch ein wenig nachtwandeln:

Herkunft, Stamm, alles bekannte, in Büchern überlieferte und bissl ausgegrabene Wissen hin und her, DIESE "Geschichte", die wirklich noch spürbar überliefert(!) wird, hat wohl die Entfremdung zwischen Bayern und Österreich jäh beschleunigt:

Im Zuge des 30-jährigen Krieges wurde das gesamte damalige Oberösterreich an Bayern verpfändet. (Kriegsgenossenschaft) Und die Bayern - unter ihrem Bevollmächtigten und Statthalter (dessen Nachfahren sind heute übrigens noch reichST begütert in OÖ) - randalierten geradezu im damals noch recht friedlichen, ergo reichen Land ob der Enns.
Ich sehe die Bauernkriege (ab 1626), die einem Volksaufstand glichen, völlig unzulänglich nur als allgemeines soziales Aufbegehren erklärt, sondern als Aufstand gegen die Auspressung eines ganzen Landstriches seitens der bayerischen Besatzer. ;) (natürlich drückten manch adelige Vettern-Herrschaften in OÖ. auch die Augerln zu)

Zu späteren Zeiten wurde zwar etwas sensibler vorgegangen, aber rigoroser abgewehrt: der Tiroler Freiheitskampf (1803?o6? 1806). Die Franzosen konnte man hassen.. und wieder vergessen, aber den Bayern wurde nicht wirklich verziehen". (authent. Quelle: Der Dorfwirt von Matrei, ein Philosoph!)

Aber es gibt ganz gewiss, ganz ganz gewiss, viel mehr schöne und verbindende Geschichte-n zwischen Bayern und Österreich... :bussi: Für uns ist die baierische Herkunft ganz okay, aber ein "Altbayern" entlockt dem inzwischen emanzipierten Volk der Faulen und Gesprächigen seit 1000 Jahren wohl nur noch ein Achselzucken.

Pfiat Got scheh
 
Die von dir erwähnten Ereignisse sind sicherlich bedeutsam - als Tiroler, Salzburgerin oder Innviertler hat man ein sehr spezielles Verhältnis zu Bayern. Im Osten ist das wieder anders - Perpektivenwechsel und/oder Kulturscheide... ;)
 
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