Berserker

LacusCurtius • Ammianus Marcellinus — Book XVI

Dem Text entnommen:
"and as they gnashed their teeth hideously and raged beyond their usual manner, their flowing hair made a terrible sight, and a kind of madness shone from their eyes."
"But the savages, thrown into disorder by their violence and anger, flamed up like fire, and hacked with repeated strokes of their swords at the close-jointed array of shields"
"they were savage and uncontrollable"

Beschrieben wird die Schlacht von Argentoratum zw. Römern und Alamannen 357. Interessant sind die Parallelen zu dem "Berserkerphönomen" in der Schilderung der Schlacht.
 
Grüß euch!

Es hat sich bei mir eine Frage aufgetan, für die ich hier leider noch keine Antwort gefunden habe (sollte ich es überlesen haben, bitte ich um Entschuldigung).

Woher kam diese extreme Wut und Aggression? War sie wirklich so stark? Gibt es psychologische Erkärungen (vielleicht als Kind zu heiß gebadet?)?

Grüße

SK
 
Grüß euch!

Woher kam diese extreme Wut und Aggression? War sie wirklich so stark? Gibt es psychologische Erkärungen (vielleicht als Kind zu heiß gebadet?)?
Nein, man weiß drüber nichts. Und weil man darüber nichts weiß, gibt es Vermutungen in Hülle und Fülle - bis hin zu irgendwelchen Pilzen. Die Quellen sind widersprüchlich: Auf der einen Seite "überkam sie die Berserkerwut", auf der anderen Seite wurde im Christenrecht verboten, sich in Berserkerrage zu versetzen. Dann aber "überkam" sie die Männer nicht. In einem Fall scheint Epilepsie mit darunter gefasst worden zu sein. Manche Quellen berichten, dass die Männer nach Abklingen der Rage schwächer als andere gewesen und hin und wieder sogar vor Schwäche gestorben seien. Das einzige, was ziemlich sicher ist, dass die damaligen Kenntnisse nicht ausreichten, Verhaltensweisen mit ähnlichen Symptomen auseinanderzuhalten, so dass schon deshalb die Frage so gar nicht beantwortet werden kann.
Ich selbst wurde als Kind in der Schule gemobbt. Ehemalige Schulkameraden berichten mir, dass, wenn eine gewisse Schwelle der Bedrohung überschritten wurde, ich in Raserei verfallen sei, sinnlos um mich geschlagen und getreten habe, und dies mit solcher Gewalt, dass die Überzahl der Angreifer dem nicht standhalten konnte, so dass alle davonliefen. Ich selbst kann mich daran nicht erinnern.
Auf der anderen Seite sieht es so aus, als ob es auch Initiationsriten gegeben habe, durch die ein Mann in eine Berserker-Gruppe aufgenommen wurde. Unbekannt ist, ob dieser Weg jedem offen stand, was gegen eine Besonderheit der Person spräche, oder ob der Betreffende bereits vorher Anzeichen der Raserei gehabt und sich dadurch für diese Gruppe qualifiziert hat. Sehr wahrscheinlich hat es etwas mit dem Andrenalin-Haushalt zu tun, der bei den Menschen bei höchstem Stress sehr unterschiedlich funktioniert.
 
Wer einmal Remarque gelesen hat, kann sich bestimmt an die Schilderung der Erstürmung eines französischen Grabens erinnern. Das Ganze ein einziger Rausch, der mögliche Tod wird verdrängt und Pardon nicht gegeben. Danach eine Art Katzenjammer...

Das können wir heute nicht nachvollziehen, Gott sei Dank. Aber es scheint physiologisch wirklich eine enorme Adrenalinausschüttung statt zu finden, da braucht man also nicht einmal Fliegenpilze, Alkohol oder anderes "Doping".
 
Ich könnte mir auch vorstellen, dass das mehr so eine Art kontrollierte Rage war. Ich erinnere mich da auch an meine Schule, wo ich gemobbt wurde.
Ich wurde da von mehreren gezwungen zu kämpfen. Da ich immer friedfertig war, wurde ich extrem provoziert, aber dennoch behielt ich einen kühlen Kopf, aber innerlich brodelte es, doch ich dachte mir, ich werde am nächsten Tag die gleichen fertig machen. Und so war es auch: Die Wut kam raus und ich besiegte einen nach den anderen, ich schaffte es soger, zwei gleichzeitig in den Schwitzkasten zu nehmen. Aber ich war dannach fix und fertig.

Ich glaube die Stärke der Berserker war, dass sie Ihre Wut fokusieren und auf etwas bestimmtes auslassen konnten, doch sie konnten nicht die Wut kontrollieren, wenn Sie ausgelassen war. Sie musste einfach raus.

Doch die Frage ist, was macht sie so wütend?

Fingalo und Ich hatten guten Grund wütend zu sein.
Die in "Im Westen nichts Neues" hatten auch guten Grund wütend zu sein.

Welchen hatten die Berserker? Ich meine, was war schon so zum wütend werden an einigen Römern, die (für Ihre Augen), komisch durch die Gegend sparzierten?
 
Ich habe auf Seite 3 unten einen Link gebracht, der das Phänomen von der Seite der Psychologie betrachtet, da sollten eigentlich ein großteil der soeben gestellten Fragen benatwortet werden.
 
Grüß euch!

Es hat sich bei mir eine Frage aufgetan, für die ich hier leider noch keine Antwort gefunden habe (sollte ich es überlesen haben, bitte ich um Entschuldigung).

Woher kam diese extreme Wut und Aggression? War sie wirklich so stark? Gibt es psychologische Erkärungen (vielleicht als Kind zu heiß gebadet?)?

Grüße

SK
Zu heiß gebadet? Der war gut - aber heute würde man solche Leute vermutlich tatsächlich zum Psychologen schicken.

Nicht so vor 1500-1000 Jahren. Berserker waren damals bei den nordischen Stämmen gefürchtet in den heufigen Kriegen und deshalb gut angesehen - zumindest, wenn man den Quellen Glauben schenkt. Auch zur Berserkerwut/Berserkerraserei findet man etwas in den Quellen:
aus Ynglinga saga schrieb:
(...)Und das ist zu sagen, dass er (Odin) wegen jeder Sache so sehr in Ehren gehalten wurde; dafür sind diese Angelegenheiten der Grund: Er war so schön und herrlich vom Aussehen, dann wenn er bei seinen Freunden saß, dass alle Freude daran hatten. Aber dann, wenn er im Heer war, da schien er seinen Feinden grausam zu sein. Und das ist der Grund dafür, dass er sich auf die Fertigkeit verstand, dass er Aussehen und Gestalt auf jede Weise änderte, die er wollte. Ein anderer war dieser, dass er so gewandt und einschmeichelnd sprach, dass allen, die zuhörten, schien, dass das allein wahr wäre. Er sprach alles in Reimen, so wie jetzt das gesprochen wird, was Dichtkunst heißt. Er und seine Goden heißen Liederdichter, weil diese Fertigkeit im Norðrland bei ihnen entstand. Óðinn konnte auch machen, dass seine Feinde in der Schlacht blind oder taub oder furchtsam wurden und ihre Waffen nicht mehr verwundeten, als Stöcke; und seine Männer gingen ohne Brünne und waren toll wie Hunde oder Wölfe, sie bissen in ihre Schilde, waren stark wie Bären oder Stiere. Sie töteten Menschen und weder Feuer noch Eisen hatten eine Wirkung auf sie. Das wird Berserkerraserei genannt.
Wichtig ist bei den Berserkern zu wissen, daß sie offensichtlich einen besonders starken Glauben zu ihrem Kriegsgott Odin hatten und sich für diesen Gott freiwillig in einen tranceartigen Zustand versetzten (auf welche Art auch immer), um sich dann furchtlos wie beschrieben in die Schlacht zu stürzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Die Nachrichten über Berserker sind in den Quellen so heterogen, dass man nicht von einem einheitlichen Erscheinungsbild ausgehen kann. Berserker galten als unverwundbar, Grettir der Starke tötet aber mehrere. Solche Widersprüche kommen öfter vor. Man muss bedenken, dass die Nachrichten über die Berserker einer Zeit entstammen, wo es diese bereits seit einigen Generationen nicht mehr gab. Deshalb fügen die Quellen solche Erläuterungen hinzu, die den Zeitgenossen trivial erschienen wären oder Kopfschütteln hervorgerufen hätten. Aber die Verfasser wussten wohl auch nicht mehr genau Bescheid, so dass auch einfach "besonders tapfere Männer" oder einfach eine Leibwache zu "Berserkern" erklärt wurden.
 
Berserker galten als unverwundbar, Grettir der Starke tötet aber mehrere. Solche Widersprüche kommen öfter vor...
Eine Sache ist mir da gerade durch den Kopf gegangen.
Die Berichte über die Berserker, denen "weder Feuer noch Eisen etwas anhaben kann", erinnert mich doch sehr an die Fakire in Indien und erst vor Kurzem habe ich im Fernsehen einen Film gesehen, in dem auch in Griechenland heute noch ein Fest gefeiert wird, von dem schon antike Geschichtsschreiber berichten, bei dem die Leute sich bei ihrer Musik so in Ekstase versetzen, daß auch sie am Ende über glühende Kohlen gehen und angeblich keinen Schmerz spüren. (Unter uns gesagt, deren Füße würde ich am nächsten Tag gern nochmal sehen. ;) )
Vielleicht gab es ein ganz ähnliches Phänomen auch bei den Berserkern(?)
 
Durch das Adrenalin und sonstige Hormone ist in einer Situation wie in einer Schlacht das Schmerz- Müdigkeits und Hungerempfinden ohnehin enorm abgeschwächt. Das war früher so und ist heute nicht anders, ein ziviles Beispiel hier zB Autounfälle mit Menschen, oft spüren die Opfer keine Schmerzen, meinen es wäre alles okey und der Arzt stellt dann übelste innere Verletzungen fest, die durch die Expolsionsartige Adrenalinausschüttung keine spürbaren Schmerzen veursacht haben. Auf dieser Seite oben habe ich ja bereits Auszüge der Beschreibung einer Schlacht zwischen Alamannen und Römern gebracht, laut denen die Alamannen in großem Rahmen Berserkerähnliche Verhaltensweisen zeigen. Auch Beispiele aus der Gegenwart zeugen von Berserkerähnlichem Verhalten, in der Zivilgesellschaft sind das Amokläufe, was nichts anderes als ein Berserkergang in Friedenszeiten ist. Auch im zweiten Weltkrieg, der vllt besterforschte Krieg aller Zeiten gibt es zuhauf Beispiele von Berserkerartigem Verhalten, Soldaten die in Nahkämpfe mit Spaten und bajonett "ausgerastet" sind und ohne schmerzempfinden oder Realisierung der Gefahr sich auf Gegner gestürzt haben und diese furchtbar zugerichtet haben, mit ist konkret eine Schilderung im Kopf wo ein Zug deutscher Gebirgsjäger in einem Grabenabschnitt in Südrussland sich verteidigte gegen eine Überzahl an angreifenden Russen, die Deutschen kämpften i.e.L. mit Spaten und warfen sich den Russen die in den Grabne stürmten entgegen, selbst sich ergebene oder wehrlose Russen wurden um Blutrausch niedergemacht.

Berserker waren nicht unverwundbar, sie spürten nur keine Schmerzen im Rausch- und Trancezustand (wozu im Grunde jeder Mensch fähig ist).
Aus dem südasiatischem Kulturraum dürften ja auch die Beispiele bekannt sein, wo sich Leute im Trancezustand bei Veranstaltungen Nägel durch die Lippen stoßen, oder sich andersweitig selbst übel verletzen, ohne Schmerz zu empfinden, und seltsamerweise bluten diese in Trance zugefügten Verletzungen auch nicht/kaum, was eine weitere Erklärung für die "Unverwundbarkeit" sein könnte. Warum diese Schnitte/verletzungen, obwohl sie teilweise aterien und Schlagadern durchschneiden kaum Bluten kann die Medizin auch erklären, wenn ich Glück habe finde ich Unterlagen dazu.
Auch im muslimischen Kulturraum gibt es viele derartige Beispiele, zB die rituelle Selbstgeißelung an religiösen Festen, oder die Sufiorden, die sich regelmäßig durch Tänze und rhytmische Bewegungen in Trance versetzen.

Das Berserkerphänomen ist nicht so geheimnissvoll wie man meinen könnte, es gibt aus der Geschichte unzählige Beispiele von Berserkerverhalten und Trancezustände mit den entsprechenden Wirkungen (kein Schmerzempfinden usw.) die sehr eng mit dem spezifischen Berserkerverhalten verwandt sind, sind auch heute in vielen Kulturräumen was ganz alltägliches.
Die Grenzen zwischen Schlachtverhalten, Trancezuständen und Berserkertum sind fließend und wie es heute Fakire und Sufi-derwische gibt die sich aus dem Stand in Trance versetzen können (wozu bei entsprechendem Wissen und Erfahrung jeder Mensch in der Lage ist) oder Amokläufer (es gibt nicht nur Schulamok) die in einem Blutrausch wahllos zerstören gab es früher Berserker.
 
Das Berserkerphänomen ist nicht so geheimnissvoll wie man meinen könnte, es gibt aus der Geschichte unzählige Beispiele von Berserkerverhalten und Trancezustände mit den entsprechenden Wirkungen (kein Schmerzempfinden usw.) die sehr eng mit dem spezifischen Berserkerverhalten verwandt sind, sind auch heute in vielen Kulturräumen was ganz alltägliches.
Die Grenzen zwischen Schlachtverhalten, Trancezuständen und Berserkertum sind fließend und wie es heute Fakire und Sufi-derwische gibt die sich aus dem Stand in Trance versetzen können (wozu bei entsprechendem Wissen und Erfahrung jeder Mensch in der Lage ist) oder Amokläufer (es gibt nicht nur Schulamok) die in einem Blutrausch wahllos zerstören gab es früher Berserker.
Das ist wahr und das hatte ich im folgenden Beitrag ja auch bereits festgestellt: http://www.geschichtsforum.de/248645-post33.html
 
Mein Grossvater war San-helfer im letzten WK, er öfter von Soldaten gesprochen die halbzerschossen noch weiterkämpfen wollten, das passt ziemlich gut ins Bild.
 
Meine Meinung über die Berserker

Hallo,:winke:

also, nach dem ich mehrere berichte über die Wikinger gesehen, gelesen und gehört habe, ziehe ich meine eigenes Resultat daraus.
Ich liege vielleicht falsch oder richtig wer weis?:confused:
Betrefft aber nur mich.:scheinheilig:

1)Berserker waren Eliten Krieger Bzw. Söldner (wie die Waräger-Garde zb.)
Sie würden von gut bezahlende herscher eingesetzt gegen Feinde Aller art, auch eigene Stämme und das Überall wo man sie Brauchte.

2)a) Geschichte waren meist von Christliche Mönche Geschrieben, es ist bekannt das Mönche aus eine Maus ein Elefant machten.:scheinheilig:
b)Sagas meist von Skalden geschrieben und erzählt.
Egal ob Mönch, Skalden oder Dichter aus dem nahen Osten jeder bringt sein Senf dazu. Diese Leute waren im Mittelalter auch für die „Propaganda“ zuständig.

3)Der Fliegenpilz als Rauschmittel

Ich Zitiere:

„Oft wird behauptet, dass die Berserker vor der Schlacht sich mit Fliegenpilzen in Kampfrausch versetzt hätten. Dies ist aber FALSCH.
Die Symptome nach dem Genuss sind schwächer als die in den Sagas beschriebenen. Schon 1929 zeigte der norwegische Toxikologe Frederik Grøn, dass hier kein Zusammenhang besteht. Der Effekt ist äußerst unsicher und kann mit bis zu sechs Stunden Verspätung eintreten, was bei einem Überfall von Feinden viel zu spät wäre. Die Berichte über die Einnahme von Fliegenpilzen zur Erreichung eines Rausches stammen aus ethnografischen Berichten des 18. Jahrhunderts von sibirischen Stämmen.“

Außerdem Verursacht Konsum von Fliegenpilz (Je nach menge enthaltene Giftstoff) Durchfall und erbrechen (Schlecht bei einem Angriff).:pfeif:

4)Kriegs-Strategie:

Der Grundstein einer Kriegs-Strategie besteht aus Folgende Komponente:
a)Das Heer (Krieger mit Waffen).
b)Angriff und Verteidigung- Strategie (Wie, Wann, wo und mit welsche Mittel man Angreift oder sich Verteidigt).
c)Und zu letzt die Kriegs-Psychologie (in diesem Fall unsere Berserker und Die die Geschichte und Sagas Erzählen)

Entzieht man eine diese Komponente hat man wenig und/oder KEINE Chance auf Erfolg.:weinen:

Kein Heer (a)= Keine Soldaten (Sehr, Sehr Schlecht wenn man Krieg Führen will):nono:
Keine A/V-Strategie(b) = Herrscht Anarchie (unorganisiert ist auch nicht optimal)
Keine Kriegs-Psychologie = Wird der Feind nicht beeindruckt, Stehen die Chance Gleich für beide Seiten (im krieg ist es wichtig die Oberhand zu gewinnen.)


Interessant und sehr wichtig für uns ist Punkt „c“:

Wikinger im allgemein waren auf den Tot vorbereitet „ Nach dem Tot warten die Walküre. Sie erwählen aus dem auf dem Schlachtfeld Verstorbenen die Einherjer ("ehrenvoll Gefallene") aus, auf das sie in Walhall eingehen sollen.

Berserker die genanten Odin-Krieger waren (nach meine Meinung) dann so Art Todesmutige Männer in Bären bzw. Wolfsfelle „bekleidet“ die wie ein Rudel auf den Feind Stürzten und alles niederschlagen was ihnen in den weg kommt.:vermoebeln:
Wenn ich der Feind wäre und etwas auf mich zu rast was aussieht wie halb Mensch, halb Tier, der kein Furcht und Schmerz spürt, da würde ich schon in Panik kommen.

Was ich sagen will ist das die Kriegs Psychologie die Wichtigste ist.
Wenn ca. 12 Berserker es schaffen der Feind zu beeindrucken(c) und ihn aus dem Konzept bringen, wird Panik herrschen, die A/V-Strategie besteht nicht mehr(b), es führt zu Anarchie, der Feind ist unorganisiert und hat nur 2 Möglichkeit, Sterben oder zurückziehen. Die zweite ist die Beste.

Wie gesagt dies betrifft nur meine Meinung.

Mit freundlichen Grüßen
Buliwyf
 
2)a) Geschichte waren meist von Christliche Mönche Geschrieben, es ist bekannt das Mönche aus eine Maus ein Elefant machten.
Das ist keineswegs "bekannt". Bekannt ist nur, dass Zahlen über die beteiligten Kämpfer offensichtlich übertrieben wurden, aber nicht nur von Mönchen, sondern ganz allgemein. Ansonsten müsste man eine objektive Darstellung besitzen, die man mit der Darstellung der Mönche vergleichen kann, um festzustellen, ob diese zu einer spezifischen bei Nicht-Mönchen unüblichen Übertreibung neigten. So etwas gibt es aber nicht.

Aber es gibt so Pseudo-Wissenschaftler, die behaupten, dass die Grausamkeiten der Wikinger in Nordfrankreich in den von Mönchen geschriebenen Annalen übertrieben dargestellt worden seien, weil sie selbst betroffen gewesen seien. Die geben dieses völlig unbegründete Vorurteil als "Quellenkritik" aus.

Das Gegenteil ist aber in der jüngsten Geschichte bewiesen: Kein seriöser Historiker bezweifelt den Realismus der Darstellungen davongekommener KZ-Häftlinge über die in den KZs verübten Gräuel, weil sie ja "selbst davon betroffen" gewesen seien. Also die eigene Betroffenheit führt keineswegs notwendig zur Übertreibung.

Aber dieser Unsinn genügt vollkommen im Zusammenhang mit den Wikingern. Man muss sie nun nicht über jedwede Information von Mönchen erstrecken.

Übrigens: Wo schildern Mönche Berserker?
 
Durch das Adrenalin und sonstige Hormone ist in einer Situation wie in einer Schlacht das Schmerz- Müdigkeits und Hungerempfinden ohnehin enorm abgeschwächt. Das war früher so und ist heute nicht anders,...

Das sehe ich auch so.

Man benötigt keine Drogen, um bei Stresssituationen in Raserei zu geraten.

Wohlgemerkt, Raserei = (Adrenalin) - nicht Rausch = (Fliegenpilz o. Drogen).

Unser Sohn wurde wurde monatelang in seiner Schule gemobbt. Eines Tages setzte sich unser Sohn zur Wehr.

Wir wurden zum Rektor zitiert. Anklagepunkt war übrigens nicht das Mobbing, sondern die Gewalttätigkeit unseres Sohnes.

Ich wendete ein, dass man uns doch nicht allen Ernstes erzählen wolle, dass ein elfjähriges Schulkind mit einem Schülerpult auf seine Nachbarn einschlagen könne. Doch wurde dies durch Aussage der Konrektorin bestätigt.

Für das Entstehen berserkerhafter Raserei genügt, meines Erachtens die Erfahrung (oder auch nur die Annahme) großer Ungerechtigkeit, der heilige Zorn darüber, und das Fehlen einer Vorstellung, wie man da wieder rauskommt.

MfG Jürgen
 
Zuletzt bearbeitet:
@ Jürgen

Für das Entstehen berserkerhafter Raserei genügt, meines Erachtens die Erfahrung (oder auch nur die Annahme) großer Ungerechtigkeit, der heilige Zorn darüber, und das Fehlen einer Vorstellung, wie man da wieder rauskommt.

Das ist wohl ein Grund für Berserkertum nur ist diese Art meist unwillkürlich und nich zeitlich gesteuert,die Berserker mussten ihre Raserei ja auf den Punkt(Angriff) genau parat haben.Über Harald habe ich mal gelesen,dass die Berserker immer im Bug seiner Boote lagen und schliefen.Sie wurden kurz vor der Landung der Boote geweckt um dann als erste an Land zuspringen und den Angriff zu führen.Ob sie nun irgendwelche Drogen benutzten oder durch Metitation oder andere Arten von Training in der Lage waren diesen Bewustseinzustand zu erreichen weis ich nicht.Es ist aber wohl bekannt,dass Soldaten spätestens seit dem 1.WW vor Angriffen Drogen (Rum) bekammen um ihnen die Angst zu nehmen und oder sie Schmerz unempfindlicher zu machen
 
Über Harald habe ich mal gelesen,dass die Berserker immer im Bug seiner Boote lagen und schliefen.Sie wurden kurz vor der Landung der Boote geweckt um dann als erste an Land zuspringen und den Angriff zu führen.
Dazu gibt es keine Quellen. Das hat sich mal wieder jemand ausgedacht. Am Bug der Schiffe gab es keine Schlafplätze.:pfeif:
 
Bären- und Wolfshäuter

Die 'Berserker' (= Bärenhäuter) waren eine Wikinger Kriegergang in Bärenfellen:
"... In 1015 Jarl Eiríkr Hákonarson of Norway outlawed berserkers. Grágás, the medieval Icelandic law-code, sentenced berserker warriors to outlawry. By the 1100s, organized berserker warbands had disappeared. ..."
Berserker - Wikipedia, the free encyclopedia
Berserker, die Bärenfellträger | Wodans Erben- Forum

Die 'Ulfsarks' (= Wolfshäuter) waren Wikinger Fusssoldaten in Wolfsfellen und kämpften mit Axt und Speer:
Ulfsark - Wikipédia, a enciclopédia livre
 
Die 'Berserker' (= Bärenhäuter) waren eine Wikinger Kriegergang in Bärenfellen:
"... In 1015 Jarl Eiríkr Hákonarson of Norway outlawed berserkers. Grágás, the medieval Icelandic law-code, sentenced berserker warriors to outlawry. By the 1100s, organized berserker warbands had disappeared. ..."
Berserker - Wikipedia, the free encyclopedia
Berserker, die Bärenfellträger | Wodans Erben- Forum

Die 'Ulfsarks' (= Wolfshäuter) waren Wikinger Fusssoldaten in Wolfsfellen und kämpften mit Axt und Speer:
Ulfsark - Wikipédia, a enciclopédia livre
Die englische WP kannst Du vergessen. Die spinnen, die Briten.
Was Berserker waren, wissen wir nicht mehr genau, weil die Aufzeichnungen aus einer Zeit stammen, als es sie nicht mehr gab.
Siehe meinen Beitrag hier #68.
Näheres im Artikel
Berserker ? Wikipedia
 
Zuletzt bearbeitet:
Hallo,

Fingalo, entweder hab ich mich falsch ausgedrückt oder du mich falsch verstanden, zu dem Satz 2a) gehört auch 2b) und“ Egal ob Mönch, Skalden oder Dichter aus dem nahen Osten jeder bringt sein Senf dazu. Diese Leute waren im Mittelalter ..."
Ansonst gebe ich dir auch Recht.
Zu Thema „Wo schildern Mönche Berserker?“, da auch ist gemeint Wikinger Allgemein.

Mit freundlichen Grüßen
Buliwyf
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben