Zum Zeitpunkt des deutschen Einmarsches 1941 war die Krim "Autonome Sozialistische Sowjetrepublik", angegliedert der Russischen Sozialistischen Föderativen Sowjetrepublik.
Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim ? Wikipedia
Die Bevölkerung 1939 umfasste nach dem Census rund 1.124.000 Menschen: Krimtartaren, Russen, Ukrainer, deutschstämmige Bevölkerungsteile, Griechen, Bulgaren etc.
Krimtataren ? Wikipedia
(die dort genannte Zahl aus sowjetischen Quellen von 900.000 betrifft die Angabe von 1936 der Großen Sowjetischen Enzyklopädie und ist vermutlich bezogen auf den Census 1926, ist also für 1941 viel zu niedrig)
Bereits vor 1939 haben die Deportationen Stalins insbesondere die Zahl der Krimtartaren vermindert. Unter der deutschen Besatzung (Zielsetzung: "Gotengau"/"Taurien") setzte sich dies fort: neben Massenmorden an Juden, Zwangsdeportierte als Arbeiter, sonstige Vertreibungen, halbierte sich auch die Zahl der Krimtartaren, dafür wurden zehntausende deutschstämmige "angesiedelt".
Die deutschen Berichte nach Räumung der Krim weisen für Anfang 1944 nur noch rd. 700.000 als Bevölkerung aus (Bevölkerungsrückgang z 1939: rund 400.000), was nur eine geschätzte Zahl darstellt. Von diesen 700.000 wurden weitere rund 20.000 im Rahmen der deutschen Räumung der Krim deportiert.
Sofort nach der Besetzung durch die Rote Armee begannen umfangreiche Deportationen der restlich krimtartarischen Bevölkerung (rd. 180.000). Parallel dazu verfolgte Stalin eine "Russifizierungspolitik", die Bevölkerung der Krim stieg von unter 700.000 im Mai 1944 auf rd. 1,124 Mio. zum Zeitpunkt der Angliederung der Krim an die Ukraine 1954.* Dem "Plus" von 450.000 sind noch rein rechnerisch >180.000 Deportationen 1944/52 hinzuzurechnen, der Zuzug im Rahmen der stalinistischen Russifizierungspolitik umfasste damit fast 600.000 Menschen, was nahezu einer Verdoppelung der verbliebenen Bevölkerung 1944 entsprach.
Nach Auflösung der SU kehrten rd. 250.000 deportierte Krimtartaren aus den verschiedenen Landesteilen auf die Krim zurück.
*
Mesle/Vallin, Mortality and Causes of Death in the 20th Century Ukraine, S. 41.Greta Lynn Uehling: Beyond Memory. The Crimean Tatars' Deportation and Return
Kunz, Norbert: Die Krim unter deutscher Herrschaft 1941-1944
Isabel Heinemann: "Rasse, Siedlung, deutsches Blut": das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas
Rolf-Dieter Müller: Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943: Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehörigen des Wirtschaftskommandos Kiew
Die Zusammenstellung soll einen kleinen Überblick über die Krim als "Objekt" der ethnischen Vertreibungen, Genozide und der "Siedlungspolitik" in dem Zeitraum 1941/53 geben.
Autonome Sozialistische Sowjetrepublik der Krim ? Wikipedia
Die Bevölkerung 1939 umfasste nach dem Census rund 1.124.000 Menschen: Krimtartaren, Russen, Ukrainer, deutschstämmige Bevölkerungsteile, Griechen, Bulgaren etc.
Krimtataren ? Wikipedia
(die dort genannte Zahl aus sowjetischen Quellen von 900.000 betrifft die Angabe von 1936 der Großen Sowjetischen Enzyklopädie und ist vermutlich bezogen auf den Census 1926, ist also für 1941 viel zu niedrig)
Bereits vor 1939 haben die Deportationen Stalins insbesondere die Zahl der Krimtartaren vermindert. Unter der deutschen Besatzung (Zielsetzung: "Gotengau"/"Taurien") setzte sich dies fort: neben Massenmorden an Juden, Zwangsdeportierte als Arbeiter, sonstige Vertreibungen, halbierte sich auch die Zahl der Krimtartaren, dafür wurden zehntausende deutschstämmige "angesiedelt".
Die deutschen Berichte nach Räumung der Krim weisen für Anfang 1944 nur noch rd. 700.000 als Bevölkerung aus (Bevölkerungsrückgang z 1939: rund 400.000), was nur eine geschätzte Zahl darstellt. Von diesen 700.000 wurden weitere rund 20.000 im Rahmen der deutschen Räumung der Krim deportiert.
Sofort nach der Besetzung durch die Rote Armee begannen umfangreiche Deportationen der restlich krimtartarischen Bevölkerung (rd. 180.000). Parallel dazu verfolgte Stalin eine "Russifizierungspolitik", die Bevölkerung der Krim stieg von unter 700.000 im Mai 1944 auf rd. 1,124 Mio. zum Zeitpunkt der Angliederung der Krim an die Ukraine 1954.* Dem "Plus" von 450.000 sind noch rein rechnerisch >180.000 Deportationen 1944/52 hinzuzurechnen, der Zuzug im Rahmen der stalinistischen Russifizierungspolitik umfasste damit fast 600.000 Menschen, was nahezu einer Verdoppelung der verbliebenen Bevölkerung 1944 entsprach.
Nach Auflösung der SU kehrten rd. 250.000 deportierte Krimtartaren aus den verschiedenen Landesteilen auf die Krim zurück.
*
Mesle/Vallin, Mortality and Causes of Death in the 20th Century Ukraine, S. 41.Greta Lynn Uehling: Beyond Memory. The Crimean Tatars' Deportation and Return
Kunz, Norbert: Die Krim unter deutscher Herrschaft 1941-1944
Isabel Heinemann: "Rasse, Siedlung, deutsches Blut": das Rasse- und Siedlungshauptamt der SS und die rassenpolitische Neuordnung Europas
Rolf-Dieter Müller: Die deutsche Wirtschaftspolitik in den besetzten sowjetischen Gebieten 1941-1943: Der Abschlussbericht des Wirtschaftsstabes Ost und Aufzeichnungen eines Angehörigen des Wirtschaftskommandos Kiew
Die Zusammenstellung soll einen kleinen Überblick über die Krim als "Objekt" der ethnischen Vertreibungen, Genozide und der "Siedlungspolitik" in dem Zeitraum 1941/53 geben.