-104, fünf rote, aber zwei grüne Sternchen. Ich fühle, dass in eurer Schlachtreihe einige Kämpfer wankelmütig werden, und die vormals dichtgedrängte Formation verlassen. Passt auf das ich nicht mit meinen Reiterhorden in euer Heer eindringe, und es auseinander sprenge.
Meine ursprüngliche Aussage war, dass ein frontaler Schockangriff mit einem Reiterheer auf eine feste, nicht weichende und in sich geschlossene Schlachtreihe in der Regel nicht erfolgreich gewesen sein kann, weil die Pferde im allgemeinen, aufgrund ihrer natürlichen Charaktereigenschaften nicht ohne weiteres gewillt waren, dieses Hindernis umzureiten, oder zu überspringen. Bei einer solchen Attacke ist das Pferd ein Sicherheitsrisiko für seinen Reiter. Davon lasse ich mich so lange nicht abbringen, bis mir jemand eindeutig das Gegenteil beweisen kann.
Danke Marbord, Germanicus und Tib. für eure Schlachtangaben, aber ich kann beim besten Willen nicht erkennen ob es sich bei diesen Situationen um das von mir beschriebene Szenario handelt, also, ob diese Reiterabteilungen in ein solch festgefügtes Gebilde eingedrungen sind. Das Reiterheere Infanterie bekämpft haben, und siegreich waren, steht außer Frage. Die Frage lautet, in welchem Zustand hat sich die Formation der Fußkämpfer befunden als die Kavallerie in sie eindrang. Wenn sich Fußtruppen bewegen, und erst recht wenn sie losstürmen, lockerten sich zwangsläufig die Schlachtformationen auf, und boten Lücken, die die Reiter für ihren Angriff in die Schlachtreihe nutzen konnten. Aber standen bei den von euch angegebenen Schlachten die Reihen wie eine Mauer nebeneinander und hintereinander, so wie es wichtig währe um die Pferde aufzuhalten? Ich möchte nicht bestreiten, dass es in der Geschichte solche widersinnig scheinenden Manöver gegeben hat, bei denen ein Einbruch in eine derartig festgefügte Schlachtreihe versucht wurde, und vielleicht war das eine oder andere sogar erfolgreich. Aber Ausnahmen bestätigen die Regel, und die Regel ist, dass bei einem derartigen Angriff das Pferd der Schwachpunkt dieser Taktik ist. Wenn ich eure Argumentationsversuche richtig interpretiere, dann war es nach eurer Meinung in der Historie ein Normalfall, dass ein solches Angriffsmanöver geritten wurde. Und das bestreite ich vehement aus schon angeführten Gründen.
Ich möchte noch einmal auf den Reitsport zurückkommen. Nach dem das Springreiten und die Military, als Vergleich, nicht ganz euren Anklang gefunden haben, muss ich noch einmal auf meine Reputation zurückgreifen. Es wurde bereits die Fuchsjagd angesprochen und ich sagte schon, dass ich mehrmals an einer, als Zuschauer, teilgenommen habe. Dazu muss ich sagen das es sich bei diesen Fuchsjagden nicht um solche handelte, die kürzlich in England verboten wurden, sondern bei den Fuchsjagden, die ich meine, musste kein Fuchs sterben, er war bereits tot, weil man seinen Schwanz brauchte. Dieser Schwanz wurde einem Reiter am Rücken befestigt, und man ließ ihn dann losreiten. Nachdem ihm ein Vorsprung von einigen Minuten gegeben wurde, machte sich die „Meute“ ,manchmal zwanzig bis dreißig Reiter, daran ihn zu verfolgen, denn Ziel eines jeden dieser „Meute“ war es den Fuchsschwanz vom Rüchen des Verfolgten zu reißen. Wem es gelang war der Sieger dieser Veranstaltung. Diese Hatz ging über Zäune, Hecken und Gräben, und es wurde robust geritten was heißen soll, dass die Konkurrenten untereinander nicht zimperlich waren. Die Pferde die benutzt wurden, waren normale Gebrauchspferde, die man teilweise auch noch in der Landwirtschaft, oder zur Fortbewegung eingesetzt hat. Allroundpferde halt eben, nicht Hochgezüchtet. Die Verweigerungsquote bei vergleichsweise kleinen Hindernissen war relativ hoch, obwohl die Pferde in einem herdenähnlich geschlossenen Verband an die Hindernisse heran geritten sind, und ihre Reiter mit ihnen vorher ausreichend trainiert hatten, da ein jeder bestrebt war, zu gewinnen. In vielen Verweigerungsfällen stürzte der Reiter vom Pferd, obwohl ihm eigentlich sein Sattel halt geben sollte, und er beide Hände frei hatte um sich abzufangen. Dieses nur als kleine Verdeutlichung wie viel größer die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein Pferd vor einer Schlachtreihe scheut, und einen kämpfenden Reiter, der ja in seinen Händen Waffen trägt, in Schwierigkeiten bringen kann.
Aber wenn der Vergleich mit den Pferden nicht auf Zustimmung trifft, möchte ich noch einen anderen Aspekt hinzufügen. Wie schon bereits gesagt waren Reitereinheiten wertvoll, nicht nur materiell, sondern auch für ein Heer. Denn mit ihnen hatte man eine hervorragende Offensivwaffe, deren Vorteil ihre Beweglichkeit und Schnelligkeit war. Man konnte Schwachpunkte im gegnerischen Heer schnell erreichen, und diese dann attackieren, und wenn es nötig war konnte man sich genau so schnell zurückziehen um dann an anderer Stelle wieder zuzuschlagen. Ein manchmal entscheidender Vorteil im Kampf. Ein großer Nachteil aber war es, wenn diese äußerst wichtige Beweglichkeit eingeschränkt war, und ein Reiterheer zum Stillstand gezwungen wurde, weil es umringt von Feinden war. Kam es jetzt zum Kampf, so hatte der Reiter zwar eine überhöhte vielleicht auch überlegene Kampfposition, aber er bot mit seinem Pferd eine weitaus größere Angriffsfläche, die von am Boden kämpfenden Infanterieeinheiten durchaus wahrgenommen und genutzt wurde. Warum sollten sich also Reiterabteilungen freiwillig einem solchen Nachteil ausgesetzt haben. Ich kann mir vorstellen, dass bei Kavallerieangriffen auf eine geschlossen stehende Schlachtformation, die Reiter vor die Schlachtreihe geritten sind, und dort zuerst den Gegner mit Geschossen und Lanzenangriffen attackiert haben, um dann wenn dieser erste Angriff erfolgreich war, da der Gegner Ausfälle hatte, und sich dann durch die entstandenen Lücken durch die Schlachtreihe kämpfte.
Soweit, so gut.
Und jetzt noch etwas persönliches.
An Tib.: Die Chronologie unseres Kontaktes:
Ich werfe eine, zugegeben, auf den ersten Blick provokante These ( um nichts anderes handelt es sich) in das Forum, und du hast nichts anderes zu tun als mir sofort einen roten Stern zu verpassen. Gleichzeitig kommt ein abwertender Kommentar von dir, der mir zeigt, dass du nicht einen Moment über das von mir gesagte nachgedacht hast, sondern meinen Beitrag abstrafen wolltest, weil er nicht in dein angelerntes Weltbild passt. Darüber war ich ein wenig sauer, denn ich hatte erwartet, dass man sich hier in diesem Forum, offen mit solchen Aussagen beschäftigt, und meine Meinung, von kompetenten Mitgliedern,( und bis dort hin war du auch ein solches für mich) gegebenenfalls für mich einsichtig, revidiert wird. Daraufhin habe ich dir in meinem nächsten Beitrag diese Ignoranz, die sich vor anderen Meinungen verschließt, vorgeworfen.
Nachdem ich in weiteren Beiträgen die Problematik aus meiner Sichtweise mit, wie ich glaube, guten Argumenten dargelegt habe, bekomme ich von dir nur etwas wie: Kann nicht sein, es gibt eine ganze Menge von Schlachten die so ausgefochten wurden, oder ich soll mich doch bitte selbst widerlegen, und die ‚Quellen heraussuchen. Und in deinem Nachsatz bezeichnest du mich, wenn ich zwischen den Zeilen lese, als diskussionsunwürdigen, eingebildeten und frustrierten „Experten“.
Dann in deinem nächsten Beitrag stellst du mich gänzlich als Deppen dar, der überhaupt nichts von der Weltgeschichte weiß. Und ich sollte doch besser den Mund halten weil ich keine Ahnung habe.
Ich möchte hier ernsthaft diskutieren und mich auch gegebenenfalls widerlegen lassen, aber von dir sind bisher nur platte und unqualifizierte Argumente gekommen. Zudem verhältst du dich mir gegenüber sehr überheblich und verachtend. Darauf kann ich verzichten. Stelle dich mir aufrichtig, oder lass mich in Ruhe mit den anderen weiterdiskutieren. Ich weiß, dass ich hier an diesem Ort dich, als Platzhirsch, aufgescheucht und herausgefordert habe, aber wie du aus einem vorherigen Beitrag von mir erahnen konntest bin ich Jäger, und die jagen bekanntlich gerne Hirsche mit großen Geweihen (Sternchen).
Der Ausspruch „ du hast Ahnung wie eine Kuh vom Eierlegen“ wird in meiner Gegend oft angewandt und wird hier nicht als Beleidigung aufgefasst. Sollte er dir trotzdem eine schlaflose Nacht bereitet haben, dann tut es mir leid.
Meine Einschätzung das du von Pferden keine Ahnung hast halte ich aufrecht.
Gruß Maelo
Wie viel hat Paul?