Bosnia, Rama, Bosnien, BiH

Brushian hat die Turzismen erwähnt.
Im Bosnischen gibt es ca. 40.000
Im Serbischen: 15.000
Im Kroatischen: 10.000
Dann ist es aber schon ein "türkischer Dialekt". Wenn man zum Vergleich an die knapp dreistellige Zahl deutscher Wörter denkt, die hierzulande ein durchschnittlicher Schulabsolvent so beherrscht.:autsch::D
 
...Aber ich glaube schon, dass zur Türkei im Besonderen eine engere Bindung besteht als zu anderen Staaten, ...

Interessanterweise empfinden sich ja auch etliche Ungarn als Brudervolk der Türken....

Vielleicht sehen wir hier einen Vorgang, der typisch für vornationale Gesellschaften ist, nämlich die Verschmelzung oder den Anschluss von einem "Stamm" an einen anderen... ;)



Zu den Turzismen:

Hatte ich bestimmt schon mal irgendwo gepostet, weiß es aber nicht mehr.

Gab es keine Purifizierung der serbischen, etc. Sprachen? Und ist es nicht vielmehr ein Grad der ausgeführten Purifizierung, denn ein Grad des Eindringens von türk. Wortgut, was sich uns heute zeigt?

Oder sind die Zahlen der Worte von 1800?
 
Also das stimmt definitiv.Ist allerdings auch verständlich wenn man bedenkt, dass Bosnjaken Muslime sind ;-)

Die deutsche Sprache enthält eine große Zahl von Gallizismen und Latinismen - also französische und lateinische Lehnwörter - ohne dass sie deshalb ein lateinischer oder französischer Dialekt wäre!

Dass die Balkansprachen nach 400jähriger türkisch-osmanischer Herrschaft zahlreiche türkische Lehnwörter aufgenommen haben, ist somit keineswegs verwunderlich. Vermutlich steht das Bayerische dem Hochdeutschen noch ferner, als z.B. das Bosnische dem Serbo-Kroatischen, ohne dass indes Bayerisch als eigene Sprache gilt - was einige Bajuwaren vielleicht gern so sehen würden. :D
 
Interessanterweise empfinden sich ja auch etliche Ungarn als Brudervolk der Türken....

Von einer solchen Merkwürdigkeit habe ich während meiner diversen Besuche bei ungarischen Freunden nie etwas vernommen.

Es kann aber auch sein, dass einige Deutsche die Mongolen als Brudervolk empfinden! :grübel:
 
Die deutsche Sprache enthält eine große Zahl von Gallizismen und Latinismen - also französische und lateinische Lehnwörter - ohne dass sie deshalb ein lateinischer oder französischer Dialekt wäre!

Dass die Balkansprachen nach 400jähriger türkisch-osmanischer Herrschaft zahlreiche türkische Lehnwörter aufgenommen haben, ist somit keineswegs verwunderlich.

Das möchte ich unterstreichen und auf Englisch verweisen, dessen Wortschatz zu einem nicht unerheblichen Teil französische Wörter aufgenommen hat (im Hochmittelalter wurden etwa 10000 französische Wörter aufgenommen, von denen nach wie vor ca. 75% in aktivem Gebrauch sind) - ohne daß sich aber etwas daran geändert hätte, daß Englisch eine germanische Sprache geblieben und eben keine romanische Sprache geworden ist.

Für Deutsch wäre zudem hinzufügen, daß dort bspw. sogar einige Lehnwörter aus dem Arabischen aufgenommen wurden (z.B. Alkohol, Karaffe, Tarif, Magazin, Ziffer) - wiewohl es trotzdem eine germanische (indoeuropäische) Sprache geblieben und eben keine semitische (nichtindoeuropäische Sprache) geworden ist.

Noch ein anderes Beispiel, anhand dessen die Problematik noch deutlicher wird: (Daco-)Rumänisch hat etwa 10% slawische Wörter aufgenommen, kennt zudem slawische Laute und wurde sogar bis ins 18./19. Jh. in kyrillischer Schrift geschrieben (Ablösung durch die lateinische Schrift erst um 1860). Dennoch ist Rumänisch eine romanische Sprache, deren nächstverwandte Sprache Italienisch ist, und keine slawische Sprache.

Vermutlich steht das Bayerische dem Hochdeutschen noch ferner, als z.B. das Bosnische dem Serbo-Kroatischen, ohne dass indes Bayerisch als eigene Sprache gilt...

Hier muß ich jetzt aber doch ein wenig meckern...

Du meinst bei diesem Vergleich sicherlich den Unterschied zwischen den Bairischen Dialekten und Standard(hoch)deutsch; die Bairischen Dialekte gehören zu den oberdeutschen Dialekten, welche zusammen mit dem mitteldeutschen Dialekten zum hochdeutschen Sprachraum - in Abgrenzung zum niederdeutschen Sprachraum - zuzuordnen sind.

Du siehst mir diese Spitzfindigkeit an der Stelle bitte nach... :fs:
 
Zu den Turzismen:

Hatte ich bestimmt schon mal irgendwo gepostet, weiß es aber nicht mehr....

Ich habe die Arbeit dazu gefunden:

http://www.geschichtsforum.de/f42/osmanisches-erbe-s-dosteuropa-14753/#post249433

Zu den Ungarn: Ich kenne nur Ungarndeutsche, meine sehr subjektive "Beobachtung" fußte allein auf Foren, wie dieses hier, wo sich immer wieder solche ungarischen Leute verirren, oder in Foren, die türkische Themen behandeln, und wo beide Seite sich öfters "brüderlich" zuprosten... :D
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessant, ich überfliege gerade erneut den oben von mir verlinkten Artikel (MAURUS REINKOWSKI: Kulturerbe oder Erblast? Zum Status der Turzismen in den Sprachen Südosteuropas, insbesondere des Bosnischen), und er behandelt genau viele unserer Fragen und Diskussionspunkte oben.

Somit könnten wir nun statt zu spekulieren oder zu meinen, richtige Erkenntnisse gewinnen und unseren Bildungshorizont konkret erweitern.

Es wird z.b. auf die Purifizierungen auf dem Balkan eingegangen, was ich oben schon ohne Resonanz anmerkte.
Es wird kompakt darauf eingegangen,auf welche Weise das Türkische aus dem Balkan verdrängt wurde und wird ("Stromabwärts"), und ebenso, welche Faktoren dafür zuständig waren, dass es eine gegenteilige Entwicklung gab :eek: , also eine Zunahme von Turzismen: (siehe: 3. STROMAUFWÄRTS, BESONDERS IN BOSNIEN)
Zitat:
"(3) Das dritte -eingehender zu diskutierende - Beispiel betrifft Bosnien ab den frühen 1990er Jahren, das mit dem Projekt einer Returkifizierung der Sprache eine wirkliche Ausnahme von der Regel des Verfalls des türkischen Wortgutes darzustellen scheint."
 
"(3) Das dritte -eingehender zu diskutierende - Beispiel betrifft Bosnien ab den frühen 1990er Jahren, das mit dem Projekt einer Returkifizierung der Sprache eine wirkliche Ausnahme von der Regel des Verfalls des türkischen Wortgutes darzustellen scheint."

Dazu sagt der von dir verlinkte Maurus Reinkowski:

Niemand hat also das Recht, das Projekt einer bosnischen Sprache als grundsätzlich unsinnig oder gar illegitim zu kritisieren. Trotzdem erscheint das bosnische Status- und Korpusplanungsexperiment, auch wenn es wirklich auf der Reaktivierung von latent noch vorhandenen oder schon vergessenen Turzismen gegründet sein sollte, als wenig zukunftsträchtig
Der Reinkowski-Beitrag ist interessant, sagt aber nichts Neues: Aufgrund seines Status als Herrschafts- und Staatssprache hat das Türkische beträchtliches Lehngut in den Balkansprachen hinterlassen. Mit dem Verschwinden der türkisch-osmanischen Balkanbesatzung begann auch das Verschwinden und Zurückgehen der Turkizismen. Hinzu kam, dass eine große Zahl von Muslimen - sowohl türkische als auch konvertierte - den Balkan Richtung Türkei verließ.

Darüberhinaus haben die Balkanstaaten nach Erlangung ihrer Souveränität bewusst ihre Sprachen von türkischen Lehnwörtern gereinigt - also "purifiziert" - was besonders im Zeichen der nationalen Selbstfindung erfolgte.

Hierzu nocheinmal Reinkowski:

Deutlich ist zu erkennen, daß seit dem Ende des 19. Jahrhunderts das türkische Wortgut einer ständigen qualitativen und quantitativen Minderung unterliegt, nämlich in der Weise, daß der Lehnbestand

(a) sich zunehmend verringert;
(b) eine anwachsende Bedeutungseinengung erfahrt - dieser Vorgang
findet sich auch als Banalisation oder semasiologische Diminution beschrieben;
(C) von seinem Sinngehalt her eine pejorative Entwicklung nimmt;
(d) in seinen Anwendungsebenen eingeschränkt bzw. auf den ausschließlichen Gebrauch in den Argot-Sprachen reduziert wird.

Dieser Rückgang des türkischen Wortgutes, das Purifizierungsbemühungen auf der einen Seite und zunehmendem Vergessen auf der anderen Seite ausgesetzt ist,wurde in Südosteuropa durch politische und demographische Faktoren verstärkt. Man vermutet, daß jeweils vor und nach dem Ersten Weltkrieg eineinhalb Millionen, insgesamt also drei Millionen Türken und Muslime Südosteuropa in Richtung Türkei verlassen haben. ' Von den Nachfolgestaaten des Osmanischen Reiches in Südosteuropa - und hiermit kommen wir zu den politischen und sozialpsychologischen Motiven - wurde die osmanische Herrschaft als eine Zeit der Stagnation und Unterdrückung gedeutet. Die Staaten begründeten ihre Legitimität mit ihrer (angeblichen) moralischen und politischen Überlegenheit über das osmanische Regime. Die Abschüttelung und Verdammung des osmanischen 'Jochs' wurde zur nationalen Daseinsberechtigung ...
 
wollten wir hier eigentlich noch etwas zur demographischen Entwicklung in Bosnien wissen?
Historisch?
Oder ein wenig aktueller?

"The official and final results, now in print, of the census taken in 1953 are as follows:


Table
Serbs, 1,264,372—44.3%, (including 35,228 Muslims),

Croats, 654,229—23.0%, (including 15,477 Muslims),

Undeclared Yugoslavs, 891,800—31.4%, (of whom 860,486 were Muslims),

Others, 37,389—1.3%
"


aus dem Artikel BOSNA (Bosnia and Herzegovina) aus der Encyclopaedia of Islam.
 
Leider stößt es bei Bosniaken sauer auf, wenn man frühere Statistiken verwendet, da aus diesen klar ersichtlich ist, dass die Bosniaken nicht die "Urbevölkerung Bosniens" sind.
Diese werden meistens ignoriert, das ja das Jetzt zählt, und jetzt haben die Bosniaken eine eindeutige Bevölkerungsmehrheit und diese sollte verwendet werden, um beispielsweise Entscheidungen ohne eine dritte Meinung zu treffen. Neben der "großserbischen Aggression" hat ja das auch unmittelbar zum Krieg geführt.
Der Vertrag von Dayton gilt als dämonisches Werk, da es Bosnien praktisch zweiteilt.
Es wäre ja sehr schön, wenn ein einheitliches Bosnien zustande käme, aber wie will man die Volksgruppen wieder vereinigen?
Für einen Außenstehenden sind die Bosniaken die einzigen die sich für ein "multikulturelles Bosnien und das Zusammenleben zwischen den Völkern" einsetzen, tatsächlich hassen aber Bosniaken Serben mindestens genauso wie die Serben der "Republika Srpska" überhaupt den Staat Bosnien verachten und negieren.
Diese Multikultigeschichte ist doch sowieso nicht möglich, solange man die Serben nur als "Genozidler" und "Stinker" (statt dem slawischen "Srb" für Serben, benutzt man ein lustiges "Smrd" für Stinker, es gibt noch viele solcher Gemeinheiten) bezeichnet und dabei jegliche Kritik an eigenen Fehlern abwirft.
Jeder der einen Serben umgebracht hat ist automatisch ein Beschützer der Freiheit gegen die großserbische Aggression und ein Held, wenn man etwas sagt, ist die einzige Ausrede Srebrenica, überhaupt wird dieses Wort und die Opfer dieses Genozids als politisches Mittel und fast schon xenophobes Werkzeug missbraucht.
Das ganze ähnelt mir dem Bevölkerungsaustausch zwischen Türken und Griechen aus den Zwanzigern, kann man das rückgängig machen?
 
Leider stößt es bei Bosniaken sauer auf, wenn man frühere Statistiken verwendet, da aus diesen klar ersichtlich ist, dass die Bosniaken nicht die "Urbevölkerung Bosniens" sind.

Wenn wir davon ausgehen, dass es sich bei den Bosniaken um serbische und kroatische Bevölkerungsteile handelt, die nach der türkischen Eroberung im 15. Jh. zum Islam konvertierten, so muss man in ihnen die alteingesessene Bevölkerung des heutigen Bosnien sehen.

Denn vermutlich haben sich die Siedlungsgebiete der muslimischen Bosnier - also der "Bosniaken" - seit jener Zeit nicht gravierend verschoben.
 
Dieter: Denn vermutlich haben sich die Siedlungsgebiete der muslimischen Bosnier - also der "Bosniaken" - seit jener Zeit nicht gravierend verschoben.

Das stimmt schon, was ich hätte vielleicht anhängen sollen wäre ein "alleinige" - die "alleinige Urbevölkerung Bosniens", denn als das betrachten sich viele, ob jetzt eine Stadt großteils kroatisch oder serbisch besiedelt ist, Motto ist, wem es in Bosnien nicht passt, der soll ins Heimatland auswandern, da das Territorium eigentlich einzig und allein den "wahren" Bosniern, den Bosniaken gehört.

Bezüglich deinem ersten Satz, zitiere ich mal aus Lynxxx' Link:
The Bosnian Bogomils, ethnically Serbs or Croats, fealt little incentive to submit to the Patriarch of Constantinople, and most of them converted to Islam, forming the Bosniak community. SARAJEVO emerged as Bosnia's capital.
 
Die Siedlungsgebiete haben sich nicht gravierend verschoben, Dieter? Die 90er Jahre müssen wohl an dir vorbeigegangen sein.:pfeif:
Sicher gibt es eine gewisse Kontinuität zwischen mittelalterlichen Bosniaken und heutiger muslimischen Bosnier, bosnischen Bosniaken. (Die Etymologie ist schon verwirrend.)
Merkwürdig wird es aber an der Stelle, wenn Bosniaken auf einmal in Serbien oder Kroatien auftauchen. Ich meine eben slawische Muslime ohne jeden Bezug zur Region Bosnien. Mag sein, dass sie sich heute als Bosniaken fühlen, klar verständlich, wenn sie nach Bosnien in den Jugoslawienkrieg nach Bosnien geflohen sind. Eine Kontiunuität zu den mittelalterlichen Bewohnern Bosniens, den Bosniaken, und den heutigen Bosniaken, alle serbo-kroatisch sprechende Muslime, kann ich nicht erkennen. (Ist ungefähr genauso logisch, wie wenn heutige Türken, deren Vorfahren vom Balkan stammen, sich als reine Anatolier begreifen.) Also ich meine die Ausdehnung des Bosniaken-Begriff auf ex-jugoslawische besser auf alle serbo-kroatisch sprechenden Muslime.
Im 19. Jahrhundert wurde z.B. noch zwischen Bosniern und Herzegowenesen unterschieden.

Die Identifikation mit den Türken hat einiges für sich, immerhin gibt sie doch der Tatsache Rechnung, dass Religionsgruppen die eigentlichen Bezugssysteme auf dem Balkan sind. Ähnliche Instinkte zur Bindung aneinander sind ja auch zwischen Griechen und Serben erkennbar. (Natürlich ist dann mit Türke nicht anders als Muslim gemeint.)
Sowas geht natürlich der jugoslawischen Staatsidee zuwider, die ja im Grunde panslawisch war. Da konnten ja die muslimischen Bosnier keine Türken mehr bleiben. Die bosnischen Katholiken konnten sich ja leicht mit Kroaten, die bosnischen Orthodoxen mit den Serben indentifizieren. So war die Bezeichnung "slawische Muslime" nur der konsequente Kompromiss zwischen slawischer und islamischer Identität.
Aber wie bei jeder richtigen Nation werden uralte Vorfahren benötigt. Der Rückgriff auf die Bosniaken ist zumindest etwas weniger gewagt als das Illyrismus der Kroaten, der Mazedonismus. ;)
Bei den katholischen und orthodoxen Bosniern besteht natürlich eine genauso große Kontinuität zu den mittelalterlichen Bosniaken wie bei den muslimischen Bosniern, ganz an als bei muslimischen Bewohnern Kroatiens, Serbien etc. Ihr Nationalismus weist mitunter nur in andere Richtungen, an der Heimat ändert sich nichts.

Interessant ist jedenfalls, dass die mittelalterlichen Bosniaken durch ihre Eigenkirchlichkeit (ob bogomilisch oder nicht) sicher weder Serben, Kroaten noch Türken im religiösen Sinne waren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ach, das alles ist irgendwie eine traurige Geschichte, ganz aktuell:
montenegrinische Sprache

Nimmt irgendwie kein Ende und hört nicht auf.

Ich weiß echt nicht, wie es Deutschland geschafft hat Einigkeit zu zeigen, übergroßer Nationalstolz wird es nicht sein, die Balkanesen sind bei weitem die schlimmsten Nationalisten in Europa, wage ich mal zu behaupten.

Am besten wäre es wohl für den Balkan gewesen, wenn die ganzen Leute mit Gewalt und ohne Gnade gänzlich zum Islam gezwungen worden wären, dann würde es womöglich diesen eindeutigen Ultraseparatismus nicht geben, obwohl, wer weiß, der Dämlichkeit sind ja anscheinend keine Grenzen gesetzt.
Ich bin auf jeden Fall stolz auf meinen geilen Intellekt, immerhin kann ich jetzt schon mindestens sieben Sprachen, ich nenne nur mal vier, Bosnisch, Kroatisch, Serbisch und jetzt - Montenegrinisch.
Erstaunlich, nicht wahr?
 
Kann das nicht auch eine vorübergehende Phase in Ex-Jugoslawien sein?
Ich kenne nur wenige Balkanesen, aber diese sind das Nationalisten-Theater alle leid und sehnen sich nach einem ganz normalen Leben.
Vielleicht erledigt sich das Problem von selbst, wenn alle der EU beigetreten sind, da können alle gemeinsam auf Brüssel schimpfen. :motz:
 
Kann das nicht auch eine vorübergehende Phase in Ex-Jugoslawien sein?
Ich kenne nur wenige Balkanesen, aber diese sind das Nationalisten-Theater alle leid und sehnen sich nach einem ganz normalen Leben.
Vielleicht erledigt sich das Problem von selbst, wenn alle der EU beigetreten sind, da können alle gemeinsam auf Brüssel schimpfen. :motz:

Ich sehe das gar nicht so negativ wie ihr. Politisch haben Extremisten - hier nur auf die Parteien bezogen - zB in Kroatien wenig bis gar nichts zu melden. In Bosnien gibt es immerhin jemanden wie Komsic, der in nationaler Hinsicht ja nun nicht gerade eindeutig ist. Serbien wage ich nicht zu beurteilen..

Und ich bitte doch in Ruhe zu überlegen, was das 20. Jahrhundert an wechselnden Regimen und Systemen gebracht hat. Regime, die den Nationalismus bis zum stets grotesken Faschismus hin forciert haben, dann wieder Regime, die Nationalismus brutal unterdrückt haben. Woher hätten die Menschen den einen normalen Umgang mit der eigenen Nation lernen sollen? Ich glaube, dies ist eigentlich erst mit dem großen Transitionsprozeß im Gang, der noch lange nicht abgeschlossen ist.
 
Tut Leid Leute war voll im Stress. Arbeiten sich für Uni anmelden.
Bin wieder da. Zum Beweis eines Türkentums der Bosniaken vor dem 19 Jahrhundert nehme ich als Quelle einen serbischen Nationalisten. Desen Meinung man zwar nicht teilen muss aber der als Berichterstatter sehr gut taugt. Er ist ein Zeitzeuge und war auch bei der erstellung seiner Volkslieder, der Grammatik der heutigen kroatischen Schriftsprache und bei allem sonstigem sehr genau in seinem Leben.

Hier Infos über ihn. Vuk Stefanovi? Karad?i? ? Wikipedia

Hier Originall wenn jemand mit BKS Kenntnissen bei Fehlern in der Übersetzung helfen sollte.

j). Samo prva tri miliona zovu se Srbi ili Srblji, a ostali ovoga imena neće da prime, nego oni zakona Turskoga misle da su pravi Turci, i tako se zovu, premda ni od stotine jedan ne zna turski; a oni zakona Rimskoga sami sebe ili zovu po mjestima u kojima žive n. p. Slavonci, Bosanci (ili Bošnjaci), Dalmatinci, Dubrovčani i td., ili, kao što osobito čine književnici, starinskijem ili Bog zna čiji imenom, Iliri ili Ilirci; oni pak prvi zovu ih u Bačkoj Bunjevcima, u Srijemu, u Slavoniji i u Hrvatskoj Šokcima, a oko Dubrovnika i po Boci Latinima...

Nur die ersten 3 Milionen nennen sich Serben (Srbi oder Srblji), der Rest will diesen Nationalen Namen nicht annehmen, sondern die des türkischen Gesetzes (Moslems) halten sich für echte Türken. Obwohl nur paar Prozent von Ihnen dem türkischen mächtig ist. Die des römischen Gesetzes (katholiken) nennen sich nach den Orten in denen sie leben z.B Slawonier, Bosnier, Herzegoviner. Oder sie nennen sich anderen Namen wie Illyrer. In der Backa Bunjevci. In Srem Slavonien und Kroatien Sokci. Die in Dubrovnik und in der Boka von Kotor Lateiner.

Zur Info BHS teilt sich in 3 Haupdialekte. Dem Kajkavischen welches sehr verwandt mit dem Slowenischen ist. De facto für den Rest von BHS sprechern kaum verständlich. Wird gesprochen in und um Zagreb.

Dem Cakavischen. Basiert auf dem kroatischen Variante des Kirchenslawischen (ist am meisten mit dem altkroatischen verwandt. Istrien, dalmatinische Inseln und Burgendlandkroaten. Auch schwer verständlich für Restjugos.

Dem Stokavischen gesprochen im Rest von Cro, in ganz Bosnien, ganz Serbien und ganz Montenegro.

Nach der Meinung von Vuk Karadzik der damaligen (Anfang 19 Jahrhundert), der damaligen serbischen Inteligenz und so gut aller Slawisten und Völkerkundler der damaligen Zeit waren alle stokavisch sprechenden Menschen Serben.
 
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Was mich wundert ist das es nicht mehr viel mehr türkische Wörter im serbischen als im kroatischen gibt.

Prozentuell gesehen. Denn ein serbischen Wörterbuch beeinhalten im Schnitt mehr als ein Drittel mehr Wörter als ein kroatisches.
 
Tut Leid Leute war voll im Stress. Arbeiten sich für Uni anmelden.
Bin wieder da. Zum Beweis eines Türkentums der Bosniaken vor dem 19 Jahrhundert nehme ich als Quelle einen serbischen Nationalisten. Desen Meinung man zwar nicht teilen muss aber der als Berichterstatter sehr gut taugt. Er ist ein Zeitzeuge und war auch bei der erstellung seiner Volkslieder, der Grammatik der heutigen kroatischen Schriftsprache und bei allem sonstigem sehr genau in seinem Leben.

Hier Infos über ihn. Vuk Stefanovi? Karad?i? ? Wikipedia

Hier Originall wenn jemand mit BKS Kenntnissen bei Fehlern in der Übersetzung helfen sollte.

j). Samo prva tri miliona zovu se Srbi ili Srblji, a ostali ovoga imena neće da prime, nego oni zakona Turskoga misle da su pravi Turci, i tako se zovu, premda ni od stotine jedan ne zna turski; a oni zakona Rimskoga sami sebe ili zovu po mjestima u kojima žive n. p. Slavonci, Bosanci (ili Bošnjaci), Dalmatinci, Dubrovčani i td., ili, kao što osobito čine književnici, starinskijem ili Bog zna čiji imenom, Iliri ili Ilirci; oni pak prvi zovu ih u Bačkoj Bunjevcima, u Srijemu, u Slavoniji i u Hrvatskoj Šokcima, a oko Dubrovnika i po Boci Latinima...

Nur die ersten 3 Milionen nennen sich Serben (Srbi oder Srblji), der Rest will diesen Nationalen Namen nicht annehmen, sondern die des türkischen Gesetzes (Moslems) halten sich für echte Türken. Obwohl nur paar Prozent von Ihnen dem türkischen mächtig ist. Die des römischen Gesetzes (katholiken) nennen sich nach den Orten in denen sie leben z.B Slawonier, Bosnier, Herzegoviner. Oder sie nennen sich anderen Namen wie Illyrer. In der Backa Bunjevci. In Srem Slavonien und Kroatien Sokci. Die in Dubrovnik und in der Boka von Kotor Lateiner.

Zur Info BHS teilt sich in 3 Haupdialekte. Dem Kajkavischen welches sehr verwandt mit dem Slowenischen ist. De facto für den Rest von BHS sprechern kaum verständlich. Wird gesprochen in und um Zagreb.

Dem Cakavischen. Basiert auf dem kroatischen Variante des Kirchenslawischen (ist am meisten mit dem altkroatischen verwandt. Istrien, dalmatinische Inseln und Burgendlandkroaten. Auch schwer verständlich für Restjugos.

Dem Stokavischen gesprochen im Rest von Cro, in ganz Bosnien, ganz Serbien und ganz Montenegro.

Nach der Meinung von Vuk Karadzik der damaligen (Anfang 19 Jahrhundert), der damaligen serbischen Inteligenz und so gut aller Slawisten und Völkerkundler der damaligen Zeit waren alle stokavisch sprechenden Menschen Serben.


Also entweder kann ich kein Deutschmehr oder mein Verstand versagt, aber wie will ein Mann, der 1787 geboren wurde ein Zeitzeuge dafür sein, dass es im MITTELALTER Bosniaken(als Ethnie) bzw Serben in Bosnien gab? Er kann doch nur über das berichten, was zu seiner Lebenszeit FAkt war und nicht was ca. 300 JAhre vorher war, da ist er doch kein ZEitzeuge mehr.

Einerseits sagst du, dass er ein serbischer NAtionalist gewesen ist aber andererseits wiederum dass er die Grammatik der kroatischen Schriftsprache begründet hat. Hat er nicht vielmehr die SERBISCHE Schriftsprache begründet und die kroatische negiert? Unter unseren Augen: Ethnische ... - Google Bcher

Naja deine Übersetzung ist ansich ok, nur dass du mehr interpretierst als übersetzst. du übersetzt ja Wörter die im Original nicht erwähnt werden... :)Und dein Deutsch ist verbesserungsfähig :))
 
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