Britische Flottenbauprogramme um 1890 ?

..............Außerdem glaubten einige englische Politiker und Militärs, das Deutschland versuche, England und Russland in einen Krieg zu hetzen........

Ich glaube, das dieser Gedanke der Engländer Ende 1904 bestärkt worden war, nachdem englische Fischerboote auf der Doggerbank in der Nacht vom 21. zum 22. Oktober 1904 von russischen Kriegschiffen beschossen worden sind. Einer der Trawler, die Crane, wurden versenkt. Zuvor hatten wurde der geschützte Kreuzer Aurora von eigenen Schiffen beschossen. Die Russen nahmen an, das die Fischerboote japanische Torpedoboote seien, weil sie keine Positionslichter fuhren.
 
man bemerkte konsterniert die frz. Seerüstung und besorgte sich um die britische Dominanz. Sodann wurde mit dem größeren britischen industriellen Potential nachgezogen, ab 1870 waren die Verhältnisse wieder "im bekannten Rahmen".

Über die britische Nachrüstung hab es einen diplomatischen Schlagabtausch mit Napoleon, der - sich der knappen britischen Finanzen bewußt - ein 2:1 Verhältnis angeboten hatte. Näheres schlage ich mal nach.


Also so kann ich das auch nicht im Raum stehen lassen, da es aber nicht zu diesen Thema gehört, ziehe ich es mal hier hin, weil es m.E. besser passt.

Also das neue seestrategische Denken der beiden größten Seemächte in der Zeit um 1850 ging in zwei Richtungen.
Mit dem Bau von gepanzerten Kriegsschiffen wurden natürlich solche aus Holz extrem deklassiert. Das sah man auch bei der britischen Marine und konzentrierte sich mit beginn des Panzerschiffbaus auf den Aufbau von Küstenverteidigung und den Ausbau der Armee. Man dachte auch, das mit den neuen Kriegschiffen, die jahrhunderte alten Erfahrungen der Seekriegsführung nicht mehr bindend seine und von so einer Marine, wie der der französischen geschlagen werden könnte.
Gerade diese Denken von der alten Seemacht und der nun neuen Techniken, lies in der britischen Marine immer wieder das Neue blockieren. Wenn etwas neues eingeführt worden war und es aber zu Rückschlägen kam, z.B. bei der Einführung von Hinterladern, dann ging man sehr schnell zum alt bewährten zurück.
So wurde in der Zeit von 1865 -1890 von einem kleinen Kreis Männer, Colombs und Laughton gehörten zu ihnen, die Marine wieder in Zentrum der Verteidigungsdebatten gerückt. Das Motto jener Jahre in England lautete „Blue Water School“.
Mit dem Naval Defence Act von 1889 wollte man dann die Vormachtstellung Englands festigen.
Ganz anders verhielt es sich in Frankreich, zwar hielt man den Sprung zum Panzerschiff mit, doch zu keiner Zeit hatte Frankreich einen Vorsprung zu der britischen Marine. Das letzte große Unternehmen der französischen Marine, war die Beteiligung am Krimkrieg 1853-55 und der damit einsetzende Panzerschiffbau.
Eine Rivalität im Bereich Flottenbau oder Panzerschiffbau gab es nur bis Mitte der 60iger Jahre, da man auch wie in England mit einer Invasion des Gegners rechnete und somit die Landesverteidigung verstärkte.
Mit dem Beginn der dritten Republik nach dem deutsch-französischen Krieg 1870-71 war Frankreich keine Seemacht mehr, die England das Wasser reichen konnte.
Zu dieser Zeit begann auch die Phase der Jeune Ecole , die neue strategische und taktische Wege im Marinebau anging, allerdings in eine falsche Richtung. Die französische Marine wurde dadurch so unstrukturiert und bestand nur noch aus Prototypen, so das sie schon um 1900 keine wirkliche Seemacht mehr darstellten.
 
Hallo Köbis,

mir ging es nur um die Phase 1860-1870, die maritime Rüstung unter Napoleon III. und dem möglicherweise erlangten klitzekleinen Vorsprung (bzw. das Aufholen des Abstandes - nach Nimitz).

Die britische Rüstung nach Jahren sieht man hier:
List of battleships of the Royal Navy - Wikipedia, the free encyclopedia


Ansonsten sehe ich keinen Widerspruch.

Ich sehe halt Fragen zum Thema Seemacht immer in größeren Zeiten, da schon der Bau von Schiffen von der Planung bis zur Indientstellung Jahre, sogar Jahrzehnte dauern kann. 10 Jahre ist da halt nun nicht gerade viel.
Aber das man der Bundesmarine nicht wirklich viel entgegensetze und auch nicht mit der eigenen Übermacht zur See sich einen militärischen Vorteil verschaffte, lies die französische Marine ihr "Gesicht" verlieren. Vor allem der britischen Marine gegenüber.
 
Ich sehe halt Fragen zum Thema Seemacht immer in größeren Zeiten, da schon der Bau von Schiffen von der Planung bis zur Indientstellung Jahre, sogar Jahrzehnte dauern kann. 10 Jahre ist da halt nun nicht gerade viel.

Schon richtig, aber wir hatten oben eine französische Aufrüstung zur See vermerkt, ein Verschieben des status quo.

Und die Frage war: gab es darauf eine britische Reaktion, ähnlich wie bei der deutschen Flottenrüstung? Das hatte ich so gesehen.
 
Schon richtig, aber wir hatten oben eine französische Aufrüstung zur See vermerkt, ein Verschieben des status quo.

Und die Frage war: gab es darauf eine britische Reaktion, ähnlich wie bei der deutschen Flottenrüstung? Das hatte ich so gesehen.

Achso, aber dazu würde ich sagen, das man das überhaupt nicht vergleichen kann, denn es geht hier um zwei unterschiedliche Dinge.
Die Rivalität im Bereich Marine, war schon immer zwischen England und Frankreich vorhanden und eine Panik brach bei den Engländer bestimmt nicht aus als man erste gepanzerte Kriegsschiffe baute, zumal man dort früher zum Eisenschiffbau überging, als in Frankreich. In 1860/70iger Jahren standen in England grundlegende Debatten an der Tagesordnung, wie sich die ganze Geschichte mit den neuerungen im Kriegschiffbau weiter entwickeln würden.
Also kein Vergleich mit der Flottenrüstung des deutschen Kaiserreiches.
 
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