Chile,11. September 1973

Solidarnosc

Mitglied
Chile, das Land an der Pazifikküste, das so typisch war für Südamerika, na ja fast, bis auf die Tatsache, dass es ein demokratisches System gab, das in Lateinamerika als vorbildlich galt. Doch das sollte nicht über die sozialen Wahrheiten hinwegtäuschen:
In Chile lebten um 1970 10 Millionen Einwohner, davon 1,5 Millionen unterernährte Kinder, 500.000 obdachlose Familien und 8,8% Arbeitslose. Das Nutzland konzentrierte sich in der Hand einer kleinen Elite, 80% des Landes gehörten 4,2% der Bevölkerung. Der Patrón war auf seinem Gut der Herr, er konnte über seine Bauern entscheiden, von ihm waren sie abhängig. Verwahrloste das Gut, verwahrtlosten auch die Menschen. Alle vier Jahre karrten die Herren ihre Bauern zu den Wahlen und sagten ihnen was sie zu wählen hatten. Wie durch Zauberhand gewannen immer wieder dieselben. Die Industrie war hauptsächlich amerikanisch oder europäisch, Chiles Hauptexportprodukt Kupfer wurde zu 80% von den Amerikanern gefördert.
1970 gewann mit einer knappen Mehrheit von 36.000 Stimmen Salvador Allendes "Unidad Popular" die Wahlen und Allende wurde Präsident Chiles, der erste demokratisch gewählte Marxist. Gemäß seinem marxistischen Programms verfügte er eine Bodenreform, die Verstaatlichung der Kupferindustrie und die Verbesserung der Lebensbedingungen der Arbeiter. Die Löhne steigen im Schnitt von 35% bis 60%, Preise für Grundnahrungsmittel und Mieten wurden eingefroren, Schulbildung und Gesundheitsversorgung wurden kostenlos.
Jedes Kind bekam täglich einen Gratislitermilch in der Schule und ordentliches Schuhwerk, wo durch die Kindersterblichkeit um 20% sank.
Doch die USA, die Administration Nixon wollte keinen Marxisten in ihrem Hinterhof und als die Kupferindustrie verstaatlicht wurde, da ergriffen die USA zu harten Maßnahmen gegen Chile: Sämtliche US-Hilfszahlungen wurden sofort eingestellt, 1971 war Chile bereits mit 24 Milliarden verschuldet. Dazu kam ein Kupferboykott gegen Chile dem sich 14 Staaten und die USA anschlossen. Dies verschärfte die Probleme nocheinmal, wobei Chile schon wegen der sozialen Reformen finanzielle Probleme hatte. Nixon wollte die Kommunisten, wie er es sagte "ausquetschen".
Dazu kamen innenpolitische Spannungen: Wegen die Devisenknappheit ließ die Regierung immer mehr Geld drucken, was die Inflation auf 300% hinaufkatapultierte. Die Lastwagenfahrer streiken, bezahlt von den USA, was zur Nahrungsknappheit in den Städten führt, 1972 wird Nahrung rationiert. Das Militär wird immer unruhiger, Allende hatte erst mit den Militärs kooperiert, Offiziere in seine Regierung geholt. Nun machen die USA den Militärs Druck, sie sollen doch putschen um eine "Kubanisierung" Chiles zu verhindern.
Im Juni 1973 kommt es zu einem ersten Putschversuch, der von regierungstreuen Truppen niedergeschlagen wird, am 22. August 1973 sprach der Kongress Allende das Misstrauen aus und forderte ihn zum Rücktritt auf, was rechtlich aber nicht verbindlich war. Allende blieb im Amt.
Am 11. September 1973 schließlich besetzt das Militär alle wichtigen Orte der Hauptstadt, ein Panzer beschießt den Präsidentenpalast, Allende wird tot aufgefunden, ob Mord oder Selbstmord, man weiß es bis heute nicht. Neuer Präsident und Diktator wird Agosto Pinochet.
Pinochet treibt einen rigorosen neoliberalen Kurs, privatisiert Land und Industrie. Am Ende werden 44% der Chilenen als arm eingestuft, Oppositionelle und Sympathisanten werden ermordet.
Chile wird für 17 Jahre Diktatur.
 
Zuletzt bearbeitet:
Interessante Arbeit. Da finde ich es immer schade, daß man doch so wenig Weltgeschichte mitbekommt. Manchmal schimpfen wir über andere Völker, die sich nur mit der eigenen Geschichte beschäftigen, aber so vorbildlich sind wir auch nicht.

Mich erinnert das etwas an die argentinische Geschichte, also Peron. Evita und so...
Nur waren es da die Engländer, die das Land im Griff hatten - vorher.

Von der Parallelität 11.9 habe ich erstmal etwas mitbekommen, als nach dem Anschlag auf das WTC diverse Filme kamen. Ich erinnere mich nicht mehr an den Titel, aber in einem (französischen?) Film, ging es um die Frage, was diversen Leuten der 11.9 bedeutet. Ein Chilene berichtete da von genau der obigen Geschichte, was in Amerika zum selben Datum geschah, war für ihn zweitrangig.
 
Arne schrieb:
ging es um die Frage, was diversen Leuten der 11.9 bedeutet. Ein Chilene berichtete da von genau der obigen Geschichte, was in Amerika zum selben Datum geschah, war für ihn zweitrangig.

Das geht noch "krasser":

In Teilen der chilenischen Gesellschaft herrscht ein latenter Antiamerikanismus aufgrund dieser Geschichte vor. Ich habe anläßlich von 9/11 eine Bekannte (Chilenin) sagen hören, dass sie "gottfroh sei, dass die USA nun auch einen 11. September habe".
 
Ich finde sowieso dass es in diesem Forum zuwenig über Llateinamerika gibt, aber dass will ich ja ändern. Wir in Europa kriegen sowieso zu wenig mit von da unten, würde mich mal interessieren ob es in den deutschen Zeitungen eine Meldung darüber gab, dass 10 Millionen menschen auf einmal unter einem Diktator leben müssen.
 
Allende-Märchen

Was ist den das für eine Märchenstunde?
Jedem, der regelmäßig ein Auge auf die überregionalen Tages- und Wochenzeitungen wirft, kann doch nicht verborgen geblieben sein, daß z. B. Allende Selbstmord begangen hat; daß das, was als CIA-Gruselmärchen von Gutmenschen als historische Tatsachen nicht angetastet werden darf, schlicht in den Mülleimer gehört.

Wer sich mit der Sache redlich auseinandersetzen will, ein Beispiel:

http://www.taz.de/pt/2003/09/06/a0271.nf/text
 
Die Folge des Putsches war das massenweise Verschwinden von potentiellen Gegnern des neuen Regimes: Gewerkschafter, Parteifunktionäre, Studenten. Diese wurden in Militäreinrichtungen und Sektenkolonien wie der deutschen Colonia Dignidad gefoltert, erschossen, oder bewusstlos aus Hubschraubern ins Meer geworfen. Argentinien übte eine ähnliche Praxis aus.

Der Sänger Rubén Blades hat das in Worte gefasst:

Desapariciones (1984)

Que alguien me diga si ha visto a mi esposo,​
preguntaba la doña,
se llama Ernesto y tiene cuarenta años,
trabajaba de peón en un negocio de autos,
llevaba camisa oscura y pantalón claro,
salió de noche y no ha regresado
y no se ya qué pensar
pues esto antes no me había pasado.

Llevo tres días buscando a mi hermana,
se llama Altagracia igual que la abuela,
salió del trabajo para la escuela,
tenía puestos jeans y una camisa blanca,
no ha sido el novio, el tipo está en su casa,
no saben de ella en la policía
ni en el hospital.

Que alguien me diga si ha visto a mi hijo,
es estudiante de medicina,
se llama Agustín y es un buen muchacho,
es a veces terco cuando opina,
lo han detenido, no sé qué fuerza,
pantalón blanco camisa a rayas, pasó ante ayer.

Clara Quiñones se llama mi madre,
ella es un alma de Dios y no se mete con nadie,
se la han llevado de testigo
por un asunto que es nada más conmigo
y yo fui a entregarme hoy por la tarde
y ahora vi que no saben quién se la llevó
del cuartel.

Anoche escuché varias explosiones,
tiros de escopeta y de revólver,
autos acelerados, frenos, gritos,
ecos de botas en la calle ,
toques de puerta, quejas por dioses, platos rotos,
estaban dando la telenovela,
por eso nadiemiró pa´fuera.
Avestruz.

Adónde van los desaparecidos,
busca en el agua y en los matorrales
y por qué es que desaparecen,
porque no todos somos iguales
y cuándo vuelve el desaparecido
cada vez que lo trae el pensamiento,
cómo se llama al desaparecido,
una emoción apretando por dentro.

Ich versuche mal eine Übersetzung:

Verschwinden/Ableben (wenn man in Lateinamerika von desaparecidos - 'Verschwundenen' spricht, dann klingt die Geschichte der Militärdiktaturen immer mit)

"Dass jemand mir sage, ob er meinen Mann gesehen habe, fragte die Dame, er heißt Ernesto und ist 40 Jahre alt, er war Hilfsarbeiter in einem Autogeschäft, er trug ein dunkles Hemd und eine helle Hose, er ging abends aus und kam nicht wieder, ich weiß nicht was ich denken soll, es ist noch nie zuvor passiert.

Ich verbringe nun schon drei Tage auf der Suche nach meiner Schwester, sie heißt Altagracia, genauso wie die Großmutter. Sie war auf dem weg von der Arbeit zur Schule, sie trug Jeans und ein helles Hemd. Es war nicht ihr Freund, der ist zuhause, auf der Polizei und im Krankenhaus weiß man nichts.

Dass jemand mir sagt, ob er meinen Sohn gesehen hat, er ist Medizinstudent, heißt Agustín und ist ein guter Junge, manchmal ein bisschen stur, wenn er seine Meinaung sagt, man hat ihn festgenommen, ich weiß nicht welche Einheit, weiße Hose, gestreiftes Hemd, es passierte vorgestern

Clara Quiñones, so heißt meine Mutter, sie ist ein guter Mensch (wörtlich: "eine Seele Gottes"), sie streitet mit niemandem. Sie haben sei mitgenommen als Zeugin, wegen einer Angelegenheit, die nichts mit mir zu tun hat und ich ging heute Nachmittag dorthin um mich auszuliefern, und jetzt sah ich, dass neimand weiß wo sie aus der Kaserne hingebracht wurde.

Gestern Nacht hörte ich verschiedene Explosionen, Gewehrschüsse und von Revolvern, Autobeschleunigen, Bremsen und Schreie; Echos von Stiefeln in der Straße, Schläge an die Tür, Klagen an die Götter und zerbrochene Teller, im Fernsehen lief die Soap-Opera, dshalb schaute niemand was draußen los war. Vogel Strauß.

Wohin gehen die Verschwundenen? suche im Wasser und im Brachland;
und weshalb genau verschwinden sie? weil wir nicht alle gleich sind
und wenn der Verschwundene zurückkehrt, jedes Mal wenn die Erinnerung ihn herbeiholtz
wie nennt man den Verschwundenen? eine von innen drückende Rührung."




Naja... diese Übersetzung ist eher zweitklassig, aber das spanische Original ist genial. Durch die Beschreibung der Personen und die Sprache werden die Fälle real, sie dokumentieren die Hilflosigkeit der Suchenden, und dass Alter und soziale Herkunft nur begrenzt über die Praxis, wer verschwand und wer nicht, bestimmten.
Wie ich oben schon schrieb, ist der Begriff des desaparecido in Argentinien und Chile ähnlich fest, wie etwa bei uns der der Deportation. Dennoch schafft Rubén Blades es, harmlos anzufangen und sich langsam zu steigern.

El Quijote

 
Mercy schrieb:
Was ist den das für eine Märchenstunde?
Jedem, der regelmäßig ein Auge auf die überregionalen Tages- und Wochenzeitungen wirft, kann doch nicht verborgen geblieben sein, daß z. B. Allende Selbstmord begangen hat; daß das, was als CIA-Gruselmärchen von Gutmenschen als historische Tatsachen nicht angetastet werden darf, schlicht in den Mülleimer gehört.

Wer sich mit der Sache redlich auseinandersetzen will, ein Beispiel:

http://www.taz.de/pt/2003/09/06/a0271.nf/text
Dass Allende Selbstmord machte, ist unbestreitbar. Doch wäre er lebend gefasst, hätte er keine zwei Minuten mehr zum Leben gehabt. Hier für kann man die Ereignisse ab 11.9.1973 in Chile hinzuziehen.
 
El Quijote schrieb:
Die Folge des Putsches war das massenweise Verschwinden von potentiellen Gegnern des neuen Regimes:
...

Über die Folgen bestehen wohl keine unterschiedlichen Meinungen. Der "Mythos Allende" - um den ging es mir.
 
Mercy schrieb:
Was ist den das für eine Märchenstunde?
Jedem, der regelmäßig ein Auge auf die überregionalen Tages- und Wochenzeitungen wirft, kann doch nicht verborgen geblieben sein, daß z. B. Allende Selbstmord begangen hat; daß das, was als CIA-Gruselmärchen von Gutmenschen als historische Tatsachen nicht angetastet werden darf, schlicht in den Mülleimer gehört.

Wer sich mit der Sache redlich auseinandersetzen will, ein Beispiel:

http://www.taz.de/pt/2003/09/06/a0271.nf/text


Sicher. Der Mythos aber (gerade bzgl. der Einmischung der CIA) kolportiert sich aber fort. Gerade und vor allem auch in Chile.
 
Klaus P. schrieb:
Wer sich mit der Sache redlich auseinandersetzen will, mag z.B. auch die in derselben taz unter
http://www.taz.de/pt/2003/09/11/a0176.nf/text
abgedruckten Leserbriefe einmal lesen. Vielleicht sieht die Intervention verschiedener politischer und wirtschaftlicher Kräfte der USA dann nicht mehr ganz wie eine Märchenstunde aus.
Kann mich nicht überzeugen. Wer so argumentiert:
Leserbrief TAZ schrieb:
Für mich, der ich in Chile nicht nur drei Monate 30 Jahre nach dem Putsch, sondern das ganze Allendejahr 1972 in Chile war, der ich nicht auf neue Quellen angewiesen bin
diskreditiert sich selbst.
 
Was den Selbstmord Allendes/Mord an Allende angeht, so halte ich den taz-Artikel nicht für überzeugend, doch das kann ja jeder selber nachlesen.
Interessant an diesem Artikel ist aber noch, dass eine Beteiligung der USA bzw. US-amerikanischer Einrichtungen oder Firmen an dem Putsch bestritten wird.
"Weder war der US-Geheimdienst CIA Drahtzieher des chilenischen Militärputsches, noch hatte die Sowjetunion irgendetwas unternommen, die mit ihr befreundete Allende-Regierung... zu unterstützen... Es braucht in dieser Situation nicht mehr die USA, um das Militär zum Putsch zu drängen. Das besorgen schon die katholischen Bischöfe Chiles sowie die bürgerliche Mehrheit im Parlament..."
Und fünfzehn Jahre nach Ende des Kalten Krieges, wie die taz-Autorin betont, bekommt die UdSSR noch eine Watsche dazu, denn die haben ihre Freunde ja nicht mal ansatzweise unterstützt.
Mir sieht das nach US-Reinwäscherkolonne aus.
 
Ich müsste etwas suchen, aber zu diesem Thema habe ich noch irgendwo Unterlagen und ein paar Links.

Diese Diskusion habe ich schon vor längerer Zeit in einem anderen Forum mitgemacht.

Die Beteiligung der US-Regierung und der CIA ist eigentlich inzwischen weitgehend unbestritten. Auch die Coordination des nachfolgenden "Plan Condor" der die illegalen Repressionen in Südamerika in Einklang brachte . Ich weiß nicht wer so etwas heute noch ernsthaft in Frage stellt.

Unter der Clinton Regierung wurden tausende von Documenten declasiffiziert die einen tiefen Einblick in den Ablauf des Coups geben und vor allem in dessen Vorgeschichte. Bei diesen Documenten fehlen selbstverständlich noch einige Schlüsselbeweise, das Gesamtbild ist jedoch mehr als Aussagekräftig. Man kann nur noch diskutieren über eine Rolle als "billigender Mittwisser" oder "aktiver Komplize" oder gar Instigator.
 
Zuletzt bearbeitet:
http://www.thirdworldtraveler.com/Terrorism/Chile Coup_USHand.html

Aus diesem:

"Twenty-five years ago, tanks rumbled through the streets of Chile, terrified civilians were lined up before firing squads at the National Stadium, the elected president was dead.
Yet, at Richard Nixon's White House, the events were a cause for celebration, a culmination of three years of covert operations, propaganda and economic sabotage.
Newly declassified U.S. government records put Washington's role in the Chilean coup in sharper focus than ever before. The papers also shed light on corners of the story that previously had been suspected, but not proven.
The documents describe how an angry Nixon demanded a coup, if necessary, to block the inauguration of Marxist Salvador Allende following his victory in the 1970 Chilean elections.
The documents reveal that an early coup plan -- known as "Track II" -- continued through the assassination of pro-constitutional Chilean Gen. Rene Schneider, who was gunned down by military plotters on Oct. 22, 1970.
The fuller documentary record contradicts the long-standing claim by former Secretary of State Henry Kissinger that "Track n" was shut down a week before Schneider's murder.
After Allende's inauguration, Nixon did not give up. The documents detail what his administration did to make the Chilean economy "scream," how the CIA spread "black" propaganda, and how Washington finally goaded the Chilean army into the coup of 1973....."


Und noch einen

http://www.tni.org/pin-docs/kornbluh4.htm

Hier wird vorsichtig aber doch deutlich gesprochen:
http://www.nytimes.com/cfr/internat...v82n6_maxwell.html?pagewanted=print&position=

Hier ganz klar:

" Documents Should Lead to Indictments of Kissinger and Bush"

" The documents shockingly show what many people already knew. US officials helped Chile's secret police, DINA, or covered up their atrocities. Try to imagine a US official writing: "Severe repression is planned. The military is rounding up large numbers of people, including students and leftists of all descriptions, and interning them. 300 students were killed in the technical university…"

An October 26, 1973 CIA cable reports on Pinochet's plan "to destroy any and all resistance within two months." And, the cable continues, "This will require more killing by the military…"

A February 5, 1974 cable refers to DINA using techniques "taken directly from the Spanish Inquisition, which often left the person interrogated with visible bodily damage."

Washington covered up Pinochet's excesses so that Congress -- the public -- wouldn't know.

Listen to a September 27 1973 report from US Ambassador Nathaniel Davis. He offers a job description for "an advisor …qualified in establishing a detention center for the detainees who will be held for a relatively long period of time."

The "advisor must have knowledge in the establishment and operation of a detention center." Davis suggests that the State Department send tents, blankets, etc…which need not be publicly and specifically earmarked for prisoners" -- so as not to admit we're outfitting Chilean concentration camps.


In June 1976, Secretary of State Henry Kissinger visited Pinochet in Chile. Indeed, Kissinger had helped Pinochet organize six South American secret police forces to form OPERATION CONDOR. The CIA had even donated to DINA a sophisticated computer that allowed agents to conduct surveillance on exiled dissidents and then murder them - as DINA did in 1974 to former Chilean Chief of Staff Carlos Prats in Buenos Aires."



http://www.converge.org.nz/lac/articles/news990714a.htm
 
Wie lächerlich der besagte TAZ Artikel ist, weigt sich übrigens in diesem Absatz:

"Beide Supermächte können mit Allendes "Sozialismus in Freiheit" nichts anfangen: Die Nixon-Regierung würde Allende zwar gern mit wirtschaftlichem und politischem Druck stürzen, aber der Geheimdienst CIA bekommt den ausdrücklichen Befehl, sich nicht an Aufstandsplänen zu beteiligen - wie CIA-Dokumente belegen, die demnächst veröffentlicht werden. Denn nachdem die UdSSR sich von Allende distanziert hat, steht für Kissinger fest, dass von ihm keine Gefahr mehr ausgeht: Am Südzipfel des Kontinents droht keine Sowjetifizierung."

Die Dame hat also Dokumente gesehen die noch gar nicht veröffentlicht wurden? Und das soll man Ihr glauben?

Das Pinochet sich selbst erschossen hat wurde zwar von einigen Bezweifelt, allgemein war es jedoch immer die ofizielle Version. Das Zeugnis seines Arztes , der ihn Fand, ist seit Jahrzehnten bekannt. Hat auch gar nichts mit der eigentlichen Geschichte des Putsches zu tun.
 
Bdaian schrieb:
...
Die Dame hat also Dokumente gesehen die noch gar nicht veröffentlicht wurden? Und das soll man Ihr glauben?
Glauben brauchst du nichts. Aber lesen solltest du können.
Die Dame
TAZ schrieb:
HEIKE HAARHOFF, 34, taz-Reporterin, verbrachte im Jahr 2001 drei Monate in Chile. Ihr Text basiert auf den Recherchen des für seine Arbeit vielfach preisgekrönten Bremer Fernsehjournalisten Wilfried Huismann für seinen Film "Verrat in Santiago", den die ARD am 15. September um 21.45 Uhr ausstrahlt.
Das war 2003.
Wie alt sind deine Belege?

TAZ und ARD machen gemeinsam Propaganda für den CIA, wobei die TAZ nur eine Quelle ist.
Mythen leben länger; manche überleben auch die historischen Fakten.
 
@ Mercy:

Sie zitiert im Text Dokumente die sie noch nicht gesehen hat. Und ich kann auch nicht erkennen, dass diese nachträglich irgendwo aufgetaucht sind. September ist oder war noch ein fernes Versprechen.

In den verschiedenen Texten die ich aufgeführt habe wird von 5300 Dokumenten gesprochen aus denen die zitierten Ergebnisse zusammenkommen. Die wurden 1999 veröffentlicht und es wäre schon seltsam dass das Statedepartment gerade die vergisst, die es entlasten.

Ich glaube eher 5300 Spatzen in der Hand als einem noch nicht veröffentlichten Dokument auf dem Dach. Das ein "Dokument" zudem so vorausgekündigt wird wie eine Kinopremiere ist schon mehr als verdächtig und klingt nach Weisswasch-Aktion.

"Ups, schaut mal was ich gefunden habe:Trumans Befehl die Atombombe nicht abzuwerfen!
 
Zuletzt bearbeitet:
Mercy schrieb:
Mythen leben länger; manche überleben auch die historischen Fakten.

Ausserdem hätte ich erwartet, dass Du zwischen einer Behauptung basierend auf nicht vorliegenden Dokumenten und "historischen Fakten" unterscheiden kanst.
 
Und wenn Du vor der ARD und der TAZ so vor Ehrfurcht ergriffen bist dass Du ein ähnlich gewichtiges Medium brauchst, hast Du hier ein CNN Artikel zum Thema:


Documents reveal U.S. funding for Chile coup

WASHINGTON -- U.S. officials released documents on Monday acknowledging the CIA had provided covert aid 30 years ago to undermine Chile's government, but analysts say some of the most important documents have not yet been made public.

...
U.S. officials released 16,000 government documents on Monday, including a CIA memorandum indicating $1 million in covert aid had been given to Chilean opposition parties in an effort to undermine then-Chilean President Salvador Allende socialist government.

http://archives.cnn.com/2000/WORLD/americas/11/13/cia.chile.02/
 
Zurück
Oben