Christopher Clarks Buch: Preußen Aufstieg und Niedergang: 1600 bis 1948

Hier meine Inhaltsangabe (ohne Argumentation); wie findet ihr sie? :)

Christopher Clarks Buch Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600-1947 behandelt die Geschichte Preußens von seinem Beginn um 1600 bis zu seiner Auflösung durch die Alliierten 1947. Clark erklärt in den ersten drei Kapiteln, wie sich der kleine Binnenstaat Brandenburg 1618 unter dem Großen Kurfürsten, Friedrich Wilhelm I., mit Preußen verband; beide Territorien waren fortan in einer Personalunion miteinander verbunden. Erstmals waren Konturen eines Territoriums zu erahnen, das später als Preußen in die Geschichte eingehen sollte. Doch im selben Jahr brach im Heiligen Römischen Reich auch der Dreißigjährige Krieg aus. Brandenburg drohte zwischen dem katholischen Habsburg und dem protestantischen Lager aufgerieben zu werden. Es war eine Zeit des Lavierens; sie zeigt die damalige Labilität und Schwäche Brandeburgs. Mit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gab es eine erneute Zäsur (weitere folgten) in der Geschichte Brandenburgs. Nach all dem Leid, Elend und den innen- wie außenpolitischen Querelen, war es Friedrich Wilhelm I. der „Teutschland“ wieder restaurierte. Der Große Kurfürst war der erste Regent der Hohenzollerdynastie, der eine kalkulierte Neutralitätspolitik praktizierte. Einer, der nach Frieden trachtete. Abgedruckte Auszüge aus seinem Testament belegen das. Die Intention Clarks ist klar: Er möchte, dass die Leser sich bewusst werden, wie die spätere Großmacht Preußen entstanden ist. Denn Preußen war nicht immer groß, diktierte nicht von Anbeginn seiner Zeit die Außenpolitik. Es war klein, und je größer es wurde, desto mehr Gefahren drohten. Der Appell des Großen Kurfürsten in seinem Testament ist dafür exemplarisch. In den Kapiteln vier, „Die Rangerhöhung“, bis neun, „Die Welt der Bürokraten“, thematisiert Clark die Zeit von der Königskrönung unter Friedrich I. bis zu Friedrich Wilhelm III. Der australische Historiker stellt die preußischen Monarchen in ausführlichen Porträts vor, erklärt deren Stärken und Schwächen und stellt ihr Vorgehen immer in den Kontext ihrer Zeit. Des Weiteren beleuchtet er den Einfluss der Pietisten und die Bürokraten auf Preußen; beide Reformbewegungen brachten den anachronistischen Staat mit progressiven Ideen durchaus nach vorne. Preußen war, so stellt Clark fest, ein Paradoxon, das sich zwischen Tradition und Moderne bewegte. Freilich erhalten hier auch die exponierten Ereignisse der preußischen Geschichte ihren Platz, so unter anderem der Einfall in Schlesien 1740 oder der Siebenjährige Krieg unter Friedrich II. In Kapitel 11, „Eine eiserne Zeit“, bis zu Kapitel 16, „In Deutschland aufgegangen“, thematisiert Clark die Befreiung vom napoleonischen Frankreich über die Gründung des deutschen Kaiserreiches bis zu dessen Untergang. Die sechs Kapitel erstrecken sich über hundert Jahre; hundert Jahre voller Kriege, Revolutionen und einer verheerenden Niederlage im Ersten Weltkrieg. Im letzten Kapitel wirft Clark einen Blick auf das Preußen ab 1918. Durch die Feststellung, dass Preußen eine Hochburg der Sozialdemokraten war, relativiert er den preußischen Einfluss auf den Aufstieg der Nationalsozialisten. Ausführlich analysiert Clark, wie die Nationalsozialisten Preußen für ihren Zweck instrumentalisierten. Er konstatiert, dass auch Sachsen, Bayern oder Württemberger Mitglieder der NSDAP waren. Nicht nur Preußen. Ein differenzierter Blick sei wichtig, so Clark.
Sein Buch endet mit dem Satz: „Am Ende war nur noch Brandenburg“. Es ging also so zu Ende, wie es begann.
 
Es sind noch zu viele nacherzählerische Elemente darin. Jeder Satz - und du wirst merken, dass sie sich nicht einfach ins Präsens umschreiben lassen - der in der Vergangenheitsform geschrieben ist, ist schon Nacherzählung, wie gekürzt diese auch immer sein mag. Inhaltsangaben werden per se im Präsens geschrieben. Fortan ist auch so ein Signalwort für eine Nacherzählung.
 
Danke dir für deine Antwort. Hier mein zweiter Versuch :)

Christopher Clarks „Buch Preußen. Aufstieg und Niedergang. 1600-1947“ behandelt die Geschichte Preußens von seinem Beginn um 1600 bis zu seiner Auflösung durch die Alliierten 1947. Clark rekonstruiert in den ersten drei Kapiteln, wie aus dem Binnenstaat Brandenburg das Königreich Preußen entsteht. Neben dem hohen Informationsgehalt möchte Clark dem Leser verständlich machen, dass dieser Weg zur damaligen Zeit mitnichten vorgezeichnet ist. Dass aus Brandenburg später die Großmacht Preußen avanciert, ist – salopp formuliert – mit dem Werdegang eines Tellerwäschers zum Millionär gleichzusetzen. Es ist ein Vabanquespiel. Brandenburg-Preußen, so heißt es ab 1618, diktiert im 17. Jahrhundert noch nicht die Außenpolitik. Clark bewertet den Aufstieg auch im Kontext außenpolitischer Querelen, genauer: im Kontext des Dreißigjährigen Krieges. Brandenburg-Preußen droht in diesen drei Dekaden zwischen dem katholischen Habsburg und dem protestantischen Lager aufgerieben zu werden, in diesem tummeln sich Großmächte wie Schweden und Frankreich. Brandenburg-Preußen ist seinerzeit nur ein Spielball. Es ist eine Zeit des Lavierens, welche die damalige Labilität und Schwäche dieses Staates zeigt. Nach all dem Leid, Elend und den innen- wie außenpolitischen Querelen, ist es Friedrich Wilhelm I. der „Teutschland“ restauriert. Der Große Kurfürst ist der erste Regent der Hohenzollerdynastie, der eine kalkulierte Neutralitätspolitik praktiziert. Abgedruckte Auszüge aus seinem Testament belegen die Sicherheits- und Kompromisspolitik des Großen Kurfürsten. In den Kapiteln vier, „Die Rangerhöhung“, bis neun, „Die Welt der Bürokraten“, thematisiert Clark die Zeit von der Königskrönung unter Friedrich I. bis zu Friedrich Wilhelm III, den der Australier als „ein pedantischer und engstirniger Langweiler“ charakterisiert. Der australische Historiker stellt die preußischen Monarchen in Porträts vor, erklärt deren Stärken wie Schwächen und stellt ihre Erfolge und Misserfolge in den Zusammenhang ihrer Zeit. So auch den Soldatenkönig und Friedrich des Großen. Des Weiteren beleuchtet er den Einfluss der Pietisten und die Bürokraten auf Preußen; beide Reformbewegungen bringen den anachronistischen Staat mit progressiven Ideen durchaus nach vorne. Preußen ist, so stellt Clark fest, ein Paradoxon, das sich zwischen Tradition und Moderne bewegt. Diese Widersprüchlichkeit behält der Staat zeit seines Lebens bei. Freilich erhalten hier auch die exponierten Ereignisse der preußischen Geschichte ihren Platz, so unter anderem der Einfall in Schlesien 1740 oder der Siebenjährige Krieg unter Friedrich II. In Kapitel elf, „Eine eiserne Zeit“, bis 16, „In Deutschland aufgegangen“, thematisiert Clark die Befreiung vom napoleonischen Frankreich über die Gründung des deutschen Kaiserreiches bis zu dessen Untergang. Die sechs Kapitel erstrecken sich über hundert Jahre; hundert Jahre voller Kriege, Revolutionen und einer verheerenden Niederlage im Ersten Weltkrieg. Im letzten Kapitel wirft Clark einen Blick auf das Preußen ab 1918. Er relativiert den preußischen Einfluss auf den Aufstieg der Nationalsozialisten, unter anderem aufgrund der sozialdemokratischen Führung in Berlin. Ein differenzierter Blick sei wichtig, so Clark. Auf Seite 762 nimmt er die These des preußischen Sonderwegs wieder auf, die er auf Seite 752 bereits widerlegt hat. „Die nationalsozialistische Sicht der preußischen Vergangenheit war interessensgeleitet, verzerrt und selektiv“, schreibt Clark. Die Geschichte Preußens endet für ihn quasi mit dem Luftangriff auf Potsdam im Jahr 1945, der Staat, seine Geschichte, wird aus dem kollektiven Gedächtnis eliminiert. Das Buch schließt mit dem Satz ab: „Am Ende war nur noch Brandenburg“. Das Ende gleicht also dem Anfang. Es entbehrt nicht jedweder Ironie.
 
Jetzt hast du zwar alles im Präsens, aber wie du vielleicht merkst, liest es sich etwas unrund. Weil du dich eines Tricks bedienst, nämlich statt dass du die natürliche Zeitform der Nacherzählung (Vergangenheitsform) wählst, die Nacherzählung in der Gegenwartsform wiedergibst. Aber nur weil du das tust, verwandelst du die Nacherzählung nicht in eine Inhaltsangabe. Der Text ist bestenfalls ein Zwitter aus einer Inhaltsangabe und einer Nacherzählung in der falschen Zeitform.
 
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