Cosi fan tutte

Rovere

Premiummitglied
In wenigen Wochen bin ich wieder mal als Opernführer im Einsatz - ich halte den Einführungsvortrag zu "Cosi fan tutte" bei einem Klassikfestival in einem schönen österreichischen Schloss.

Nur bin ich nicht unbedingt ein großer Experte der letzten Zusammenarbeit von Mozart und Da Ponte. Ich mach mich grad mit dem Libretto vertraut und hör mich in die Musik ein, würde aber die Forums-Opernfans (es gibt sie - ich weiß es:pfeif: ) um ihre Anregungen, Empfindungen, Überlegungen zur "Schule der Liebenden" bitten!
 
Rovere schrieb:
In wenigen Wochen bin ich wieder mal als Opernführer im Einsatz - ich halte den Einführungsvortrag zu "Cosi fan tutte" bei einem Klassikfestival in einem schönen österreichischen Schloss.

Nur bin ich nicht unbedingt ein großer Experte der letzten Zusammenarbeit von Mozart und Da Ponte. Ich mach mich grad mit dem Libretto vertraut und hör mich in die Musik ein, würde aber die Forums-Opernfans (es gibt sie - ich weiß es:pfeif: ) um ihre Anregungen, Empfindungen, Überlegungen zur "Schule der Liebenden" bitten!

......wie iist dein Einsatz schöön......:pfeif:

hier parlieren ganz beschlagene Fans über das Thema, vielleicht ist was für dich dabei....:winke:

http://www.tamino-klassikforum.at/t...sid=9b7a0dc2241e664168cd8a3e71e7fdf1#post8445
 
Arcimboldo schrieb:
......wie iist dein Einsatz schöön......:pfeif:

hier parlieren ganz beschlagene Fans über das Thema, vielleicht ist was für dich dabei....:winke:

http://www.tamino-klassikforum.at/t...sid=9b7a0dc2241e664168cd8a3e71e7fdf1#post8445
Ich danke Dir! Genau das hab ich gebraucht - werde mich wohl in diesem Forum anmelden müssen.....
Ich halte "Cosi fan tutte" für einen unglaublich faszinierenden Stoff, typisch für die Zeit des endenden Ancien Regimes. Unglaublich leicht und spritzig kommt diese Opera Buffa daher, doch unter dieser seidigen Oberfläche lauert eine pessimistische Tragödie über die Unmöglichkeit dauerhafter Beziehung - oder, besser, die Relativierung derselben.
Spannend, spannend diese "Schule"......
Und was erkennt der Durchschnitts-Beckmesser darin: Unmoral
Das wäre genauso wie wenn ich das jüngste Gericht in der Sixtinischen Kapelle mit "Blau" beschreibe.....
 
Rovere schrieb:
Und was erkennt der Durchschnitts-Beckmesser darin: Unmoral
.

Tja... :gaehn:
Ich sehe die "Schule" so: Treue ist eine leichte Übung nur bei räumlicher Nähe ... Der beste Freund des Geliebten ist nicht umsonst sein liebster Freund - und somit attraktiv... und auch im Weibe steckt "Abenteuerlust" ...
Zum Intrigenspiel hat sich da Ponte bei Beaumarchais bedient. Wenn'st magst, kann ich dir Figaros Hochzeit (Ein toller Tag) in Buchform (das ungestrichene Stück in Übersetzung) leihen.
Ist das in Kirchstetten? Wann denn?
 
ning schrieb:
Tja... :gaehn:
Ich sehe die "Schule" so: Treue ist eine leichte Übung nur bei räumlicher Nähe ... Der beste Freund des Geliebten ist nicht umsonst sein liebster Freund - und somit attraktiv... und auch im Weibe steckt "Abenteuerlust" ...
Zum Intrigenspiel hat sich da Ponte bei Beaumarchais bedient. Wenn'st magst, kann ich dir Figaros Hochzeit (Ein toller Tag) in Buchform (das ungestrichene Stück in Übersetzung) leihen.
Ist das in Kirchstetten? Wann denn?
Danke fürs Angebot aber den "folle journée" zu lesen sprengt im Moment etwas meine zeitlichen Möglichkeiten (Gott sei Dank - ich hab konstruktiv-produktiven Stress im Moment, es ist herrlich!).
Ich werde am Dienstag Harnoncourt jr., den Regieseur treffen um mich mit ihm mal kurzzuschliessen wie er die Cosi sieht, denn ich bin ja nur der kleine Operncicerone, sonst nichts weiter.
Die Aufführungen sind in Kirchstetten, Premiere ist am 11., weitere Aufführungen am 12., 18. und 19. Bis auf den 19. mach ich die Einführung.

Am Sonntag werde ich mich mal detailliert ins Libretto reinackern und mich gscheit reinhören. Das Stück ist ja voller Tücken - vermischte Leitmotive und ähnliches. Höchst komplexe Materie, ich hab aber nur ca. 20 Minuten um Entstehungsgeschichte, historische Hintergründe (inkl. Mesmerismus) und Handlung zu bringen.

Aber - macht großen Spass die Sache!
 
In der Tat ein weites Feld und im Bereich der Mozartopern wohl der schwierigste Fall. Man hat die Musik ja zeitweise auch ausgeschlachtet und mit einem komplett neuen Libretto unterlegt (nach "Dame Kobold" von Calderon). Wagner (ausgerechnet!) hat sich über die Unmoral des Stücks echauffiert, im Lauf des zwanzigsten Jahrhunderts wurde das Stück jedoch zum meistgespielten nach der "Zauberflöte". In jedem Fall solltest Du mal einen Blick in Goethes "Wahlverwandtschaften" werfen, die etliche Ähnlichkeiten mit der Oper haben...
 
Was für Liebhaber des subtilen Humors: Es gibt eine Aufzeichnung der Salzburger Marionettenoper etwas gekürzt, aber dafür mit Zwischentexten von Sir Peter Ustinov. Köstlich.
 
Zurück
Oben