D-Day Normandie 6.6.1944

heinz

Aktives Mitglied
D-Day für das Hitlerreich

Das Jahr 1943 hindurch war die Rote Armee an der Front im Osten gegen die Wehrmacht des Hitlerreichs stetig vorangekommen, hartnäckig mit horrenden Verlusten. Immer heftiger drängte Stalin daher auf die Errichtung einer Entlastungsfront im Westen, um das "Großdeutsche Reich" in die vernichtende Zange nehmen zu können. Und so begannen Planungen für das Unternehmen >Overlord<, die gewaltigste Landoperation, die die Militärgeschichte je gesehen hatte. Hauptvoraussetzung für das Gelingen war, die Deutschen über das Angriffsziel -die normannische Küste nördlich von Caen- im Unklaren zu lassen. Dass Hitler und sein Stab alle entsprechenden Warnungen ignorierten, stellte schließlich den Erfolg des >D-Day< am 6.Juni 1944 -trotz des >Atlantikwalls< sicher. Allerdings mußten vor allem die US-Truppen den blutigen Unterschied zwischen Übung und Ernstfall erfahren, als die überraschten Deutschen in ihrem Landungsabschnitt verbissen Widerstand leisteten. Für kurze Zeit stand das Ergebnis der Schlacht um die Normandie auf das Messers Schneide, doch als die Alliierten sie für sich entschieden hatten, war das Schicksal des Hitlerreichs besiegelt. :rolleyes:
 
Die Alliierten hatten an Omaha Beach am schwersten zu kämpfen und die meisten Verluste bis sie durchbrachen, an den anderen Landungsorten hatten sie zwar auch mehr Schwierigkeiten als sie erwartet hatten, konnten aber schon am Vormittag wichtige Verbindungsstrassen sichern.

Juno und Sword: Die Engländer können im laufe des Vormittags bis ins Landesinnere vorrücken. Sie besetzten die Straße, die über Creuilly nach Bayeux führt; ein Gegenangriff der deutschen 21. Panzerdivision wurde zurückgeschlagen.​

Uta: Die Amerikaner überrennen den Abschnitt und dringen 10 km ins Landesinnere ein und vereinigen sich mit der Luftlandetruppe.​

Omaha: Hier brauchten sie um an die Küstenstrasse zu gelangen bis zur einbrechenden Nacht.​

Die Bilanz um Mitternacht: 83.115 Briten und 73.000 Amerikaner befanden sich auf französischem Boden. Alle für D Day gesetzten Ziele waren nicht erreicht worden. Doch konnten, mit Ausnahme des Omaha Abschnitts, bei allen Landungen solide Landeköpfe erobert und ausgebaut werden. Von etwa 2.500 Mann, die an allen Stränden an diesem Tag gefallen waren, fanden allein im Omaha Strandabschnitt 1.000 Mann den Tod.

Die deutschen Batterien der Küstenartillerie konnten sich zwar zum Teil erstaunlich lange verteidigen, waren aber gegen den Ansturm nicht gewachsen. Die deutsche Kriegsmarine konnte mit ihren Zerstörern und Torpedoboote nichts ausrichten. Die deutsche Luftwaffe war total unterlegen. Die Alliierten waren den deutschen Divisionen an Geräten und Panzern überlegen.
Die Panzerreserven waren nicht in der Nähe der Küste stationiert, wie Rommel dies vorgeschlagen hatte, sondern die waren in Nord- und Zentralfrankreich stationiert. Die Panzer mussten über weite Strecken verschoben werden und wurden immer wieder von den alliierten Flugzeugen angegriffen. Das OKW zögerte aber immer noch die Panzer freizugeben, da Hitler bis in den 7. Juni annahm die zweite Welle käme über Kanalküste. Rommels Abwehrkonzept war gescheitert.

Quellen: shoa.de
Jean-Pierre Benamou, Normandy 1944
http://de.wikipedia.org/wiki/D-Day



Der D-Day in Zahlen:

14 Nationen (darunter Frankreich, Belgien, Norwegen, Holland, Luxemburg, Griechenland, Tschechien, Slowakei, Neuseeland und Australien)
155 892 alliierte Soldaten, davon 70 500 Amerikaner, 63 815 Briten, 10 000 Kanadier, 21 400 Polen
Laut der historischen Abteilung des Mémorials von Caen starben 8 452 Alliierte. Auf deutscher Seite wurde eine Division vollständig vernichtet.

1200 Kriegsschiffe
4200 Landungsboote

In den ersten sieben Tagen landeten weitere 326 000 Soldaten, 54 000 Fahrzeuge und mehr als 100 000 Tonnen Kriegsmaterial

Quelle: Stuttgarter Zeitung
 
Die Landung der Alliierten konnte erst mit dem Durchbruch bei Avranches am 30.07.1944 als erfolgreich abgeschlossen betrachtet werden. In Anbetracht dessen, daß die Normandie in diesem Abschnitt von B- Truppen verteidigt worden ist, welche sich wesentlich besser schlugen, als erwartet, war die Landung fast ein Fiasko geworden.
 
ein Kriegsteilnehmer (Rupprecht, Hausname: Pranger-Schuster) aus meinem Heimatort Offenhausen/Mfr. (bei Nürnberg) berichtete wiederholt von einem "Verrat": Sie hätten Schießverbot gehabt, obwohl es ihnen ein Leichtes gewesen wäre, den Feind bei der Landung zu erledigen. Begründung: Erst an Land lassen, dann können wir sie besser bekämpfen.

Gibt es von irgendwelchen weiteren Kriegsteilnehmern ähnliche Aussagen?
 
Ich weiß nur, dass Hitler in der Propaganda sinngemäßt gesagt hat: "Als der Feind in England war, konnten wir ihn nicht bekämpfen. Nun, da er auf dem europäischen Kontinent gelandet ist, werden wir ihn vernichten."

Aber die Aussage des Kriegsteilnehmers entbehrt doch jeder Grundlage - denn es ist von deutscher Seite geschossen worden, noch bevor die Alliierten gelandet waren.
 
Ist wohl einfach aus militärischer Sicht zu sehen. Da die Landungstruppen aufgrund der Entfernung und der Schiffssperren im Wasser schwerer zu bekämpfen sind, wollte der Zugführeroder Kompaniechef sicher die Landenden erst auf den Strand lassen, da sie dort keine Deckung hatten und somit ein besseres Ziel für das zusammengefasste Feuer boten. Ein weiterer Vorteil war das zielgerichtete Bekämpfen von Offizieren und Schwerpunktwaffen die somit leichter erkennbar waren.

Das wird einfach eine örtliche Maßnahme im Befehlsbereich desjenigen gewesen sein.
 
Einen solchen Befehl gab es nicht. Es wurde sehr wohl geschossen und an einigen Abschnitten sehr lange gekämpft. Daher kann man hinter der Aussage des Kriegsteilnehmers nur vermuten: Unwissenheit oder Falschaussage.


@Papa Leo: Stimmt. Hitler soll sich regelrecht gefreut haben.
 
@Leo: Du warst wohl an allen Abschnitten der Front dabei? :rofl:

Ein Zugführer hat die Befehlsgewalt über 27 Mann. Ein Kompaniechef über 120 Soldaten. Das ist also sehr eingeschränkt. Da das zuasammgefasste Feuer eine taktische Handhabe ist, geht es mit Sicherheit nicht über die Kompanieebene hinaus.

Ich finds amüsant, daß gerade diejenigen, welche nicht einen Fuß zum Militär gesetzt haben, den armen alten Opa zum Lügner machen. :rofl: :rofl: :rofl:
 
Er muß kein Lügner sein....und kein Mensch muß beim Militär gewesen sein, um die historischen Fakten zu kennen. Und Fakt ist hier ganz einfach, dass sich die deutsche Wehrmacht sehr wohl sehr lange verteidigt hat. Wer nun aufgrund eines möglichen Einzelfalls auf Gesamtzusammenhänge schließen will, betreibt einfach unseriöse und tendenziöse Klitterung die verfälscht...


http://www.shoa.de/www.wk-2.de/alliierte_invasion_normandie_1944.html
 
Ich habe bis jetzt noch nie davon gehört, dass es ein Schiessverbot gab an der Normandie. Man müsste aber nun genau wissen wo dieser Herr stationiert war, wer seine Vorgesetzten waren usw. An Omaha Beach gab es diesen Befehl auf jeden Fall nicht.

Zeitzeugen sind wichtige Menschen, die von ihren Erlebnissen berichten und uns einen Einblick geben wie es war. Nur Achtung, es sind 60 und mehr Jahre vergangen, der Mensch neigt dazu gewisse Dinge zu beschönigen oder zu vergessen, dass ist ganz normal und menschlich. Deshalb sind die Erzählungen von Zeitzeugen auch mit einer gewissen Vorsicht zu geniessen, man sollte immer noch andere Quellen dazu nehmen. Zwei Menschen können am selben Ort zur selben Zeit verschiedene Erlebnisse haben, beides stimmt nur was ist nun historische korrekt?
 
Lieber Titus,

mit den B-Truppen meinst Du sicherlich, die Soldaten aus Osteuropa und die Verbündeten,
welche auf deutscher Seite mitkämpften.
An Utahbeach, Goldbeach, Junobeach und Swordbeach gelang die Landung einigermaßen, nur an Omahabeach waren die Verluste enorm. Die Einnahme von Avranches ermöglichte der 3. US-Armee den Ausbruch in Richtung Rennes. :thx:
 
Dann hätte wohl jemand sehr eigenmächtig gehandelt. Sein kann es das ein Offizier einen solchen Befehl gab, klar. Nur gab es von der Oberstenheeresleitung keinen solchen Befehl, das ist zu mindest der Stand der schriftlichen Quellen.

Aber ohne wirkliche Fakten sind zuviele hätte, wäre, könnte enthalten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Gerade das ist es nicht. Du musst zwischen der strategischen Planung im Generalsstab bis auf Armee- oder Korpsebene und der taktischen Umsetzung bei untergeordneten Einheiten unterscheiden.

Die Strategie dient der groben Planung und umreißt die geplanten Ziele in einem gewissen Zeitfenster.
Die Taktik dient der Umsetzung der Strategie und berücksichtigt die örtlichen Verhältnisse.
Strategie und Taktik können auch kurzfristig voneinander abweichend sein.

So kann es durchaus möglich gewesen sein, daß z.B. links und rechts eines Zuges das Abwehrfeuer schon stattfand, während z.B. der Zug in der Mitte noch wartete, da der linke Zug meinetwegen seine Verteidigungsposition auf einer Landzunge innehatte und der mittlere etwas aufgrund des Küstenverlaufes nach hinten verschoben war. In der begrenzten Wahrnehmung der Soldaten des mittleren Zuges hören und sehen sie natürlich die anderen schon schießen, während sie einfach noch auf den Befehl warten. Ist also nichts besonderes.
 
So kann es durchaus möglich gewesen sein, daß z.B. links und rechts eines Zuges das Abwehrfeuer schon stattfand, während z.B. der Zug in der Mitte noch wartete, da der linke Zug meinetwegen seine Verteidigungsposition auf einer Landzunge innehatte und der mittlere etwas aufgrund des Küstenverlaufes nach hinten verschoben war. In der begrenzten Wahrnehmung der Soldaten des mittleren Zuges hören und sehen sie natürlich die anderen schon schießen, während sie einfach noch auf den Befehl warten. Ist also nichts besonderes.

Ja sicher da widerspreche ich dir nicht.
 
Nicht nur die Ost- Truppen.Auch die Division Hitlerjugend (bestand ja fast nur aus 17 und 18 jährigen) und die Sicherungsdivisionen aus älteren Jahrgängen bestehend hatten nur eine begrenzte Kampfkraft. Sie hatten meist nur Beutewaffen, welche zum größten Teil ausgeleiert waren. Und das Sammelsurium der Waffen ging querbeet durch die Nationen und Zeiten.


Richtig. Wenn Avranches nicht gefallen wäre, wär die Landung ein Flop geworden. Die Masse der gelandeteten Truppen war nicht versorgbar über die Marine, da ein Hafen fehlte.
 
Also das die Deutschn niciht schiessen sollten solange die Landungsboote geschlossen waren ( und die gingen erst auf wenn sie quasi aufm strand waren) ist ja wohl klar... aderer gründe könnten hohe entfernung sein. ( bin kein Waffenexperte aber kann mir vorstellen das ein karabiner auf 400-500m nur noch sporadisch getroffen hat). Omaha Beach war so verheerend für die alliierten, da die Bpmbardements der Verteidigungsstellungen weitesgehend versaubeutelt wurden.
Und wenn der Opa von "Verrat" spricht kann man sich doch einiges über seine Einstellung zum damaligen System vorstellen.... und Ausreden hat man immer gerne!
 
Irgendwer muss Schuld haben, dass die Alliierten an den Strand kamen.
Wenn schon die eigene Feuerkraft die "Niederlage" nicht verhindern konnte, muss im Nachhinein eben ein Einzelner zum menschlichen Versagen oder "Verrat" degradiert werden.
Der Deutsche hat es immer noch schwer, mit Niederlagen umzugehen. Wehrmacht und Drittes Reich bildeten zwischen 1933-1945 nun mal eine Einheit.
 
Ich mach es mir jetzt einfach, dieses Posting habe ich an anderer Stelle schon geschrieben und ich denke es passt auch hier hinein.

Die Alliierten hatten an Omaha Beach am schwersten zu kämpfen und die meisten Verluste bis sie durchbrachen, an den anderen Landungsorten hatten sie zwar auch mehr Schwierigkeiten als sie erwartet hatten, konnten aber schon am Vormittag wichtige Verbindungsstrassen sichern.

Juno und Sword: Die Engländer können im laufe des Vormittags bis ins Landesinnere vorrücken. Sie besetzten die Straße, die über Creuilly nach Bayeux führt; ein Gegenangriff der deutschen 21. Panzerdivision wurde zurückgeschlagen.
Uta: Die Amerikaner überrennen den Abschnitt und dringen 10 km ins Landesinnere ein und vereinigen sich mit der Luftlandetruppe.
Omaha: Hier brauchten sie um an die Küstenstrasse zu gelangen bis zur einbrechenden Nacht.

Die Bilanz um Mitternacht: 83.115 Briten und 73.000 Amerikaner befanden sich auf französischem Boden. Alle für D Day gesetzten Ziele waren nicht erreicht worden. Doch konnten, mit Ausnahme des Omaha Abschnitts, bei allen Landungen solide Landeköpfe erobert und ausgebaut werden. Von etwa 2.500 Mann, die an allen Stränden an diesem Tag gefallen waren, fanden allein im Omaha Strandabschnitt 1.000 Mann den Tod.

Die deutschen Batterien der Küstenartillerie konnten sich zwar zum Teil erstaunlich lange verteidigen, waren aber gegen den Ansturm nicht gewachsen. Die deutsche Kriegsmarine konnte mit ihren Zerstörern und Torpedoboote nichts ausrichten. Die deutsche Luftwaffe war total unterlegen. Die Alliierten waren den deutschen Divisionen an Geräten und Panzern überlegen.
Die Panzerreserven waren nicht in der Nähe der Küste stationiert, wie Rommel dies vorgeschlagen hatte, sondern die waren in Nord- und Zentralfrankreich stationiert. Die Panzer mussten über weite Strecken verschoben werden und wurden immer wieder von den alliierten Flugzeugen angegriffen. Das OKW zögerte aber immer noch die Panzer freizugeben, da Hitler bis in den 7. Juni annahm die zweite Welle käme über Kanalküste. Rommels Abwehrkonzept war gescheitert.

Quellen: shoa.de
Jean-Pierre Benamou, Normandy 1944
http://de.wikipedia.org/wiki/D-Day



Der D-Day in Zahlen:

14 Nationen (darunter Frankreich, Belgien, Norwegen, Holland, Luxemburg, Griechenland, Tschechien, Slowakei, Neuseeland und Australien)
155 892 alliierte Soldaten, davon 70 500 Amerikaner, 63 815 Briten, 10 000 Kanadier, 21 400 Polen
Laut der historischen Abteilung des Mémorials von Caen starben 8 452 Alliierte. Auf deutscher Seite wurde eine Division vollständig vernichtet.

1200 Kriegsschiffe
4200 Landungsboote

In den ersten sieben Tagen landeten weitere 326 000 Soldaten, 54 000 Fahrzeuge und mehr als 100 000 Tonnen Kriegsmaterial

Quelle: Stuttgarter Zeitung
 
Zurück
Oben