Das bestätigende sächsische "no" - ein westslawisches Substrat?

Nun ja ist ja eigentlich nur ein Platzhalter - eigentlich "nun ja..." -, den man benötigt, wenn man einer Aussage widersprechen möchte oder eine Antwort auf eine (unangenehme) Frage geben muss und sich die Gedanken erst mal zurechtlegt. Nun ja geht eigentlich nie einer Bestätigung voraus. Insofern ist nicht ganz einzusehen, dass ein sächsisches nu/no hierher stammen sollte.
Es kommt nicht von "nun ja" sondern von "na klar" was eine bekräfigende Bejahung ist. "nun ja" heißt im Sächsischen und auch in vielen anderen Gegenden "naja".
Du verstehst wahrscheinlo "no", weil das "u" sehr kurz gesprochen wird. Sicher sind slawische Einflüsse auf die deutsche Sprache nicht abzustreiten. Der Namen meiner Heimatstadt Chemnitz, stammt aus dem Slawischen, Kamjenica (Steinfluss, Steinbach) auch Kamenz hat den gleichen Wortursprung. Dresden stammt vom sorbischen Drježdźany und Meißen von Mišno ab.
 
Nun ja ist ja eigentlich nur ein Platzhalter - eigentlich "nun ja..." -, den man benötigt, wenn man einer Aussage widersprechen möchte oder eine Antwort auf eine (unangenehme) Frage geben muss und sich die Gedanken erst mal zurechtlegt. Nun ja geht eigentlich nie einer Bestätigung voraus. Insofern ist nicht ganz einzusehen, dass ein sächsisches nu/no hierher stammen sollte.

Naja, das ist das heutige Sprachgefühl. Das nu scheint schon älter zu sein. Wenn's der Grimm als Bejahung kennt, nu ... ja.

Es gibt hier in Sachsen auch nu nee, was ein deutliches nein bedeutet.
 
Laut einem alten Mundartforscher- Hans Klecker aus der Oberlausitz ist das no aus der tschechischen Sprache übernommen worden und ist vergleichbar mit dem ano für ja.
dict.cc Wrterbuch :: ano :: Tschechisch-Deutsch-bersetzung
Vielleicht ist das Wort no über das angrenzende böhmische Land nach Sachsen gedrungen bzw. in dem Falle in die Oberlausitz.

Eine Sprachfloskel wie "oack" (Seit oack willkumm) z.B. kam aus Thüringen, Hessen; Rheinland und Franken durch Siedler ab den 8. Jahrhundert und ist dort schon ausgestorben, wird aber in der Oberlausitz noch gesprochen.
 
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Das oack ist bestimmt eine Variante von auch, obwohl's fast niederdeutsch wirkt, was ja irgendwie nicht so recht passt.
Bei dem Griebsch habe ich noch so meine Zweifel, ob dass Wort einen slawischen Ursprung hat - oder es hat eine Bedeutungsverschiebung erlebt, denn das slawische Wort für Apfel ist ~jablon. Wiktionary leitet Griebs(ch) von greifen ab.
 
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